„Natureplus“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Versionsgeschichte interaktiv durchsuchen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
← Zum vorherigen Versionsunterschied
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
VisuellWikitext
K Änderungen von 31.18.92.158 (Diskussion) auf die letzte Version von Pittimann zurückgesetzt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung Erweiterte mobile Bearbeitung
 
(15 dazwischenliegende Versionen von 14 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{DISPLAYTITLE:natureplus}}
{{SEITENTITEL:natureplus}}
[[Datei:Natureplus-Logo.svg|thumb|100px|Logo natureplus]]
[[Datei:Natureplus-Logo.svg|mini|130px|Logo natureplus]]
'''natureplus''' ist der Name eines [[Umweltgütesiegel]]s, welches vom gleichnamigen Verein herausgegeben wird. Die Organisation versteht sich als [[Nichtregierungsorganisation|NGO]] und damit als ein gemeinnütziger Verein ohne Gewinnerzielungsabsicht.
'''natureplus''' ist der Name eines [[Umweltgütesiegel]]s, welches vom gleichnamigen, gemeinnützigen Verein herausgegeben wird. Die Organisation versteht sich als Nichtregierungsorganisation ([[Nichtregierungsorganisation|NGO]]) und ist ein zivilgesellschaftlich zustande gekommener [[Interessenverband]].


== Entstehung ==
== Entstehung ==
⚫
Eine Fülle von Umweltgütezeichen verwirrte in den 1990er-Jahren nicht nur die Konsumenten, sondern unter anderem auch den [[Baustoff]]-Fachhandel bei der Beratung bezüglich umweltgerechter, gesundheitsverträglicher (und [[Nachhaltige Entwicklung|nachhaltiger]]) Baustoffe.

⚫
Eine Fülle von Umweltgütezeichen verwirrte in den 1990er-Jahren nicht nur die Konsumenten, sondern unter anderem auch den [[Baustoff]]-Fachhandel bei der Beratung bezüglich umweltgerechter, gesundheitsverträglicher (und [[Nachhaltige Entwicklung|nachhaltiger]]) Baustoffe.


Bemühungen einzelner Unternehmen, mehr Wissenschaftlichkeit in die Beurteilung vor allem von [[Naturbaustoff]]en einzubringen (vor allem mit den Forderungen nach transparenten, veröffentlichten Kriterien, Standards bezüglich [[Umweltverträglichkeit]], Gesundheitsverträglichkeit, [[Gebrauchstauglichkeit (Produkt)|Gebrauchstauglichkeit]]) veranlassten beispielsweise 1998 den Baustoffkonzern [[Raab Karcher]] zusammen mit dem anerkannten Kölner ECO-Umweltinstitut eine neue Bewertung für ein Handelshaus einzuführen; weitere Handelshäuser ([[Hagebau]] zusammen mit [[TÜV]] München) folgten dieser Idee.
Bemühungen einzelner Unternehmen, mehr Wissenschaftlichkeit in die Beurteilung vor allem von [[Naturbaustoff]]en einzubringen (vor allem mit den Forderungen nach transparenten, veröffentlichten Kriterien, Standards bezüglich [[Umweltverträglichkeit]], Gesundheitsverträglichkeit, [[Gebrauchstauglichkeit (Produkt)|Gebrauchstauglichkeit]]) veranlassten beispielsweise 1998 den Baustoffkonzern [[Raab Karcher]] zusammen mit dem anerkannten Kölner ECO-Umweltinstitut eine neue Bewertung für ein Handelshaus einzuführen; weitere Handelshäuser ([[Hagebau]] zusammen mit [[TÜV]] München) folgten dieser Idee.


1999 schlossen sich auf Initiative des Fachhandels eine Reihe von [[Prädikat (Qualität)|Label]]stellen zusammen - damals das ECO-Umweltinstitut in Köln, TÜV Umwelt München, IUG Fulda, IBO Wien und das Bremer Umweltinstitut - um diese Art der Produktauswahl auf ein standardisiertes, nachvollziehbares und transparentes, vor allem aber auch kontrolliertes Niveau zu heben.
1999 schlossen sich auf Initiative des Fachhandels eine Reihe von [[Prädikat (Qualität)|Label]]stellen zusammen – damals das ECO-Umweltinstitut in Köln, TÜV Umwelt München, IUG Fulda, IBO Wien und das Bremer Umweltinstitut – um diese Art der Produktauswahl auf ein standardisiertes, nachvollziehbares und transparentes, vor allem aber auch kontrolliertes Niveau zu heben.


2002 wurden die ersten Naturbaustoffe mit dem internationalen [[Gütezeichen]] „natureplus“ ausgezeichnet.
2002 wurden die ersten Naturbaustoffe mit dem internationalen [[Gütezeichen]] „natureplus“ ausgezeichnet.


Prüfer und Vergabestelle sind getrennte Institutionen, letztere sind von Umwelt- und Verbraucherverbänden getragen und kontrolliert. So hatte im Jahr 2007 der [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland|BUND]] den Vorsitz.
Prüfer und Vergabestelle sind getrennte Institutionen, letztere sind von Umwelt- und Verbraucherverbänden getragen und kontrolliert. So hatte im Jahr 2007 der [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland|BUND]] den Vorsitz.


Seit dem haben sich auch zahlreiche [[Holzhaus]]hersteller und [[Bauhandwerk]]er verpflichtet, vermehrt natureplus-zertifizierte Produkte einzusetzen. Die beiden Bundesverbände des Baustoff-Fachhandels (BDB) und der Bau- und Heimwerkermärkte (BHB) sowie die Fachhandelsvereinigung für Naturbaustoffe Ökoplus unterstützen dieses Qualitätszeichen.
Seitdem haben sich auch zahlreiche [[Holzhaus]]hersteller und [[Bauhandwerk]]er verpflichtet, vermehrt natureplus-zertifizierte Produkte einzusetzen. Die beiden Bundesverbände des Baustoff-Fachhandels (BDB) und der Bau- und Heimwerkermärkte (BHB) sowie die Fachhandelsvereinigung für Naturbaustoffe Ökoplus unterstützen dieses Qualitätszeichen.


== Vergaberichtlinien<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=00&cHash=a3f8e98225 Vergaberichtlinien]</ref> und Vergabekriterien ==
== Vergaberichtlinien und Vergabekriterien ==
Voraussetzung für die Auszeichnung eines „Baustoffs“ mit dem Qualitätszeichen natureplus bildet die Erfüllung der Basisrichtlinien<ref>[http://www.natureplus.org/uploads/tx_usernatureplus/RL0000Basiskriterien2011.pdf Basisrichtlinien] (PDF; 224&nbsp;kB)</ref> von 2011, die für alle Produkte gilt. Der Hersteller muss sämtliche Einsatzstoffe genau deklarieren, eine Volldeklaration der Einsatzstoffe analog der EU-Kosmetik-VO nach abnehmendem Massenanteil angeben, einen Herkunftsnachweis erbringen und der Anteil an nachwachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineralischen Rohstoffen (inklusive Wasser) soll in den Produkten maximiert sein.
Voraussetzung für die Auszeichnung eines „Baustoffs“ mit dem Qualitätszeichen natureplus bildet die Erfüllung der Basisrichtlinien<ref>[http://natureplus.info/cms/fileadmin/user_upload/pdf/cert-criterias/RL00Basiskriterien.pdf Basisrichtlinien] (PDF; 224&nbsp;kB).</ref> von 2011, die für alle Produkte gilt. Der Hersteller muss sämtliche Einsatzstoffe genau deklarieren, eine Volldeklaration der Einsatzstoffe analog der EU-Kosmetik-VO nach abnehmendem Massenanteil angeben, einen Herkunftsnachweis erbringen und der Anteil an nachwachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineralischen Rohstoffen (inklusive Wasser) soll in den Produkten maximiert sein.
Der Einsatz von petrochemischen Stoffen muss auf das technisch Notwendige minimiert sein und sie dürfen nur als [[Additiv|Zusatzstoffe]] zum Einsatz kommen.
Der Einsatz von petrochemischen Stoffen muss auf das technisch Notwendige minimiert sein und sie dürfen nur als [[Additiv|Zusatzstoffe]] zum Einsatz kommen.


In der Regel soll der Anteil der nachwachsenden und mineralischen Rohstoffe mindestens 85 % des Produktes betragen.
In der Regel soll der Anteil der nachwachsenden und mineralischen Rohstoffe mindestens 85 % des Produktes betragen.
Zeile 25: Zeile 24:
* möglichst weitgehender Verzicht auf Pestizid-, Chemikalien- und Kunstdüngereinsatz
* möglichst weitgehender Verzicht auf Pestizid-, Chemikalien- und Kunstdüngereinsatz
* Vermeidung von Rohstoffen aus nicht nachhaltiger Plantagenwirtschaft
* Vermeidung von Rohstoffen aus nicht nachhaltiger Plantagenwirtschaft
* kein Einsatz von Rohstoffen aus [[Raubbau (Natur)|Raubbau]] (z.B. nicht zertifizierte Tropenhölzer).
* kein Einsatz von Rohstoffen aus [[Raubbau (Natur)|Raubbau]] (z.&nbsp;B. nicht zertifizierte Tropenhölzer).
* möglichst breite Abstützung auf anerkannte Qualitätssysteme der biologischen Landwirtschaft und der nachhaltigen Forstwirtschaft
* möglichst breite Abstützung auf anerkannte Qualitätssysteme der biologischen Landwirtschaft und der nachhaltigen Forstwirtschaft


Die Laborprüfungen enthalten die vom Verein festgelegten Grenzwerte für [[Emission (Umwelt)|Emmisionen]] der verwendeten Inhaltsstoffe ([[Pestizide]], VOC-[[flüchtige organische Verbindungen]], [[Formaldehyd]] etc.) und wird in einzelne Produktgruppen unterteilt, in denen die Kriterien und Anforderungen zur Vergabe des Qualitätszeichens geregelt ist.
Die Laborprüfungen enthalten die vom Verein festgelegten Grenzwerte für [[Emission (Umwelt)|Emissionen]] der verwendeten Inhaltsstoffe ([[Pestizid]]e, VOC-[[flüchtige organische Verbindungen]], [[Formaldehyd]] etc.) und wird in einzelne Produktgruppen unterteilt, in denen die Kriterien und Anforderungen zur Vergabe des Qualitätszeichens geregelt sind.<ref>[http://natureplus.info/cms/index.php?id=111&L=2 Kriterien und Anforderungen für die Vergabe des natureplus-Umweltzeichens].</ref>


* RL0100 Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=01&cHash=1ea6f6f614 Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen]</ref>
* RL0100 Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
* RL0200 Holz und Holzwerkstoffe
* RL0200 Holz und Holzwerkstoffe<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=02&cHash=a6ebee6aba Holzwerkstoffe]</ref>
* RL0300 Wärmedämmverbundsystem
* RL0300 Wärmedämmverbundsystem<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=03&cHash=99eedf36e0 Wärmedämmverbundsystem]</ref>
* RL0400 Dämmstoffe aus expandierten, geblähten oder geschäumten mineralischen Rohstoffen<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=04&cHash=7e4313a05c Dämmstoffe]</ref>
* RL0400 Dämmstoffe aus expandierten, geblähten oder geschäumten mineralischen Rohstoffen
* RL0500 Dachziegel und Dachsteine
* RL0500 Dachziegel und Dachsteine<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=05&cHash=bdbe79b58f Dachziegel und Dachsteine]</ref>
* RL0600 Wandfarben
* RL0600 Wandfarben<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=06&cHash=46ba4a04c3 Wandfarben]</ref>
* RL0700 Oberflächenbeschichtungen aus nachwachsenden Rohstoffen (Lacke, Lasuren, Öle, Wachse)<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=07&cHash=c7b911e98e Lacke, Lasuren, Öle, Wachse]</ref>
* RL0700 Oberflächenbeschichtungen aus nachwachsenden Rohstoffen (Lacke, Lasuren, Öle, Wachse)
* RL0800 Putze, Mörtel und mineralische Kleber<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=08&cHash=1e5df8f739 Putze, Mörtel und mineralische Kleber]</ref>
* RL0800 Putze, Mörtel und mineralische Kleber
* RL0900 Klebstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=09&cHash=6311b55b3f Klebstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen]</ref>
* RL0900 Klebstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
* RL1000 Trockenbauplatten
* RL1000 Trockenbauplatten<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=10&cHash=6bc06d3f76 Trockenbauplatten]</ref>
* RL1100 Mauer- und Mantelsteine
* RL1100 Mauer- und Mantelsteine<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=11&cHash=c70360d8ef Mauer- und Mantelsteine]</ref>
* RL1200 Elastische Bodenbeläge
* RL1200 elastische Bodenbeläge<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=12&cHash=a0cc52d6c9 elastische Bodenbeläge]</ref>
* RL1300 Mineralische Wand- und Bodenbeläge
* RL1300 mineralische Wand- und Bodenbeläge<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=13&cHash=324d04c844 mineralische Wand- und Bodenbeläge]</ref>
* RL1400 Textile Bodenbeläge
* RL1400 Textile Bodenbeläge<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=14&cHash=15870eefe1 Textile Bodenbeläge]</ref>
* RL1500 Holzfenster
* RL1500 Holzfenster<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=15&cHash=6df2e2b14a Holzfenster]</ref>
* RL1600 Türen
* RL1600 Türen<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=16&cHash=4d472fc04f Türen]</ref>
* RL1700 Abdichtungen aus nachwachsenden Rohstoffen
* RL1700 Abdichtungen aus Nachwachsenden Rohstoffen<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=17&cHash=d7678c5cfd Abdichtungen aus Nachwachsenden Rohstoffen]</ref>
* RL1800 Tapeten
* RL1800 Tapeten<ref>[http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=18&cHash=1d709e25a1 Tapeten]</ref>
* RL5000 Grundlagenrichtlinien (Chemikalien, Holzherkunft, Naturschutz beim Rohstoffabbau)


== Mitglieder ==
== Mitglieder ==
{{Belege}}
{{Belege}}
Tragende Mitglieder von natureplus<ref>{{Webarchiv|url=http://www.natureplus.org/index.php?id=110&L=2 |wayback=20160304135659 |text=Mitgliederliste von natureplus (abgerufen am 4. Januar 2016) |archiv-bot=2019-05-03 10:26:34 InternetArchiveBot }}</ref> sind – neben zahlreichen Herstellern und Händlern von Bauprodukten – insbesondere:
Neben zahlreichen Herstellern und Händlern von Bauprodukten sind insbesondere Prüfinstitute (Bremer Umweltinstitut GmbH, eco-Institut GmbH, IBO Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie GmbH, Indikator GmbH, IUG Institut für Umwelt und Gesundheit, NIBE Nederlands Instituut voor Bouwbiologie en Ecologie bv, TÜV SÜD Industrie Service GmbH), Umweltverbände (BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bundesverband), Fondation Ökofonds (Oeko-Zenter Lëtzebuerg a.s.b.l), [[WWF]] Schweiz, Baubiologen und die Gewerkschaft [[IG Bauen-Agrar-Umwelt]], tragende Mitglieder von natureplus.
* Prüfinstitute: Bremer Umweltinstitut GmbH, eco-Institut GmbH, IBO Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie GmbH, Indikator GmbH, IUG Institut für Umwelt und Gesundheit, NIBE Nederlands Instituut voor Bouwbiologie en Ecologie bv, [[TÜV Süd]] Industrie Service GmbH
* Umweltverbände: [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland]], Fondation Ökofonds (Oeko-Zenter Lëtzebuerg a.s.b.l), [[WWF Schweiz]]
* Baubiologen
* die Gewerkschaft [[IG Bauen-Agrar-Umwelt]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
Zeile 58: Zeile 62:


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.natureplus.org/ Offizielle Website]
* [http://www.natureplus.org/ Offizielle Website]
*[http://www.apug.nrw.de/pdf/Bauprodukte1.pdf Einen aussagekräftigen Überblick über die ökologische Qualitätszeichen bei Baustoffen und deren Aussagekraft für den Verbraucher bietet unter anderem die APUG-Studie.] (PDF-Datei; 1,32 MB)
* [http://www.apug.nrw.de/pdf/Bauprodukte1.pdf Einen aussagekräftigen Überblick über die ökologischen Qualitätszeichen bei Baustoffen und deren Aussagekraft für den Verbraucher bietet unter anderem die APUG-Studie.] (PDF; 1,32&nbsp;MB)
*[http://www.naturdaemmstoffe.info Infoseite der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. zu Naturdämmstoffen mit Details zu Fördermöglichkeiten]
* [http://www.fnr.de/fileadmin/allgemein/pdf/broschueren/Broschuere_Daemmstoffe_Nachdruck_2016_Web.pdf Infos der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.&nbsp;V. zu Naturdämmstoffen]
* [http://www.natureplus.org/de/natureplus/vergaberichtlinien/?user_natureplus_pi3%5Bcat%5D=00&cHash=a3f8e98225%20 Vergaberichtlinien und Vergabekriterien] für das Natureplus-Siegel
* [http://natureplus.info/cms/index.php?id=83&L=2 Vergaberichtlinien und Vergabekriterien] für das natureplus-Siegel


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Umweltgütesiegel]]
[[Kategorie:Umweltzeichen]]
[[Kategorie:Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland]]
[[Kategorie:Gütesiegel (Deutschland)]]

Aktuelle Version vom 30. Oktober 2023, 10:02 Uhr

Logo natureplus

natureplus ist der Name eines Umweltgütesiegels, welches vom gleichnamigen, gemeinnützigen Verein herausgegeben wird. Die Organisation versteht sich als Nichtregierungsorganisation (NGO) und ist ein zivilgesellschaftlich zustande gekommener Interessenverband.

Entstehung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Fülle von Umweltgütezeichen verwirrte in den 1990er-Jahren nicht nur die Konsumenten, sondern unter anderem auch den Baustoff-Fachhandel bei der Beratung bezüglich umweltgerechter, gesundheitsverträglicher (und nachhaltiger) Baustoffe.

Bemühungen einzelner Unternehmen, mehr Wissenschaftlichkeit in die Beurteilung vor allem von Naturbaustoffen einzubringen (vor allem mit den Forderungen nach transparenten, veröffentlichten Kriterien, Standards bezüglich Umweltverträglichkeit, Gesundheitsverträglichkeit, Gebrauchstauglichkeit) veranlassten beispielsweise 1998 den Baustoffkonzern Raab Karcher zusammen mit dem anerkannten Kölner ECO-Umweltinstitut eine neue Bewertung für ein Handelshaus einzuführen; weitere Handelshäuser (Hagebau zusammen mit TÜV München) folgten dieser Idee.

1999 schlossen sich auf Initiative des Fachhandels eine Reihe von Labelstellen zusammen – damals das ECO-Umweltinstitut in Köln, TÜV Umwelt München, IUG Fulda, IBO Wien und das Bremer Umweltinstitut – um diese Art der Produktauswahl auf ein standardisiertes, nachvollziehbares und transparentes, vor allem aber auch kontrolliertes Niveau zu heben.

2002 wurden die ersten Naturbaustoffe mit dem internationalen Gütezeichen „natureplus“ ausgezeichnet.

Prüfer und Vergabestelle sind getrennte Institutionen, letztere sind von Umwelt- und Verbraucherverbänden getragen und kontrolliert. So hatte im Jahr 2007 der BUND den Vorsitz.

Seitdem haben sich auch zahlreiche Holzhaushersteller und Bauhandwerker verpflichtet, vermehrt natureplus-zertifizierte Produkte einzusetzen. Die beiden Bundesverbände des Baustoff-Fachhandels (BDB) und der Bau- und Heimwerkermärkte (BHB) sowie die Fachhandelsvereinigung für Naturbaustoffe Ökoplus unterstützen dieses Qualitätszeichen.

Vergaberichtlinien und Vergabekriterien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voraussetzung für die Auszeichnung eines „Baustoffs“ mit dem Qualitätszeichen natureplus bildet die Erfüllung der Basisrichtlinien[1] von 2011, die für alle Produkte gilt. Der Hersteller muss sämtliche Einsatzstoffe genau deklarieren, eine Volldeklaration der Einsatzstoffe analog der EU-Kosmetik-VO nach abnehmendem Massenanteil angeben, einen Herkunftsnachweis erbringen und der Anteil an nachwachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineralischen Rohstoffen (inklusive Wasser) soll in den Produkten maximiert sein. Der Einsatz von petrochemischen Stoffen muss auf das technisch Notwendige minimiert sein und sie dürfen nur als Zusatzstoffe zum Einsatz kommen.

In der Regel soll der Anteil der nachwachsenden und mineralischen Rohstoffe mindestens 85 % des Produktes betragen. Bei nachwachsenden Rohstoffen bedeutet eine nachhaltige Rohstoffgewinnung

  • möglichst weitgehender Verzicht auf Pestizid-, Chemikalien- und Kunstdüngereinsatz
  • Vermeidung von Rohstoffen aus nicht nachhaltiger Plantagenwirtschaft
  • kein Einsatz von Rohstoffen aus Raubbau (z. B. nicht zertifizierte Tropenhölzer).
  • möglichst breite Abstützung auf anerkannte Qualitätssysteme der biologischen Landwirtschaft und der nachhaltigen Forstwirtschaft

Die Laborprüfungen enthalten die vom Verein festgelegten Grenzwerte für Emissionen der verwendeten Inhaltsstoffe (Pestizide, VOC-flüchtige organische Verbindungen, Formaldehyd etc.) und wird in einzelne Produktgruppen unterteilt, in denen die Kriterien und Anforderungen zur Vergabe des Qualitätszeichens geregelt sind.[2]

  • RL0100 Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
  • RL0200 Holz und Holzwerkstoffe
  • RL0300 Wärmedämmverbundsystem
  • RL0400 Dämmstoffe aus expandierten, geblähten oder geschäumten mineralischen Rohstoffen
  • RL0500 Dachziegel und Dachsteine
  • RL0600 Wandfarben
  • RL0700 Oberflächenbeschichtungen aus nachwachsenden Rohstoffen (Lacke, Lasuren, Öle, Wachse)
  • RL0800 Putze, Mörtel und mineralische Kleber
  • RL0900 Klebstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
  • RL1000 Trockenbauplatten
  • RL1100 Mauer- und Mantelsteine
  • RL1200 Elastische Bodenbeläge
  • RL1300 Mineralische Wand- und Bodenbeläge
  • RL1400 Textile Bodenbeläge
  • RL1500 Holzfenster
  • RL1600 Türen
  • RL1700 Abdichtungen aus nachwachsenden Rohstoffen
  • RL1800 Tapeten
  • RL5000 Grundlagenrichtlinien (Chemikalien, Holzherkunft, Naturschutz beim Rohstoffabbau)

Mitglieder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.

Tragende Mitglieder von natureplus[3] sind – neben zahlreichen Herstellern und Händlern von Bauprodukten – insbesondere:

  • Prüfinstitute: Bremer Umweltinstitut GmbH, eco-Institut GmbH, IBO Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie GmbH, Indikator GmbH, IUG Institut für Umwelt und Gesundheit, NIBE Nederlands Instituut voor Bouwbiologie en Ecologie bv, TÜV Süd Industrie Service GmbH
  • Umweltverbände: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Fondation Ökofonds (Oeko-Zenter Lëtzebuerg a.s.b.l), WWF Schweiz
  • Baubiologen
  • die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt

Siehe auch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ Basisrichtlinien (PDF; 224 kB).
  2. ↑ Kriterien und Anforderungen für die Vergabe des natureplus-Umweltzeichens.
  3. ↑ Mitgliederliste von natureplus (abgerufen am 4. Januar 2016) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.natureplus.org
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Natureplus&oldid=238629035“