„As-Salih“ – Versionsunterschied

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'''Al-Malik as-Salih Nadschm ad-Din Ayyub''' ({{arS|أبو الفتح الملك الصالح نجم الدين أيوب بن ناصر الدين محمد|d=Abū l-Fatiḥ al-Malik aṣ-Ṣāliḥ Naǧm ad-Dīn Aiyūb b. Nāṣir ad-Dīn Muḥammad}}; † [[22. November|22.]]/[[23. November]] [[1249]] in [[al-Mansura]]) war der sechste Sultan der [[Ayyubiden]] in Ägypten (von 1240–1249).
'''Al-Malik as-Salih Nadschm ad-Din Ayyub''' ({{arS|أبو الفتح الملك الصالح نجم الدين أيوب بن ناصر الدين محمد‎|d=Abū l-Fatiḥ al-Malik aṣ-Ṣāliḥ Naǧm ad-Dīn Aiyūb b. Nāṣir ad-Dīn Muḥammad}}; † [[22. November|22.]]/[[23. November]] [[1249]] in [[Al-Mansura (Ägypten)|al-Mansura]]) war der sechste Sultan der [[Ayyubiden]] in Ägypten (von 1240 bis 1249).


== Leben ==
As-Salih Ayyub war der älteste Sohn von Sultan [[al-Kamil|al-Kamil Muhammad]] und einer sudanesischen Sklavin. Der Tod seines Vaters im März 1238 entfesselte einen Bürgerkrieg unter den Ayyubiden. As-Salih Ayyub befand sich im Norden, marschierte jedoch unverzüglich gegen [[Damaskus]], wo einer von al-Kamils Neffen namens al-Dschauad die Macht ergriffen hatte, als Vasall von as-Salih Ayyubs jüngerem Bruder [[al-Adil II.]]. Mit Hilfe [[Choresmier (Volk)|choresmischer]] Freischärler setzte er seinen Vetter ab. Sein jüngerer Bruder al-Adil II. war inzwischen als Sultan in Ägypten eingesetzt worden. As-Salih beanspruchte die reichste Provinz seines Vaters für sich, aber als er aufbrach, um in Ägypten einzufallen, wurde er von einem Staatsstreich in Damaskus zugunsten seines Onkels [[As-Salih Ismail (Ayyubiden)|as-Salih Ismail]] entthront. Auf der Flucht nach Süden nahm ihn sein Vetter [[an-Nasir Dawud]], Emir von [[Kerak]], gefangen. As-Salih gelang es, ein Bündnis mit an-Nasir zu schließen, der ihm nun Truppen für den Einfall in Ägypten lieh. Dort hatte er sogleich Erfolg: Al-Adils Minister hatten ihn im Juni 1240 gestürzt und ermordet und begrüßten nun as-Salih, als neuen Sultan von Ägypten. An-Nasir Dawud wurde mit dem Posten des Militärgouverneurs von [[Palästina (Region)|Palästina]] belohnt.
As-Salih Ayyub war der älteste Sohn von Sultan [[al-Kamil|al-Kamil Muhammad]] und einer sudanesischen Sklavin. Der Tod seines Vaters im März 1238 entfesselte einen Bürgerkrieg unter den Ayyubiden. As-Salih Ayyub befand sich im Norden, marschierte jedoch unverzüglich gegen [[Damaskus]], wo einer von al-Kamils Neffen namens al-Dschauad die Macht ergriffen hatte, als Vasall von as-Salih Ayyubs jüngerem Bruder [[al-Adil II.]] Mit Hilfe [[Choresmier (Volk)|choresmischer]] [[Freischärler]] setzte er seinen Vetter ab. Sein jüngerer Bruder al-Adil II. war inzwischen als Sultan in Ägypten eingesetzt worden. As-Salih beanspruchte die reichste Provinz seines Vaters für sich, aber als er aufbrach, um in Ägypten einzufallen, wurde er von einem Staatsstreich in Damaskus zugunsten seines Onkels [[As-Salih Ismail (Ayyubide)|as-Salih Ismail]] entthront. Auf der Flucht nach Süden nahm ihn sein Vetter [[an-Nasir Dawud]], Emir von [[al-Karak (Jordanien)|Karak]], gefangen. As-Salih gelang es, ein Bündnis mit an-Nasir zu schließen, der ihm nun Truppen für den Einfall in Ägypten lieh. Dort hatte er sogleich Erfolg: Al-Adils Minister hatten diesen im Juni 1240 gestürzt und ermordet und begrüßten nun as-Salih als neuen Sultan von Ägypten. An-Nasir Dawud wurde mit dem Posten des Militärgouverneurs von [[Palästina (Region)|Palästina]] belohnt.


Ismail blieb Sultan von Damaskus und während des nächsten Jahrzehnts wurde die ayyubidische Welt von der Rivalität zwischen Onkel und Neffe zerrissen. Zunächst musste er sich mit dem [[Königreich Jerusalem]] beschäftigen. Dort war 1239 ein [[Kreuzzug der Barone|Kreuzfahrerheer]] unter [[Theobald I. (Navarra)|Theobald IV. von Champagne]] eingetroffen, das die ägyptische Grenze bedrohte und dort bereits im November 1239 bei [[Gaza (Stadt)|Gaza]] ein kleineres [[Schlacht bei Gaza (1239)|Gefecht]] mit den ägyptischen Truppen al-Adils II. geführt hatte. Inzwischen hatten sich die Kreuzfahrer mit Ismail gegen as-Salih verbündet, der ihnen dafür [[Galiläa]] abtrat. Im Ende 1240/1241 nutzte as-Salih die Gelegenheit ein Neutralitätsabkommen mit den Kreuzfahrern zu schließen, wofür er die Gebiete nördlich von Gaza und westlich des [[Jordan]]s an diese abtrat.
Ismail blieb Sultan von Damaskus, doch wurde während des nächsten Jahrzehnts die ayyubidische Welt von der Rivalität zwischen Onkel und Neffe zerrissen. Zunächst musste sich as-Salih mit dem [[Königreich Jerusalem]] beschäftigen. Dort war 1239 ein [[Kreuzzug der Barone|Kreuzfahrerheer]] unter [[Theobald I. (Navarra)|Theobald IV. von Champagne]] eingetroffen, das die ägyptische Grenze bedrohte und dort bereits im November 1239 bei [[Gaza (Stadt)|Gaza]] ein kleineres [[Schlacht bei Gaza (1239)|Gefecht]] mit den ägyptischen Truppen al-Adils II. geführt hatte. Inzwischen hatten sich die Kreuzfahrer mit Ismail, der ihnen [[Galiläa]] abtrat, gegen as-Salih verbündet. Zum Jahreswechsel 1240/1241 nutzte as-Salih die Gelegenheit, ein Neutralitätsabkommen mit den Kreuzfahrern zu schließen, wofür er die Gebiete nördlich von Gaza und westlich des [[Jordan]]s an diese abtrat.


As-Salih warb im Kampf gegen seinen Onkel [[Khwarezmiyya|herrenlose choresmische Freischärler]] in Nordsyrien an, die die dortige Gegend verwüsteten. Diese zogen 1244 nach Palästina, wo sie [[Tiberias]] plünderten. Anschließend eroberten und plünderten sie [[Jerusalem]], das as-Salih den Kreuzfahrern damit endgültig entriss. Die Kreuzfahrer verbündeten sich daraufhin mit Ismail und anderen syrischen Ayyubiden. Ihr Allianzheer wurde aber in der [[Schlacht von La Forbie]] vernichtend geschlagen, woraufhin as-Salih mit der Eroberung von Damaskus 1245 das Ayyubidenreich wieder größtenteils vereinigen konnte.
As-Salih warb im Kampf gegen seinen Onkel [[Khwarezmiyya|choresmische Freischärler]] in Nordsyrien an, die die dortige Gegend verwüsteten. Diese zogen 1244 nach Palästina, wo sie [[Tiberias]] plünderten. Anschließend besetzten und plünderten sie ohne eigentlichen Auftrag [[Jerusalem]] und vertrieben die dortigen Christen. As-Salih zog im Jahr darauf in die Stadt, die er den Kreuzfahrern damit endgültig entriss. Die Kreuzfahrer verbündeten sich daraufhin mit Ismail und anderen syrischen Ayyubiden. Das Heer der Allianz wurde jedoch in der [[Schlacht von La Forbie]] vernichtend geschlagen, und as-Salih gelang es mit der Eroberung von Damaskus 1245, das Ayyubidenreich größtenteils wieder unter seiner Oberherrschaft zu vereinigen.


Um die unruhigen Söldnertruppen der Choresmier unter Kontrolle halten zu können, setzte unter as-Salih ein verstärkter Aufbau türkischer Sklaventruppen (sog. [[Mamluken]]) ein. In der Folgezeit konnte er nicht nur die Choresmier besiegen (1246), sondern auch [[Tiberias]] und [[Askalon]] von den Kreuzfahrern erobern (1247). Im Herbst 1248 belagerte as-Salih die Stadt [[Homs]], die entgegen seinem Willen sein Vetter [[an-Nasir Yusuf]] kurz zuvor erobert hatte. Während der Belagerung erreichte ihm die Nachricht von der Ankunft eines großen Kreuzfahrerheeres ([[Sechster Kreuzzug]]) auf [[Zypern]] unter der Führung König [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwigs IX. von Frankreich]]. As-Salih brach daher die Belagerung ab um die Verteidigung Ägyptens zu organisieren. Wie [[Ibn Wasil]] berichtete, zog sich der Sultan bei den Waffenstillstandsverhandlungen mit seinem Vetter eine schwere chronische Erkrankung zu.<ref>Ibn Wasil, ''Mufarrij al-kurub fi akhbar bani Ayyub'', BnF Paris, ms. arabe 1703, fol. 60v-61r</ref> Der christliche Chronist [[Jean de Joinville|Joinville]] schrieb dazu, dass der Sultan von seinem Vetter vergiftet worden sei.
Um die unzuverlässigen Söldnertruppen der Choresmier unter Kontrolle halten zu können, setzte unter as-Salih ein verstärkter Aufbau türkischer Sklaventruppen (sogenannter [[Mamluken]]) ein. In der Folgezeit konnte er 1246 nicht nur die Choresmier besiegen, sondern 1247 auch [[Tiberias]] und [[Askalon]] von den Kreuzfahrern erobern. Im Herbst 1248 belagerte as-Salih die Stadt [[Homs]], die sein Vetter [[an-Nasir Yusuf]] kurz zuvor gegen as-Salihs Willen erobert hatte. Während der Belagerung erreichte ihn die Nachricht von der Ankunft eines großen Kreuzfahrerheeres auf [[Zypern]] unter der Führung König [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwigs&nbsp;IX. von Frankreich]] (siehe [[Sechster Kreuzzug]]). As-Salih brach die Belagerung ab, um die Verteidigung Ägyptens zu organisieren. Laut [[Ibn Wasil]] zog sich der Sultan bei den Waffenstillstandsverhandlungen mit seinem Vetter eine schwere chronische Erkrankung zu.<ref>Ibn Wasil: ''Mufarrij al-kurub fi akhbar bani Ayyub.'' BnF Paris, ms. arabe 1703, fol. 60v-61r.</ref> Dem christlichen Chronisten [[Jean de Joinville|Joinville]] nach war er hingegen von seinem Vetter vergiftet worden.


Im Juni 1249 landeten die Kreuzfahrer an der Küste Ägyptens und konnten [[Damiette]] einnehmen. Mit seinen Truppen zog sich as-Salih nach [[al-Mansura]] zurück, das er befestigen ließ. Während die Kreuzfahrer nilaufwärts vorrückten, starb er in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1249 an seiner Krankheit. Zwei seiner drei Söhne hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits überlebt. Der eine, al-Moghith Feth ad-Din Umar war zwischen 1239 und 1245 in Gefangenschaft des as-Salih Ismail gestorben, der andere, Khalil, starb minderjährig. Seine Lieblingsfrau [[Schadschar ad-Dur]] konnte die Thronfolge seines dritten Sohnes [[Turan Schah (Herrscher)|Turan Schah]] (reg. 1249–1250) durchsetzen, der bisher im [[Al-Dschazira (Mesopotamien)|nördlichen Mesopotamien (al-Dschazira)]] regiert hatte.
Im Juni 1249 landeten die Kreuzfahrer an der Küste Ägyptens und konnten [[Damiette]] einnehmen. Mit seinen Truppen zog sich as-Salih nach [[Al-Mansura (Ägypten)|al-Mansura]] zurück, das er befestigen ließ. Während die Kreuzfahrer nilaufwärts vorrückten, starb er in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1249 an seiner Krankheit. Zwei seiner drei Söhne hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits überlebt. Der eine, al-Moghith Feth ad-Din Umar, war zwischen 1239 und 1245 in Gefangenschaft bei as-Salih Ismail gestorben; der andere, Khalil, starb minderjährig. As-Salihs Lieblingsfrau [[Schadschar ad-Durr]] konnte die Thronfolge des dritten Sohnes [[Turan Schah (Herrscher)|Turan Schah]] (reg. 1249–1250) durchsetzen, der bisher im [[Dschazīra|nördlichen Mesopotamien (Dschazira)]] regiert hatte.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Hans Eberhard Mayer]]: ''Geschichte der Kreuzzüge.'' 8. verbesserte und erweiterte Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1995, ISBN 3-17-013802-2, S. 226 (''Kohlhammer-Urban-Taschenbücher'' 86).
* [[Hans Eberhard Mayer]]: ''Geschichte der Kreuzzüge.'' (= ''Kohlhammer-Urban-Taschenbücher.'' 86). 8., verbesserte und erweiterte Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart u.&nbsp;a. 1995, ISBN 3-17-013802-2, S. 226.
* [[Steven Runciman]]: ''Geschichte der Kreuzzüge.'' Sonderausgabe in 1 Band ohne Quellen- und Literaturangabe. H. C. Beck München 1978, ISBN 3-406-02527-7, S. 990, 992 (''Beck'sche Sonderausgaben'').
* [[Steven Runciman]]: ''Geschichte der Kreuzzüge'' (= ''Beck’sche Sonderausgaben.''). Sonderausgabe in 1 Band ohne Quellen- und Literaturangabe. C. H. Beck, München 1978, ISBN 3-406-02527-7, S. 990, 992.

== Einzelnachweis ==

<references/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://fmg.ac/Projects/MedLands/TURKS.htm#_ftnref356 El-Malek es-Saleh Nejm ad-Din Ayub] bei fmg.ac (englisch)
* [http://fmg.ac/Projects/MedLands/TURKS.htm#_ftnref356 El-Malek es-Saleh Nejm ad-Din Ayub] bei fmg.ac (englisch)


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 26. August 2023, 12:46 Uhr

Al-Malik as-Salih Nadschm ad-Din Ayyub (arabisch أبو الفتح الملك الصالح نجم الدين أيوب بن ناصر الدين محمد, DMG Abū l-Fatiḥ al-Malik aṣ-Ṣāliḥ Naǧm ad-Dīn Aiyūb b. Nāṣir ad-Dīn Muḥammad; † 22./23. November 1249 in al-Mansura) war der sechste Sultan der Ayyubiden in Ägypten (von 1240 bis 1249).

As-Salih Ayyub war der älteste Sohn von Sultan al-Kamil Muhammad und einer sudanesischen Sklavin. Der Tod seines Vaters im März 1238 entfesselte einen Bürgerkrieg unter den Ayyubiden. As-Salih Ayyub befand sich im Norden, marschierte jedoch unverzüglich gegen Damaskus, wo einer von al-Kamils Neffen namens al-Dschauad die Macht ergriffen hatte, als Vasall von as-Salih Ayyubs jüngerem Bruder al-Adil II. Mit Hilfe choresmischer Freischärler setzte er seinen Vetter ab. Sein jüngerer Bruder al-Adil II. war inzwischen als Sultan in Ägypten eingesetzt worden. As-Salih beanspruchte die reichste Provinz seines Vaters für sich, aber als er aufbrach, um in Ägypten einzufallen, wurde er von einem Staatsstreich in Damaskus zugunsten seines Onkels as-Salih Ismail entthront. Auf der Flucht nach Süden nahm ihn sein Vetter an-Nasir Dawud, Emir von Karak, gefangen. As-Salih gelang es, ein Bündnis mit an-Nasir zu schließen, der ihm nun Truppen für den Einfall in Ägypten lieh. Dort hatte er sogleich Erfolg: Al-Adils Minister hatten diesen im Juni 1240 gestürzt und ermordet und begrüßten nun as-Salih als neuen Sultan von Ägypten. An-Nasir Dawud wurde mit dem Posten des Militärgouverneurs von Palästina belohnt.

Ismail blieb Sultan von Damaskus, doch wurde während des nächsten Jahrzehnts die ayyubidische Welt von der Rivalität zwischen Onkel und Neffe zerrissen. Zunächst musste sich as-Salih mit dem Königreich Jerusalem beschäftigen. Dort war 1239 ein Kreuzfahrerheer unter Theobald IV. von Champagne eingetroffen, das die ägyptische Grenze bedrohte und dort bereits im November 1239 bei Gaza ein kleineres Gefecht mit den ägyptischen Truppen al-Adils II. geführt hatte. Inzwischen hatten sich die Kreuzfahrer mit Ismail, der ihnen Galiläa abtrat, gegen as-Salih verbündet. Zum Jahreswechsel 1240/1241 nutzte as-Salih die Gelegenheit, ein Neutralitätsabkommen mit den Kreuzfahrern zu schließen, wofür er die Gebiete nördlich von Gaza und westlich des Jordans an diese abtrat.

As-Salih warb im Kampf gegen seinen Onkel choresmische Freischärler in Nordsyrien an, die die dortige Gegend verwüsteten. Diese zogen 1244 nach Palästina, wo sie Tiberias plünderten. Anschließend besetzten und plünderten sie ohne eigentlichen Auftrag Jerusalem und vertrieben die dortigen Christen. As-Salih zog im Jahr darauf in die Stadt, die er den Kreuzfahrern damit endgültig entriss. Die Kreuzfahrer verbündeten sich daraufhin mit Ismail und anderen syrischen Ayyubiden. Das Heer der Allianz wurde jedoch in der Schlacht von La Forbie vernichtend geschlagen, und as-Salih gelang es mit der Eroberung von Damaskus 1245, das Ayyubidenreich größtenteils wieder unter seiner Oberherrschaft zu vereinigen.

Um die unzuverlässigen Söldnertruppen der Choresmier unter Kontrolle halten zu können, setzte unter as-Salih ein verstärkter Aufbau türkischer Sklaventruppen (sogenannter Mamluken) ein. In der Folgezeit konnte er 1246 nicht nur die Choresmier besiegen, sondern 1247 auch Tiberias und Askalon von den Kreuzfahrern erobern. Im Herbst 1248 belagerte as-Salih die Stadt Homs, die sein Vetter an-Nasir Yusuf kurz zuvor gegen as-Salihs Willen erobert hatte. Während der Belagerung erreichte ihn die Nachricht von der Ankunft eines großen Kreuzfahrerheeres auf Zypern unter der Führung König Ludwigs IX. von Frankreich (siehe Sechster Kreuzzug). As-Salih brach die Belagerung ab, um die Verteidigung Ägyptens zu organisieren. Laut Ibn Wasil zog sich der Sultan bei den Waffenstillstandsverhandlungen mit seinem Vetter eine schwere chronische Erkrankung zu.[1] Dem christlichen Chronisten Joinville nach war er hingegen von seinem Vetter vergiftet worden.

Im Juni 1249 landeten die Kreuzfahrer an der Küste Ägyptens und konnten Damiette einnehmen. Mit seinen Truppen zog sich as-Salih nach al-Mansura zurück, das er befestigen ließ. Während die Kreuzfahrer nilaufwärts vorrückten, starb er in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1249 an seiner Krankheit. Zwei seiner drei Söhne hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits überlebt. Der eine, al-Moghith Feth ad-Din Umar, war zwischen 1239 und 1245 in Gefangenschaft bei as-Salih Ismail gestorben; der andere, Khalil, starb minderjährig. As-Salihs Lieblingsfrau Schadschar ad-Durr konnte die Thronfolge des dritten Sohnes Turan Schah (reg. 1249–1250) durchsetzen, der bisher im nördlichen Mesopotamien (Dschazira) regiert hatte.

  • Hans Eberhard Mayer: Geschichte der Kreuzzüge. (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. 86). 8., verbesserte und erweiterte Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1995, ISBN 3-17-013802-2, S. 226.
  • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge (= Beck’sche Sonderausgaben.). Sonderausgabe in 1 Band ohne Quellen- und Literaturangabe. C. H. Beck, München 1978, ISBN 3-406-02527-7, S. 990, 992.

Einzelnachweise

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  1. Ibn Wasil: Mufarrij al-kurub fi akhbar bani Ayyub. BnF Paris, ms. arabe 1703, fol. 60v-61r.
VorgängerAmtNachfolger
al-Adil II.Sultan von Ägypten
1240–1249
Turan Schah

al-Adil II.
as-Salih Ismail
Sultan von Damaskus
1238–1239
1245–1249

as-Salih Ismail
Turan Schah