„Fedotovit“ – Versionsunterschied
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| Bildbeschreibung = Fedotovit (feine, grüne Kristalle) mit [[Cupromolybdit]] (gelbe Nadeln und braune Täfelchen), [[Langbeinit]] (hellgrau), [[Palmierit]] (weiße, pseudohexagonale Täfelchen) vom [[Tolbatschik]], Kamtschatka, Ferner Osten, Russland (Bildbreite: 350 μm) |
| Bildbeschreibung = Fedotovit (feine, grüne Kristalle) mit [[Cupromolybdit]] (gelbe Nadeln und braune Täfelchen), [[Langbeinit]] (hellgrau), [[Palmierit]] (weiße, pseudohexagonale Täfelchen) vom [[Tolbatschik]], Kamtschatka, Ferner Osten, Russland (Bildbreite: 350 μm) |
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| IMA-Nummer = 1986-013<ref name="IMA-Liste" /> |
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| IMA-Symbol = Fdt<ref name="Warr" /> |
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| Andere_Namen = |
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| Ähnliche_Minerale = |
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<!-- Allgemeines und Klassifikation --> |
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| Chemismus = |
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* K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub><ref name="IMA-Liste |
* K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub><ref name="IMA-Liste" /> |
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* K<sub>2</sub>Cu<sup>2+</sup><sub>3</sub>[O{{Pipe}}(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub>]<ref name="StrunzNickel" /><ref name="Lapis" /> |
* K<sub>2</sub>Cu<sup>2+</sup><sub>3</sub>[O{{Pipe}}(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub>]<ref name="StrunzNickel" /><ref name="Lapis" /> |
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| Mineralklasse = Sulfate (einschließlich Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate) |
| Mineralklasse = Sulfate (einschließlich Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate) |
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| Kurzform_Strunz_8 = |
| Kurzform_Strunz_8 = |
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| Kurzform_Lapis = VI/B.05-010 |
| Kurzform_Lapis = VI/B.05-010<ref name="Lapis" /> |
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| Kurzform_Strunz_9 = 7.BC.30 |
| Kurzform_Strunz_9 = 7.BC.30 |
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| Kurzform_Dana = 30.03.04.01 |
| Kurzform_Dana = 30.03.04.01 |
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== Klassifikation == |
== Klassifikation == |
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Da der Fedotovit erst 1986 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der seit 1977 veralteten [[Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)|8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz]] noch nicht verzeichnet. |
Da der Fedotovit erst 1986 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der seit 1977 veralteten [[Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)|8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz]] noch nicht verzeichnet. |
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Im zuletzt 2018 überarbeiteten und aktualisierten ''Lapis-Mineralienverzeichnis'' nach Stefan Weiß, das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von [[Karl Hugo Strunz]] richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. ''VI/B.05-010''. In der „[[Lapis-Systematik]]“ entspricht dies der Klasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate“ und dort der Abteilung „[[Lapis-Systematik#Gruppe VI/B|Wasserfreie Sulfate, mit fremden Anionen]]“, wobei in den Gruppen VI/B.01 bis 10 vorwiegend Verbindungen mit mittelgroßen [[Kation]]en eingeordnet sind. Fedotovit bildet hier zusammen mit [[Alumoklyuchevskit]], [[Chlorothionit]], [[Kamchatkit]], [[Klyuchevskit]], [[Piypit]] und [[Puninit]] eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer ''VI/B.05''.<ref name="Lapis" /> |
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Die von der [[International Mineralogical Association]] (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte<ref name="IMA-Liste-2009" /> [[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)#B Sulfate (Selenate usw.) mit zusätzlichen Anionen, ohne H2O|9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik]] ordnet den Fedotovit in die erweiterte Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“, dort aber ebenfalls in die Abteilung der „Sulfate (Selenate usw.) mit zusätzlichen Anionen, ohne H<sub>2</sub>O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit mittelgroßen und großen Kationen“ zu finden ist, wo es zusammen mit [[Euchlorin]] die unbenannte Gruppe ''7.BC.30'' bildet. |
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Die von der [[International Mineralogical Association]] (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte<ref name="IMA-Liste-2009" /> [[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)|9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik]] ordnet den Fedotovit in die erweiterte Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“, dort aber ebenfalls in die Abteilung der „Sulfate (Selenate usw.) mit zusätzlichen Anionen, ohne H<sub>2</sub>O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „[[Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)#Gruppe 7.BC|Mit mittelgroßen und großen Kationen]]“ zu finden ist, wo es zusammen mit [[Euchlorin]] die unbenannte Gruppe ''7.BC.30'' bildet. |
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Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche [[Systematik der Minerale nach Dana]] ordnet den Fedotovit in die Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreie Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe ''[[Systematik der Minerale nach Dana/Sulfate, Chromate, Molybdate#Gruppe 30.03.04|30.03.04]]'' innerhalb der Unterabteilung „Wasserfreie Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen mit verschiedenen Formeln“ zu finden. |
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== Chemismus == |
== Chemismus == |
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Zwei chemische Analysen an den natürlichen Mineralproben des Typmaterials vom Tolbatschik ergaben dagegen in der Oxidform leicht abweichende Werte von 13,97 und 13,30 Gew.-% K<sub>2</sub>O, 38,93 und 38,81 Gew.-% CuO sowie 42,00 und 41,79 Gew.-% SO<sub>3</sub>. Zusätzlich waren geringe Gehalte von 1,48 und 1,50 Gew.-% [[Natriumoxid|Na<sub>2</sub>O]], 0,7 und 0,62 Gew.-% [[Blei(II)-oxid|PbO]] sowie 0,37 und 0,21 Gew.-% [[Zinkoxid|ZnO]]. Weitere, in Spuren enthaltene Elemente wurden nicht gemessen. Die restlichen unlöslichen Bestandteile betrugen 2,8 und 2,3 Gew.-% . |
Zwei chemische Analysen an den natürlichen Mineralproben des Typmaterials vom Tolbatschik ergaben dagegen in der Oxidform leicht abweichende Werte von 13,97 und 13,30 Gew.-% K<sub>2</sub>O, 38,93 und 38,81 Gew.-% CuO sowie 42,00 und 41,79 Gew.-% SO<sub>3</sub>. Zusätzlich waren geringe Gehalte von 1,48 und 1,50 Gew.-% [[Natriumoxid|Na<sub>2</sub>O]], 0,7 und 0,62 Gew.-% [[Blei(II)-oxid|PbO]] sowie 0,37 und 0,21 Gew.-% [[Zinkoxid|ZnO]]. Weitere, in Spuren enthaltene Elemente wurden nicht gemessen. Die restlichen unlöslichen Bestandteile betrugen 2,8 und 2,3 Gew.-% . |
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Auf der Basis von 13 Sauerstoffatomen korrespondieren diese Werte mit den empirischen Formeln (K<sub>1,62</sub>Na<sub>0,28</sub>)<sub>Σ=1,93</sub>(Cu<sub>2,85</sub>Zn<sub>0,02</sub>Pb<sub>0,01</sub>)<sub>Σ=2,88</sub>S<sub>3,05</sub>O<sub>13</sub> und (K<sub>1,72</sub>Na<sub>0,28</sub>)<sub>Σ=2,00</sub>(Cu<sub>2,84</sub>Zn<sub>0,03</sub>Pb<sub>0,01</sub>)<sub>Σ=2,88</sub>S<sub>3,04</sub>O<sub>13</sub>.<ref name="JamborGrew" />, die zur eingangs genannten bzw. von der IMA publizierten Formel K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub><ref name="IMA-Liste |
Auf der Basis von 13 Sauerstoffatomen korrespondieren diese Werte mit den empirischen Formeln (K<sub>1,62</sub>Na<sub>0,28</sub>)<sub>Σ=1,93</sub>(Cu<sub>2,85</sub>Zn<sub>0,02</sub>Pb<sub>0,01</sub>)<sub>Σ=2,88</sub>S<sub>3,05</sub>O<sub>13</sub> und (K<sub>1,72</sub>Na<sub>0,28</sub>)<sub>Σ=2,00</sub>(Cu<sub>2,84</sub>Zn<sub>0,03</sub>Pb<sub>0,01</sub>)<sub>Σ=2,88</sub>S<sub>3,04</sub>O<sub>13</sub>.<ref name="JamborGrew" />, die zur eingangs genannten bzw. von der IMA publizierten Formel K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub><ref name="IMA-Liste" /> idealisiert wurden. |
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== Kristallstruktur == |
== Kristallstruktur == |
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Fedotovit kristallisiert monoklin in der {{Raumgruppe|C2/c|lang}} mit den [[Gitterparameter]]n ''a'' = 19,04 [[Ångström (Einheit)|Å]]; ''b'' = 9,48 Å; ''c'' = 14,23 Å und β = 111,0° sowie 8 [[Formeleinheit]]en pro [[Elementarzelle]].<ref name="StrunzNickel" /> |
Fedotovit kristallisiert monoklin in der {{Raumgruppe|C2/c|lang}} mit den [[Gitterparameter]]n ''a'' = 19,04 [[Ångström (Einheit)|Å]]; ''b'' = 9,48 Å; ''c'' = 14,23 Å und β = 111,0° sowie 8 [[Formeleinheit]]en pro [[Elementarzelle]].<ref name="StrunzNickel" /> |
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<!--== Eigenschaften ==--> |
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== Bildung und Fundorte == |
== Bildung und Fundorte == |
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Fedotovit bildet sich als [[Sublimation (Phasenübergang)|Sublimationsprodukt]] aus [[Vulkanisches Gas|vulkanischen Gasen]] an den Rändern von [[Fumarole]]n. Als [[Paragenese|Begleitminerale]] können unter anderem [[Alarsit]], [[Atlasovit]], [[Chalkocyanit]], [[Dolerophanit]], [[Euchlorin]], [[Hämatit]], [[Klyuchevskit]], [[Lammerit]], [[Langbeinit]], [[Melanothallit]], [[Nabokoit]], [[Piypit]], [[Tenorit]], [[Tolbachit]] und [[Vergasovait]] auftreten.<ref name="Handbookofmineralogy" /> |
Fedotovit bildet sich als [[Sublimation (Phasenübergang)|Sublimationsprodukt]] aus [[Vulkanisches Gas|vulkanischen Gasen]] an den Rändern von [[Fumarole]]n. Als [[Paragenese|Begleitminerale]] können unter anderem [[Alarsit]], [[Atlasovit]], [[Chalkocyanit]], [[Dolerophanit]], [[Euchlorin]], [[Hämatit]], [[Klyuchevskit]], [[Lammerit]], [[Langbeinit]], [[Melanothallit]], [[Nabokoit]], [[Piypit]], [[Tenorit]], [[Tolbachit]] und [[Vergasovait]] auftreten.<ref name="Handbookofmineralogy" /> |
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Außer an seiner [[Typlokalität]] an den Fumarolen der großen Spalteneruption fand sich das Mineral auf [[Kamtschatka]] noch an den Fumarolen ''Arsenatnaja'' („Arsenat-Fumarole“), ''Treschtschina'' („Spalte“) und ''Jadowitaja'' („Die Giftige“) am zweiten Schlackenkegel des [[Tolbatschik]]. Weitere Fundorte in Russland sind bisher nicht dokumentiert. |
Außer an seiner [[Typlokalität]] an den Fumarolen der großen Spalteneruption fand sich das Mineral auf [[Kamtschatka]] noch an den Fumarolen ''Arsenatnaja'' („Arsenat-Fumarole“), ''Treschtschina'' („Spalte“) und ''Jadowitaja'' („Die Giftige“) am zweiten Schlackenkegel des [[Tolbatschik]]. Weitere Fundorte in Russland sind bisher nicht dokumentiert. |
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Weltweit kennt man Fedotovit bisher nur noch von einem weiteren Fundort, einer ehemaligen [[Nickel]]-Grube (auch ''Bell Nickel'', ''[[Cottonwood Canyon]] Nickel Mine'', ''London and Liverpool Mines'') bei [[Bolivia (Nevada)|Bolivia]] im [[Churchill County]] des US-Bundesstaates Nevada.<ref name="Fundorte" /> |
Weltweit kennt man Fedotovit bisher nur noch von einem weiteren Fundort (Stand 2023), einer ehemaligen [[Nickel]]-Grube (auch ''Bell Nickel'', ''[[Cottonwood Canyon]] Nickel Mine'', ''London and Liverpool Mines'') bei [[Bolivia (Nevada)|Bolivia]] im [[Churchill County]] des US-Bundesstaates Nevada.<ref name="Fundorte" /> |
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<!--== Verwendung ==--> |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
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* [[Liste der Minerale]] |
* [[Liste der Minerale]] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* {{Literatur | Autor= Л. П. Вергасова, С. К. Филатов, Е. К. Серафимова, Г. Л. Старова | Titel= Федотовит K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub> – Новый минерал из Вулканических Возгонов | Sammelwerk= Doklady Akademii Nauk SSSR | Band= 299 | Nummer= 4 | Datum= 1988 | Sprache= ru | Seiten= 961–964 | Kommentar= englische Übersetzung: L. P. Vergasova, S. K. Filatov, E. K. Serafimova, G. L. Starova: ''Fedotovite K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub> – a new mineral from volcanic sublimates'' | Online= [https://rruff.info/uploads/DANS299_961.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 364 | Abruf= |
* {{Literatur | Autor= Л. П. Вергасова, С. К. Филатов, Е. К. Серафимова, Г. Л. Старова | Titel= Федотовит K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub> – Новый минерал из Вулканических Возгонов | Sammelwerk= Doklady Akademii Nauk SSSR | Band= 299 | Nummer= 4 | Datum= 1988 | Sprache= ru | Seiten= 961–964 | Kommentar= englische Übersetzung: L. P. Vergasova, S. K. Filatov, E. K. Serafimova, G. L. Starova: ''Fedotovite K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub> – a new mineral from volcanic sublimates'' | Online= [https://rruff.info/uploads/DANS299_961.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 364 | Abruf= 2023-12-25}} |
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* {{Literatur | Autor= [[John Leslie Jambor]], Edward S. Grew | Titel= New mineral names | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 75 | Datum= 1990 | Sprache= en | Seiten= 240–246 | Online= [https://rruff.info/uploads/AM75_240.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 711 | Abruf= |
* {{Literatur | Autor= [[John Leslie Jambor]], Edward S. Grew | Titel= New mineral names | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 75 | Datum= 1990 | Sprache= en | Seiten= 240–246 | Online= [https://rruff.info/uploads/AM75_240.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 711 | Abruf= 2023-12-25}} |
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*{{Literatur | Autor= G. L. Starova, S. K. Filatov, V. S. Fundamenskii, L. P. Vergasova | Titel= The crystal structure of fedotovite, K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub> | Sammelwerk= Mineralogical Magazine | Band= 55 | Datum= 1991 | Sprache= en | Seiten= 613–616 | Online= [https://rruff.info/uploads/MM55_613.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 189 | Abruf= |
* {{Literatur | Autor= G. L. Starova, S. K. Filatov, V. S. Fundamenskii, L. P. Vergasova | Titel= The crystal structure of fedotovite, K<sub>2</sub>Cu<sub>3</sub>O(SO<sub>4</sub>)<sub>3</sub> | Sammelwerk= Mineralogical Magazine | Band= 55 | Datum= 1991 | Sprache= en | Seiten= 613–616 | Online= [https://rruff.info/uploads/MM55_613.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 189 | Abruf= 2023-12-25}} |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* {{Mineralienatlas | ID= Fedotovit | Abruf= |
* {{Mineralienatlas | ID= Fedotovit | Abruf= 2023-12-25 | Abruf-verborgen= 1}} |
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* {{Internetquelle | url= https://rruff.info/fedotovite/ | titel= Fedotovite search results | werk= rruff.info | hrsg= Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF) | abruf= |
* {{Internetquelle | url= https://rruff.info/fedotovite/ | titel= Fedotovite search results | werk= rruff.info | hrsg= Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF) | sprache= en | abruf= 2023-12-25 | abruf-verborgen= 1}} |
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* {{Internetquelle | url= http://rruff.geo.arizona.edu/AMS/result.php?mineral=Fedotovite | titel= American-Mineralogist-Crystal-Structure-Database – Fedotovite | werk= rruff.geo.arizona.edu | abruf= |
* {{Internetquelle | url= http://rruff.geo.arizona.edu/AMS/result.php?mineral=Fedotovite | titel= American-Mineralogist-Crystal-Structure-Database – Fedotovite | werk= rruff.geo.arizona.edu | sprache= en | abruf= 2023-12-25 | abruf-verborgen= 1}} |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references> |
<references> |
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<ref name="Handbookofmineralogy"> |
<ref name="Handbookofmineralogy"> |
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{{Literatur | Hrsg= John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols | Titel= Fedotovite | Sammelwerk= Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America | Datum= 2001 | Sprache= en | Online= [https://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/fedotovite.pdf handbookofmineralogy.org] | Format= PDF | KBytes= |
{{Literatur | Hrsg= John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols | Titel= Fedotovite | Sammelwerk= Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America | Datum= 2001 | Sprache= en | Online= [https://www.handbookofmineralogy.org/pdfs/fedotovite.pdf handbookofmineralogy.org] | Format= PDF | KBytes= 54 | Abruf= 2023-12-25}} |
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<ref name="Fundorte"> |
<ref name="Fundorte"> |
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Fundortliste für Fedotovit beim [https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralDataShow?mineralid=1107§ions=12 Mineralienatlas] und bei [https://www.mindat.org/min-1469.html# |
Fundortliste für Fedotovit beim [https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralDataShow?mineralid=1107§ions=12 Mineralienatlas] (deutsch) und bei [https://www.mindat.org/min-1469.html#autoanchor22 Mindat] (englisch), abgerufen am 25. Dezember 2023. |
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<ref name="IMA-Liste"> |
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⚫ | {{Internetquelle | autor= Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere | url= http://cnmnc.units.it/master_list/IMA_Master_List_%282023-11%29.pdf | titel= The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: November 2023 | werk= cnmnc.units.it | hrsg= IMA/CNMNC, Marco Pasero | datum= 2023-11 | sprache= en | abruf= 2023-12-25 | format= PDF; 3,8 MB}} |
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<ref name="IMA-Liste-2009"> |
<ref name="IMA-Liste-2009"> |
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{{Internetquelle | autor= [[Ernest Henry Nickel|Ernest H. Nickel]], Monte C. Nichols | url= http://cnmnc.units.it/IMA2009-01%20UPDATE%20160309.pdf | titel= IMA/CNMNC List of Minerals 2009 | werk= cnmnc. |
{{Internetquelle | autor= [[Ernest Henry Nickel|Ernest H. Nickel]], Monte C. Nichols | url= http://cnmnc.units.it/IMA2009-01%20UPDATE%20160309.pdf | titel= IMA/CNMNC List of Minerals 2009 | werk= cnmnc.units.it | hrsg= IMA/CNMNC | datum= 2009-01 | sprache= en | abruf= 2023-12-25 | format= PDF; 1,82 MB}} |
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</ref> |
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<ref name="IMA-Liste-2020-09">{{Internetquelle | autor= Malcolm Back, William D. Birch, Michel Blondieau und andere | url= http://cnmnc.main.jp/IMA_Master_List_%282020-09%29.pdf#page=62 | titel= The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: September 2020 | werk= cnmnc.main.jp | hrsg= IMA/CNMNC, Marco Pasero | datum= 2020-09 | abruf= 2020-11-06 | format= PDF; 3,4 MB | sprache= en | archiv-url= https://web.archive.org/web/20200921175656/http://cnmnc.main.jp/IMA_Master_List_%282020-09%29.pdf#page=62 | archiv-datum= 2020-09-21 | offline= ja | archiv-bot= 2023-12-22 15:45:52 InternetArchiveBot }}</ref> |
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<ref name="IMA-Typmineralkatalog"> |
<ref name="IMA-Typmineralkatalog"> |
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{{Internetquelle | url= https://docs.wixstatic.com/ugd/ |
{{Internetquelle | url= https://docs.wixstatic.com/ugd/839128_9d4c25de14db442eb9b014e546a7d697.pdf | titel= Catalogue of Type Mineral Specimens – F | hrsg= Commission on Museums ([[International Mineralogical Association|IMA]]) | datum= 2021-02-09 | abruf= 2023-12-25 | format= PDF 633 kB}} |
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{{Literatur | Autor= [[John Leslie Jambor]], Edward S. Grew | Titel= New mineral names | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 75 | Datum= 1990 | Sprache= en | Seiten= 240–246 | Online= [https://rruff.info/uploads/AM75_240.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 711 | Abruf= |
{{Literatur | Autor= [[John Leslie Jambor]], Edward S. Grew | Titel= New mineral names | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 75 | Datum= 1990 | Sprache= en | Seiten= 240–246 | Online= [https://rruff.info/uploads/AM75_240.pdf rruff.info] | Format= PDF | KBytes= 711 | Abruf= 2023-12-25}} |
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{{Literatur| Autor= [[Karl Hugo Strunz|Hugo Strunz]], [[Ernest Henry Nickel|Ernest H. Nickel]] | Titel= Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System | Auflage= 9. | Verlag= E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller) | Ort= Stuttgart | Datum= 2001 | Sprache= en | ISBN= 3-510-65188-X | Seiten= 375}} |
{{Literatur| Autor= [[Karl Hugo Strunz|Hugo Strunz]], [[Ernest Henry Nickel|Ernest H. Nickel]] | Titel= Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System | Auflage= 9. | Verlag= E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller) | Ort= Stuttgart | Datum= 2001 | Sprache= en | ISBN= 3-510-65188-X | Seiten= 375}} |
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⚫ | {{Literatur | Autor= Laurence N. Warr | Titel= IMA–CNMNC approved mineral symbols | Sammelwerk= [[Mineralogical Magazine]] | Band= 85 | Datum= 2021 | Sprache= en | Seiten= 291–320 | DOI= 10.1180/mgm.2021.43 | Online= [https://www.cambridge.org/core/services/aop-cambridge-core/content/view/62311F45ED37831D78603C6E6B25EE0A/S0026461X21000438a.pdf/imacnmnc-approved-mineral-symbols.pdf cambridge.org] | Format= PDF | KBytes= 351 | Abruf= 2023-12-25}} |
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{{Internetquelle | autor= David Barthelmy | url= https://webmineral.com/data/Fedotovite.shtml | titel= Fedotovite Mineral Data | werk= webmineral.com | sprache= en | abruf= 2023-12-25}} |
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</references> |
</references> |
Version vom 25. Dezember 2023, 22:38 Uhr
Fedotovit | |
---|---|
Fedotovit (feine, grüne Kristalle) mit Cupromolybdit (gelbe Nadeln und braune Täfelchen), Langbeinit (hellgrau), Palmierit (weiße, pseudohexagonale Täfelchen) vom Tolbatschik, Kamtschatka, Ferner Osten, Russland (Bildbreite: 350 μm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1986-013[1] |
IMA-Symbol |
Fdt[2] |
Chemische Formel | |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfate (einschließlich Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate) |
System-Nummer nach Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VI/B.05-010[4] 7.BC.30 30.03.04.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m[5] |
Raumgruppe | C2/c (Nr. 15)[3] |
Gitterparameter | a = 19,04 Å; b = 9,48 Å; c = 14,23 Å β = 111,0°[3] |
Formeleinheiten | Z = 8[3] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 2,5[6] |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 3,205(3); berechnet: 3,09[6] |
Spaltbarkeit | vollkommen nach {100}[6] |
Farbe | blaugrün,[4] smaragdgrün bis grasgrün[6] |
Strichfarbe | hellgrün[4] |
Transparenz | durchsichtig[6] |
Glanz | Glasglanz, Seidenglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,577[7] nβ = 1,594[7] nγ = 1,633[7] |
Doppelbrechung | δ = 0,056[7] |
Optischer Charakter | zweiachsig positiv |
Achsenwinkel | 2V = 68° (gemessen), 70° (berechnet)[7] |
Pleochroismus | Sichtbar: X = grünlichblau, Y = Z = gelbgrün[7] |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | löslich in schwacher Salpetersäure, an der Luft instabil[6] |
Fedotovit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate (einschließlich Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ mit der chemischen Zusammensetzung K2Cu2+3[O|(SO4)3][3][4] und damit chemisch gesehen ein Kalium-KupferSulfat mit zusätzlichen Sauerstoffionen.
Fedotovit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und bildet krustige Überzüge, bestehend aus unvollkommen pseudohexagonalen, flockenähnlichen oder tafeligen Kristallen etwa 5 mm Größe. Die Kristalle sind durchsichtig, von blaugrüner oder smaragd- bis grasgrüner Farbe und zeigen auf den Oberflächen einen glasähnlichen Glanz. In Aggregatform schimmert das Mineral dagegen eher seidenähnlich. Auf der Strichtafel hinterlässt Fedotovit einen hellgrünen Strich.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Fedotovit in Mineralproben, die nach der großen Spalteneruption an den Fumarolen des Tolbatschik auf der Halbinsel Kamtschatka im russischen Föderationskreis Ferner Osten gesammelt wurden. Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte 1988 durch Lidija Pawlowna Wergassowa, Stanislaw K. Filatow, E. K. Serafimova und Galina L. Starowa (russisch: Л. П. Вергасова, С. К. Филатов, Е. К. Серафимова, Г. Л. Старова), die das Mineral nach dem russischen Vulkanologen, Seismologen und früheren Direktor des Russischen Instituts für Vulkanologie und Seismologie Sergei Alexandrowitsch Fedotow (russisch: Сергея Александровича Федотова; 1931–2019) benannten.
Das Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung der Staatlichen Bergbau-Universität Sankt Petersburg (ehemals Staatliches Bergbauinstitut) in Sankt Petersburg unter der Katalog-Nr. 1890/1 aufbewahrt.[6][8]
Klassifikation
Da der Fedotovit erst 1986 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der seit 1977 veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet.
Im zuletzt 2018 überarbeiteten und aktualisierten Lapis-Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiß, das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. VI/B.05-010. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Klasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate“ und dort der Abteilung „Wasserfreie Sulfate, mit fremden Anionen“, wobei in den Gruppen VI/B.01 bis 10 vorwiegend Verbindungen mit mittelgroßen Kationen eingeordnet sind. Fedotovit bildet hier zusammen mit Alumoklyuchevskit, Chlorothionit, Kamchatkit, Klyuchevskit, Piypit und Puninit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VI/B.05.[4]
Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[9] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Fedotovit in die erweiterte Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“, dort aber ebenfalls in die Abteilung der „Sulfate (Selenate usw.) mit zusätzlichen Anionen, ohne H2O“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit mittelgroßen und großen Kationen“ zu finden ist, wo es zusammen mit Euchlorin die unbenannte Gruppe 7.BC.30 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Fedotovit in die Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreie Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 30.03.04 innerhalb der Unterabteilung „Wasserfreie Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen mit verschiedenen Formeln“ zu finden.
Chemismus
In der idealen (theoretischen) Zusammensetzung von Fedotovit K2Cu2+3[O|(SO4)3] besteht das Mineral im Verhältnis aus zwei Kalium- (K+) und drei zweiwertigen Kupfer-Kationen (Cu2+) sowie drei Sulfat-Anionen [SO4]2− und einem zusätzlichen Sauerstoff-Anion (O2−) zum Ladungsausgleich in der Verbindung. Diese Zusammensetzung entspricht einem Massenanteil (Gewichts-%) von 13,65 Gew.-% K, 33,27 Gew.-% Cu, 16,79 Gew.-% S und 36,30 Gew.-% O[10] oder in der Oxidform 16,44 Gew.-% K2O, 41,65 Gew.-% CuO und 41,92 Gew.-% SO3.[5]
Zwei chemische Analysen an den natürlichen Mineralproben des Typmaterials vom Tolbatschik ergaben dagegen in der Oxidform leicht abweichende Werte von 13,97 und 13,30 Gew.-% K2O, 38,93 und 38,81 Gew.-% CuO sowie 42,00 und 41,79 Gew.-% SO3. Zusätzlich waren geringe Gehalte von 1,48 und 1,50 Gew.-% Na2O, 0,7 und 0,62 Gew.-% PbO sowie 0,37 und 0,21 Gew.-% ZnO. Weitere, in Spuren enthaltene Elemente wurden nicht gemessen. Die restlichen unlöslichen Bestandteile betrugen 2,8 und 2,3 Gew.-% .
Auf der Basis von 13 Sauerstoffatomen korrespondieren diese Werte mit den empirischen Formeln (K1,62Na0,28)Σ=1,93(Cu2,85Zn0,02Pb0,01)Σ=2,88S3,05O13 und (K1,72Na0,28)Σ=2,00(Cu2,84Zn0,03Pb0,01)Σ=2,88S3,04O13.[11], die zur eingangs genannten bzw. von der IMA publizierten Formel K2Cu3O(SO4)3[1] idealisiert wurden.
Kristallstruktur
Fedotovit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2/c (Raumgruppen-Nr. 15) mit den Gitterparametern a = 19,04 Å; b = 9,48 Å; c = 14,23 Å und β = 111,0° sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]
Bildung und Fundorte
Fedotovit bildet sich als Sublimationsprodukt aus vulkanischen Gasen an den Rändern von Fumarolen. Als Begleitminerale können unter anderem Alarsit, Atlasovit, Chalkocyanit, Dolerophanit, Euchlorin, Hämatit, Klyuchevskit, Lammerit, Langbeinit, Melanothallit, Nabokoit, Piypit, Tenorit, Tolbachit und Vergasovait auftreten.[6]
Außer an seiner Typlokalität an den Fumarolen der großen Spalteneruption fand sich das Mineral auf Kamtschatka noch an den Fumarolen Arsenatnaja („Arsenat-Fumarole“), Treschtschina („Spalte“) und Jadowitaja („Die Giftige“) am zweiten Schlackenkegel des Tolbatschik. Weitere Fundorte in Russland sind bisher nicht dokumentiert.
Weltweit kennt man Fedotovit bisher nur noch von einem weiteren Fundort (Stand 2023), einer ehemaligen Nickel-Grube (auch Bell Nickel, Cottonwood Canyon Nickel Mine, London and Liverpool Mines) bei Bolivia im Churchill County des US-Bundesstaates Nevada.[12]
Siehe auch
Literatur
- Л. П. Вергасова, С. К. Филатов, Е. К. Серафимова, Г. Л. Старова: Федотовит K2Cu3O(SO4)3 – Новый минерал из Вулканических Возгонов. In: Doklady Akademii Nauk SSSR. Band 299, Nr. 4, 1988, S. 961–964 (russisch, rruff.info [PDF; 364 kB; abgerufen am 25. Dezember 2023] englische Übersetzung: L. P. Vergasova, S. K. Filatov, E. K. Serafimova, G. L. Starova: Fedotovite K2Cu3O(SO4)3 – a new mineral from volcanic sublimates).
- John Leslie Jambor, Edward S. Grew: New mineral names. In: American Mineralogist. Band 75, 1990, S. 240–246 (englisch, rruff.info [PDF; 711 kB; abgerufen am 25. Dezember 2023]).
- G. L. Starova, S. K. Filatov, V. S. Fundamenskii, L. P. Vergasova: The crystal structure of fedotovite, K2Cu3O(SO4)3. In: Mineralogical Magazine. Band 55, 1991, S. 613–616 (englisch, rruff.info [PDF; 189 kB; abgerufen am 25. Dezember 2023]).
Weblinks
- Fedotovit. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung
- Fedotovite search results. In: rruff.info. Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF) (englisch).
- American-Mineralogist-Crystal-Structure-Database – Fedotovite. In: rruff.geo.arizona.edu. (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b c Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: November 2023. (PDF; 3,8 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, November 2023, abgerufen am 25. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 351 kB; abgerufen am 25. Dezember 2023]).
- ↑ a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 375 (englisch).
- ↑ a b c d e f Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
- ↑ a b David Barthelmy: Fedotovite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 25. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h Fedotovite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 54 kB; abgerufen am 25. Dezember 2023]).
- ↑ a b c d e f Fedotovite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 25. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Catalogue of Type Mineral Specimens – F. (PDF 633 kB) Commission on Museums (IMA), 9. Februar 2021, abgerufen am 25. Dezember 2023.
- ↑ Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF; 1,82 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Januar 2009, abgerufen am 25. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Fedotovit. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung, abgerufen am 25. Dezember 2023.
- ↑ John Leslie Jambor, Edward S. Grew: New mineral names. In: American Mineralogist. Band 75, 1990, S. 240–246 (englisch, rruff.info [PDF; 711 kB; abgerufen am 25. Dezember 2023]).
- ↑ Fundortliste für Fedotovit beim Mineralienatlas (deutsch) und bei Mindat (englisch), abgerufen am 25. Dezember 2023.