„Elmarshausen“ – Versionsunterschied

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'''Elmarshausen''' ist ein [[Ortsteil|Stadtteil]] von [[Wolfhagen]] im [[Nordhessen|nordhessischen]] [[Landkreis Kassel]].
'''Elmarshausen''' ist ein Weiler, aber kein eigener Stadtteil, in der Gemarkung von [[Wolfhagen]] im [[Nordhessen|nordhessischen]] [[Landkreis Kassel]].

[[Datei:K 94 Landsberger Straße Elmarshausen.JPG|mini|Blick von Süden auf Elmarshausen und das Wasserschloss]]
== Lage ==
== Geographische Lage ==
Der kleine Ort liegt auf etwa {{Höhe|230|DE-NHN|link=true}}{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}} am Nordufer der [[Erpe]] im [[Naturpark Habichtswald]] etwa 2,2&nbsp;km nordnordöstlich von Wolfhagen an der [[Kreisstraße]]&nbsp;94 (''Landsberger Straße''; Wolfhagen–Elmarshausen–Schützeberg), die hier die Erpe in Nord-Süd-Richtung überquert. Er besteht lediglich aus dem [[Wasserschloss Elmarshausen]] und einem unmittelbar nordöstlich daneben gelegenen [[Gutshof]].
Der kleine Ort liegt auf etwa {{Höhe|230|DE-NHN|link=1}}{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}} am Nordufer der [[Erpe (Twiste)|Erpe]] im [[Naturpark Habichtswald]] etwa 2,2&nbsp;km nordnordöstlich von Wolfhagen an der [[Kreisstraße]]&nbsp;94 (''Landsberger Straße''; Wolfhagen–Elmarshausen–[[Schützeberg]]), die hier die Erpe in Nord-Süd-Richtung überquert. Er besteht lediglich aus dem [[Wasserschloss Elmarshausen]] und einem unmittelbar nordöstlich daneben gelegenen [[Gutshof]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Ort wurde im Jahre 1123 als „Egelmareshusen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname wandelte sich danach über „Elimareshusen“ (1150) und „Eilmarshusen“ (1255) zum heutigen Elmarshausen. Auch die Bezeichnung „Hiltimareshusen“ wird mit dem heutigen Elmarshausen gleichgesetzt. Die Siedlung befand sich im 13.&nbsp;Jahrhundert im Besitz der Herren von [[Burgruine Helfenberg (Wolfhagen)|Helfenberg]], die den Ort sowie das dazugehörige Gericht und das [[Kirchenpatronat]] von den [[Everstein (Adelsgeschlecht)|Grafen von Everstein]] und dann nach der [[Eversteiner Fehde|Eversteinsche Erbfolgefehde]] ab 1408 von den Herzögen von [[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg|Braunschweig-Lüneburg]] zu [[Lehnswesen|Lehen]] hielten. Auch das [[Kloster Breitenau]] hatte Besitz in Elmarshausen, der ebenfalls an die von Helfenberg als Lehen gegeben war.
Der Ort wurde im Jahre 1123 als „Egelmareshusen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname wandelte sich danach über „Elimareshusen“ (1150) und „Eilmarshusen“ (1255) zum heutigen Elmarshausen.<ref name="lagis" /> Auch die Bezeichnung „Hiltimareshusen“ wird mit dem heutigen Elmarshausen gleichgesetzt. Die Siedlung befand sich im 13.&nbsp;Jahrhundert im Besitz der Herren von [[Burgruine Helfenberg (Wolfhagen)|Helfenberg]], die den Ort sowie das dazugehörige Gericht und das [[Kirchenpatronat]] von den [[Everstein (Adelsgeschlecht)|Grafen von Everstein]] und dann nach der [[Eversteiner Fehde|Eversteinsche Erbfolgefehde]] ab 1408 von den Herzögen von [[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg|Braunschweig-Lüneburg]] zu [[Lehnswesen|Lehen]] hielten. Auch das [[Kloster Breitenau]] hatte Besitz in Elmarshausen, der ebenfalls an die von Helfenberg als Lehen gegeben war.


In den Jahren von 1309 bis 1403 verkauften die von Helfenberg Dorf, Gericht und Kirchenpatronat schrittweise an die Herren von [[Gudenberg (Adelsgeschlecht)|Gudenberg]], die 1370 bereits ¾ des Orts besaßen und dann dort an der Erpe eine 1442 erstmals bekundete [[Wasserburg]] erbauten. Die Burg hatte strategische Bedeutung, denn sie lag nur wenige hundert Meter östlich der wichtigen Handelsstraße von [[Paderborn]] nach [[Fritzlar]].
In den Jahren von 1309 bis 1403 verkauften die von Helfenberg Dorf, Gericht und Kirchenpatronat schrittweise an die Herren von [[Gudenberg (Adelsgeschlecht)|Gudenberg]]. 1370 besaßen die von Gudenberg bereits ¾ des Orts, und im Jahre 1403 war Werner&nbsp;IV. von Gudenberg dann alleiniger Besitzer des Orts. [[Heinrich V. von Gudenberg|Heinrich V.&nbsp;von Gudenberg]] ließ dort an der Erpe eine 1442 erstmals bekundete [[Wasserburg]] erbauen. Die Burg hatte strategische Bedeutung, denn sie lag nur wenige hundert Meter östlich der wichtigen Handelsstraße von [[Paderborn]] nach [[Fritzlar]].


Im Jahre 1515 kaufte der [[Landgrafschaft Hessen|landgräflich-hessische]] [[Hofrat#Amts- und Personenbezeichnung|Hofrat]] und spätere [[Hofamt|Marschall]] [[Hermann von der Malsburg]] (†&nbsp;1557)<ref>[http://www.mrfh.de/2906 Hermann von der Malsburg (MRFH 2906)], im Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus</ref> das Gut Elmarshausen von seinem [[Schwiegervater]] Eberhard von [[Gudenberg (Adelsgeschlecht)|Gudenberg]]. Als dieser 1534 starb und und mit ihm sein Geschlecht im Mannesstamm erlosch, erhielt Malsburg von Landgraf [[Philipp I. (Hessen)|Philipp&nbsp;I.]] als Erbe der gudenbergischen Lehnsgüter Elmarshausen zu [[Lehnswesen|Lehen]]. Nachdem sich Malsfeld in der [[Schlacht bei Lauffen]] am 13. Mai 1534 als Befehlhaber der hessischen [[Kavallerie|Reiterei]]ausgezeichnet hatte und damit dem von Landgraf Philipp unterstützten Herzog [[Ulrich (Württemberg)|Ulrich]] von [[Württemberg]] zum Wiedererwerb seines Herzogtums verholfen hatte, erhielt er von eine bedeutende [[Dotation]], die er zumindest teilweise dazu nutzte, die Wasserburg Elmarshausen zu einem [[Schloss (Architektur)|Schloss]] im Stil der [[Weserrenaissance]] ausbauen zu lassen. Sein Sohn Christoph (†&nbsp;1580) führte den Schlossbau bis 1563 zu Ende. Noch heute ist das Schloss Eigentum der Nachkommen eines Zweigs der Familie [[Malsburg (Adelsgeschlecht)|von der Malsburg]].
Im Jahre 1515 kaufte der [[Landgrafschaft Hessen|landgräflich-hessische]] [[Hofrat#Amtstitel|Hofrat]] und spätere [[Hofamt|Marschall]] [[Hermann von der Malsburg]] (†&nbsp;1557)<ref name="MRFh" /> das Gut Elmarshausen von seinem [[Schwiegervater]] Eberhard von [[Gudenberg (Adelsgeschlecht)|Gudenberg]]. Als dieser 1534 starb und mit ihm sein Geschlecht im Mannesstamm erlosch, erhielt Malsburg von Landgraf [[Philipp I. (Hessen)|Philipp&nbsp;I.]] als Erbe der gudenbergischen Lehnsgüter Elmarshausen zu [[Lehnswesen|Lehen]]. Nachdem sich Malsburg in der [[Schlacht bei Lauffen]] am 13.&nbsp;Mai 1534 als Befehlshaber der hessischen [[Kavallerie|Reiterei]] ausgezeichnet hatte und damit dem von Landgraf Philipp unterstützten Herzog [[Ulrich (Württemberg)|Ulrich]] von [[Württemberg]] zum Wiedererwerb seines Herzogtums verholfen hatte, erhielt er eine bedeutende [[Dotation]], die er zumindest teilweise dazu nutzte, die Wasserburg Elmarshausen zu einem [[Schloss (Architektur)|Schloss]] im Stil der [[Weserrenaissance]] ausbauen zu lassen. Sein Sohn Christoph (†&nbsp;1580) führte den Schlossbau bis 1563 zu Ende. Noch heute ist das Schloss Eigentum der Nachkommen eines Zweigs der Familie [[Malsburg (Adelsgeschlecht)|von der Malsburg]].


Eine Ortskirche unter dem [[Kirchenpatronat|Patronat]] der Herren von Helfenberg ist bereits im 13.&nbsp;Jahrhundert bekundet, und im Jahre 1350 wurde eine dem [[Andreas (Apostel)|Heiligen Andreas]] geweihte Kapelle erbaut. 1505 werden mehrere [[Altar|Altäre]] genannt.
Eine Ortskirche unter dem [[Kirchenpatronat|Patronat]] der Herren von Helfenberg ist bereits im 13.&nbsp;Jahrhundert bekundet, und im Jahre 1350 wurde eine dem [[Andreas (Apostel)|Heiligen Andreas]] geweihte Kapelle erbaut. 1505 werden mehrere [[Altar|Altäre]] genannt.


Schloss und Gut Elmarshausen waren bis 1928 ein selbständiger [[Gutsbezirk]], der erst bei der [[Gutsbezirk#Die Auflösung der Gutsbezirke 1928 bis 1930|Auflösung der Gutsbezirke in Preußen]] nach Wolfhagen eingemeindet wurde. Am 1.&nbsp;März 1972 wurde Elmarshausen als einer von vier [[Wohnplatz|Wohnplätzen]] innerhalb der Wolfhagener [[Gemarkung]] als eigenständiger Stadtteil benannt, der im Gegensatz zu den drei anderen auf der Topographischen Karte eine eigene Gemarkung aufweist.<ref>[http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2019 Elmarshausen, im Historischen Ortslexikon Hessen]</ref>
Schloss und Gut Elmarshausen waren bis 1928 ein selbständiger [[Gutsbezirk]], der erst bei der [[Gutsbezirk#Die Auflösung der Gutsbezirke 1928 bis 1930|Auflösung der Gutsbezirke in Preußen]] nach Wolfhagen eingemeindet wurde. Am 1.&nbsp;März 1972 wurde Elmarshausen als einer von vier [[Wohnplatz|Wohnplätzen]] innerhalb der Wolfhagener [[Gemarkung]] als eigenständiger Stadtteil benannt, der im Gegensatz zu den drei anderen auf der Topographischen Karte eine eigene Gemarkung aufweist.<ref name="lagis" />


== Das Gut ==
== Das Gut ==
Das Gut Elmershausen –&nbsp;mit ausgedehnten [[Weide (Grünland)|Weiden]] und [[Paddock]]s, Reithalle, Labor und medizinischen Einrichtungen&nbsp;– wird heute hauptsächlich als [[Gestüt]] für die [[Pferdezucht|Zucht]] von [[Trakehner]]n betrieben und ist zugleich Ausbildungsstätte für angehende [[Pferdewirt]]e. Außerdem bietet es eine Pension für [[Stute]]n und das sachgemäße Anreiten von Nachwuchspferden an. Daneben werden auch Rinderzucht, Ackerbau und Forstwirtschaft betrieben.<ref>[http://www.elmarshausen.de/ Gut Elmarshausen]</ref>
Das Gut Elmarshausen –&nbsp;mit ausgedehnten [[Weide (Grünland)|Weiden]] und [[Paddock]]s, Reithalle, Labor und medizinischen Einrichtungen&nbsp;– wird heute hauptsächlich als [[Gestüt]] für die [[Pferdezucht|Zucht]] von [[Trakehner]]n betrieben und ist zugleich Ausbildungsstätte für angehende [[Pferdewirt]]e. Außerdem bietet es eine Pension für [[Stute]]n und das sachgemäße Anreiten von Nachwuchspferden an. Daneben werden auch Rinderzucht, Ackerbau und Forstwirtschaft betrieben.<ref name="GutE" />

== Fußnoten ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikivoyage|Eco Pfad Kulturgeschichte Wolfhagen}}
* [http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2019 Elmarshausen, im Historischen Ortslexikon Hessen]
* [http://www.wolfhagen.de/de/tourismus/sehenswuerdigkeiten/wasserschloss_elmarshausen.php Wasserschloss Elmarshausen im Internetauftritt der Stadt Wolfhagen]
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=2019|titel=Elmarshausen, Landkreis Kassel}}
* [http://schloesser.gnm.de/wiki/Wolfhagen,_Schloss_Elmarshausen ''Wolfhagen, Schloss Elmarshausen''], auf schloesser.gnm.de
* [http://schloesser.gnm.de/wiki/Wolfhagen,_Schloss_Elmarshausen ''Wolfhagen, Schloss Elmarshausen''], auf schloesser.gnm.de
* [http://www.eco-pfade.de/PDF/Tafel-Wolfhagen-Station-3.pdf ''Wasserschloss Elmarshausen''], auf eco-pfade.de (PDF; 420,04&nbsp;kB)
* [http://www.eco-pfade.de/PDF/Tafel-Wolfhagen-Station-3.pdf ''Wasserschloss Elmarshausen''], auf eco-pfade.de (PDF; 420,04&nbsp;kB)
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=626|titel=Blick auf Elmarshausen mit Wasserschloss, 1825}}
* [http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/xsrec/mode/grid/setmode/grid/current/3/page/1/sn/oa?q=YToxOntzOjY6InBlcnNvbiI7czoxODoiR3JpbW0sIEx1ZHdpZyBFbWlsIjt9 Ludwig Emil Grimm: Blick auf Elmarshausen mit Wasserschloss, 1825], in: Historische Ortsansichten <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/oa/id/626> (Stand: 13.1.2009)


== Fußnoten ==
<references>
<ref name="MRFh">
[http://www.mrfh.de/2906 ''Hermann von der Malsburg''] (MRFH 2906), in: ''Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus'', auf mrfh.de (Stand: 16.&nbsp;August 2012)
</ref>
<ref name="lagis">
{{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=2019|titel=Elmarshausen, Landkreis Kassel |datum=2014-11-11}}
</ref>
<ref name="GutE">
[http://www.elmarshausen.de/ Website des ''Guts Elmarshausen'']
</ref>
</references>


{{Navigationsleiste Ortsteile von Stadt Wolfhagen}}
{{Navigationsleiste Ortsteile von Stadt Wolfhagen}}
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Kassel]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Kassel]]
[[Kategorie:Wolfhagen]]
[[Kategorie:Geographie (Wolfhagen)]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1123]]

Aktuelle Version vom 26. April 2024, 21:54 Uhr

Elmarshausen
Stadt Wolfhagen
Koordinaten: 51° 21′ N, 9° 11′ OKoordinaten: 51° 20′ 40″ N, 9° 10′ 53″ O
Höhe: 233 m ü. NHN
Postleitzahl: 34466
Vorwahl: 05692
Blick von Süden auf Elmarshausen und das Wasserschloss
Blick von Süden auf Elmarshausen und das Wasserschloss

Elmarshausen ist ein Weiler, aber kein eigener Stadtteil, in der Gemarkung von Wolfhagen im nordhessischen Landkreis Kassel.

Geographische Lage

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Der kleine Ort liegt auf etwa 230 m ü. NHN[1] am Nordufer der Erpe im Naturpark Habichtswald etwa 2,2 km nordnordöstlich von Wolfhagen an der Kreisstraße 94 (Landsberger Straße; Wolfhagen–Elmarshausen–Schützeberg), die hier die Erpe in Nord-Süd-Richtung überquert. Er besteht lediglich aus dem Wasserschloss Elmarshausen und einem unmittelbar nordöstlich daneben gelegenen Gutshof.

Der Ort wurde im Jahre 1123 als „Egelmareshusen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname wandelte sich danach über „Elimareshusen“ (1150) und „Eilmarshusen“ (1255) zum heutigen Elmarshausen.[2] Auch die Bezeichnung „Hiltimareshusen“ wird mit dem heutigen Elmarshausen gleichgesetzt. Die Siedlung befand sich im 13. Jahrhundert im Besitz der Herren von Helfenberg, die den Ort sowie das dazugehörige Gericht und das Kirchenpatronat von den Grafen von Everstein und dann nach der Eversteinsche Erbfolgefehde ab 1408 von den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg zu Lehen hielten. Auch das Kloster Breitenau hatte Besitz in Elmarshausen, der ebenfalls an die von Helfenberg als Lehen gegeben war.

In den Jahren von 1309 bis 1403 verkauften die von Helfenberg Dorf, Gericht und Kirchenpatronat schrittweise an die Herren von Gudenberg. 1370 besaßen die von Gudenberg bereits ¾ des Orts, und im Jahre 1403 war Werner IV. von Gudenberg dann alleiniger Besitzer des Orts. Heinrich V. von Gudenberg ließ dort an der Erpe eine 1442 erstmals bekundete Wasserburg erbauen. Die Burg hatte strategische Bedeutung, denn sie lag nur wenige hundert Meter östlich der wichtigen Handelsstraße von Paderborn nach Fritzlar.

Im Jahre 1515 kaufte der landgräflich-hessische Hofrat und spätere Marschall Hermann von der Malsburg († 1557)[3] das Gut Elmarshausen von seinem Schwiegervater Eberhard von Gudenberg. Als dieser 1534 starb und mit ihm sein Geschlecht im Mannesstamm erlosch, erhielt Malsburg von Landgraf Philipp I. als Erbe der gudenbergischen Lehnsgüter Elmarshausen zu Lehen. Nachdem sich Malsburg in der Schlacht bei Lauffen am 13. Mai 1534 als Befehlshaber der hessischen Reiterei ausgezeichnet hatte und damit dem von Landgraf Philipp unterstützten Herzog Ulrich von Württemberg zum Wiedererwerb seines Herzogtums verholfen hatte, erhielt er eine bedeutende Dotation, die er zumindest teilweise dazu nutzte, die Wasserburg Elmarshausen zu einem Schloss im Stil der Weserrenaissance ausbauen zu lassen. Sein Sohn Christoph († 1580) führte den Schlossbau bis 1563 zu Ende. Noch heute ist das Schloss Eigentum der Nachkommen eines Zweigs der Familie von der Malsburg.

Eine Ortskirche unter dem Patronat der Herren von Helfenberg ist bereits im 13. Jahrhundert bekundet, und im Jahre 1350 wurde eine dem Heiligen Andreas geweihte Kapelle erbaut. 1505 werden mehrere Altäre genannt.

Schloss und Gut Elmarshausen waren bis 1928 ein selbständiger Gutsbezirk, der erst bei der Auflösung der Gutsbezirke in Preußen nach Wolfhagen eingemeindet wurde. Am 1. März 1972 wurde Elmarshausen als einer von vier Wohnplätzen innerhalb der Wolfhagener Gemarkung als eigenständiger Stadtteil benannt, der im Gegensatz zu den drei anderen auf der Topographischen Karte eine eigene Gemarkung aufweist.[2]

Das Gut Elmarshausen – mit ausgedehnten Weiden und Paddocks, Reithalle, Labor und medizinischen Einrichtungen – wird heute hauptsächlich als Gestüt für die Zucht von Trakehnern betrieben und ist zugleich Ausbildungsstätte für angehende Pferdewirte. Außerdem bietet es eine Pension für Stuten und das sachgemäße Anreiten von Nachwuchspferden an. Daneben werden auch Rinderzucht, Ackerbau und Forstwirtschaft betrieben.[4]

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b Elmarshausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 11. November 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Hermann von der Malsburg (MRFH 2906), in: Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus, auf mrfh.de (Stand: 16. August 2012)
  4. Website des Guts Elmarshausen