„Hillevi Svedberg“ – Versionsunterschied

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'''Hillevi Svedberg''' (* [[20. Dezember]] [[1910]] in [[Uppsala]]; † [[19. Juni]] [[1990]]) war eine [[Schweden|schwedische]] [[Architekt]]in.
[[Datei:HilleviSvedberg.jpg|miniatur|Hillevi Svedberg, 1937]]'''Hillevi Svedberg''' (* [[20. Dezember]] [[1910]] in [[Uppsala]]; † [[19. Juni]] [[1990]] in [[Stockholm]]) war eine [[Schweden|schwedische]] [[Architekt]]in.
[[Datei:Hillevi Svedberg-MJ.jpg|miniatur|Hillevi Svedberg vor dem von ihr und [[Albin Stark]] entworfenen [[YK-Haus]] in Stockholm]]

== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Hillevi Svedberg war eine Tochter des Chemie-[[Nobelpreis für Chemie|Nobelpreisträgers]] [[The Svedberg]] und der Ärztin [[Andrea Andreen]], die in Schweden als Pionierin der [[Sexualaufklärung]] gilt. Nach ihrem 1929 in [[Stockholm]] abgelegten Abitur begann Svedberg ein Studium der [[Architektur]] an der [[Königlich Technische Hochschule Stockholm|Königlich Technischen Hochschule]], das sie 1933 mit dem Examen abschloss. Anschließend war sie bis 1938 in Büros bekannter Architekten wie [[Albin Stark]] und [[Sven Markelius]] angestellt. 1937 erhielt sie ein Stipendium der ''Sverige-Amerika Stiftelsen'' (Schweden-Amerika-Stiftung), um für einige Monate in den Vereinigten Staaten ''Low-Cost-Housing'' studieren zu können. Schon ab 1934 begann sie, eigene Projekte zu realisieren.


Zwischen 1939 und 1941 war Hillevi Svedberg beim Reichsverband Schwedischer Architekten (SAR) beschäftigt. Im Auftrag des Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen) entwarf sie neben Altersheimen mehrere Kindestagesheime, zum Beispiel in [[Örebro]], [[Nyköping]] und [[Kalmar]], sowie Gebäude für Ferienkolonien.
Hillevi Svedberg war eine Tochter des Chemikers und [[Nobelpreis für Chemie|Nobelpreisträgers]] [[The Svedberg]] und der Ärztin Andrea Andreen, die in Schweden als Pionierin der [[Sexualaufklärung]] gilt. Nach ihrem 1929 in [[Stockholm]] abgelegten Abitur begann Svedberg ein Studium der [[Architektur]] an der [[Königlich Technische Hochschule Stockholm|Königlich Technischen Hochschule]], das sie 1933 mit dem Examen abschloss. Anschließend war sie bis 1938 in Büros bekannter Architekten wie [[Albin Stark]] und [[Sven Markelius]] angestellt. Ab 1934 realisierte sie eigene Projekte.
[[Datei:Hillevi Svedberg-2.jpg|miniatur|links|hochkant=0.8|Hillevi Svedberg vor dem von ihr und [[Albin Stark]] entworfenen YK-Haus in Stockholm]]
Zwischen 1939 und 1941 war sie beim Reichsverband Schwedischer Architekten (SAR) beschäftigt. Im Auftrag des Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesens (Socialstyrelsen) entwarf sie mehrere Kindestagesheime, zum Beispiel in [[Örebro]], [[Nyköping]] und [[Kalmar]], außerdem Gebäude für Ferienkolonien.


Eines ihrer bekanntesten Werke, das sie zusammen mit Albin Stark schuf, ist das 1939 entstandene YK-Haus im Stockholmer Bezirk [[Östermalm]]. Das vom ''Klub der berufstätigen Frauen'' (Yrkeskvinnors Klubb / YK) in Auftrag gegebene [[Kollektivhaus]] folgte [[Funktionalismus (Design)|funktionalistischen]] Prinzipien und war auf akademisch ausgebildete Paare mit Kindern zugeschnitten. Da von einer Berufstätigkeit beider Elternteile ausgegangen wurde, sollten Reinigungskräfte, für die sich in jedem Stockwerk ein kleineres Apartment befand, die Wohnungen der jeweiligen Etage sauberhalten. Zu dem Kollektivhaus gehörten außerdem eine [[Turnhalle]], ein kollektiver [[Wickelraum]] und ein größeres Zimmer mit Zugang zu Terrasse und Hof, in denen Kinder betreut wurden. Eine Zentralküche und ein [[Restaurant]] sollten das Kochen in der eigenen Küche überflüssig machen; über einen eigens dafür vorgesehenen Aufzug konnten die Speisen in die einzelnen Wohnungen befördert werden.<ref>Dick Urban Vestbro: [http://www.habiter-autrement.org/33_collectifs/contributions-33/Collective-Housing-in-Sweden-Dick-Urban-Vestbro.pdf ''From Central kitchen to community co-operation – Development of Collective House in Sveden'']. Royal Institute of Technology ([[Königlich Technische Hochschule Stockholm|KTH]]), Stockholm. (Englisch; aufgerufen am 20.&nbsp;September 2010; [[Portable Document Format|PDF]]-Datei.)</ref>
Eines ihrer bekanntesten Werke, das sie zusammen mit Albin Stark schuf, ist das 1939 entstandene ''[[YK-Haus]]'' im Stockholmer Bezirk [[Östermalm]]. Das vom ''Klub der berufstätigen Frauen'' (Yrkeskvinnors Klubb, kurz YK) in Auftrag gegebene [[Kollektivhaus]] folgte [[Funktionalismus (Design)|funktionalistischen]] Prinzipien und war auf akademisch ausgebildete Paare mit Kindern zugeschnitten. Da von einer Berufstätigkeit beider Elternteile ausgegangen wurde, sollten Reinigungskräfte, für die sich in jedem Stockwerk ein kleineres Apartment befand, die Wohnungen der jeweiligen Etage sauber halten. Zum Haus in der Furusundsgatan 9 gehörten außerdem eine [[Turnhalle]], ein kollektiver [[Wickelraum]] und ein größeres Zimmer mit Zugang zu Terrasse und Hof, in denen Kinder betreut wurden. Eine Zentralküche und ein [[Restaurant]] sollten das Kochen in der eigenen Küche überflüssig machen; über einen eigens dafür vorgesehenen Aufzug konnten die Speisen in die entsprechende Etage befördert werden.<ref>Dick Urban Vestbro: [http://www.habiter-autrement.org/33_collectifs/contributions-33/Collective-Housing-in-Sweden-Dick-Urban-Vestbro.pdf ''From Central kitchen to community co-operation – Development of Collective Housing in Sweden'']. Royal Institute of Technology ([[Königlich Technische Hochschule Stockholm|KTH]]), Stockholm. (englisch; aufgerufen am 20.&nbsp;September 2010; [[Portable Document Format|PDF]]-Datei.; 86&nbsp;kB)</ref> Svedberg wohnte zeitweise selbst in dem Hochhaus.


Svedberg ist auch als [[Autor]]in mehrerer Bücher, unter anderem zu Fragen der Kindererziehung und modernen Ernährung, hervorgetreten. Außerdem arbeitete sie bei der Erstellung von [[Fernunterricht]]sunterlagen unter anderem zu Architektur- und Einrichtungsthemen für die schwedische Fernschule [[NKI-Skolan]] mit.
Aufgrund einer [[Tuberkulose]]-Erkrankung und mehreren längeren Aufenthalten in [[Sanatorium|Sanatorien]]<ref>Vgl. ''Arkitektur'', Band 83, Stockholm 1983, S. XXI.</ref> war Hillevi Svedberg in ihrer Berufsausübung eingeschränkt. Sie ist jedoch auch als Autorin mehrerer Aufsätze und Handbuchartikel, beispielsweise zu Fragen der Kindererziehung und modernen Ernährung, hervorgetreten. Außerdem wirkte sie bei der Erstellung von [[Fernunterricht]]sunterlagen zu Architektur- und Einrichtungsthemen für die schwedische Fernschule [[Nordiska korrespondensinstitutet|NKI-Skolan]] mit. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1972 arbeitete sie für das Zentralamt für Bauwesen (Byggnadsstyrelsen), unter anderem in der Redaktion der von der Behörde herausgegebenen Zeitschrift ''Arkitektur''.


Hillivi Svedberg war von 1933 bis 1959 mit dem Ingenieur Knut Almström verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor.
Hillevi Svedberg war von 1933 bis 1959 mit dem Ingenieur Knut Almström verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor.


== Publikationen (Auswahl) ==
== Publikationen (Auswahl) ==
'''Mitarbeit bei Fernunterrichtsunterlagen für NKI-skolan (jeweils schwedisch):'''
* ''Kurs i bostad och inredning. Heminredning''. (Schwedisch; [[Fernunterricht]]sunterlagen für NKI-skolan; Mitarbeit)

* ''Kurs i bostad och inredning. Lantbostaden''. (Schwedisch; Fernunterrichtsunterlagen für NKI-skolan; Mitarbeit)
* ''Kurs i bostad och inredning. Möbler''. (Schwedisch; Fernunterrichtsunterlagen für NKI-skolan; Mitarbeit)
* ''Kurs i bostad och inredning. Heminredning''.
* ''Kurs i bostad och inredning. Stadsbostaden''. (Schwedisch; Fernunterrichtsunterlagen für NKI-skolan; Mitarbeit)
* ''Kurs i bostad och inredning. Lantbostaden''.
* ''Kurs i bostad och inredning. Textiltryck''. (Schwedisch; Fernunterrichtsunterlagen für NKI-skolan; Mitarbeit)
* ''Kurs i bostad och inredning. Möbler''.
* ''Kurs i bostad och inredning. Stadsbostaden''.
* ''Förskolan i framtiden''. In: ''Vi mänskor'', Ausgabe 3/1972, S.&nbsp;8–10. (Schwedisch)
* ''Kurs i bostad och inredning. Textiltryck''.

'''Fachaufsätze (schwedisch):'''
* ''Förskolan i framtiden''. In: ''Vi mänskor'', Ausgabe 3/1972, S.&nbsp;8–10. (schwedisch)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://runeberg.org/vemarvem/sthlm62/1271.html Angaben über ''Hillevi Svedberg'']. In: ''Vem är vem?''. 2&nbsp;Auflage, Stockholm 1962. (Schwedisch; Online beim [[Projekt Runeberg]])
* [https://runeberg.org/vemarvem/sthlm62/1271.html Angaben über ''Hillevi Svedberg'']. In: ''Vem är vem?''. 2&nbsp;Auflage, Stockholm 1962. (schwedisch; Online beim [[Projekt Runeberg]])


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 11. April 2024, 16:49 Uhr

Hillevi Svedberg, 1937

Hillevi Svedberg (* 20. Dezember 1910 in Uppsala; † 19. Juni 1990 in Stockholm) war eine schwedische Architektin.

Hillevi Svedberg vor dem von ihr und Albin Stark entworfenen YK-Haus in Stockholm

Leben und Wirken

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Hillevi Svedberg war eine Tochter des Chemie-Nobelpreisträgers The Svedberg und der Ärztin Andrea Andreen, die in Schweden als Pionierin der Sexualaufklärung gilt. Nach ihrem 1929 in Stockholm abgelegten Abitur begann Svedberg ein Studium der Architektur an der Königlich Technischen Hochschule, das sie 1933 mit dem Examen abschloss. Anschließend war sie bis 1938 in Büros bekannter Architekten wie Albin Stark und Sven Markelius angestellt. 1937 erhielt sie ein Stipendium der Sverige-Amerika Stiftelsen (Schweden-Amerika-Stiftung), um für einige Monate in den Vereinigten Staaten Low-Cost-Housing studieren zu können. Schon ab 1934 begann sie, eigene Projekte zu realisieren.

Zwischen 1939 und 1941 war Hillevi Svedberg beim Reichsverband Schwedischer Architekten (SAR) beschäftigt. Im Auftrag des Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen) entwarf sie neben Altersheimen mehrere Kindestagesheime, zum Beispiel in Örebro, Nyköping und Kalmar, sowie Gebäude für Ferienkolonien.

Eines ihrer bekanntesten Werke, das sie zusammen mit Albin Stark schuf, ist das 1939 entstandene YK-Haus im Stockholmer Bezirk Östermalm. Das vom Klub der berufstätigen Frauen (Yrkeskvinnors Klubb, kurz YK) in Auftrag gegebene Kollektivhaus folgte funktionalistischen Prinzipien und war auf akademisch ausgebildete Paare mit Kindern zugeschnitten. Da von einer Berufstätigkeit beider Elternteile ausgegangen wurde, sollten Reinigungskräfte, für die sich in jedem Stockwerk ein kleineres Apartment befand, die Wohnungen der jeweiligen Etage sauber halten. Zum Haus in der Furusundsgatan 9 gehörten außerdem eine Turnhalle, ein kollektiver Wickelraum und ein größeres Zimmer mit Zugang zu Terrasse und Hof, in denen Kinder betreut wurden. Eine Zentralküche und ein Restaurant sollten das Kochen in der eigenen Küche überflüssig machen; über einen eigens dafür vorgesehenen Aufzug konnten die Speisen in die entsprechende Etage befördert werden.[1] Svedberg wohnte zeitweise selbst in dem Hochhaus.

Aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung und mehreren längeren Aufenthalten in Sanatorien[2] war Hillevi Svedberg in ihrer Berufsausübung eingeschränkt. Sie ist jedoch auch als Autorin mehrerer Aufsätze und Handbuchartikel, beispielsweise zu Fragen der Kindererziehung und modernen Ernährung, hervorgetreten. Außerdem wirkte sie bei der Erstellung von Fernunterrichtsunterlagen zu Architektur- und Einrichtungsthemen für die schwedische Fernschule NKI-Skolan mit. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1972 arbeitete sie für das Zentralamt für Bauwesen (Byggnadsstyrelsen), unter anderem in der Redaktion der von der Behörde herausgegebenen Zeitschrift Arkitektur.

Hillevi Svedberg war von 1933 bis 1959 mit dem Ingenieur Knut Almström verheiratet. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor.

Publikationen (Auswahl)

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Mitarbeit bei Fernunterrichtsunterlagen für NKI-skolan (jeweils schwedisch):

  • Kurs i bostad och inredning. Heminredning.
  • Kurs i bostad och inredning. Lantbostaden.
  • Kurs i bostad och inredning. Möbler.
  • Kurs i bostad och inredning. Stadsbostaden.
  • Kurs i bostad och inredning. Textiltryck.

Fachaufsätze (schwedisch):

  • Förskolan i framtiden. In: Vi mänskor, Ausgabe 3/1972, S. 8–10. (schwedisch)

Einzelnachweise

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  1. Dick Urban Vestbro: From Central kitchen to community co-operation – Development of Collective Housing in Sweden. Royal Institute of Technology (KTH), Stockholm. (englisch; aufgerufen am 20. September 2010; PDF-Datei.; 86 kB)
  2. Vgl. Arkitektur, Band 83, Stockholm 1983, S. XXI.