„Talsperre Quitzdorf“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Tommes (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Änderung 245601051 von Editamt rückgängig gemacht; keine Verbesserung, eher verschlechtert mit dem nebulösen "untergegangen" weil weniger deutlich was passiert ist, und die neue Fassung enthielt zudem noch einen Kommafehler. Markierung: Rückgängigmachung |
||
(30 dazwischenliegende Versionen von 25 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
|LAGE = [[Landkreis Görlitz]] |
|LAGE = [[Landkreis Görlitz]] |
||
|ZUFLUSS = [[Schwarzer Schöps]] |
|ZUFLUSS = [[Schwarzer Schöps]] |
||
|ABFLUSS = |
|ABFLUSS = [[Schwarzer Schöps]] |
||
|UFERORT = [[ |
|UFERORT = [[Kollm]], [[Sproitz]] |
||
|NAHERORT = [[Niesky]] |
|NAHERORT = [[Niesky]] |
||
<!-- Daten Bauwerk --> |
<!-- Daten Bauwerk --> |
||
Zeile 41: | Zeile 41: | ||
}} |
}} |
||
Die '''Talsperre Quitzdorf''' ist eine [[Talsperre]] im Freistaat [[Sachsen]]. Sie dient der [[Brauchwasser]]bereitstellung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung, der Erholung und dem Naturschutz. Der Stausee ist flächenmäßig der größte Stausee in Sachsen und war bis zur Flutung der Speicherbecken [[Speicherbecken Lohsa II|Lohsa II]] und [[Bärwalder See|Bärwalde]] das größte Binnengewässer Sachsens. Die Talsperre ist nach |
Die '''Talsperre Quitzdorf''' ist eine [[Talsperre]] im Freistaat [[Sachsen]]. Sie befindet sich in der Gemeinde [[Quitzdorf am See]] in der [[Oberlausitz]]. Der Quitzdorfer See dient der [[Brauchwasser]]bereitstellung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung, der Erholung und dem Naturschutz. Der Stausee ist flächenmäßig der größte Stausee in Sachsen und war bis zur Flutung der Speicherbecken [[Speicherbecken Lohsa II|Lohsa II]] und [[Bärwalder See|Bärwalde]] das größte Binnengewässer Sachsens. Die Talsperre ist nach dem [[ICOLD-Kriterium]] eine „große Talsperre“. |
||
== Beschreibung == |
|||
[[Datei:Talsperre Quitzdorf Hochwasserentlastung.jpg| |
[[Datei:Talsperre Quitzdorf Hochwasserentlastung.jpg|links|Überlauf der Hochwasserentlastung|mini]] |
||
[[Datei:KLG 0203 Talsperre Quitzdorf.jpg|mini|Talsperre Quitzdorf, Luftaufnahme (2019)]] |
|||
Der [[Staudamm]] der Talsperre Quitzdorf ist ein gerader Erdschüttdamm aus Kies und Sand mit einer Tonbeton-Kerndichtung. Die Talsperre, in der der [[Schwarzer Schöps|Schwarze Schöps]] angestaut wird, wurde 1965–1972 in der Nähe von [[Niesky]] als Kühlwasserreservoir für das [[Kraftwerk Boxberg|Braunkohlenkraftwerk Boxberg]] erbaut. Die Inbetriebnahme fand 1974 statt. Die Talsperre hat eine Art [[Vorsperre]], den [[Koog|Polder]] Reichendorf, und einen Seitendamm am Polder Kollm, aus dem das Wasser in die Talsperre gepumpt wird. |
Der [[Staudamm]] der Talsperre Quitzdorf ist ein gerader Erdschüttdamm aus Kies und Sand mit einer Tonbeton-Kerndichtung. Die Talsperre, in der der [[Schwarzer Schöps|Schwarze Schöps]] angestaut wird, wurde 1965–1972 in der Nähe von [[Niesky]] als Kühlwasserreservoir für das [[Kraftwerk Boxberg|Braunkohlenkraftwerk Boxberg]] erbaut. Die Inbetriebnahme fand 1974 statt. Die Talsperre hat eine Art [[Vorsperre]], den [[Koog|Polder]] Reichendorf, und einen Seitendamm am Polder Kollm, aus dem das Wasser in die Talsperre gepumpt wird. |
||
An der Stelle des Stausees befand sich bis 1969 das 200 Einwohner zählende [[Quitzdorf]]. Daran erinnert die Gemeinde [[Quitzdorf am See]], die 1994 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Kollm und Sproitz hervorging. Der Ort [[Kaana|Reichendorf]], früher Kaana, musste dem Stausee 1981 weichen. |
An der Stelle des Stausees befand sich bis 1969 das 200 Einwohner zählende [[Quitzdorf (Oberlausitz)|Quitzdorf]]. Daran erinnert die Gemeinde [[Quitzdorf am See]], die 1994 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden [[Kollm]] und [[Sproitz]] hervorging. Der Ort [[Kaana|Reichendorf]], früher Kaana, musste dem Stausee 1981 weichen. |
||
Der Stausee und sein Ufer werden für Erholungsaktivitäten wie Baden, Angeln, Camping und |
Der Stausee und sein Ufer werden für Erholungsaktivitäten wie Baden, Angeln, Camping, Segeln und Rudern genutzt. Der Staudamm ist seit 2010 für Fußgänger und Radfahrer tagsüber geöffnet, eine Tafel am Eingang informiert Besucher darüber. |
||
Durch die hohe Nährstoffkonzentration kommt es häufig zu einer verstärkten Bildung von [[Cyanobakterien]] (Blaualgen). Der Versuch einer Bekämpfung mit Aluminiumsulfat durch die [[Landestalsperrenverwaltung Sachsen]] blieb erfolglos.<ref>{{Literatur|Autor=sz-online|Titel=Blaualgen im Stausee Quitzdorf - Behörde warnt vor dem Baden|Sammelwerk=SZ-Online|Online=http://www.sz-online.de/sachsen/blaualgen-im-stausee-quitzdorf-behoerde-warnt-vor-dem-baden-3141149.html|Abruf=2017-10-04}}</ref><ref>{{Literatur|Titel=Blaualgen im Quitzdorfer See nicht besiegt|Online=http://www.radiolausitz.de/gewinnspiele-aktionen/blaualgen-im-quitzdorfer-see-nicht-besiegt-1004691/|Abruf=2017-10-04}}</ref> |
|||
== Sanierung == |
|||
[[Datei:Stausee nach 3 Monaten Abstau (2019 09 21).jpg|mini|Talsperre Quitzdorf im Zeitraum des Abstauens]] |
|||
Die Staumauer ist als Schwergewichtsmauer ausgebildet. Im April 2019 wurden schwere Schäden an dem Entnahmebauwerk auf der Wasserseite festgestellt. Die Sanierung des Bauwerks begann mit dem ersten Schritt, dem Abstauen, am 24. Juni 2019. Bei abgelassenem Wasser wird auch die Grundsanierung des Stausees geprüft.<ref>https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/226395</ref><ref>https://www.ltv.sachsen.de/cardomap3/ltv/wilma.aspx?pgId=162&WilmaLogonActionBehavior=Default</ref> |
|||
== Tourismus == |
|||
Am See wurden zahlreiche Uferbereiche saniert und Sandstrände angelegt. Es befinden sich zwei Campingplätze am See und zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Ufernah ist ein sogenannter Uferrundweg über 17,5 km ausgebaut worden, der durchgehend asphaltiert und autofrei ist.<ref>[https://media.lk-goerlitz.active-city.net/downloads/natur/NSZ_Lebensraeume.pdf Medien LK Görlitz: Lebensräume im LK Görlitz] abgerufen am 12. Juni 2019</ref> |
|||
== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
||
*[[Liste von Talsperren in Deutschland]] |
* [[Liste von Talsperren in Deutschland]] |
||
*[[Liste der Gewässer in Sachsen#Standgewässer|Liste der Gewässer in Sachsen]] |
* [[Liste der Gewässer in Sachsen#Standgewässer|Liste der Gewässer in Sachsen]] |
||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|Talsperre Quitzdorf}} |
{{Commonscat|Talsperre Quitzdorf}} |
||
*[http://www.smul.sachsen.de |
* [http://www.smul.sachsen.de/ltv/13786.htm#article16149 Informationen zur Talsperre von der sächsischen Landestalsperrenverwaltung] |
||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Navigationsleiste Naturschutzgebiete im Landkreis Görlitz}} |
|||
{{Normdaten|TYP=g|GND=1128186810|VIAF=6284149068459765730002}} |
|||
[[Kategorie:Stausee in Europa|Quitzdorf]] |
[[Kategorie:Stausee in Europa|Quitzdorf]] |
||
[[Kategorie:Stausee in Sachsen|Quitzdorf]] |
[[Kategorie:Stausee in Sachsen|Quitzdorf]] |
||
[[Kategorie:Staudamm in Sachsen|Quitzdorf]] |
[[Kategorie:Staudamm in Sachsen|Quitzdorf]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Gewässer im Landkreis Görlitz]] |
||
[[Kategorie:Landschaftsschutzgebiet in Sachsen]] |
[[Kategorie:Landschaftsschutzgebiet in Sachsen]] |
||
[[Kategorie:Flusssystem Spree|SQuitzdorf]] |
[[Kategorie:Flusssystem Spree|SQuitzdorf]]<!-- kein Tippfehler, "S" wie "See" --> |
||
[[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]] |
[[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]] |
||
[[Kategorie:Bauwerk im Landkreis Görlitz]] |
[[Kategorie:Bauwerk im Landkreis Görlitz]] |
||
[[Kategorie:Naturschutzgebiet im Landkreis Görlitz]] |
|||
<!-- kein Tippfehler, "S" wie "See" --> |
|||
[[Kategorie:Wikipedia:Naturschutzgebiete]] |
|||
[[Kategorie:Quitzdorf am See]] |
|||
[[dsb:Kwětanecojski gaśeński jazor]] |
|||
[[Kategorie:Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Europa]] |
|||
[[hsb:Rěčna zawěra Kwětanecy]] |
Aktuelle Version vom 4. Juni 2024, 13:14 Uhr
Talsperre Quitzdorf | |||
---|---|---|---|
Stausee | |||
Lage | Landkreis Görlitz | ||
Zuflüsse | Schwarzer Schöps | ||
Abfluss | Schwarzer Schöps | ||
Größere Orte am Ufer | Kollm, Sproitz | ||
Größere Orte in der Nähe | Niesky | ||
| |||
Koordinaten | 51° 16′ 42″ N, 14° 45′ 42″ O | ||
Daten zum Bauwerk | |||
Bauzeit | 1965–1972 | ||
Höhe über Talsohle | 10,5 m | ||
Höhe über Gründungssohle | 11,14 m | ||
Höhe der Bauwerkskrone | 162,62 m | ||
Bauwerksvolumen | 200.000 m³ | ||
Kronenlänge | 1400 m | ||
Kronenbreite | 4 m | ||
Böschungsneigung luftseitig | 1:2,0 | ||
Böschungsneigung wasserseitig | 1:2,35 | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 160,10 m | ||
Wasseroberfläche | 750 ha | ||
Speicherraum | 22,02 Mio. m³ | ||
Gesamtstauraum | 25,17 Mio. m³ | ||
Einzugsgebiet | 174,5 km² | ||
Bemessungshochwasser | 55 m³/s | ||
Staudamm |
Die Talsperre Quitzdorf ist eine Talsperre im Freistaat Sachsen. Sie befindet sich in der Gemeinde Quitzdorf am See in der Oberlausitz. Der Quitzdorfer See dient der Brauchwasserbereitstellung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung, der Erholung und dem Naturschutz. Der Stausee ist flächenmäßig der größte Stausee in Sachsen und war bis zur Flutung der Speicherbecken Lohsa II und Bärwalde das größte Binnengewässer Sachsens. Die Talsperre ist nach dem ICOLD-Kriterium eine „große Talsperre“.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Staudamm der Talsperre Quitzdorf ist ein gerader Erdschüttdamm aus Kies und Sand mit einer Tonbeton-Kerndichtung. Die Talsperre, in der der Schwarze Schöps angestaut wird, wurde 1965–1972 in der Nähe von Niesky als Kühlwasserreservoir für das Braunkohlenkraftwerk Boxberg erbaut. Die Inbetriebnahme fand 1974 statt. Die Talsperre hat eine Art Vorsperre, den Polder Reichendorf, und einen Seitendamm am Polder Kollm, aus dem das Wasser in die Talsperre gepumpt wird.
An der Stelle des Stausees befand sich bis 1969 das 200 Einwohner zählende Quitzdorf. Daran erinnert die Gemeinde Quitzdorf am See, die 1994 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Kollm und Sproitz hervorging. Der Ort Reichendorf, früher Kaana, musste dem Stausee 1981 weichen.
Der Stausee und sein Ufer werden für Erholungsaktivitäten wie Baden, Angeln, Camping, Segeln und Rudern genutzt. Der Staudamm ist seit 2010 für Fußgänger und Radfahrer tagsüber geöffnet, eine Tafel am Eingang informiert Besucher darüber.
Durch die hohe Nährstoffkonzentration kommt es häufig zu einer verstärkten Bildung von Cyanobakterien (Blaualgen). Der Versuch einer Bekämpfung mit Aluminiumsulfat durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen blieb erfolglos.[1][2]
Sanierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Staumauer ist als Schwergewichtsmauer ausgebildet. Im April 2019 wurden schwere Schäden an dem Entnahmebauwerk auf der Wasserseite festgestellt. Die Sanierung des Bauwerks begann mit dem ersten Schritt, dem Abstauen, am 24. Juni 2019. Bei abgelassenem Wasser wird auch die Grundsanierung des Stausees geprüft.[3][4]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am See wurden zahlreiche Uferbereiche saniert und Sandstrände angelegt. Es befinden sich zwei Campingplätze am See und zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Ufernah ist ein sogenannter Uferrundweg über 17,5 km ausgebaut worden, der durchgehend asphaltiert und autofrei ist.[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ sz-online: Blaualgen im Stausee Quitzdorf - Behörde warnt vor dem Baden. In: SZ-Online. (sz-online.de [abgerufen am 4. Oktober 2017]).
- ↑ Blaualgen im Quitzdorfer See nicht besiegt. (radiolausitz.de [abgerufen am 4. Oktober 2017]).
- ↑ https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/226395
- ↑ https://www.ltv.sachsen.de/cardomap3/ltv/wilma.aspx?pgId=162&WilmaLogonActionBehavior=Default
- ↑ Medien LK Görlitz: Lebensräume im LK Görlitz abgerufen am 12. Juni 2019