„Karl Allmenröder (Jagdflieger)“ – Versionsunterschied

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'''Karl Allmenröder''' (* [[3. Mai]] [[1896]] in [[Solingen-Wald|Wald]]; † [[27. Juni]] [[1917]] bei ''Zillebeke'' in [[Westflandern]]) war ein deutscher [[Jagdflieger]] des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]].
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'''Karl Allmenröder''' (* [[3. Mai]] [[1896]] in [[Solingen-Wald|Wald]]; † [[27. Juni]] [[1917]] bei [[Ypern|Zillebeke]] in [[Provinz Westflandern|Westflandern]]) war ein deutscher [[Jagdflieger]] des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]].


== Leben ==
== Leben ==
Der Sohn eines Pfarrers war bei Kriegsbeginn Medizinstudent in [[Marburg]] (Eintritt in das [[Corps Teutonia Marburg]]), bevor er nach dem Dienst bei einem Feldartillerie-Regiment zusammen mit seinem Bruder im März 1916 zur [[Luftstreitkräfte (Deutsches Kaiserreich)|Fliegertruppe]] versetzt wurde. Die Ausbildung erfolgte in der Fliegerschule in Halberstadt.
Der Sohn eines Pfarrers war Medizinstudent in [[Marburg]] und seit 1914 Mitglied des [[Corps Teutonia Marburg]].<ref>[[Kösener Corpslisten]] 1930, '''104''', 1065</ref> Mit Beginn des Ersten Weltkriegs trat Allmenröder als [[Fahnenjunker]] in das [[Ostfriesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 62|Ostfriesische Feldartillerie-Regiment Nr.&nbsp;62]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] ein. Gemeinsam mit seinem Bruder ließ er sich im März 1916 zur [[Luftstreitkräfte (Deutsches Kaiserreich)|Fliegertruppe]] versetzen und erhielt eine Ausbildung an der [[Fliegerschule Halberstadt]].


Unter dem Kommando [[Manfred von Richthofen]] diente Almenröder ab November 1916 in der auf alliierter Seite als "Flying Circus" bekannten [[Jagdstaffel]] "[[Jasta 11]]". Am 16. Februar 1917 kam er zu seinem ersten Luftsieg, hatte aber bis zum 20. Mai bereits zwanzig Abschüsse zu verzeichnen. Am 25. Juni gelang ihm sein dreissigster Abschuss, als er die Maschine von [[Gerald Nash]], einem Piloten der [[Royal Air Force]], abschoss. Nash überlebte und geriet in deutsche Gefangenschaft. Als von Richthofen im Juni 1917 die Leitung des Jagdgeschwaders 1 übernahm, übergab er die Führung von Jasta 11 kommissarisch an Almenröder. Im gleichen Monat wurde dieser im Luftkampf von [[Raymond Collishaw]] getötet. Vor seinem Tod wurden Allmenröder 30 Abschüsse feindlicher Flugzeuge anerkannt. Dafür wurde er unter anderem mit dem [[Eisernes Kreuz |Eisernen Kreuz]] II. und I. Klasse, dem [[Königlicher Hausorden von Hohenzollern|Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern]] mit Schwertern und dem höchsten preußischen Militärorden, dem [[Pour le Mérite]], ausgezeichnet.
Unter dem Kommando [[Manfred von Richthofen]]s diente [[Leutnant]] Allmenröder ab November 1916 in der auf alliierter Seite als „Flying Circus“ bekannten [[Jagdstaffel]] [[Jasta 11]]. Am 16. Februar 1917 kam er zu seinem ersten Luftsieg und hatte bis zum 20. Mai bereits zwanzig Abschüsse zu verzeichnen. Am 25. Juni gelang ihm sein dreißigster (und letzter bestätigter) Abschuss, als er die [[Sopwith Triplane]] des kanadischen [[Royal Air Force|Royal-Air-Force]]-Piloten [[Gerald Nash (Jagdflieger)|Gerald Nash]] abschoss; der als [[Fliegerass]] geltende Nash überlebte und geriet in deutsche [[Kriegsgefangenschaft]].


Als Richthofen im Juni 1917 das Kommando über das neue, aus den Jagdstaffeln 4, 6, 10 und 11 zusammengesetzte Jagdgeschwader&nbsp;1 übernahm, übergab er die Führung der Jasta 11 kommissarisch an Allmenröder. Im selben Monat wurde dieser im Luftkampf mit [[Raymond Collishaw]] in der Nähe des westflandrischen Zillebeke getötet.
Sein Grab befindet sich in seiner Heimatstadt Wald, heute Solingen-Wald, auf dem ev. Friedhof Wiedenkamp. Sein Bruder Wilhelm (Willi) heiratete seine Verlobte, Helene Almenröder (geb. Kortenbach) (* ca. [[9. März]] [[1900]] in [[Solingen]], ca. [[20. Februar]] [[2000]]) in [[Marquartstein]].


Für seine militärischen Leistungen wurde Allmenröder unter anderem mit beiden Klassen des [[Eisernes Kreuz|Eisernen Kreuzes]], dem Ritterkreuz des [[Königlicher Hausorden von Hohenzollern|Königlichen Hausordens von Hohenzollern]] mit Schwertern und der höchsten preußischen Tapferkeitsauszeichnung, dem Orden [[Pour le Mérite]] [[Datei:Pour le Merite.png|16px]], ausgezeichnet.
Sein Ruf wurde durch die Nutzung seines Namens und seiner Reputation durch die Nationalsozialisten für Propagandazwecke benutzt. Straßen in seiner Heimatstadt, die nach ihm benannt wurden, wurden aus diesem Grund umbenannt.<ref name="pourlemerite.org">http://www.pourlemerite.org/wwi/air/allmenroder.html</ref>

Sein Grab befindet sich in seiner Heimatstadt Wald, heute Solingen-Wald, auf dem Friedhof Wiedenkamper Straße. Sein Bruder Wilhelm (1894–1969), der selber bis zu einer schweren Verwundung im Mai 1917 Jagdflieger war, heiratete seine Verlobte Helene Kortenbach (1900–2000) in [[Marquartstein]].

Sein Name und sein Ruf als „Kriegsheld“ wurde für Propagandazwecke durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] verwendet. Nach Allmenröder benannte Straßen wurden aus diesem Grund nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wieder umbenannt.<ref name="pourlemerite.org">{{Webarchiv |url=http://www.pourlemerite.org/wwi/air/allmenroder.html |text=Karl Allmenröder, Leutnant, Jasta 11 |wayback=20160725165201}} Pour le Mérite.</ref> Die Marburger [[SC-Kameradschaften#Marburg|SC-Kameradschaft]] im [[Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund|Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund]] trug seinen Namen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Liste deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg]]
*[[Liste deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Karl Friedrich Hildebrand, Christian Zweng, ''Die Ritter des Ordens pour Le mérite: 1740–1918'', Verlag Biblio, 1998, ISBN 9783764824730
* Karl Friedrich Hildebrand, Christian Zweng, ''Die Ritter des Ordens Pour le Mérite: 1740–1918.'' Verlag Biblio, 1998, ISBN 978-3-7648-2473-0, S. 9–10.
* Arthur G. Whitehouse: ''Flieger-Asse 1914–1918'' („Heroes of the sunlit sky“). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1970, S. 360–362.
* Arthur G. Whitehouse: ''Flieger-Asse 1914–1918.'' („Heroes of the sunlit sky“). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1970, S. 360–362.
* {{DeutBiogrEnz |Autor= |Lemma=Allmenröder, Karl |Auflage=2 |Band=1 |TB= |SeiteVon=118 |SeiteBis=118 |Online=https://books.google.de/books?id=kh3XPau9g_AC&pg=PA118}}
* Walter Zuerl (Hrsg): ''Pour le mérite-Flieger: Heldentaten und Erlebnisse unserer Kriegsflieger''. Pechstein, München 1938.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 9. August 2024, 22:07 Uhr

Allmenröder mit dem Pour le Mérite (Fotomontage)
Karl Allmenröder

Karl Allmenröder (* 3. Mai 1896 in Wald; † 27. Juni 1917 bei Zillebeke in Westflandern) war ein deutscher Jagdflieger des Ersten Weltkriegs.

Der Sohn eines Pfarrers war Medizinstudent in Marburg und seit 1914 Mitglied des Corps Teutonia Marburg.[1] Mit Beginn des Ersten Weltkriegs trat Allmenröder als Fahnenjunker in das Ostfriesische Feldartillerie-Regiment Nr. 62 der Preußischen Armee ein. Gemeinsam mit seinem Bruder ließ er sich im März 1916 zur Fliegertruppe versetzen und erhielt eine Ausbildung an der Fliegerschule Halberstadt.

Unter dem Kommando Manfred von Richthofens diente Leutnant Allmenröder ab November 1916 in der auf alliierter Seite als „Flying Circus“ bekannten Jagdstaffel Jasta 11. Am 16. Februar 1917 kam er zu seinem ersten Luftsieg und hatte bis zum 20. Mai bereits zwanzig Abschüsse zu verzeichnen. Am 25. Juni gelang ihm sein dreißigster (und letzter bestätigter) Abschuss, als er die Sopwith Triplane des kanadischen Royal-Air-Force-Piloten Gerald Nash abschoss; der als Fliegerass geltende Nash überlebte und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft.

Als Richthofen im Juni 1917 das Kommando über das neue, aus den Jagdstaffeln 4, 6, 10 und 11 zusammengesetzte Jagdgeschwader 1 übernahm, übergab er die Führung der Jasta 11 kommissarisch an Allmenröder. Im selben Monat wurde dieser im Luftkampf mit Raymond Collishaw in der Nähe des westflandrischen Zillebeke getötet.

Für seine militärischen Leistungen wurde Allmenröder unter anderem mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes, dem Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und der höchsten preußischen Tapferkeitsauszeichnung, dem Orden Pour le Mérite , ausgezeichnet.

Sein Grab befindet sich in seiner Heimatstadt Wald, heute Solingen-Wald, auf dem Friedhof Wiedenkamper Straße. Sein Bruder Wilhelm (1894–1969), der selber bis zu einer schweren Verwundung im Mai 1917 Jagdflieger war, heiratete seine Verlobte Helene Kortenbach (1900–2000) in Marquartstein.

Sein Name und sein Ruf als „Kriegsheld“ wurde für Propagandazwecke durch die Nationalsozialisten verwendet. Nach Allmenröder benannte Straßen wurden aus diesem Grund nach dem Zweiten Weltkrieg wieder umbenannt.[2] Die Marburger SC-Kameradschaft im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund trug seinen Namen.

  • Karl Friedrich Hildebrand, Christian Zweng, Die Ritter des Ordens Pour le Mérite: 1740–1918. Verlag Biblio, 1998, ISBN 978-3-7648-2473-0, S. 9–10.
  • Arthur G. Whitehouse: Flieger-Asse 1914–1918. („Heroes of the sunlit sky“). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1970, S. 360–362.
  • Allmenröder, Karl. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 1: Aachen–Braniß. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-094657-2, S. 118 (google.de – eingeschränkte Ansicht).

Einzelnachweise

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  1. Kösener Corpslisten 1930, 104, 1065
  2. Karl Allmenröder, Leutnant, Jasta 11 (Memento vom 25. Juli 2016 im Internet Archive) Pour le Mérite.