„Jóhann Hjartarson“ – Versionsunterschied

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'''Jóhann Hjartarson''' (* [[8. Februar]] [[1963]] in [[Reykjavík]]) ist ein [[Island|isländischer]] [[Schach]]spieler.
'''Jóhann Hjartarson''' (* [[8. Februar]] [[1963]] in [[Reykjavík]]) ist ein [[Island|isländischer]] [[Schach]]spieler.


== Werdegang ==
Er studierte zunächst [[Rechtswissenschaft|Jura]] bevor er sich entschloss Schachprofi zu werden.<ref name="Viking Chess"> [http://home13.inet.tele.dk/kfyhn/VikingChess/profiles/JohannHjartarson.htm Viking Chess] 26.April 2006 (englisch)</ref>
Hjartarson wurde 1980, 1984, 1994, 1995, 1997 und 2016 [[Liste der isländischen Meister im Schach|isländischer Meister]]. Der Weltschachbund [[FIDE]] ernannte ihn 1984 zum [[Internationaler Meister|internationalen Meister]] und 1985 zum [[Großmeister (Schach)|Großmeister]].<ref name="chessgames">[http://www.chessgames.com/perl/chessplayer?pid=14011 chessgames.com] 25. April 2006 (englisch)</ref> Im Jahre 1987 gewann er zusammen mit [[Waleri Borissowitsch Salow|Salow]] das [[Interzonenturnier]] von [[Szirák]] und wurde damit zum [[Kandidatenturnier|Weltmeisterschaftskandidaten]]. Dort besiegte er im Achtelfinale [[Viktor Kortschnoi]] knapp nach Entscheid durch [[Schnellschach|Schnellpartien]] mit 4,5 zu 3,5. Im Viertelfinale musste er sich jedoch [[Anatoli Jewgenjewitsch Karpow|Anatoli Karpow]] mit 1,5 zu 3,5 geschlagen geben.


Außerdem erreichte er weitere wichtige Erfolge in einer Reihe von [[Liste der bedeutendsten Schachturniere|internationalen Turnieren]]. 1984 gewann er in Reykjavík.<ref name="chessgames" />
Er war 1980 und 1984 isländischer Meister. Der Weltschachbund [[FIDE]] ernannte ihn 1984 zum [[Internationaler Meister|internationalen Meister]] und 1985 zum [[Großmeister (Schach)|Großmeister]].<ref name="chessgames"> [http://www.chessgames.com/perl/chessplayer?pid=14011 chessgames.com] 25. April 2006 (englisch)</ref> 1987 gewann er zusammen mit [[Waleri Borissowitsch Salow|Salow]] das [[Interzonenturnier]] von [[Szirák]] und wurde damit zum [[Kandidatenturnier|Weltmeisterschaftskandidaten]]. Dort besiegte er im Achtelfinale [[Viktor Kortschnoi|Kortschnoi]] knapp nach Entscheid durch [[Schnellschach|Schnellpartien]] mit 4,5 zu 3,5. Im Viertelfinale musste er sich jedoch [[Anatoli Jewgenjewitsch Karpow|Karpow]] mit 1,5 zu 3,5 geschlagen geben.
Im Jahre 1985 siegte Hjartarson in [[Gjøvik]].<ref name="chessgames" /> 1986 belegte er den zweiten Platz in Reykjavík. 1988 gewann er in [[München]] vor [[Robert Hübner]].<ref>Ludwig Steinkohl: ''Hjartarson siegte vor Hübner''. [[Schach-Echo]] 1988, Heft 6, S. 226 bis 228 (Fotos, Bericht, Kreuztabelle, Partien).</ref> Er wurde in [[Tilburg]] Dritter. 1992 gewann er nochmals das Turnier von Reykjavík.


Beim FIDE-WM-Turnier von [[Groningen]] 1997 nach [[K.-o.-System]] besiegte er in der 1. Runde GM [[Šarūnas Šulskis]], unterlag jedoch in der 2. Runde GM [[Aljaksej Aljaksandrau]].<ref name="Viking Chess">{{Webarchiv |url=http://www.vikingskak.dk/English/profiles/JohannHjartarson.htm |text=Viking Chess |wayback=20120211094632}} (englisch)</ref> Im gleichen Jahr gewann er die Nordische Meisterschaft,<ref name="Viking Chess" /> die er 2017 in [[Växjö]] erneut für sich entschied.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.schack.se/nm-dubbel-islandsk-seger-i-vaxjo/ |titel=NM: Dubbel isländsk seger i Växjö |werk=Sveriges Schackförbund |datum=2017-07-02 |sprache=sv |abruf=2017-08-20}}</ref> Hjartarson ist auch Autor mehrerer [[Schachliteratur|Turnierbücher]].<ref name="NewInChess">[https://secure.newinchess.com/Johann_Hjartarson-aa-219.html Johann Hjartarson] auf newinchess.com, abgerufen am 24. April 2018 (englisch)</ref>
Außerdem erreichte er weitere wichtige Erfolge in einer Reihe von [[Liste der bedeutendsten Schachturniere|internationalen Turnieren]]. 1984 gewann er in Reykjavík.<ref name="chessgames"/>
1985 siegte er in [[Gjøvik]].<ref name="chessgames"/> 1986 belegte er den zweiten Platz in Reykjavík. 1988 gewann er in [[München]] und wurde in [[Tilburg]] Dritter. 1992 gewann er nochmals das Turnier von Reykjavík.


Einen kuriosen Rekord bildet seine Partie gegen IM Jón Vidarsson 1994, in der nach dem ersten Zug '''1.&nbsp;e2–e4 e7–e5''' diese Bauern noch auf den gleichen Feldern standen, als die Partie im 180. Zug mit [[Remis]] endete.<ref name="chess records">[http://www.xs4all.nl/~timkr/records/records.htm#Longest%20immobility chess records auf xs4all.nl] 26. April 2006 (englisch)</ref>
Zwischen 1980 und 2006 vertrat er insgesamt 10 mal sein Heimatland bei [[Schacholympiade]]n.<ref name="olympbase"> [http://www.olimpbase.org/players/6ekauwoi.html www.olimpbase.org] 26. April 2006 (englisch)</ref>


Seine beste [[Elo-Zahl]] von 2640 erreichte er im Juli 2003.<ref>[http://chess.kivij.info/elo.shtml Elo-Rekorde] 1. Oktober 2007 (englisch)</ref> Er war bis 2015 der beste isländische Schachspieler, ist jedoch nur noch selten aktiv und widmet sich hauptsächlich seinem Beruf als [[Jurist]].<ref name="Viking Chess" />
Beim FIDE-WM-Turnier von [[Groningen]] 1997 nach [[K.-o.-System]] besiegte er in der 1. Runde GM [[Šarūnas Šulskis]], unterlag jedoch in der 2. Runde GM [[Alexei Alexandrow]].<ref name="Viking Chess"/> Im gleichen Jahr gewann er die Nordische Meisterschaft.<ref name="Viking Chess"/> Hjartarson ist auch Autor mehrerer [[Schachliteratur|Turnierbücher]].<ref name="NewInChess"> [http://www.newinchess.com/Archives/ArticlesList.aspx?AuthorID=219 New in Chess] 26. April 2006 (englisch)</ref>


Hjartarson gehörte neben [[Ivan Sokolov]] zum Team des 2010 als [[European Chess Union|ECU]]-Präsidenten kandidierenden [[Robert K. von Weizsäcker]].
Hjartarson spielte auch für verschiedene Vereine in der [[Schachbundesliga]] wie zum Beispiel in der Saison 2003/2004 für die [[Bremer SG von 1877]].<ref name="teleschach"> [http://www.teleschach.de/bundesliga/bl-03-14.htm www.teleschach.de] 26. April 2006</ref>


== Mannschaftsschach ==
Einen kuriosen Rekord bildet seine Partie gegen IM Jon Vidarsson 1994, in der nach den ersten Zügen „e2-e4 e7-e5“ diese Bauern noch auf den gleichen Feldern standen als die Partie im 180. Zug mit Remis endete.<ref name="chess records"> [http://www.xs4all.nl/~timkr/records/records.htm#Longest%20immobility chess records auf xs4all.nl] 26. April 2006 (englisch)</ref>
Zwischen 1980 und 2006 vertrat er insgesamt 10-mal sein Heimatland bei [[Schacholympiade]]n,<ref name="olympbase">[http://www.olimpbase.org/players/6ekauwoi.html Jóhann Hjartarsons Ergebnisse bei Schacholympiaden] auf olimpbase.org (englisch)</ref> außerdem nahm er an der [[Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft|Mannschaftsweltmeisterschaft]] 1993 in [[Luzern]]<ref>[http://www.olimpbase.org/playerst/6ekauwoi.html Jóhann Hjartarsons Ergebnisse bei Mannschaftsweltmeisterschaften] auf olimpbase.org (englisch)</ref> und der [[Europäische Mannschaftsmeisterschaft im Schach|Mannschaftseuropameisterschaft]] 1992 in [[Debrecen]] teil, bei der er am Spitzenbrett das zweitbeste Einzelergebnis erreichte.<ref name="EM">[http://www.olimpbase.org/playerse/6ekauwoi.html Jóhann Hjartarsons Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften] auf olimpbase.org (englisch)</ref> Bei der Mannschafts-EM 2015 in Reykjavík spielte er für Islands zweite Mannschaft.<ref name="EM" />


Hjartarson spielte in der deutschen [[Schachbundesliga (Deutschland)|Schachbundesliga]] von 1989 bis 1995 für den [[FC Bayern München (Schach)|FC Bayern München]], mit dem er [[Schachbundesliga 1989/90|1990]], [[Schachbundesliga 1990/91|1991]], [[Schachbundesliga 1991/92|1992]], [[Schachbundesliga 1992/93|1993]] und [[Schachbundesliga 1994/95|1995]] Meister wurde, und in der [[Schachbundesliga 2003/04|Saison 2003/04]] für die [[Bremer Schachgesellschaft von 1877]].
Seine beste [[Elo-Zahl]] von 2640 erreichte er im Juli 2003.<ref> [http://staff.cs.utu.fi/~juhkivij/chess/elo_records_en.shtml Elo-Rekorde] 1. Oktober 2007 (englisch)</ref> Hjartarsons aktuelle Elo-Zahl beträgt 2596 (Stand: Oktober 2007).<ref name="FIDE"> {{FIDE|2300044}} 1. Oktober 2007</ref> Er ist seit Jahren der beste isländische Schachspieler, jedoch nur noch selten aktiv und widmet sich hauptsächlich seinem Beruf als [[Jurist]].<ref name="Viking Chess"/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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*[http://chess-ref.org/player.php?id=6046 Partien von Hjartarson bei chess-ref.org]
* {{365chess|Johann_Hjartarson}}


== Quellen ==
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Aktuelle Version vom 23. März 2024, 14:55 Uhr

Berlin 2010
Verband Island Island
Geboren 8. Februar 1963
Reykjavík
Titel Internationaler Meister (1984)
Großmeister (1985)
Aktuelle Elo‑Zahl 2464 (November 2024)
Beste Elo‑Zahl 2640 (Juli 2003)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Jóhann Hjartarson (* 8. Februar 1963 in Reykjavík) ist ein isländischer Schachspieler.

Hjartarson wurde 1980, 1984, 1994, 1995, 1997 und 2016 isländischer Meister. Der Weltschachbund FIDE ernannte ihn 1984 zum internationalen Meister und 1985 zum Großmeister.[1] Im Jahre 1987 gewann er zusammen mit Salow das Interzonenturnier von Szirák und wurde damit zum Weltmeisterschaftskandidaten. Dort besiegte er im Achtelfinale Viktor Kortschnoi knapp nach Entscheid durch Schnellpartien mit 4,5 zu 3,5. Im Viertelfinale musste er sich jedoch Anatoli Karpow mit 1,5 zu 3,5 geschlagen geben.

Außerdem erreichte er weitere wichtige Erfolge in einer Reihe von internationalen Turnieren. 1984 gewann er in Reykjavík.[1] Im Jahre 1985 siegte Hjartarson in Gjøvik.[1] 1986 belegte er den zweiten Platz in Reykjavík. 1988 gewann er in München vor Robert Hübner.[2] Er wurde in Tilburg Dritter. 1992 gewann er nochmals das Turnier von Reykjavík.

Beim FIDE-WM-Turnier von Groningen 1997 nach K.-o.-System besiegte er in der 1. Runde GM Šarūnas Šulskis, unterlag jedoch in der 2. Runde GM Aljaksej Aljaksandrau.[3] Im gleichen Jahr gewann er die Nordische Meisterschaft,[3] die er 2017 in Växjö erneut für sich entschied.[4] Hjartarson ist auch Autor mehrerer Turnierbücher.[5]

Einen kuriosen Rekord bildet seine Partie gegen IM Jón Vidarsson 1994, in der nach dem ersten Zug 1. e2–e4 e7–e5 diese Bauern noch auf den gleichen Feldern standen, als die Partie im 180. Zug mit Remis endete.[6]

Seine beste Elo-Zahl von 2640 erreichte er im Juli 2003.[7] Er war bis 2015 der beste isländische Schachspieler, ist jedoch nur noch selten aktiv und widmet sich hauptsächlich seinem Beruf als Jurist.[3]

Hjartarson gehörte neben Ivan Sokolov zum Team des 2010 als ECU-Präsidenten kandidierenden Robert K. von Weizsäcker.

Mannschaftsschach

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Zwischen 1980 und 2006 vertrat er insgesamt 10-mal sein Heimatland bei Schacholympiaden,[8] außerdem nahm er an der Mannschaftsweltmeisterschaft 1993 in Luzern[9] und der Mannschaftseuropameisterschaft 1992 in Debrecen teil, bei der er am Spitzenbrett das zweitbeste Einzelergebnis erreichte.[10] Bei der Mannschafts-EM 2015 in Reykjavík spielte er für Islands zweite Mannschaft.[10]

Hjartarson spielte in der deutschen Schachbundesliga von 1989 bis 1995 für den FC Bayern München, mit dem er 1990, 1991, 1992, 1993 und 1995 Meister wurde, und in der Saison 2003/04 für die Bremer Schachgesellschaft von 1877.

Commons: Jóhann Hjartarson – Sammlung von Bildern
  1. a b c chessgames.com 25. April 2006 (englisch)
  2. Ludwig Steinkohl: Hjartarson siegte vor Hübner. Schach-Echo 1988, Heft 6, S. 226 bis 228 (Fotos, Bericht, Kreuztabelle, Partien).
  3. a b c Viking Chess (Memento vom 11. Februar 2012 im Internet Archive) (englisch)
  4. NM: Dubbel isländsk seger i Växjö. In: Sveriges Schackförbund. 2. Juli 2017, abgerufen am 20. August 2017 (schwedisch).
  5. Johann Hjartarson auf newinchess.com, abgerufen am 24. April 2018 (englisch)
  6. chess records auf xs4all.nl 26. April 2006 (englisch)
  7. Elo-Rekorde 1. Oktober 2007 (englisch)
  8. Jóhann Hjartarsons Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  9. Jóhann Hjartarsons Ergebnisse bei Mannschaftsweltmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  10. a b Jóhann Hjartarsons Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)