„August von Rothmund“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K typo
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:August von Rothmund.png|mini|August von Rothmund]]
[[Datei:August von Rothmund.png|mini|August von Rothmund, um 1890]]
'''August von Rothmund''' (* [[1. August]] [[1830]] in [[Volkach]]; † [[27. Oktober]] [[1906]] in [[München]]) war ein deutscher [[Augenarzt]].
'''August von Rothmund''' (* [[1. August]] [[1830]] in [[Volkach]]; † [[27. Oktober]] [[1906]] in [[München]]) war ein deutscher [[Augenarzt]], Hochschullehrer und Lehrstuhlinhaber in München.


== Leben ==
== Leben ==
August von Rothmund war der Sohn des Chirurgen [[Franz Christoph von Rothmund]] (1801–1891). 1847 schloss er am (heutigen) [[Wilhelmsgymnasium München]] seine Schulausbildung ab<ref>Max Leitschuh: ''Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München'', 4 Bde., München 1970–1976; Bd. 4, S. 41.</ref>. Er studierte an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] (LMU) und wurde 1848 im [[Corps Isaria]] aktiv.<ref>Kösener Korpslisten 1910, 173/307.</ref> 1853 wurde er in München zum [[Dr. med.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref>Dissertation: ''Ueber die Exarticulation des Unterkiefers''.</ref> Er wechselte an die [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin]] zu [[Albrecht von Graefe]]. Danach war er bei [[Carl Ferdinand von Arlt]] an der [[Deutsche Universität Prag|Deutschen Universität Prag]] und bei [[Friedrich Jäger von Jaxtthal]] in Wien tätig. 1854 nach München zurückgekehrt, lehrte von Rothmund an der Ludwig-Maximilians-Universität Augenheilkunde. Er war Leiter der chirurgischen Poliklinik am [[Franz Reisinger (Mediziner)#Reisingerianum|Reisingerianum]].
August von Rothmund war der Sohn des Chirurgen [[Franz Christoph von Rothmund]] (1801–1891). 1847 schloss er am (heutigen) [[Wilhelmsgymnasium München]] seine Schulausbildung ab.<ref>Max Leitschuh: ''Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München'', 4 Bde., München 1970–1976; Bd. 4, S. 41.</ref> Er studierte an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] (LMU) und wurde 1848 im [[Corps Isaria]] aktiv.<ref>Kösener Korpslisten 1910, 173/307.</ref> 1853 wurde er in München zum [[Dr. med.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref>Dissertation: ''Ueber die Exarticulation des Unterkiefers''.</ref> Er wechselte an die [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin]] zu [[Albrecht von Graefe]]. Danach war er bei [[Carl Ferdinand von Arlt]] an der [[Deutsche Universität Prag|Deutschen Universität Prag]] und bei [[Friedrich Jäger von Jaxtthal]] in Wien tätig. 1854 nach München zurückgekehrt, lehrte von Rothmund an der Ludwig-Maximilians-Universität Augenheilkunde. Er war Leiter der chirurgischen Poliklinik am [[Franz Reisinger (Mediziner)#Reisingerianum|Reisingerianum]].


Rothmund wurde 1859 außerordentlicher Professor und 1863 [[Lehrstuhl|ordentlicher Professor]] für [[Augenheilkunde]]. Für das akademische Jahr 1884/85 wurde er zum [[Rektor#Akademische Ämter|Rektor]] der LMU gewählt.<ref>[http://www.historische-kommission-muenchen-editionen.de/rektoratsreden/anzeige/index.php?type=rektor&id=-377544455 Rektoratsreden (HKM)].</ref> Seine Wahl zum Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]] erfolgte 1887. 1889 erhielt er das Ritterkreuz des [[Franz-Joseph-Orden|Franz-Josephs-Orden]] des Kaisers von Österreich.<ref>{{Literatur |Titel=Chronik der Ludwig-Maximilians-Universität |Verlag=Ludwig-Maximilians-Universität |Datum=1872 |Online=https://books.google.com/books?id=3ZgihalD4fQC&newbks=0&printsec=frontcover&dq=brunhuber+regensburg&hl=de |Abruf=2021-07-01}}</ref>
Rothmund wurde 1859 außerordentlicher Professor und 1863 [[Lehrstuhl|ordentlicher Professor]] für [[Augenheilkunde]]. Für das akademische Jahr 1884/85 wurde er zum [[Rektor#Akademische Ämter|Rektor]] der LMU gewählt.<ref>[https://www.historische-kommission-muenchen-editionen.de/rektoratsreden/anzeige/index.php?type=rektor&id=-377544455 Rektoratsreden (HKM)].</ref> Seine Wahl zum Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]] erfolgte 1887. 1889 erhielt er das Ritterkreuz des [[Franz-Joseph-Orden|Franz-Josephs-Orden]] des Kaisers von Österreich.<ref>{{Literatur |Titel=Chronik der Ludwig-Maximilians-Universität |Verlag=Ludwig-Maximilians-Universität |Datum=1872 |Online=https://books.google.com/books?id=3ZgihalD4fQC&newbks=0&printsec=frontcover&dq=brunhuber+regensburg&hl=de |Abruf=2021-07-01}}</ref>


August von Rothmund wurde 1900 [[Emeritierung|emeritiert]]. Sein Alterssitz, die Villa Rothmund in [[Miesbach]], wurde 1902 von [[Eugen Drollinger]] erbaut. Das [[Rothmund-Thomson-Syndrom]] wurde 1868 durch August von Rothmund in der Veröffentlichung ''Ueber cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration'' erstmals beschrieben.
August von Rothmund wurde 1900 [[Emeritierung|emeritiert]]. Sein Alterssitz, die Villa Rothmund in [[Miesbach]], wurde 1902 von [[Eugen Drollinger]] erbaut. Das [[Rothmund-Thomson-Syndrom]] wurde 1868 durch August von Rothmund in der Veröffentlichung ''Ueber cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration'' erstmals beschrieben.

August Rothmund starb 1906 im Alter von 76 Jahren.

== Grabstätte ==

[[Datei:Grab-August-Rothmund-und-Franz-Rothmund-Alter-Suedl-Friedhof-Muenchen-GF-36-1-33.jpg|mini|Grab von August Rothmund auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München {{Coordinate|text=Standort|name=Grab von August Rothmund|NS=48/7/31.35/N|EW=11/33/50.60/E|type=landmark|region=DE-BY}}]]

Die Grabstätte von August Rothmund befindet sich auf dem [[Alter Südfriedhof (München)|Alten Südlichen Friedhof]] in München (Gräberfeld 36 – Reihe 1 – Platz 33/34,
{{Coordinate|text=Standort|name=Grab von August Rothmund|NS=48/7/31.35/N|EW=11/33/50.60/E|type=landmark|region=DE-BY}}).<ref>Schiermeier/Scheungraber, Alter Südlicher Friedhof in München, Übersichtsplan, 2008, ISBN 978-3-9811425-6-3.</ref> In dem Grab ist auch der Vater von August Rothmund, der Chirurg [[Franz Christoph von Rothmund]] (1801–1891), bestattet.


== Werke ==
== Werke ==
*''Ueber Radical-Operation beweglicher Leistenbrüche''. Kaiser, München 1853.
* ''Ueber Radical-Operation beweglicher Leistenbrüche''. Kaiser, München 1853.
*''Beiträge zur künstlichen Pupillenbildung''. München 1855.
* ''Beiträge zur künstlichen Pupillenbildung''. München 1855.
*''Ueber Cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration''. Archiv für Ophthalmologie 14 (1868), S. 159–182.
* ''Ueber Cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration''. Archiv für Ophthalmologie 14 (1868), S. 159–182.
*''Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Lehre von den infectiösen Erkrankungen des Auges''. München 1881 (Vortrag)
* ''Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Lehre von den infectiösen Erkrankungen des Auges''. München 1881 (Vortrag)
*''Mitteilungen aus der Universitäts-Augenklinik zu München''. Oldenbourg, München 1882–.
* ''Mitteilungen aus der Universitäts-Augenklinik zu München''. Oldenbourg, München 1882–.
*''Casuistischer Beitrag zur Lehre von der sogenannten sympathischen Augenentzündung''. Oldenbourg, München 1882.
* ''Casuistischer Beitrag zur Lehre von der sogenannten sympathischen Augenentzündung''. Oldenbourg, München 1882.
*''Einige Bemerkungen über die Anwendung des Sublimats''. M. Rieger, München 1883.
* ''Einige Bemerkungen über die Anwendung des Sublimats''. M. Rieger, München 1883.
*''Ueber die Entwicklung des medizinischen Studiums an den Universitäten Ingolstadt, Landshut und München: Rede an die Studierenden beim Antritte des Rektorates der Ludwig-Maximilians-Universität gehalten am 22. November 1884''. München, 1884.
* ''Ueber die Entwicklung des medizinischen Studiums an den Universitäten Ingolstadt, Landshut und München: Rede an die Studierenden beim Antritte des Rektorates der Ludwig-Maximilians-Universität gehalten am 22. November 1884''. München, 1884.


== Literatur ==
== Literatur ==
*[[Otto-Erich Lund]]: ''Rothmund und die Anfänge der poliklinischen Ophthalmologie in München.'' In: ''Die Münchener Polikliniken.'' Marburg/Lahn 1989. S. 77–85.
* [[Otto-Erich Lund]]: ''Rothmund und die Anfänge der poliklinischen Ophthalmologie in München.'' In: ''Die Münchener Polikliniken.'' Marburg/Lahn 1989. S. 77–85.
* Oskar Eversbusch: ''Zum 70. Geburtstag von August von Rothmund''. In: ''Münchener Medicinische Wochenschrift''. N. 31, J. F. Lehmann, München 1900.
* Oskar Eversbusch: ''Zum 70. Geburtstag von August von Rothmund''. In: ''Münchener Medicinische Wochenschrift''. N. 31, J. F. Lehmann, München 1900.
* Oskar Eversbusch: ''Zur Erinnerung an Geheimrat Professor Dr. August v. Rothmund von Oskar Eversbusch: Ein Gedenkblatt für seine Freunde und Verehrer. Gedächtnisrede, gehalten in der Sitzung des Münchener Ärztlichen Vereins in München vom 12. Dezember 1906''. Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, München 1906.
* Oskar Eversbusch: ''Zur Erinnerung an Geheimrat Professor Dr. August v. Rothmund von Oskar Eversbusch: Ein Gedenkblatt für seine Freunde und Verehrer. Gedächtnisrede, gehalten in der Sitzung des Münchener Ärztlichen Vereins in München vom 12. Dezember 1906''. Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, München 1906.

Aktuelle Version vom 17. Dezember 2023, 15:51 Uhr

August von Rothmund, um 1890

August von Rothmund (* 1. August 1830 in Volkach; † 27. Oktober 1906 in München) war ein deutscher Augenarzt, Hochschullehrer und Lehrstuhlinhaber in München.

August von Rothmund war der Sohn des Chirurgen Franz Christoph von Rothmund (1801–1891). 1847 schloss er am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München seine Schulausbildung ab.[1] Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und wurde 1848 im Corps Isaria aktiv.[2] 1853 wurde er in München zum Dr. med. promoviert.[3] Er wechselte an die Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin zu Albrecht von Graefe. Danach war er bei Carl Ferdinand von Arlt an der Deutschen Universität Prag und bei Friedrich Jäger von Jaxtthal in Wien tätig. 1854 nach München zurückgekehrt, lehrte von Rothmund an der Ludwig-Maximilians-Universität Augenheilkunde. Er war Leiter der chirurgischen Poliklinik am Reisingerianum.

Rothmund wurde 1859 außerordentlicher Professor und 1863 ordentlicher Professor für Augenheilkunde. Für das akademische Jahr 1884/85 wurde er zum Rektor der LMU gewählt.[4] Seine Wahl zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina erfolgte 1887. 1889 erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Orden des Kaisers von Österreich.[5]

August von Rothmund wurde 1900 emeritiert. Sein Alterssitz, die Villa Rothmund in Miesbach, wurde 1902 von Eugen Drollinger erbaut. Das Rothmund-Thomson-Syndrom wurde 1868 durch August von Rothmund in der Veröffentlichung Ueber cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration erstmals beschrieben.

August Rothmund starb 1906 im Alter von 76 Jahren.

Grab von August Rothmund auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Die Grabstätte von August Rothmund befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 36 – Reihe 1 – Platz 33/34, Standort).[6] In dem Grab ist auch der Vater von August Rothmund, der Chirurg Franz Christoph von Rothmund (1801–1891), bestattet.

  • Ueber Radical-Operation beweglicher Leistenbrüche. Kaiser, München 1853.
  • Beiträge zur künstlichen Pupillenbildung. München 1855.
  • Ueber Cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration. Archiv für Ophthalmologie 14 (1868), S. 159–182.
  • Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Lehre von den infectiösen Erkrankungen des Auges. München 1881 (Vortrag)
  • Mitteilungen aus der Universitäts-Augenklinik zu München. Oldenbourg, München 1882–.
  • Casuistischer Beitrag zur Lehre von der sogenannten sympathischen Augenentzündung. Oldenbourg, München 1882.
  • Einige Bemerkungen über die Anwendung des Sublimats. M. Rieger, München 1883.
  • Ueber die Entwicklung des medizinischen Studiums an den Universitäten Ingolstadt, Landshut und München: Rede an die Studierenden beim Antritte des Rektorates der Ludwig-Maximilians-Universität gehalten am 22. November 1884. München, 1884.
  • Otto-Erich Lund: Rothmund und die Anfänge der poliklinischen Ophthalmologie in München. In: Die Münchener Polikliniken. Marburg/Lahn 1989. S. 77–85.
  • Oskar Eversbusch: Zum 70. Geburtstag von August von Rothmund. In: Münchener Medicinische Wochenschrift. N. 31, J. F. Lehmann, München 1900.
  • Oskar Eversbusch: Zur Erinnerung an Geheimrat Professor Dr. August v. Rothmund von Oskar Eversbusch: Ein Gedenkblatt für seine Freunde und Verehrer. Gedächtnisrede, gehalten in der Sitzung des Münchener Ärztlichen Vereins in München vom 12. Dezember 1906. Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, München 1906.
  • Julius Hirschberg: Deutschlands Augenärzte. 1911 (Graefe-Sämisch 14, 2: 345; 15, 2: 212–217).
Wikisource: August von Rothmund – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bde., München 1970–1976; Bd. 4, S. 41.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 173/307.
  3. Dissertation: Ueber die Exarticulation des Unterkiefers.
  4. Rektoratsreden (HKM).
  5. Chronik der Ludwig-Maximilians-Universität. Ludwig-Maximilians-Universität, 1872 (google.com [abgerufen am 1. Juli 2021]).
  6. Schiermeier/Scheungraber, Alter Südlicher Friedhof in München, Übersichtsplan, 2008, ISBN 978-3-9811425-6-3.