„Breitenau (Guxhagen)“ – Versionsunterschied

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'''Breitenau''' ist ein Ortsteil von [[Guxhagen]] in [[Nordhessen]], ca. 15 km südlich von [[Kassel]]. Breitenau liegt an der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] in der Nähe der Mündung der [[Eder]]. Heute führt die Autobahn [[Bundesautobahn 7|A 7]] ([[Kassel]]-[[Würzburg]]) unmittelbar an Breitenau vorbei.
Die '''Breitenau''' ist eine [[Ortslage]] von [[Guxhagen]] in [[Nordhessen]], ca. 15 km südlich von [[Kassel]] an der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] in der Nähe der Mündung der [[Eder]]. Heute führt die Autobahn [[Bundesautobahn 7|A&nbsp;7]] (Kassel–[[Würzburg]]) unmittelbar an der Breitenau vorbei. Dank dieser verkehrsgünstigen Lage haben sich im Ortsteil Breitenau verschiedene Industrieunternehmen angesiedelt.
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Den Mittelpunkt der Breitenau bildet das [[Kloster Breitenau]] aus dem 12. Jahrhundert. Das ehemalige [[Kloster]] der [[Benediktiner]], gegründet um 1113 durch [[Werner IV. (Maden)|Graf Werner IV. von Maden]], beherbergt heute ein psychiatrisches [[Krankenhaus]] und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1874 bis 1949 befand sich hier eine Korrektions- und Landarmenanstalt, ein Arbeitshaus. In dieser Anstalt befand sich in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] 1933/34 ein frühes Konzentrationslager und von 1940 bis 1945 ein [[Arbeitserziehungslager]] ([[KZ Breitenau]]). Auf dem Gelände existierte in der Nachkriegszeit eine geschlossene Fürsorgeerziehungsanstalt für Mädchen, die aufgrund ihrer sehr harten Lebensbedingungen in den 60er Jahren zunehmen in die Kritik geriet. 1969 arbeitete [[Ulrike Meinhof]] die Zustände dort in Interviews und einem Radiofeature auf<ref>{{Internetquelle |url=https://gedenkstaette-breitenau.de/historischer-ort/nachgeschichte |titel=Nachgeschichte - Gedenkstätte Breitenau |abruf=2023-06-21}}</ref>, und lebte solange im Gasthof Zur Breitenau. Das Mädchenheim wurde 1973 aufgelöst, heute befinden sich in der Anlage ein Wohnheim für psychisch kranke Menschen und eine Gedenkstätte.


== Literatur ==
Den Mittelpunkt von Breitenau bildet das [[Kloster Breitenau]] aus dem 12. Jahrhundert. Das ehemalige [[Kloster]] der [[Benediktiner]], gegründet 1113 durch [[Werner IV. (Maden)|Graf Werner IV. von Maden]], beherbergt heute ein psychiatrisches [[Krankenhaus]] und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] befand sich hier das [[KZ Breitenau]].
* {{Literatur |Autor=[[Wolfgang Ayaß]] |Titel=Das Arbeitshaus Breitenau |TitelErg=Bettler, Landstreicher, Prostituierte, Zuhälter und Fürsorgeempfänger in der Korrektions- und Landarmenanstalt Breitenau (1874–1949) |Hrsg=[[Gesamthochschule Kassel]] |Sammelwerk=Nationalsozialismus in Nordhessen - Schriften zur regionalen Zeitgeschichte |WerkErg=[[Dissertation]] 1991 |Band=Heft 14 |Auflage=1. |Verlag=Jenior & Pressler |Ort=Kassel |Datum=1992 |Reihe=Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde |BandReihe=23 |HrsgReihe=[[Verein für hessische Geschichte und Landeskunde]] |ISBN=3-88122-670-2 |Online=[https://kobra.uni-kassel.de/themes/Mirage2/scripts/mozilla-pdf.js/web/viewer.html?file=/bitstream/handle/123456789/2008101524505/AyassArbeitshausBreitenau.pdf?sequence=1&isAllowed=y#pagemode=thumbs Onlinefassung] |Abruf=2024-08-08}}
== Söhne und Töchter von Breitenau ==
* {{Literatur |Hrsg=Gemeinde Guxhagen |Titel=Guxhagen und die Söhre |TitelErg=Text: Jörg Adrian Huber, Fotos: Rolf Wagner. |Verlag=Wartberg |Ort=Gudensberg |Datum=1992}}
* [[Friedrich Paulus]] (1890–1957), Generalfeldmarschall der [[6. Armee (Wehrmacht)|6. Armee]]
* {{Literatur |Hrsg=Gemeinde Guxhagen |Titel=650 Jahre Guxhagen, 125 Jahre Gesangverein |TitelErg=Festschrift |Datum=2002}}
* {{Literatur |Autor=[[Dietfrid Krause-Vilmar]] |Titel=Das Konzentrationslager Breitenau. Ein staatliches Schutzhaftlager 1933/34 |Auflage=2. |Verlag=Schüren |Ort=Marburg |Datum=2000 |ISBN=978-3-89472-158-9}}
* {{Literatur |Hrsg=[[Gunnar Richter]] |Titel=Breitenau |TitelErg=Zur Geschichte eines nationalsozialistischen Konzentrations- und Arbeitserziehungslagers. |Verlag=Jenior & Pressler |Ort=Kassel |Datum=1993 |ISBN=3-928172-25-5}}
* {{Literatur |Autor=Gunnar Richter |Titel=Das Arbeitserziehungslager Breitenau (1940-1945) |TitelErg=Ein Beitrag zum nationalsozialistischen Lagersystem |Verlag=Winfried Jenior |Ort=Kassel |Datum=2009 |ISBN=978-3-934377-42-4 |Online=[https://kobra.uni-kassel.de/bitstream/handle/123456789/2011120539885/RichterArbeitserziehungslagerBreitenau.pdf Onlinefassung] |Abruf=2024-08-01}}


==Weblinks==
== Weblinks ==
* {{Internetquelle | url=http://www.guxhagen.de | titel=Gemeinde Guxhagen | hrsg=Gemeinde [[Guxhagen]] | zugriff=28.08.2015 | kommentar=offizielle Homepage}}
* {{Webarchiv |url=http://regiowiki.hna.de/Kloster_Breitenau |wayback=20210729190016 |text=Kloster Breitenau}} im [[HNA-Regiowiki]]


== Einzelnachweise ==
*Gemeinde Guxhagen: "Das offizielle WWW-Angebot der Gemeinde Guxhagen (Hessen)"<BR>http://www.guxhagen.de/ (Stand der URL: 11. Januar 2004)
<references />


{{Navigationsleiste Ortsteile von Guxhagen}}
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[[Kategorie:Ortsteil von Guxhagen]]
[[Kategorie:Geographie (Guxhagen)]]
[[Kategorie:Ort an der Fulda]]
[[Kategorie:Ort im Schwalm-Eder-Kreis]]

Aktuelle Version vom 8. August 2024, 16:31 Uhr

Breitenau
Gemeinde Guxhagen
Koordinaten: 51° 12′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 51° 12′ 17″ N, 9° 28′ 52″ O
Höhe: 155 m ü. NN
Postleitzahl: 34302
Vorwahl: 05665
Blick über Breitenau; rechts im Hintergrund die Kasseler Berge und Baunatal.

Die Breitenau ist eine Ortslage von Guxhagen in Nordhessen, ca. 15 km südlich von Kassel an der Fulda in der Nähe der Mündung der Eder. Heute führt die Autobahn A 7 (Kassel–Würzburg) unmittelbar an der Breitenau vorbei. Dank dieser verkehrsgünstigen Lage haben sich im Ortsteil Breitenau verschiedene Industrieunternehmen angesiedelt.

Klosterkirche Breitenau
Ortslage Breitenau. Im Vordergrund der Gasthof „Zur Breitenau“.

Den Mittelpunkt der Breitenau bildet das Kloster Breitenau aus dem 12. Jahrhundert. Das ehemalige Kloster der Benediktiner, gegründet um 1113 durch Graf Werner IV. von Maden, beherbergt heute ein psychiatrisches Krankenhaus und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1874 bis 1949 befand sich hier eine Korrektions- und Landarmenanstalt, ein Arbeitshaus. In dieser Anstalt befand sich in der Zeit des Nationalsozialismus 1933/34 ein frühes Konzentrationslager und von 1940 bis 1945 ein Arbeitserziehungslager (KZ Breitenau). Auf dem Gelände existierte in der Nachkriegszeit eine geschlossene Fürsorgeerziehungsanstalt für Mädchen, die aufgrund ihrer sehr harten Lebensbedingungen in den 60er Jahren zunehmen in die Kritik geriet. 1969 arbeitete Ulrike Meinhof die Zustände dort in Interviews und einem Radiofeature auf[1], und lebte solange im Gasthof Zur Breitenau. Das Mädchenheim wurde 1973 aufgelöst, heute befinden sich in der Anlage ein Wohnheim für psychisch kranke Menschen und eine Gedenkstätte.

  • Wolfgang Ayaß: Das Arbeitshaus Breitenau. Bettler, Landstreicher, Prostituierte, Zuhälter und Fürsorgeempfänger in der Korrektions- und Landarmenanstalt Breitenau (1874–1949). In: Gesamthochschule Kassel (Hrsg.): Nationalsozialismus in Nordhessen - Schriften zur regionalen Zeitgeschichte. Dissertation 1991 (= Verein für hessische Geschichte und Landeskunde [Hrsg.]: Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde. Band 23). 1. Auflage. Heft 14. Jenior & Pressler, Kassel 1992, ISBN 3-88122-670-2 (Onlinefassung [PDF; abgerufen am 8. August 2024]).
  • Gemeinde Guxhagen (Hrsg.): Guxhagen und die Söhre. Text: Jörg Adrian Huber, Fotos: Rolf Wagner. Wartberg, Gudensberg 1992.
  • Gemeinde Guxhagen (Hrsg.): 650 Jahre Guxhagen, 125 Jahre Gesangverein. Festschrift. 2002.
  • Dietfrid Krause-Vilmar: Das Konzentrationslager Breitenau. Ein staatliches Schutzhaftlager 1933/34. 2. Auflage. Schüren, Marburg 2000, ISBN 978-3-89472-158-9.
  • Gunnar Richter (Hrsg.): Breitenau. Zur Geschichte eines nationalsozialistischen Konzentrations- und Arbeitserziehungslagers. Jenior & Pressler, Kassel 1993, ISBN 3-928172-25-5.
  • Gunnar Richter: Das Arbeitserziehungslager Breitenau (1940-1945). Ein Beitrag zum nationalsozialistischen Lagersystem. Winfried Jenior, Kassel 2009, ISBN 978-3-934377-42-4 (Onlinefassung [PDF; abgerufen am 1. August 2024]).

Einzelnachweise

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  1. Nachgeschichte - Gedenkstätte Breitenau. Abgerufen am 21. Juni 2023.