„Hound Dog“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis|Zum gleichnamigen Waffensystem siehe [[AGM-28 Hound Dog]]; zum Spielfilm siehe [[Hounddog]].}}
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{{Infobox Song
| Titel = Hound Dog
| Titel = Hound Dog
| Musiker = [[Big Mama Thornton]]
| Cover = Willie Mae 'Big Mama' Thornton - Hound Dog.jpg
| Interpret = [[Big Mama Thornton]]
| Veröffentlichung = 1953
| Veröffentlichung = [[Musikjahr 1953|1953]]
| Länge = 2 min 52 sec
| Genres = Blues, Rhythm and Blues
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| Autor = [[Jerry Leiber]] und [[Mike Stoller]]
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| Autor = [[Leiber/Stoller]]
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| Produzent = [[Johnny Otis]]
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'''Hound Dog''' ist ein [[Rhythm and Blues|Rhythm-and-Blues-Stück]] von [[Leiber/Stoller|Jerry Leiber und Mike Stoller]], das für [[Big Mama Thornton]] geschrieben wurde und erstmals 1952 erschien. Am erfolgreichsten war die rockige Interpretation durch [[Elvis Presley]] aus dem Jahr 1956.
'''Hound Dog''' ist ein [[Rhythm and Blues|Rhythm-and-Blues]]-Song von [[Leiber/Stoller|Jerry Leiber und Mike Stoller]], der für [[Big Mama Thornton]] geschrieben wurde und erstmals 1953 erschien. Am erfolgreichsten war die [[Rock ’n’ Roll|Rock-’n’-Roll]]-Interpretation durch [[Elvis Presley]] aus dem Jahr 1956.

Der Song wurde für eine Frau geschrieben, die ihren Mann als selbstsüchtig und ausbeuterisch beschimpft und ihn als Jagdhund (zum selbständigen Verfolgen und Stellen von Wild – {{enS|[[Hound]]}}) bezeichnet – wobei [[Doppeldeutigkeit]]en beabsichtigt sind.


== Original und erste Coverversionen ==
== Original und erste Coverversionen ==
Der vom jungen Songschreiber-Duo Jerry Leiber und Mike Stoller geschriebene Song wurde am 13. August 1952 von Big Mama Thornton zusammen mit der Band von [[Johnny Otis]] für [[Peacock Records]] aufgenommen. Es spielten [[Devonia Williams]] (Piano), Albert Winston (Bass), Pete Lewis (Gitarre) und Leard Bell (Schlagzeug). Das Stück erreichte nach der Erstveröffentlichung im Januar 1953 Platz 1 der R&B-Charts und konnte sich dort sieben Wochen behaupten. Thorntons Version verkaufte sich 500.000 Mal, konnte sich allerdings nicht in den Pop-Charts platzieren.<ref>Jessie Carnie Smith/Shirelle Phelps: ''Notable Black American Women'', 1995, S. 642</ref>
[[Datei:Willie Mae 'Big Mama' Thornton - Hound Dog.jpg|thumb|Willie Mae 'Big Mama' Thornton - Hound Dog]]
Der vom jungen Songschreiber-Duo Jerry Leiber und Mike Stoller geschriebene Song wurde ursprünglich am 13. August 1952 von Big Mama Thornton zusammen mit der [[Johnny Otis]]-Band für [[Peacock Records]] aufgenommen, erreichte nach der Erstveröffentlichung im Januar 1953 auf „Peacock 1612“ Platz 1 der R&B-Charts und konnte sich dort sieben Wochen behaupten. Thorntons „schwarze“ Version hatte allerdings damals in den Pop-Charts keine Chance, konnte jedoch über 500.000 mal verkauft werden<ref>Jessie Carnie Smith/Shirelle Phelps, ''Notable Black American Women'', 1995,S. 642</ref>. Es spielten Devonia Williams (Piano), Albert Winston (Bass), Pete Lewis (Gitarre) und Leard Bell (Schlagzeug). Es war der erste von Leiber/Stoller produzierte Song, den sie auf einer Papiertüte notiert hatten. Bereits der Titel ''Hound Dog'' weist auf zweideutige Verwendbarkeit hin. Einerseits ist der [[Hound]] als [[Jagdhund]] gemeint, andererseits wird diese Kombination im [[Jargon|Slang]] auch für „Schürzenjäger“ oder ein schmarotzender Gigolo<ref>Jerry Leiber/Mike Stoller with David Ritz, ''Hound Dog: The Leiber and Stoller Autobiography'', 2009, S. 94</ref> benutzt. Die offenkundigen sexuellen Anspielungen werden im Text fortgesetzt, Thornton und die Band versuchen mit imitiertem Hundegebell alles, um die Jagdhundvariante zu betonen.


Bereits der Titel ''Hound Dog'' weist auf zweideutige Verwendbarkeit hin. Einerseits ist der [[Hound]] als [[Jagdhund]] gemeint, andererseits wird diese Kombination im [[Jargon|Slang]] auch für [[Frauenheld]] oder ein schmarotzender [[Gigolo]] benutzt.<ref>Jerry Leiber/Mike Stoller with David Ritz: ''Hound Dog: The Leiber and Stoller Autobiography'', 2009, S. 94</ref> Die offenkundigen sexuellen Anspielungen werden im Text fortgesetzt; Thornton und die Band versuchten mit imitiertem Hundegebell alles, um die Jagdhundvariante zu betonen.
Kurz nach der Veröffentlichung des Originals brachte im März 1953 der damals bei [[Sun Records]] unter Vertrag stehende Blues-Sänger [[Rufus Thomas]] seine textlich leicht veränderte Version ''Bear Cat'' heraus, die als Antwort-Song gedacht war. Mit ''Sun #181'' war Bear Cat eine der ersten Singles des jungen Labels, aufgenommen am 8. März 1953. Als Komponist war der Produzent und Labelinhaber [[Sam Phillips]] angegeben. Durch die auffällige Ähnlichkeit der Melodie zu ''Hound Dog'' wurde Sun Records von Peacock Records erfolgreich wegen Urheberrechtsverletzung verklagt<ref>Rick Kennedy/Randy McNutt, ''Little Labels - Big Sound'', 1999,S. 74</ref>. Sam Phillips erklärte sich daraufhin bereit, an Peacock Records 2 Cents pro verkaufter Platte zu zahlen.


Kurz nach der Veröffentlichung des Originals brachte im März 1953 der damals bei [[Sun Records]] unter Vertrag stehende [[Blues]]-Sänger [[Rufus Thomas]] seine textlich leicht veränderte Version ''Bear Cat'' heraus, die als Antwort-Song gedacht war. Mit Sun #181 war Bear Cat eine der ersten Singles des jungen Labels. Als Komponist war der Produzent und Labelinhaber [[Sam Phillips]] angegeben. Durch die auffällige Ähnlichkeit der Melodie zu ''Hound Dog'' wurde Sun Records von Peacock Records erfolgreich wegen Urheberrechtsverletzung verklagt.<ref>Rick Kennedy/Randy McNutt: ''Little Labels Big Sound'', 1999, S. 74</ref> Sam Phillips erklärte sich daraufhin bereit, an Peacock Records 2 Cents pro verkaufter Platte zu zahlen.
Am 18. März 1953 – einen Monat, bevor das Original den ersten Platz erreichte - leitete die Westküsten-Countrysängerin Betsy Gay eine Serie von ''Hound Dog''-Coverversionen im [[Country-Blues]]-Stil ein, die im April 1953 mit Fassungen von Billy Starr, Tommy Duncan, Eddie Hazelwood, Jack Turner und Cleve Jackson fortgesetzt wurde.


Am 18. März 1953 – einen Monat, bevor das Original den ersten Platz erreichte leitete die [[Country]]-Sängerin [[Betsy Gay]] eine Serie von Coverversionen des Songs im [[Country-Blues]]-Stil ein, die im April 1953 mit Fassungen von Billy Starr, Tommy Duncan, Eddie Hazelwood, Jack Turner und Cleve Jackson fortgesetzt wurde.
Die Originalversion des Songs wurde 2006 in die [[Blues Hall of Fame]] der [[Blues Foundation]] aufgenommen.


== Elvis Presleys Erfolg ==
== Elvis Presleys Erfolg ==
{{Infobox Song
[[Datei:Elvis Presley - Hound Dog.jpg|thumb|Elvis Presley - Hound Dog]]
| Titel = Hound Dog

| Cover = Elvis Presley - Hound Dog.jpg
Die Fassung von Elvis Presley beruht nicht auf den bisherigen Versionen. Plattenproduzent Bernie Lowe interessierte sich ebenfalls für den Song, er bat jedoch ''Freddie Bell & The Bellboys'', die riskanten Passagen umzuschreiben und zu glätten<ref>“Snoopin‘ round my door“ wurde ersetzt durch „cryin‘ all the time“, „You can wag your tail, but I ain't gonna feed you no more” musste „You ain't never caught a rabbit, and you ain't no friend of mine” weichen. Diese Passagen ergaben keinen Sinn und entstellten den Textinhalt.</ref>. ''Freddie Bell & The Bellboys'' veröffentlichten die textlich bereinigte Single auf ''Teen Records #101'' Ende 1955 und stellten sie während ihrer Auftritte in [[Las Vegas]] vor.
| Interpret = [[Elvis Presley]]

| Veröffentlichung = [[Musikjahr 1956|13. Juli 1956]]
Als Presley zwischen dem 23. April und 6. Mai 1956 in Las Vegas auftrat, hörte er ''Hound Dog'' in der Fassung von Freddie Bell, der mit seiner Band hier eine gute Rezeption hatte. Ab 16. Mai 1956 übernahm Presley den Song in sein Repertoire. Er präsentierte den Titel erstmals in der ''[[Milton Berle|Milton-Berle-Fernsehshow]]'' am 5. Juni 1956.
| Länge = 2:15

| Genres = [[Rock ’n’ Roll]]
Presleys rockige und mit hohem Pegel eingespielte [[Cover-Version]] wurde am 2. Juli 1956 für [[RCA Records]] in New York aufgenommen. Die Begleitband entsprach der damaligen Live-Besetzung mit [[Scotty Moore]] an der E-Gitarre, [[Bill Black]] am Bass und [[D. J. Fontana]] am Schlagzeug. Unterstützt wurde das Quartett von [[Gordon Stoker]] am Piano und den [[The Jordanaires|Jordanaires]] im Hintergrund.<ref>musikwissenschaftliche Analyse der Version von Elvis Presley siehe: Ansgar Jerrentrup: ''Entwicklung der Rockmusik von den Anfängen bis zum Beat''. Regensburg: Gustav Bosse Verlag, 1981 (Kölner Beiträge zur Musikforschung, Bd. 113), zugleich Diss. Phil. Universität Köln 1980, S. 192f; Partitur-Transkription der Elvis-Version S. 223f</ref> Insgesamt wurden 30 [[Take (Musik)|Takes]] benötigt, von denen Take 28 für die Single-Version ausgewählt, die am 13. Juli 1956 veröffentlicht wurde. Diese Aufnahme war der Startschuss für eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit Presleys mit den Autoren Leiber und Stoller.
| Produzent = Stephen H. Sholes
| Verlag = Elvis Presley Music
| Label = [[RCA Victor]]
| Auszeichnungen =
}}
Die Fassung von Elvis Presley beruht nicht auf den vorherigen Versionen. [[Musikproduzent]] Bernie Lowe interessierte sich ebenfalls für den Song, er bat jedoch Freddie Bell & The Bellboys, die zweideutigen Passagen umzuschreiben und zu glätten.<ref>“Snoopin‘ round my door“ wurde ersetzt durch „cryin‘ all the time“, „You can wag your tail, but I ain’t gonna feed you no more” musste „You ain’t never caught a rabbit, and you ain’t no friend of mine” weichen. Diese Passagen ergaben keinen Sinn und entstellten den Textinhalt.</ref> Freddie Bell & The Bellboys veröffentlichten die textlich bereinigte Single auf Teen Records #101 Ende 1955 und stellten sie während ihrer Auftritte in [[Las Vegas]] vor.


Als Presley im April und Mai 1956 in Las Vegas auftrat, hörte er ''Hound Dog'' in der Fassung von Freddie Bell und übernahm den Song in sein Repertoire. Er präsentierte den Titel erstmals in der ''[[Milton Berle|Milton-Berle-Fernsehshow]]'' am 5. Juni 1956. Seine rockige und mit hohem Pegel eingespielte [[Cover-Version]] wurde am 2. Juli 1956 für [[RCA Records]] in New York aufgenommen. Die Begleitband entsprach der damaligen [[Besetzung (Musik)|Live-Besetzung]] mit [[Scotty Moore]] (E-Gitarre), [[Bill Black]] (Bass) und [[D. J. Fontana]] (Schlagzeug). Unterstützt wurde das Quartett von [[Gordon Stoker]] am Piano und den [[The Jordanaires|Jordanaires]] im Hintergrund.<ref>Für eine musikwissenschaftliche Analyse der Version von Elvis Presley s. Ansgar Jerrentrup: ''Entwicklung der Rockmusik von den Anfängen bis zum Beat''. Regensburg: Gustav Bosse Verlag, 1981 (Kölner Beiträge zur Musikforschung, Bd. 113), zugleich Diss. Phil. Universität Köln 1980, S. 192f; Partitur-Transkription der Elvis-Version S. 223f</ref> Insgesamt wurden 30 [[Take (Musik)|Takes]] benötigt, von denen Take 28 für die Single-Version ausgewählt wurde, die am 13. Juli 1956 veröffentlicht wurde. Diese Aufnahme war der Startschuss für eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit Presleys mit den Autoren Leiber und Stoller.
Das Lied erregte schon deshalb einige Aufmerksamkeit, weil es sich gleichzeitig sowohl in den amerikanischen [[Popmusik|Pop]]- als auch den [[Rhythm and Blues|Rhythm-and-Blues]]- und [[Billboard Country Songs|Country-Musik-Charts]] als die jeweilige Nummer eins platzieren konnte. Damit wurden die bislang vorhandenen Abgrenzungen zwischen Popmusik, Rhythm-and-Blues und Country weiter aufgeweicht. Es war mit über sechs Millionen verkaufter Platten der erste erfolgreiche [[Crossover (Musik)|Crossovertitel]] der US-Chartgeschichte<ref>Joseph Murrells, ''Million Selling Records'', 1985, S. 100</ref>. Das Stück hielt sich in den [[Vereinigte Staaten|USA]] elf Wochen auf [[Liste der Nummer-eins-Hits in den USA (1956)|Platz 1]].


Das Lied erregte schon deshalb einige Aufmerksamkeit, weil es sich gleichzeitig sowohl in den amerikanischen [[Popmusik|Pop]]- als auch den [[Rhythm and Blues|Rhythm-and-Blues]]- und [[Billboard Country Songs|Country-Musik-Charts]] als Nummer eins platzieren konnte. Damit wurden die bislang vorhandenen Abgrenzungen zwischen Popmusik, Rhythm-and-Blues und Country weiter aufgeweicht. Es war mit über sechs Millionen verkaufter Platten der erste erfolgreiche [[Crossover (Musik)|Crossovertitel]] der US-Chartgeschichte<ref>Joseph Murrells: ''Million Selling Records'', 1985, S. 100</ref>. Das Stück hielt sich in den [[Vereinigte Staaten|USA]] elf Wochen auf [[Liste der Nummer-eins-Hits in den USA (1956)|Platz 1]]. ''Hound Dog'' gehörte seit Presleys Version zu den Klassikern des Rock’n’Roll und wurde insgesamt mindestens 53&nbsp;Mal gecovert.
Presleys Version von ''Hound Dog'' wurde von der Musikzeitschrift [[Rolling Stone]] auf Platz 19 der [[500 beste Songs aller Zeiten|500 besten Songs aller Zeiten]] gewählt. 1988 wurde der Song in dieser Version in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.


== Weitere Interpreten ==
== Weitere Coverversionen (Auswahl) ==
''Hound Dog'' gehörte seit Presleys Rock-Version zu den Klassikern des Rock'n'Roll und wurde insgesamt 53 Mal gecovert.

Auswahl der Interpreten:
* [[Chubby Checker]] (1960)
* [[Chubby Checker]] (1960)
* [[Pat Boone]] (1963)
* [[Pat Boone]] (1963)
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* [[The Everly Brothers]] (1965)
* [[The Everly Brothers]] (1965)
* [[Junior Wells]] (1965)
* [[Junior Wells]] (1965)
* [[Diane Lawrence]] (1967-69?)
* [[Jimi Hendrix]] (1969)
* [[Jimi Hendrix]] (1969)
* [[John Lennon]] (1972)
* [[John Lennon]] (1972)
* [[The Rolling Stones]] (1978)
* [[The Rolling Stones]] (1978)
* [[Scorpions]] (1978)
* [[The Stray Cats]] (1983)
* [[The Stray Cats]] (1983)
* [[Albert King]] (1986)
* [[Albert King]] (1986)
* [[Eric Clapton]] (1989)
* [[Eric Clapton]] (1989)
* [[El Vez]] (1993) – unter dem Titel ''Chihuahua''
* [[Bryan Adams]] (1994)
* [[Bryan Adams]] (1994)
* [[Etta James]] (2000)
* [[Etta James]] (2000)
* [[James Taylor]] (2008)
* [[James Taylor]] (2008)
* [[Robin Trower]] (2013)


== ''Hound Dog'' im Film ==
== ''Hound Dog'' im Fernsehen und im Film ==
Nach ''Hound Dog'' wurde Elvis Presley bei seinem zweiten Auftritt in der [[Ed Sullivan Show]] nur noch von der Hüfte aufwärts gezeigt.<ref>[[Paul McCartney]]: ''Lyrics. 1956 bis heute.'' Hrsg. mit einer Einleitung von [[Paul Muldoon]]. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 7.</ref>


Der Song gehört zum Soundtrack zahlreicher Spielfilme wie ''[[American Graffiti]]'', ''[[Lilo & Stitch]]'' oder ''[[Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels]]''.
Der Song gehört zum Soundtrack zahlreicher Spielfilme wie ''[[American Graffiti]]'', ''[[Lilo & Stitch]]'' oder ''[[Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels]]''.


In ''[[Forrest Gump]]'' singt ein junger, unbekannter Musiker dieses Lied und lässt sich von Forrest Gump, der mit Beinschienen einige seltsame Tanzschritte macht, zu seiner später berühmten Bühnenshow inspirieren. Es war Elvis Presley; der Hergang ist [[fiktiv]].
In ''[[Forrest Gump]]'' singt ein junger unbekannter Musiker den Song und lässt sich von Forrest Gump, der mit Beinschienen einige seltsame Tanzschritte macht, zu seiner später berühmten Bühnenshow inspirieren. Es war Elvis Presley; der Hergang ist [[fiktiv]].


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
Presleys Version von ''Hound Dog'' wurde von 2004 bis 2021 von der Musikzeitschrift ''[[Rolling Stone]]'' auf Platz 19 der [[500 beste Songs aller Zeiten|500 besten Songs aller Zeiten]] geführt. 1988 wurde der Song in dieser Version in die [[Grammy Hall of Fame]] aufgenommen.
2012 wurde die Version des Songs von Big Mama Thornton in die ''Grammy Hall of Fame'' aufgenommen.<ref>[http://jazztimes.com/articles/62558-coltrane-mingus-tristano-recordings-honored-by-grammy-hall-of-fame Jeff tamarkin: ''Coltrane, Mingus, Tristano Recordings Honored by Grammy Hall of Fame'' (2012) in] [[JazzTimes]]</ref>

Die Originalversion des Songs von Big Mama Thornton wurde 2006 in die [[Blues Hall of Fame]] der [[Blues Foundation]] und 2012 in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jeff Tamarkin |url=http://jazztimes.com/articles/62558-coltrane-mingus-tristano-recordings-honored-by-grammy-hall-of-fame |titel=Coltrane, Mingus, Tristano Recordings Honored by Grammy Hall of Fame |titelerg=Louis Jordan, James Brown, Ray Charles also awarded |hrsg=[[JazzTimes]] |datum= 2012-11-21 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141029232302/http://jazztimes.com/articles/62558-coltrane-mingus-tristano-recordings-honored-by-grammy-hall-of-fame |archiv-datum=2014-10-29 |abruf=2023-09-24}}</ref>

== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Peter Wicke: [http://www.songlexikon.de/songs/hounddog ''Hound Dog''] im Songlexikon des Deutschen Volksliedarchivs Freiburg
* [http://www2.hu-berlin.de/fpm/textpool/texts/wicke_popmusik-als-medium-in-klang.htm Popmusik als Medium in Klang - Musik als gesellschaftspolitisches Konstrukt: Elvis Presley »Hound Dog«] von Peter Wicke, HU Berlin, 1993
* Big Mama Thornton: {{YouTube |id=pam1eUkWfFM |titel=Hound Dog}}
* [http://www.songlexikon.de/songs/hounddog Peter Wicke über ''Hound Dog'' im Songlexikon des Deutschen Volksliedarchivs Freiburg]
* Elvis Presley: {{YouTube |id=-eHJ12Vhpyc |titel=Hound Dog}}
* Jimi Hendrix Experience: {{YouTube |id=Xt4JdOankMA |titel=Hound Dog (BBC-Sessions)}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:R&B-Song]]
[[Kategorie:R&B-Song]]
[[Kategorie:Nummer-eins-Hit]]
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[[Kategorie:Elvis Presley]]
[[Kategorie:Elvis-Presley-Lied]]
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[[Kategorie:Lied 1953]]
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[[Kategorie:Blues Hall of Fame]]
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[[da:Hound Dog]]
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[[ru:Hound Dog]]
[[simple:Hound Dog (song)]]
[[sv:Hound Dog]]

Aktuelle Version vom 26. Mai 2024, 20:19 Uhr

Hound Dog
Cover
Cover
Big Mama Thornton
Veröffentlichung 1953
Länge 2:52
Genre(s) Rhythm and Blues
Autor(en) Leiber/Stoller
Produzent(en) Johnny Otis
Label Peacock Records
Coverversion
1956 Elvis Presley

Hound Dog ist ein Rhythm-and-Blues-Song von Jerry Leiber und Mike Stoller, der für Big Mama Thornton geschrieben wurde und erstmals 1953 erschien. Am erfolgreichsten war die Rock-’n’-Roll-Interpretation durch Elvis Presley aus dem Jahr 1956.

Der Song wurde für eine Frau geschrieben, die ihren Mann als selbstsüchtig und ausbeuterisch beschimpft und ihn als Jagdhund (zum selbständigen Verfolgen und Stellen von Wild – englisch Hound) bezeichnet – wobei Doppeldeutigkeiten beabsichtigt sind.

Original und erste Coverversionen

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Der vom jungen Songschreiber-Duo Jerry Leiber und Mike Stoller geschriebene Song wurde am 13. August 1952 von Big Mama Thornton zusammen mit der Band von Johnny Otis für Peacock Records aufgenommen. Es spielten Devonia Williams (Piano), Albert Winston (Bass), Pete Lewis (Gitarre) und Leard Bell (Schlagzeug). Das Stück erreichte nach der Erstveröffentlichung im Januar 1953 Platz 1 der R&B-Charts und konnte sich dort sieben Wochen behaupten. Thorntons Version verkaufte sich 500.000 Mal, konnte sich allerdings nicht in den Pop-Charts platzieren.[1]

Bereits der Titel Hound Dog weist auf zweideutige Verwendbarkeit hin. Einerseits ist der Hound als Jagdhund gemeint, andererseits wird diese Kombination im Slang auch für Frauenheld oder ein schmarotzender Gigolo benutzt.[2] Die offenkundigen sexuellen Anspielungen werden im Text fortgesetzt; Thornton und die Band versuchten mit imitiertem Hundegebell alles, um die Jagdhundvariante zu betonen.

Kurz nach der Veröffentlichung des Originals brachte im März 1953 der damals bei Sun Records unter Vertrag stehende Blues-Sänger Rufus Thomas seine textlich leicht veränderte Version Bear Cat heraus, die als Antwort-Song gedacht war. Mit Sun #181 war Bear Cat eine der ersten Singles des jungen Labels. Als Komponist war der Produzent und Labelinhaber Sam Phillips angegeben. Durch die auffällige Ähnlichkeit der Melodie zu Hound Dog wurde Sun Records von Peacock Records erfolgreich wegen Urheberrechtsverletzung verklagt.[3] Sam Phillips erklärte sich daraufhin bereit, an Peacock Records 2 Cents pro verkaufter Platte zu zahlen.

Am 18. März 1953 – einen Monat, bevor das Original den ersten Platz erreichte – leitete die Country-Sängerin Betsy Gay eine Serie von Coverversionen des Songs im Country-Blues-Stil ein, die im April 1953 mit Fassungen von Billy Starr, Tommy Duncan, Eddie Hazelwood, Jack Turner und Cleve Jackson fortgesetzt wurde.

Elvis Presleys Erfolg

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Hound Dog
Cover
Cover
Elvis Presley
Veröffentlichung 13. Juli 1956
Länge 2:15
Genre(s) Rock ’n’ Roll
Produzent(en) Stephen H. Sholes
Verlag(e) Elvis Presley Music
Label RCA Victor

Die Fassung von Elvis Presley beruht nicht auf den vorherigen Versionen. Musikproduzent Bernie Lowe interessierte sich ebenfalls für den Song, er bat jedoch Freddie Bell & The Bellboys, die zweideutigen Passagen umzuschreiben und zu glätten.[4] Freddie Bell & The Bellboys veröffentlichten die textlich bereinigte Single auf Teen Records #101 Ende 1955 und stellten sie während ihrer Auftritte in Las Vegas vor.

Als Presley im April und Mai 1956 in Las Vegas auftrat, hörte er Hound Dog in der Fassung von Freddie Bell und übernahm den Song in sein Repertoire. Er präsentierte den Titel erstmals in der Milton-Berle-Fernsehshow am 5. Juni 1956. Seine rockige und mit hohem Pegel eingespielte Cover-Version wurde am 2. Juli 1956 für RCA Records in New York aufgenommen. Die Begleitband entsprach der damaligen Live-Besetzung mit Scotty Moore (E-Gitarre), Bill Black (Bass) und D. J. Fontana (Schlagzeug). Unterstützt wurde das Quartett von Gordon Stoker am Piano und den Jordanaires im Hintergrund.[5] Insgesamt wurden 30 Takes benötigt, von denen Take 28 für die Single-Version ausgewählt wurde, die am 13. Juli 1956 veröffentlicht wurde. Diese Aufnahme war der Startschuss für eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit Presleys mit den Autoren Leiber und Stoller.

Das Lied erregte schon deshalb einige Aufmerksamkeit, weil es sich gleichzeitig sowohl in den amerikanischen Pop- als auch den Rhythm-and-Blues- und Country-Musik-Charts als Nummer eins platzieren konnte. Damit wurden die bislang vorhandenen Abgrenzungen zwischen Popmusik, Rhythm-and-Blues und Country weiter aufgeweicht. Es war mit über sechs Millionen verkaufter Platten der erste erfolgreiche Crossovertitel der US-Chartgeschichte[6]. Das Stück hielt sich in den USA elf Wochen auf Platz 1. Hound Dog gehörte seit Presleys Version zu den Klassikern des Rock’n’Roll und wurde insgesamt mindestens 53 Mal gecovert.

Weitere Coverversionen (Auswahl)

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Hound Dog im Fernsehen und im Film

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Nach Hound Dog wurde Elvis Presley bei seinem zweiten Auftritt in der Ed Sullivan Show nur noch von der Hüfte aufwärts gezeigt.[7]

Der Song gehört zum Soundtrack zahlreicher Spielfilme wie American Graffiti, Lilo & Stitch oder Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels.

In Forrest Gump singt ein junger unbekannter Musiker den Song und lässt sich von Forrest Gump, der mit Beinschienen einige seltsame Tanzschritte macht, zu seiner später berühmten Bühnenshow inspirieren. Es war Elvis Presley; der Hergang ist fiktiv.

Presleys Version von Hound Dog wurde von 2004 bis 2021 von der Musikzeitschrift Rolling Stone auf Platz 19 der 500 besten Songs aller Zeiten geführt. 1988 wurde der Song in dieser Version in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.

Die Originalversion des Songs von Big Mama Thornton wurde 2006 in die Blues Hall of Fame der Blues Foundation und 2012 in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.[8]

Einzelnachweise

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  1. Jessie Carnie Smith/Shirelle Phelps: Notable Black American Women, 1995, S. 642
  2. Jerry Leiber/Mike Stoller with David Ritz: Hound Dog: The Leiber and Stoller Autobiography, 2009, S. 94
  3. Rick Kennedy/Randy McNutt: Little Labels – Big Sound, 1999, S. 74
  4. “Snoopin‘ round my door“ wurde ersetzt durch „cryin‘ all the time“, „You can wag your tail, but I ain’t gonna feed you no more” musste „You ain’t never caught a rabbit, and you ain’t no friend of mine” weichen. Diese Passagen ergaben keinen Sinn und entstellten den Textinhalt.
  5. Für eine musikwissenschaftliche Analyse der Version von Elvis Presley s. Ansgar Jerrentrup: Entwicklung der Rockmusik von den Anfängen bis zum Beat. Regensburg: Gustav Bosse Verlag, 1981 (Kölner Beiträge zur Musikforschung, Bd. 113), zugleich Diss. Phil. Universität Köln 1980, S. 192f; Partitur-Transkription der Elvis-Version S. 223f
  6. Joseph Murrells: Million Selling Records, 1985, S. 100
  7. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 7.
  8. Jeff Tamarkin: Coltrane, Mingus, Tristano Recordings Honored by Grammy Hall of Fame. Louis Jordan, James Brown, Ray Charles also awarded. JazzTimes, 21. November 2012, archiviert vom Original am 29. Oktober 2014; abgerufen am 24. September 2023 (englisch).