„Friedrich Gauermann“ – Versionsunterschied

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[[Bild:GauermannLitho.jpg|thumb|Friedrich Gauermann, Lithografie von [[Joseph Kriehuber]], 1852]]
[[Datei:GauermannLitho.jpg|mini|Friedrich Gauermann, Lithografie von [[Joseph Kriehuber]], 1852]]
'''Friedrich August Matthias Gauermann''' (* [[20. September]] [[1807]] in [[Scheuchenstein]], Gemeinde [[Miesenbach (Niederösterreich)|Miesenbach]], [[Niederösterreich]]; † [[7. Juli]] [[1862]] in [[Wien]]) war ein [[Österreichische Identität|österreichischer]] [[Malerei|Maler]] und [[Grafiker]].
'''Friedrich August Matthias Gauermann''' (* [[20. September]] [[1807]] in [[Scheuchenstein]], Gemeinde [[Miesenbach (Niederösterreich)|Miesenbach]], [[Niederösterreich]]; † [[7. Juli]] [[1862]] in [[Wien]]) war ein [[österreich]]ischer [[Malerei|Maler]] und [[Grafiker]].


== Leben ==
== Leben ==
Friedrich Gauermann wurde im niederösterreichischen Miesenbach Nr. 47 (jetzt Scheuchenstein 71) als Sohn des Malers, [[Zeichnung (Kunst)|Zeichners]] und [[Kupferstecher]]s [[Jakob Gauermann]] (1772–1843) geboren, der ihn auch unterrichtete. Der Vater erkannte früh das künstlerische Talent seiner Söhne [[Carl Gauermann|Carl]] und Friedrich und förderte es entsprechend. Schon den der frühesten Kindheit zeigte sich, dass Friedrich höchstwahrscheinlich der talentiertere, der genialere Künstler sein würde, sein Bruder starb allerdings bereits mit 24 Jahren. Er besuchte von 1822 bis 1827 die Wiener [[Akademie der bildenden Künste Wien|Akademie der bildenden Künste]], bildete sich jedoch vornehmlich als [[Autodidakt]] auf ausgedehnten Wanderungen durch die [[Steiermark]], [[Salzburg]] und [[Tirol]]. Gauermann unternahm zahlreiche Studienreisen, darunter 1824 und 1831 ins [[Salzkammergut]], 1827 nach [[Dresden]], 1829, 1834 und 1840 nach [[München]], 1838 und 1843 nach [[Venedig]]. 1836 wurde er Mitglied der Wiener Akademie. 1838 heiratete Gauermann Elisabeth Kurtz. Gauermann war in der Zeit des [[Vormärz]] mit vielen Künstlern Wiens bekannt ([[Johann Nestroy|Nestroy]], [[Ferdinand Raimund|Raimund]]), nach 1848 vereinsamte er zusehends und zog sich oft nach Miesenbach zurück. 1861 wurde ihm die Mitgliedschaft des [[Künstlerhaus Wien|Wiener Künstlerhauses]] verliehen. Er starb in der Wiener Vorstadt [[Laimgrube]] 4 (heute Linke Wienzeile 4) und wurde auf dem Friedhof seines Geburtsortes Scheuchenstein beigesetzt.
Friedrich Gauermann wurde im niederösterreichischen Miesenbach Nr. 47 (jetzt Scheuchenstein 71) als Sohn des deutschen Malers, [[Zeichnung (Kunst)|Zeichners]] und [[Kupferstecher]]s [[Jakob Gauermann]] (1772–1843) geboren, der ihn auch unterrichtete. Der Vater erkannte früh das künstlerische Talent seiner Söhne [[Carl Gauermann|Carl]] und Friedrich und förderte es entsprechend. Schon in der frühesten Kindheit zeigte sich, dass Friedrich höchstwahrscheinlich der talentiertere, der genialere Künstler sein würde, sein Bruder starb allerdings bereits mit 24 Jahren. Friedrich besuchte von 1822 bis 1827 [[Akademie der bildenden Künste Wien|k.k. Akademie der bildenden Künste]] in Wien, bildete sich jedoch vornehmlich als [[Autodidakt]] auf ausgedehnten Wanderungen durch die [[Steiermark]], [[Salzburg]] und [[Tirol]]. Gauermann unternahm zahlreiche Studienreisen, darunter 1824 und 1831 ins [[Salzkammergut]], 1827 nach [[Dresden]], 1829, 1834 und 1840 nach [[München]], 1838 und 1843 nach [[Venedig]]. Am 26. März 1836 wurde er an der k.k. Akademie der bildenden Künste als ''Landschaftsmahler'' zum ''Kunstmitglied'' gewählt.<ref>{{ANNO|wrz|06|04|1836|03|AUTOR=|Wien. (…) Kunstmitglieder|ZUSATZ=|ALTSEITE=441, Mitte oben}}</ref> 1838 heiratete Gauermann Elisabeth Kurtz. Gauermann war in der Zeit des [[Vormärz]] mit vielen Künstlern Wiens bekannt ([[Johann Nestroy|Nestroy]], [[Ferdinand Raimund|Raimund]]), nach 1848 vereinsamte er zusehends und zog sich oft nach Miesenbach zurück. 1861 wurde ihm die Mitgliedschaft des [[Künstlerhaus Wien|Wiener Künstlerhauses]] verliehen. Er starb in der Wiener Vorstadt [[Laimgrube]] 24 (heute Linke Wienzeile 4) und wurde auf dem Friedhof seines Geburtsortes Scheuchenstein beigesetzt.


== Leistung ==
== Leistung ==
[[Datei:Friedrich Gauermann - Der Altauseer See mit dem Dachstein.jpeg|mini|''Der Altausseer See mit dem Dachstein'', um 1827, [[Österreichische Galerie Belvedere|Belvedere]], Wien]]
Friedrich Gauermann war ein sehr populärer [[Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] der [[Biedermeier]]-Zeit. Er löste sich von der durch Figuren belebten [[Vedute]]nmalerei und orientierte sich an der [[Altniederländische Malerei|Altniederländischen Malerei]]. Dadurch gelang es ihm, einen neuartigen Wiener Landschaftsnaturalismus zu begründen. 1826 stellte er erstmals seine durch Licht- und Stimmungseffekte geprägten Bilder aus. Nach einem großen Ausstellungserfolg 1830 begann er seine Wald- und Berglandschaften mit Tieren zu bevölkern, was typisch für Gauermanns Bilder werden sollte. Bis in die 1840er Jahre erhielt er von der Wiener Aristokratie ([[Klemens Wenzel Lothar von Metternich|Fürst Metternich]], [[Schwarzenberg (Adelsgeschlecht)|Schwarzenberg]], [[Haus Liechtenstein|Liechtenstein]]) zahlreiche Aufträge für Bilder dieser Art, an denen er auch hervorragend verdiente. Als sich der Zeitgeschmack nach 1848 allmählich änderte, ließ der Erfolg nach und die Gönner wurden weniger. Zudem verfiel er unter dem Einfluss der [[Münchner Schule (Bildende Kunst)|Münchner Schule]] einer süßlichen Älpler-Manier, was aber nicht seine ursprüngliche Bedeutung für die österreichische [[Landschaftsmalerei]] des Biedermeier schmälert. Gauermann studierte seine Motive in freier Natur. Seine Tierdarstellungen ragen in der österreichischen Malerei in ihrer Art hervor. Die herausragende kunsthistorische Bedeutung lag in seiner zeichnerischen und [[Kolorit|koloristischen]] Meisterschaft.
Friedrich Gauermann war ein sehr populärer [[Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] der [[Biedermeier]]-Zeit. Er löste sich von der durch Figuren belebten [[Vedute]]nmalerei und orientierte sich an der [[Altniederländische Malerei|Altniederländischen Malerei]]. Dadurch gelang es ihm, einen neuartigen Wiener Landschaftsnaturalismus zu begründen. 1826 stellte er erstmals seine durch Licht- und Stimmungseffekte geprägten Bilder aus. Nach einem großen Ausstellungserfolg 1830 begann er seine Wald- und Berglandschaften mit Tieren zu bevölkern, was typisch für Gauermanns Bilder werden sollte. Bei der ''Wiener Kunstausstellung'' 1838 wurde Gauermann an die ''Spitze der Landschaftsmalerei'' gestellt.<ref>{{ANNO|wzz|19|04|1838|01|AUTOR=Joseph Preleuthner|Wiener Kunstausstellung im Jahre 1838|NAME=[[Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode]]|ZUSATZ=Nr. 47/1838|ALTSEITE=369–372}}<br />{{ANNO|wzz|21|04|1838|01|AUTOR=Joseph Preleuthner|Wiener Kunstausstellung im Jahre 1838 (Fortsetzung)|NAME=Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode|ZUSATZ=Nr. 48/1838|ALTSEITE=377–380}}</ref> Bis in die 1840er Jahre erhielt er von der Wiener Aristokratie ([[Klemens Wenzel Lothar von Metternich|Fürst Metternich]], [[Schwarzenberg (fränkisch-böhmisches Adelsgeschlecht)|Schwarzenberg]], [[Haus Liechtenstein|Liechtenstein]]) zahlreiche Aufträge für Bilder dieser Art, an denen er auch hervorragend verdiente. Als sich der Zeitgeschmack nach 1848 allmählich änderte, ließ der Erfolg nach und die Gönner wurden weniger. Zudem verfiel er unter dem Einfluss der [[Münchner Schule (Bildende Kunst)|Münchner Schule]] einer süßlichen Älpler-Manier, was aber nicht seine ursprüngliche Bedeutung für die österreichische [[Landschaftsmalerei]] des Biedermeier schmälert. Gauermann studierte seine Motive in freier Natur. Seine Tierdarstellungen ragen in der österreichischen Malerei in ihrer Art hervor. Die herausragende kunsthistorische Bedeutung lag in seiner zeichnerischen und [[Kolorit|koloristischen]] Meisterschaft.


Er hinterließ 1185 [[Ölmalerei|Ölbilder]] und 174 [[Zeichnung (Kunst)|Zeichnungen]]. Sein Nachlass wurde versteigert, jedoch zerrann der Erlös seiner Witwe, die schon zu seinen Lebzeiten nicht gut mit Geld umgehen hatte können, das Geld zwischen den Fingern und sie endete im Armenhaus.
Er hinterließ 1185 [[Ölmalerei|Ölbilder]] und 174 [[Zeichnung (Kunst)|Zeichnungen]]. Sein Nachlass wurde versteigert, jedoch zerrann der Erlös seiner Witwe, die schon zu seinen Lebzeiten nicht gut mit Geld umgehen hatte können, das Geld zwischen den Fingern und sie endete im Armenhaus.


== Werke (Auszug) ==
== Werke (Auszug) ==
[[Datei:Friedrich August Mathias Gauermann - Der vordere Langbathsee mit dem Höllengebirge - 683 - Österreichische Galerie Belvedere.jpg|mini|''Der vordere Langbathsee mit dem Höllengebirge'', 1828/1830, [[Österreichische Galerie Belvedere|Belvedere]], Wien]]
[[Bild:Anton Walter by Friedrich Gauermann Wien SAM 501.jpg|thumb|upright|Bildnis des Klaviermachers [[Anton Walter]] (1825)]]
[[Bild:Friedrich Gauermann, Ein Geier auf verendendem Hirsch.jpg|thumb|upright|Ein Geier auf verendendem Hirsch (1832)]]
[[Datei:Friedrich August Mathias Gauermann - Ein Geier auf verendetem Hirsch - 3012 - Kunsthistorisches Museum.jpg|mini|''Ein Geier auf verendetem Hirsch'', 1832, [[Österreichische Galerie Belvedere|Belvedere]], Wien]]
[[Datei:Anton Walter by Friedrich Gauermann Wien SAM 501.jpg|mini|hochkant|Bildnis des Klaviermachers [[Anton Walter (Klavierbauer)|Anton Walter]] (1825)]]
* ''Der Heuwagen'' (Wien, [[Österreichische Galerie Belvedere]]), 1824, Öl auf Leinwand, 21,4 × 31,5 cm
* ''Landschaft mit Ruine Scheuchenstein'' (St. Pölten, [[Landesmuseum Niederösterreich|Niederösterreichisches Landesmuseum]], Inv. Nr. 8697), 1826, Öl auf Leinwand, 35,7 × 51,2 cm
* ''Der Heuwagen'' (Wien, [[Österreichische Galerie Belvedere|Belvedere]]), 1824, Öl auf Leinwand, 21,4 × 31,5&nbsp;cm
* ''Der Altausseer See mit dem Dachstein'' (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. Lg 50), um 1827, Öl auf Leinwand, 30 × 43 cm
* ''Landschaft mit Ruine Scheuchenstein'' (St. Pölten, [[Landesmuseum Niederösterreich|Niederösterreichisches Landesmuseum]], Inv. Nr. 8697), 1826, Öl auf Leinwand, 35,7 × 51,2&nbsp;cm
* ''Der Dachstein vom Plassen bei Hallstatt'' (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 3221), um 1827, Öl auf Papier auf Leinwand, 29,5 × 40,5 cm
* ''Der Altausseer See mit dem Dachstein'' (Wien, Belvedere, Inv. Nr. Lg 50), um 1827, Öl auf Leinwand, 30 × 43&nbsp;cm
* ''Der vordere Langbathsee mit dem Höllengebirge'' (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 683), 1828-30, Öl auf Karton, 25,5 × 35 cm
* ''Der Dachstein vom Plassen bei Hallstatt'' (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 3221), um 1827, Öl auf Papier auf Leinwand, 29,5 × 40,5&nbsp;cm
* ''Landschaft bei Miesenbach'' (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 2815), um 1830, Öl auf Leinwand, 32 × 45 cm
* ''Der vordere Langbathsee mit dem Höllengebirge'' (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 683), 1828–30, Öl auf Karton, 25,5 × 35&nbsp;cm
* ''Am Kammersee bei Aussee'' ([[Graz]], [[Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum|Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum]], Inv. Nr. I/1123), um 1830, Öl auf Papier, 44,3 × 33 cm
* ''Landschaft bei Miesenbach'' (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 2815), um 1830, Öl auf Leinwand, 32 × 45&nbsp;cm
* ''Ein Geier auf verendendem Hirsch'' (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 3012), 1832, Öl auf Leinwand, 147 × 115 cm
* ''Am Kammersee bei Aussee'' (Graz, [[Neue Galerie Graz]], Inv. Nr. I/1123), um 1830, Öl auf Papier, 44,3 × 33&nbsp;cm
* ''Ein Alpenschiff im Sturm'' ([[Wien Museum]]), 1834, Öl auf Leinwand, 94 × 73 cm
* ''Ein Geier auf verendetem Hirsch'' (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 3012), 1832, Öl auf Leinwand, 147 × 115&nbsp;cm
* ''Blick vom Scheuchenstein zum Gauermannhof mit dem Schneeberg im Hintergrund'' (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 3290), um 1835, Öl auf Papier auf Leinwand, 28 × 40,5 cm
* ''Ein Alpenschiff im Sturm'' ([[Wien Museum]]), 1834, Öl auf Leinwand, 94 × 73&nbsp;cm
* ''Viehmarkt in Maria Plain bei Salzburg'' (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 7197), 1837, Öl auf Leinwand, 104 × 145,5 cm
* ''Blick vom Scheuchenstein zum Gauermannhof mit dem Schneeberg im Hintergrund'' (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 3290), um 1835, Öl auf Papier auf Leinwand, 28 × 40,5&nbsp;cm
* ''Die Heimkehr der Jäger'' (Wien Museum), 1844, Öl auf Leinwand, 65 × 50 cm
* ''Viehmarkt in Maria Plain bei Salzburg'' (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 7197), 1837, Öl auf Leinwand, 104 × 145,5&nbsp;cm
* ''Der Brunnen von Zell am See'' (Fürst Liechtenstein’sche Sammlung „The Princely Collections, Vaduz–Vienna“); Öl auf Leinwand; Gemälde nach einem Skizzenbuch der Jahre 1840 oder 1842
* ''Seeauer Alpenhütte im Regen'' (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 3611), um 1850, Öl auf Holz, 68,4 × 88,8 cm
* ''Ein Schiffszug auf der Donau'' (Wien Museum), 1860, Öl auf Leinwand, 60 × 48 cm
* ''Die Heimkehr der Jäger'' (Wien Museum), 1844, Öl auf Leinwand, 65 × 50&nbsp;cm
* ''Seeauer Alpenhütte im Regen'' (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 3611), um 1850, Öl auf Holz, 68,4 × 88,8&nbsp;cm
* ''Ein Schiffszug auf der Donau'' (Wien Museum), 1860, Öl auf Leinwand, 60 × 48&nbsp;cm


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
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== Würdigungen und Rezeption ==
== Würdigungen und Rezeption ==
* In Scheuchenstein (Gemeinde Miesenbach) befindet sich heute das [[Scheuchenstein#Gauermann-Museum|Gauermann Museum]], in dem neben einer Dokumentation zu seinem Leben und neben Gemälden des Künstlers auch laufend Sonderausstellungen durchgeführt werden.
* In Scheuchenstein (Gemeinde Miesenbach) befindet sich heute das [[Scheuchenstein#Gauermann-Museum|Gauermann Museum]], in dem neben einer Dokumentation zu seinem Leben und neben Gemälden des Künstlers auch laufend Sonderausstellungen durchgeführt werden.
* In Wien wurde 1870 die Gauermanngasse nach Jakob und Friedrich Gauermann benannt.
* In Wien [[Innere Stadt (Wien)|Innere Stadt]] wurde 1870 die [[Gauermanngasse]] nach ihm und seinem Vater Jakob Gauermann benannt.
* Im Jahr 1962 fand anlässlich seines 100. Todesjahres die [[Niederösterreichische Landesausstellung]] in Gutenstein und Miesenbach statt.
* Im Jahr 1962 fand anlässlich seines 100. Todesjahres die [[Niederösterreichische Landesausstellung]] in Gutenstein und Miesenbach statt.
* 2007 gab die österreichische Post aus Anlass des 200. Geburtstages von Friedrich Gauermann eine Sonderpostmarke heraus.
* 2007 gab die österreichische Post aus Anlass des 200. Geburtstages von Friedrich Gauermann eine Sonderpostmarke heraus.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BLKÖ|Gauermann, Friedrich|5|104|107}}
* {{ADB|8|420|422|Gauermann, Friedrich|Karl Weiß|ADB:Gauermann, Friedrich}}
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* {{NDB|6|96|97|Gauermann, Friedrich|Rupert Feuchtmüller}}
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* Rupert Feuchtmüller: „Friedrich Gauermann 1807–1862“. Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 1987, ISBN 3-475-52532-1.
* {{ÖBL|1|411||Gauermann Friedrich|}}
* {{ÖBL|1|411||Gauermann Friedrich|}}
* [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=11809&viewmode=fullscreen&scale=5&page=106 Gauermann, Friedrich]. In [[Constantin von Wurzbach]]: ''Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich'', 05. Band, S.104, Wien 1859.


== Weblinks ==
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* {{Austriaforum|AEIOU/Gauermann,_Friedrich}}
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* [https://sammlung.belvedere.at/people/574/friedrich-august-mathias-gauermann/objects Werke von ''Friedrich August Mathias Gauermann''] in: Digitales Belvedere
* {{Nömuseum|p|948544823}}
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* [http://www.miesenbach.at/KKV/ Gauermann-Museum in Scheuchenstein]
* [https://www.miesenbach.at/KKV/ Gauermann-Museum in Scheuchenstein]


== Einzelnachweise ==
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<references />

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Aktuelle Version vom 26. Januar 2024, 13:13 Uhr

Friedrich Gauermann, Lithografie von Joseph Kriehuber, 1852

Friedrich August Matthias Gauermann (* 20. September 1807 in Scheuchenstein, Gemeinde Miesenbach, Niederösterreich; † 7. Juli 1862 in Wien) war ein österreichischer Maler und Grafiker.

Friedrich Gauermann wurde im niederösterreichischen Miesenbach Nr. 47 (jetzt Scheuchenstein 71) als Sohn des deutschen Malers, Zeichners und Kupferstechers Jakob Gauermann (1772–1843) geboren, der ihn auch unterrichtete. Der Vater erkannte früh das künstlerische Talent seiner Söhne Carl und Friedrich und förderte es entsprechend. Schon in der frühesten Kindheit zeigte sich, dass Friedrich höchstwahrscheinlich der talentiertere, der genialere Künstler sein würde, sein Bruder starb allerdings bereits mit 24 Jahren. Friedrich besuchte von 1822 bis 1827 k.k. Akademie der bildenden Künste in Wien, bildete sich jedoch vornehmlich als Autodidakt auf ausgedehnten Wanderungen durch die Steiermark, Salzburg und Tirol. Gauermann unternahm zahlreiche Studienreisen, darunter 1824 und 1831 ins Salzkammergut, 1827 nach Dresden, 1829, 1834 und 1840 nach München, 1838 und 1843 nach Venedig. Am 26. März 1836 wurde er an der k.k. Akademie der bildenden Künste als Landschaftsmahler zum Kunstmitglied gewählt.[1] 1838 heiratete Gauermann Elisabeth Kurtz. Gauermann war in der Zeit des Vormärz mit vielen Künstlern Wiens bekannt (Nestroy, Raimund), nach 1848 vereinsamte er zusehends und zog sich oft nach Miesenbach zurück. 1861 wurde ihm die Mitgliedschaft des Wiener Künstlerhauses verliehen. Er starb in der Wiener Vorstadt Laimgrube 24 (heute Linke Wienzeile 4) und wurde auf dem Friedhof seines Geburtsortes Scheuchenstein beigesetzt.

Der Altausseer See mit dem Dachstein, um 1827, Belvedere, Wien

Friedrich Gauermann war ein sehr populärer Landschaftsmaler der Biedermeier-Zeit. Er löste sich von der durch Figuren belebten Vedutenmalerei und orientierte sich an der Altniederländischen Malerei. Dadurch gelang es ihm, einen neuartigen Wiener Landschaftsnaturalismus zu begründen. 1826 stellte er erstmals seine durch Licht- und Stimmungseffekte geprägten Bilder aus. Nach einem großen Ausstellungserfolg 1830 begann er seine Wald- und Berglandschaften mit Tieren zu bevölkern, was typisch für Gauermanns Bilder werden sollte. Bei der Wiener Kunstausstellung 1838 wurde Gauermann an die Spitze der Landschaftsmalerei gestellt.[2] Bis in die 1840er Jahre erhielt er von der Wiener Aristokratie (Fürst Metternich, Schwarzenberg, Liechtenstein) zahlreiche Aufträge für Bilder dieser Art, an denen er auch hervorragend verdiente. Als sich der Zeitgeschmack nach 1848 allmählich änderte, ließ der Erfolg nach und die Gönner wurden weniger. Zudem verfiel er unter dem Einfluss der Münchner Schule einer süßlichen Älpler-Manier, was aber nicht seine ursprüngliche Bedeutung für die österreichische Landschaftsmalerei des Biedermeier schmälert. Gauermann studierte seine Motive in freier Natur. Seine Tierdarstellungen ragen in der österreichischen Malerei in ihrer Art hervor. Die herausragende kunsthistorische Bedeutung lag in seiner zeichnerischen und koloristischen Meisterschaft.

Er hinterließ 1185 Ölbilder und 174 Zeichnungen. Sein Nachlass wurde versteigert, jedoch zerrann der Erlös seiner Witwe, die schon zu seinen Lebzeiten nicht gut mit Geld umgehen hatte können, das Geld zwischen den Fingern und sie endete im Armenhaus.

Der vordere Langbathsee mit dem Höllengebirge, 1828/1830, Belvedere, Wien
Ein Geier auf verendetem Hirsch, 1832, Belvedere, Wien
Bildnis des Klaviermachers Anton Walter (1825)
  • Der Heuwagen (Wien, Belvedere), 1824, Öl auf Leinwand, 21,4 × 31,5 cm
  • Landschaft mit Ruine Scheuchenstein (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 8697), 1826, Öl auf Leinwand, 35,7 × 51,2 cm
  • Der Altausseer See mit dem Dachstein (Wien, Belvedere, Inv. Nr. Lg 50), um 1827, Öl auf Leinwand, 30 × 43 cm
  • Der Dachstein vom Plassen bei Hallstatt (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 3221), um 1827, Öl auf Papier auf Leinwand, 29,5 × 40,5 cm
  • Der vordere Langbathsee mit dem Höllengebirge (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 683), 1828–30, Öl auf Karton, 25,5 × 35 cm
  • Landschaft bei Miesenbach (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 2815), um 1830, Öl auf Leinwand, 32 × 45 cm
  • Am Kammersee bei Aussee (Graz, Neue Galerie Graz, Inv. Nr. I/1123), um 1830, Öl auf Papier, 44,3 × 33 cm
  • Ein Geier auf verendetem Hirsch (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 3012), 1832, Öl auf Leinwand, 147 × 115 cm
  • Ein Alpenschiff im Sturm (Wien Museum), 1834, Öl auf Leinwand, 94 × 73 cm
  • Blick vom Scheuchenstein zum Gauermannhof mit dem Schneeberg im Hintergrund (Wien, Belvedere, Inv. Nr. 3290), um 1835, Öl auf Papier auf Leinwand, 28 × 40,5 cm
  • Viehmarkt in Maria Plain bei Salzburg (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 7197), 1837, Öl auf Leinwand, 104 × 145,5 cm
  • Der Brunnen von Zell am See (Fürst Liechtenstein’sche Sammlung „The Princely Collections, Vaduz–Vienna“); Öl auf Leinwand; Gemälde nach einem Skizzenbuch der Jahre 1840 oder 1842
  • Die Heimkehr der Jäger (Wien Museum), 1844, Öl auf Leinwand, 65 × 50 cm
  • Seeauer Alpenhütte im Regen (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 3611), um 1850, Öl auf Holz, 68,4 × 88,8 cm
  • Ein Schiffszug auf der Donau (Wien Museum), 1860, Öl auf Leinwand, 60 × 48 cm

Würdigungen und Rezeption

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  • In Scheuchenstein (Gemeinde Miesenbach) befindet sich heute das Gauermann Museum, in dem neben einer Dokumentation zu seinem Leben und neben Gemälden des Künstlers auch laufend Sonderausstellungen durchgeführt werden.
  • In Wien Innere Stadt wurde 1870 die Gauermanngasse nach ihm und seinem Vater Jakob Gauermann benannt.
  • Im Jahr 1962 fand anlässlich seines 100. Todesjahres die Niederösterreichische Landesausstellung in Gutenstein und Miesenbach statt.
  • 2007 gab die österreichische Post aus Anlass des 200. Geburtstages von Friedrich Gauermann eine Sonderpostmarke heraus.
Commons: Friedrich Gauermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wien. (…) Kunstmitglieder. In: Wiener Zeitung, 6. April 1836, S. 441, Mitte oben (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  2. Joseph Preleuthner: Wiener Kunstausstellung im Jahre 1838. In: Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode, Nr. 47/1838, 19. April 1838, S. 369–372 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wzz
    Joseph Preleuthner: Wiener Kunstausstellung im Jahre 1838 (Fortsetzung). In: Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode, Nr. 48/1838, 21. April 1838, S. 377–380 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wzz