„Körtingsdorf“ – Versionsunterschied
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Die Siedlung Körtingsdorf ließ das namensgebende Unternehmen Gebr. Körting ab 1890 dorfähnlich auf einer freien Fläche errichten. Dies erfolgte zeitgleich mit dem Bau einer neuen Fabrik des Unternehmens. Unweit des Fabrikgeländes erwarb das Unternehmen von Landwirten aus Bornum an der Badenstedter Straße ein etwa 33 ha großes Grundstück. Darauf entstanden die Siedlungshäuser für die Körting-[[Arbeiter]]. Es waren [[Doppelhaus|Doppelhäuser]] mit [[Stall]]ungen und großen Gärten (je etwa 800 m²). Jedes Doppelhaus verfügte über zwei geräumige Wohnungen und teilweise auch über ein ausgebautes Dachgeschoss. Das Unternehmen wollte seinen Arbeitnehmern gesunde Lebensverhältnisse bieten, die es in den lichtarmen und engen Wohnungen im nahe gelegenen [[Linden (Hannover)|Linden]] nicht gab. Durch diesen Wohnungsbau band das Unternehmen einen festen Arbeitnehmerstamm an das Werk. |
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Ursprünglich waren etwa 100 Doppelhäuser geplant, tatsächlich wurden jedoch nur rund 50 Häuser errichtet. Es gab gerichtliche Auseinandersetzungen mit der Gemeinde Badenstedt, die die [[Baugenehmigung]] zurückgezogen hatte. Sie fürchtete Folgekosten für Wegebau, Verwaltung, Anstellung von Lehrern usw. Daraufhin verpflichtete sich das Unternehmen für eine Verwaltung zu sorgen, die Wege instand zu halten sowie eine Schule einzurichten. Neben den Häusern entstand 1893 eine Schule für 120 Kinder. Außerdem waren in dem Wohnviertel kleine Geschäfte und eine Gastwirtschaft vorhanden. |
Ursprünglich waren etwa 100 Doppelhäuser geplant, tatsächlich wurden jedoch nur rund 50 Häuser errichtet. Es gab gerichtliche Auseinandersetzungen mit der Gemeinde Badenstedt, die die [[Baugenehmigung]] zurückgezogen hatte. Sie fürchtete Folgekosten für Wegebau, Verwaltung, Anstellung von Lehrern usw. Daraufhin verpflichtete sich das Unternehmen für eine Verwaltung zu sorgen, die Wege instand zu halten sowie eine Schule einzurichten. Neben den Häusern entstand 1893 eine Schule für 120 Kinder. Außerdem waren in dem Wohnviertel kleine Geschäfte und eine Gastwirtschaft vorhanden. |
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* [[Wolfgang Leonhardt]]: ''List und Vahrenwald, zwei prägende Stadtteile von Hannover.'' Hamburg 2005, ISBN 3-8334-3333-7. |
* [[Wolfgang Leonhardt]]: ''List und Vahrenwald, zwei prägende Stadtteile von Hannover.'' Hamburg 2005, ISBN 3-8334-3333-7. |
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* ''125 Jahre Körting Hannover.'' (Chronik) Hannover 1996. |
* ''125 Jahre Körting Hannover.'' (Chronik) Hannover 1996, {{OCLC|258479226}}. |
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* [http://web.archive.org/web/20101113230319/http://www.hannover.de/nananet/ahbada/Stadtteile/Badenstedt/Koertingsdorf/ Geschichtliches aus Körtingsdorf] |
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* [http://web.archive.org/web/20190724165619/http://www.postkarten-archiv.de/koertingsdorf-bei-linden.html Historische Postkarten Körtingsdorf] |
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* Mario Moers: [https://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Uebersicht/Koertingsdorfer-feiern-Jubilaeum-ihrer-Siedlung ''Körtingsdorfer feiern Jubiläum ihrer Siedlung''] |
* Mario Moers: [https://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Uebersicht/Koertingsdorfer-feiern-Jubilaeum-ihrer-Siedlung ''Körtingsdorfer feiern Jubiläum ihrer Siedlung.''] In: ''[[Hannoversche Allgemeine Zeitung]].'' 10. Oktober 2015. |
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Aktuelle Version vom 22. Juni 2024, 13:43 Uhr
Körtingsdorf war eine Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Arbeitersiedlung des Unternehmens Gebr. Körting in Hannover. Im ursprünglichen Zustand bestehen heute nur noch zwei Gebäude, die inmitten eines modernen Wohngebietes im Stadtteil Badenstedt liegen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Werkssiedlung lag nahe zum Körting-Fabrikgelände südlich der Badenstedter Straße. Historisch gehörte das Gebiet zu Bornum. Seit Einführung der Stadtbezirke in Hannover 1981 ist das frühere Siedlungsland Teil des Stadtteils Badenstedt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung Körtingsdorf ließ das namensgebende Unternehmen Gebr. Körting ab 1890 dorfähnlich auf einer freien Fläche errichten. Dies erfolgte zeitgleich mit dem Bau einer neuen Fabrik des Unternehmens. Unweit des Fabrikgeländes erwarb das Unternehmen von Landwirten aus Bornum an der Badenstedter Straße ein etwa 33 ha großes Grundstück. Darauf entstanden die Siedlungshäuser für die Körting-Arbeiter. Es waren Doppelhäuser mit Stallungen und großen Gärten (je etwa 800 m²). Jedes Doppelhaus verfügte über zwei geräumige Wohnungen und teilweise auch über ein ausgebautes Dachgeschoss. Das Unternehmen wollte seinen Arbeitnehmern gesunde Lebensverhältnisse bieten, die es in den lichtarmen und engen Wohnungen im nahe gelegenen Linden nicht gab. Durch diesen Wohnungsbau band das Unternehmen einen festen Arbeitnehmerstamm an das Werk.
Ursprünglich waren etwa 100 Doppelhäuser geplant, tatsächlich wurden jedoch nur rund 50 Häuser errichtet. Es gab gerichtliche Auseinandersetzungen mit der Gemeinde Badenstedt, die die Baugenehmigung zurückgezogen hatte. Sie fürchtete Folgekosten für Wegebau, Verwaltung, Anstellung von Lehrern usw. Daraufhin verpflichtete sich das Unternehmen für eine Verwaltung zu sorgen, die Wege instand zu halten sowie eine Schule einzurichten. Neben den Häusern entstand 1893 eine Schule für 120 Kinder. Außerdem waren in dem Wohnviertel kleine Geschäfte und eine Gastwirtschaft vorhanden.
Heute sind von den früheren Siedlungshäusern nur noch zwei Gebäude vorhanden, die sorgfältig restauriert sind. Sie liegen inmitten eines großflächigen Wohngebiets mit Wohnblocks aus den 1960er Jahren. Seit den 2000er Jahren gibt es am Standort der alten Schule im früheren Körtingsdorf wieder eine Grundschule, die den Namen Gebrüder-Körting-Schule trägt. Sie befindet sich im Gebäude der Förderschule Astrid-Lindgren-Schule.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Leonhardt: List und Vahrenwald, zwei prägende Stadtteile von Hannover. Hamburg 2005, ISBN 3-8334-3333-7.
- 125 Jahre Körting Hannover. (Chronik) Hannover 1996, OCLC 258479226.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichtliches aus Körtingsdorf
- Historische Postkarten Körtingsdorf
- Mario Moers: Körtingsdorfer feiern Jubiläum ihrer Siedlung. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 10. Oktober 2015.
Koordinaten: 52° 21′ 29″ N, 9° 41′ 1″ O