„Dee Ex“ – Versionsunterschied

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'''Dee Ex''' (ausgesprochen „Die Ex“, wie: „Die Ex-Freundin“), mit bürgerlichem Namen '''Mia Herm''',<ref>{{internetquelle|url=http://www.dw.de/rechte-szene-rumpelrock-und-wummerbass/a-16756812|titel=Rechte Szene: Rumpelrock und Wummerbass|autor=Stefan Rheinbay|hrsg=[[Deutsche Welle]]|datum=2013-04-30|zugriff=2013-5-26}}</ref> (* [[1982]] in [[Berlin]]) ist eine [[Deutscher Hip-Hop|Deutsch-Rapperin]], die [[Politische Rechte (Politik)|politisch rechts]] positioniert ist. Für Aufsehen sorgte ihr kurzzeitiges Engagement bei der Partei [[Bürgerrechtspartei für mehr Freiheit und Demokratie – Die Freiheit|Die Freiheit]], von der sie sich im November 2010 aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassungen zu [[Israel]] trennte. Als eine der wenigen [[Hip-Hop]]-Interpretinnen aus der politischen Rechten war sie Thema in unterschiedlichen Medien – neben [[Antifaschismus|antifaschistischen]] und rechten auch solchen, die über unterschiedliche [[Querfront]]-Aktivitäten berichteten.<ref name="06-bra">[http://www.blog.schattenbericht.de/2011/06/dee-ex-und-die-nazi-rocker/ ''Dee Ex und die Nazi-Rocker''], Frank Metzger, Berlin rechtsaußen, 3. Juni 2011</ref><ref name="02-ngn">[http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/rechter-hiphop-dee-ex-0117 ''Rechter HipHop: Dee Ex''], Milla Frühling, Netz-gegen-Nazis.de, 28. Juli 2011</ref><ref name="04-jw">[http://jungle-world.com/artikel/2010/10/40523.html ''Rappen fürs Vaterland''], Markus Ströhlein, Jungle World, 11. März 2010</ref><ref name="17-tele">[https://www.heise.de/tp/features/Rechtskurs-bringt-Die-Freiheit-ins-Schlingern-3387439.html ''Rechtskurs bringt „Die Freiheit“ ins Schlingern''], Silvio Duwe, Telepolis, 1. November 2010</ref>
'''Dee Ex''' (ausgesprochen „Die Ex“, wie: „Die Ex-Freundin“), mit bürgerlichem Namen '''Mia Herm''',<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Rheinbay |url=http://www.dw.de/rechte-szene-rumpelrock-und-wummerbass/a-16756812 |titel=Rechte Szene: Rumpelrock und Wummerbass |hrsg=[[Deutsche Welle]] |datum=2013-04-30 |abruf=2013-05-26 |zitat=Mia Herm sieht sich mit ihrem im Heimstudio produzierten „patriotischen Rap“ als Kämpferin für ein neues Heimatgefühl. Als "Dee Ex" ist sie derzeit ein Internetphänomen und irritiert die YouTube-Gemeinde mit volkstümelndem "Agitprop" - eine Wortschöpfung aus Agitation und Propaganda.}}</ref> (* [[1982]] in [[Berlin]]) ist eine Rapperin, die in der offen [[Rechtsextremismus|rechtsextremistischen]] Musikszene positioniert ist. Für Aufsehen sorgte ihr kurzzeitiges Engagement bei der Partei [[Bürgerrechtspartei für mehr Freiheit und Demokratie – Die Freiheit|Die Freiheit]], von der sie sich im November 2010 aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassungen zu [[Israel]] trennte. Als eine der wenigen [[Hip-Hop]]-Interpretinnen aus der politischen Rechten war sie Thema in unterschiedlichen Medien – neben [[Antifaschismus|antifaschistischen]] und rechten auch solchen, die über unterschiedliche [[Querfront]]-Aktivitäten berichteten.<ref name="06-bra">[http://www.blog.schattenbericht.de/2011/06/dee-ex-und-die-nazi-rocker/ ''Dee Ex und die Nazi-Rocker''], Frank Metzger, Berlin rechtsaußen, 3. Juni 2011</ref><ref name="02-ngn">Milla Frühling: [http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/rechter-hiphop-dee-ex-0117 ''Rechter HipHop: Dee Ex''], [[Belltower.News|Netz-gegen-Nazis.de]], 28. Juli 2011</ref><ref name="04-jw">Markus Ströhlein: [https://jungle.world/artikel/2010/10/rappen-fuers-vaterland ''Rappen fürs Vaterland''], [[Jungle World]], 11. März 2010</ref><ref name="17-tele">Silvio Duwe: [https://www.heise.de/tp/features/Rechtskurs-bringt-Die-Freiheit-ins-Schlingern-3387439.html ''Rechtskurs bringt „Die Freiheit“ ins Schlingern''], [[Telepolis]], 1. November 2010</ref>


== Karriere ==
== Karriere ==
Ihren Karrierestart als Deutsch-Rapperin begann Mia Herm 2008 und 2009.<ref name="20-schild">[http://schildverlag.de/musik-dvd/dee-ex-„ich-weiß--dvd ''Dee Ex - „ich weiß …“''], Promo-Text für CD ''„ich weiß …“'' auf Webseite des Schild Verlags. aufgerufen am 17. Mai 2013</ref> Basis ihrer Musik waren selbstproduzierte Titel sowie [[Videoclip]]s, die sie in Eigenregie produzierte und bei den Internet-Plattformen [[Facebook]] und [[YouTube]] online stellte. Als Künstlerin legte sie sich das [[Pseudonym]] „Dee Ex“ zu – nach eigenen Angaben eine bewusst gewählte Analogie zum Begriff der Ex-Freundin, die ebenfalls keiner leiden könne und die überall störe.<ref name="02-ngn" /> Musikalisch orientierten sich die Stücke an gängigen [[Hip-Hop]]-Produktionen. Ins Zentrum ihrer Texte stellte Herm Themen wie den Verlust deutscher Identität, mangelnden Nationalstolz, drohende „[[Überfremdung]]“ durch „[[Multikulturalismus|Multikulti]]“ sowie den Verlust deutscher [[Souveränität]] im Rahmen der [[Europäische Union|EU]]. Typisch für ihre Texte ist darüber hinaus eine Anti-[[Establishment]]-Haltung, wie sie auch in Teilen der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] sowie bei den [[Autonome Nationalisten|Autonomen Nationalisten]] gepflegt wird.<ref name="paroli">{{Internetquelle |autor=Werner Reisinger |url=http://www.paroli-magazin.at/aus-den-augen/aus-dem-sinn/skinheads/ |titel=Aus den Augen. Skinheads |hrsg=[[Paroli (Onlinemagazin)|Paroli]] |datum=2012-07-05 |zugriff=2016-03-22 |archiv-datum=2013-12-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131228170123/http://www.paroli-magazin.at/aus-den-augen/aus-dem-sinn/skinheads/}}</ref> Im Jahr 2011 wurde sie in einem Fachtagungs-Reader des [[Verfassungsschutz Brandenburg|brandenburgischen Amts für Verfassungsschutz]] als Beispiel für die Ausdifferenziertheit der aktuellen rechtsextremen Subkultur aufgeführt.<ref>[http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/TB_Kultur_des_Hasses_web.pdf ''Musik und Extremismus''], Dr. Lutz Neitzert, in: Kultur des Hasses. Extremisten und Musik, Tagungsband zu Kultur des Hasses, Veranstaltung des Verfassungsschutzes Brandenburg am 16. Juni 2011 in Potsdam (PDF; 1,3&nbsp;MB)</ref> Erste Negativ-Reaktionen gab es im März 2010. Facebook und YouTube sperrten die Accounts der Musikerin – im Fall Facebook kommentarlos, im Fall YouTube mit der Begründung, die Seiten verstießen gegen die Community-Richtlinien.<ref name="06-bra" /> Der inzwischen als [[Querfront]]-Kolumnist geltende, ehemals dem [[antideutsche]]n Spektrum zugeordnete Zeitschriften-Herausgeber [[Jürgen Elsässer]] vermutete als Ursache der Sperrungen kritische Artikel, die zuvor in der ''[[Jungle World]]'' sowie auf unterschiedlichen [[Antifa]]-Seiten erschienen waren.<ref name="12-je">[http://juergenelsaesser.wordpress.com/2010/04/01/big-brother-gegen-deeex-und-vr-china/ ''Big Brother gegen DeeEx und VR China''], Jürgen Elsässer, Elsässers Blog, 1. April 2010</ref> Ungefähr zeitgleich erschien ein erstes Interview mit Dee Ex in der als rechtspopulistisch geltenden ''[[Junge Freiheit|Jungen Freiheit]]''. Hinzu kam eine ausführlichere Homestory in dem der extremen Rechten zugeordneten Magazin ''[[Zuerst!]]''. Auch bei der [[Compact (Magazin)|Compact]]-Veranstaltung am 7. Juli zu den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Anschlägen vom 11. September 2001]] mit Jürgen Elsässer, [[Paul Schreyer]] und [[Bommi Baumann]] war Mia Herm an Jürgen Elsässers Seite, wie in der Folge ''[[Entweder Broder#Guck mal, wer sich da verschwört|Guck mal, wer sich da verschwört]]'' der Serie ''[[Entweder Broder]]'' zu sehen ist.
Ihren Karrierestart als Deutsch-Rapperin begann Mia Herm 2008 und 2009.<ref name="20-schild">{{Webarchiv|url=http://schildverlag.de/musik-dvd/dee-ex-%E2%80%9Eich-wei%C3%9F-%E2%80%9C-dvd |wayback=20160718122414 |text=''Dee Ex - „ich weiß …“'' }}, Promo-Text für CD ''„ich weiß …“'' auf Webseite des Schild Verlags. aufgerufen am 17. Mai 2013</ref> Basis ihrer Musik waren selbstproduzierte Titel sowie [[Videoclip]]s, die sie in Eigenregie produzierte und bei den Internet-Plattformen [[Facebook]] und [[YouTube]] online stellte. Als Künstlerin legte sie sich das [[Pseudonym]] „Dee Ex“ zu – nach eigenen Angaben eine bewusst gewählte Analogie zum Begriff der Ex-Freundin, die ebenfalls keiner leiden könne und die überall störe.<ref name="02-ngn" /> Musikalisch orientierten sich die Stücke an gängigen [[Hip-Hop]]-Produktionen. Ins Zentrum ihrer Texte stellte Herm Themen wie den Verlust deutscher Identität, mangelnden Nationalstolz, drohende „[[Überfremdung]]“ durch „[[Multikulturalismus|Multikulti]]“ sowie den Verlust deutscher [[Souveränität]] im Rahmen der [[Europäische Union|EU]]. Typisch für ihre Texte ist darüber hinaus eine Anti-[[Establishment]]-Haltung, wie sie auch in Teilen der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] sowie bei den [[Autonome Nationalisten|Autonomen Nationalisten]] gepflegt wird.<ref name="paroli">{{Internetquelle |autor=Werner Reisinger |url=http://www.paroli-magazin.at/aus-den-augen/aus-dem-sinn/skinheads/ |titel=Aus den Augen. Skinheads |hrsg=[[Paroli (Onlinemagazin)|Paroli]] |datum=2012-07-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131228170123/http://www.paroli-magazin.at/aus-den-augen/aus-dem-sinn/skinheads/ |archiv-datum=2013-12-28 |zugriff=2016-03-22}}</ref> Im Jahr 2011 wurde sie in einem Fachtagungs-Reader des [[Verfassungsschutz Brandenburg|brandenburgischen Amts für Verfassungsschutz]] als Beispiel für die Ausdifferenziertheit der aktuellen rechtsextremen Subkultur aufgeführt.<ref>[[Lutz Neitzert]]: {{Webarchiv|url=http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/TB_Kultur_des_Hasses_web.pdf |wayback=20121207142807 |text=''Musik und Extremismus'' |archiv-bot=2023-12-10 04:02:00 InternetArchiveBot }}, in: Kultur des Hasses. Extremisten und Musik, Tagungsband zu Kultur des Hasses, Veranstaltung des [[Verfassungsschutz Brandenburg|Verfassungsschutzes Brandenburg]] am 16. Juni 2011 in Potsdam (PDF; 1,3&nbsp;MB)</ref> Erste Negativ-Reaktionen gab es im März 2010. Facebook und YouTube sperrten die Accounts der Musikerin – im Fall Facebook kommentarlos, im Fall YouTube mit der Begründung, die Seiten verstießen gegen die Community-Richtlinien.<ref name="06-bra" /> Der inzwischen als [[Querfront]]-Kolumnist geltende, ehemals dem [[antideutsche]]n Spektrum zugeordnete Zeitschriften-Herausgeber [[Jürgen Elsässer]] vermutete als Ursache der Sperrungen kritische Artikel, die zuvor in der ''[[Jungle World]]'' sowie auf unterschiedlichen [[Antifa]]-Seiten erschienen waren. Ungefähr zeitgleich erschien ein erstes Interview mit Dee Ex in der als rechtspopulistisch geltenden ''[[Junge Freiheit|Jungen Freiheit]]''. Hinzu kam eine ausführlichere Homestory in dem der extremen Rechten zugeordneten Magazin ''[[Zuerst!]]''. Auch bei der [[Compact (Magazin)|Compact]]-Veranstaltung am 7. Juli zu den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terroranschlägen vom 11. September 2001]] mit Jürgen Elsässer, [[Paul Schreyer]] und [[Bommi Baumann]] war Mia Herm an Jürgen Elsässers Seite, wie in der Folge ''[[Entweder Broder#Guck mal, wer sich da verschwört|Guck mal, wer sich da verschwört]]'' der Serie ''[[Entweder Broder]]'' zu sehen ist.


Im Herbst 2010 trat Mia Herm kurzzeitig der rechtspopulistisch-[[Islamfeindlichkeit|antiislamischen]] Berliner [[Kleinpartei]] ''Die Freiheit'' bei. Die Initiative ging nach ihren Angaben von dem Politiker und damaligen Parteigründer [[René Stadtkewitz]] aus, der Herm von der [[Junge Freiheit|Jungen Freiheit]] kannte. Herm arbeitete am [[Parteiprogramm]] mit; darüber hinaus sollte sie die [[Liste von Jugendorganisationen in Deutschland|Jugendorganisation]] der Partei aufbauen.<ref name="17-tele" /> Unterschiedliche, mit der Haltung Stadtkewitz’ nicht zu vereinbarende Positionen zu Israel führten bereits im November 2010 zum Bruch. Das Zerwürfnis zwischen Partei und Herm wurde unter anderem auch auf der islamfeindlichen Webseite ''[[Politically Incorrect|PI News]]'' fortgeführt. Auslöser: Herms' Angaben zufolge hatte ''PI News'' einseitig zugunsten der Position von Stadtkewitz über den Konflikt berichtet.<ref name="16-jf2">Gemäß Aussagen von Mia Herm in: [http://www.jungefreiheit.de/?id=154&print=1&type=98&tx_ttnews%5Btt_news%5D=87687&no_cache=1 ''Dee Ex Interview: „Politik ist Korruption pur“''], ''Junge Freiheit'', 2. November 2011.</ref> Als Deutschrapperin Dee Ex beteiligte sich Mia Herm im Dezember 2010 an der Präsentationsveranstaltung des neuen Magazins ''[[Compact (Magazin)|Compact]]'' im Ratskeller [[Berlin-Schmargendorf|Schmargendorf]].<ref>{{Internetquelle |autor=Cay Dobberke |url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/rechte-im-rathaus-bezirk-kuendigt-ratskeller-schmargendorf-/3875968.html |titel=Rechte im Rathaus Bezirk kündigt Ratskeller Schmargendorf |hrsg=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2011-02-24 |zugriff=2016-03-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Cay Dobberke |url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-rechten-tagungen-schmargendorfer-ratskeller-chef-soll-gekuendigt-werden/3731014.html |titel=Nach rechten Tagungen Schmargendorfer Ratskeller-Chef soll gekündigt werden |hrsg=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2011-01-24 |zugriff=2016-03-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Cay Dobberke |url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/gastronomie-habel-wirte-uebernehmen-ratskeller-schmargendorf/6367096.html |titel=Gastronomie Habel-Wirte übernehmen Ratskeller Schmargendorf |hrsg=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2012-03-24 |zugriff=2016-03-22}}</ref> An der Vorstellung des als lagerübergreifend konzipierten, eine [[Antiimperialismus|antiimperialistische]] und gegen die Dominanz der Supermacht [[Vereinigte Staaten|USA]] gerichtete Stoßrichtung verfolgenden Magazins nahmen neben dem Ex-[[Politische Linke|Linken]] Zeitschriftengründer und Chefredakteur Jürgen Elsässer der ''JF''-Chefredakteur [[Dieter Stein (Journalist)|Dieter Stein]] sowie [[Oliver Janich]] teil – letzterer Mitbegründer der [[Libertarismus|libertären]], [[sozialstaat]]skritischen Kleinpartei [[Partei der Vernunft]].<ref name="24-apabiz">[http://www.blog.schattenbericht.de/2010/12/die-neue-rechte-compact-klasse/ ''die neue rechte compact-klasse''], apabiz, Berlin rechtsaußen, 8. Dezember 2010</ref><ref name="13-zeit">[http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2012/11/23/weltpremiere-oder-weltverschworung-die-compact-konferenz-in-berlin_10627 ''Weltpremiere oder Weltverschwörung: Die Compact Konferenz in Berlin''], Arne Zillmer, Zeit Online, 23. November 2012</ref><ref name="11-hagalil">[http://www.hagalil.com/archiv/2011/01/19/elsaesser-2/ ''Der Rechtspopulismus des Jürgen Elsässer''], [[Max Brym]], hagalil.com, 19. Januar 2011</ref>
Im Herbst 2010 trat Mia Herm kurzzeitig der rechtspopulistisch-[[Islamfeindlichkeit|antiislamischen]] Berliner [[Kleinpartei]] ''Die Freiheit'' bei. Die Initiative ging nach ihren Angaben von dem Politiker und damaligen Parteigründer [[René Stadtkewitz]] aus, der Herm von der [[Junge Freiheit|Jungen Freiheit]] kannte. Herm arbeitete am [[Parteiprogramm]] mit; darüber hinaus sollte sie die [[Liste von Jugendorganisationen in Deutschland|Jugendorganisation]] der Partei aufbauen.<ref name="17-tele" /> Unterschiedliche, mit der Haltung Stadtkewitz’ nicht zu vereinbarende Positionen zu Israel führten bereits im November 2010 zum Bruch. Das Zerwürfnis zwischen Partei und Herm wurde unter anderem auch auf der islamfeindlichen Webseite ''[[Politically Incorrect|PI News]]'' fortgeführt. Auslöser: Herms’ Angaben zufolge hatte ''PI News'' einseitig zugunsten der Position von Stadtkewitz über den Konflikt berichtet.<ref name="16-jf2">Gemäß Aussagen von Mia Herm in: {{cite web
|title = „Politik ist Korruption pur“
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Neben den beschriebenen Aktivitäten arbeitete Dee Ex weiter an ihren musikalischen Produktionen. Die ''Junge Freiheit'' führte als Beleg für ihre Beliebtheit eine überdurchschnittliche Anzahl von Titelaufrufen im [[Internet]] auf und nannte dabei die Zahl von über einer Million.<ref name="07-jf1">[http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M58ffab1e4bd.0.html ''„Ich habe die Freiheit gewählt“''], Interview mit Dee Ex von Moritz Schwarz, Junge Freiheit, 6. Februar 2010</ref> Im Sommer 2011 trat Dee Ex zusammen mit dem Rapper [[villain051]] in einem Jugendclub in [[Berlin-Lichtenberg]] auf; ein größerer Auftritt zusammen mit der [[Rechtsrock]]-Band [[Kategorie C (Band)|Kategorie C]] erfolgte am 18. Juni 2011 in [[Schönow (Bernau bei Berlin)|Schönow]] bei Berlin.<ref>[http://www.antifa-berlin.info/sites/default/files/dateien/artikel/fightback05.pdf ''Neonazis in Berlin & Brandenburg – eine Antifa-Recherche. April 2013''], Fight Back #5, April 2013, S. 35, aufgerufen am 16. Juli 2013 (PDF; 10,8&nbsp;MB)</ref> Eine erste CD wurde 2012 über die Webseite des Schild-Verlags angeboten.<ref>[http://www.discogs.com/Dee-Ex--Ich-Weiß/release/4049330 ''Dee Ex – … Ich weiß''], Eintrag bei discogs.com, aufgerufen am 17. Mai 2013</ref> Schwerpunkt ihrer Präsenz sind allerdings nach wie vor Musikclips sowie Beiträge im Internet. Die eigene Webseite wird von einer – nach eigenen Aussagen – von Freunden unterhaltenen Fan-Webseite mit dem Namen ''No Hoe Army'' flankiert. Slogan der Fan-Seite: ''Deutsch zu sein ist kein Verbrechen''.<ref name="04-jw" /> Als Ausdruck ihrer [[Antizionismus|antizionistischen]] Haltung nahm sie am 18. August 2012 an der al-Quds-Demonstration in Berlin im Rahmen des von der [[Hisbollah]] mit initiierten [[al-Quds-Tag]] teil.<ref name="ngnaq">[http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/geballte-menschenfeindlichkeit-zum-al-quds-tag-demonstrieren-nazis-linke-und-islamistinnen ''Geballte Menschenfeindlichkeit: Der gemeinsame Nenner Antisemitismus ‚vereint‘ beim „Al-Quds-Tag“''], Netz-gegen-Nazis.de, 24. August 2012</ref> Musikalisch absolvierte sie – zusammen mit Kategorie-C-Sänger Hannes Ostendorf – einen Gesangs-Gastpart auf dem Album ''Deutsche Jungs'' von Kategorie C. Zusammen mit dem Rapper villain051 spielte sie eine Cover-Version des Titels ''Frei geboren'' ein – eines Stücks der von [[Landser (Band)|Landser]]-Sänger [[Michael Regener]] gegründeten Nachfolgeformation [[Die Lunikoff Verschwörung]], das auch auf der von der NPD vertriebenen [[Projekt Schulhof-CD#BRD vs. Deutschland, 2009|Schulhof-CD 2009]] mit enthalten war.<ref name="02-ngn" />
Neben den beschriebenen Aktivitäten arbeitete Dee Ex weiter an ihren musikalischen Produktionen. Die ''Junge Freiheit'' führte als Beleg für ihre Beliebtheit eine überdurchschnittliche Anzahl von Titelaufrufen im [[Internet]] auf und nannte dabei die Zahl von über einer Million.<ref name="07-jf1"> {{Webarchiv|text=''„Ich habe die Freiheit gewählt“'' |url=http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M58ffab1e4bd.0.html |wayback=20120919005733 }}, Interview mit Dee Ex von Moritz Schwarz, Junge Freiheit, 6. Februar 2010</ref> Im Sommer 2011 trat Dee Ex zusammen mit dem Rapper [[villain051]] in einem Jugendclub in [[Berlin-Lichtenberg]] auf; ein größerer Auftritt zusammen mit der [[Rechtsrock]]-Band [[Kategorie C (Band)|Kategorie C]] erfolgte am 18. Juni 2011 in [[Schönow (Bernau bei Berlin)|Schönow]] bei Berlin.<ref>[http://www.antifa-berlin.info/sites/default/files/dateien/artikel/fightback05.pdf ''Neonazis in Berlin & Brandenburg – eine Antifa-Recherche. April 2013''], Fight Back #5, April 2013, S. 35, aufgerufen am 16. Juli 2013 (PDF; 10,8&nbsp;MB)</ref> Eine erste CD wurde 2012 über die Webseite des [[Schild Verlag (Elbingen)|Schild-Verlags]] angeboten.<ref>[http://www.discogs.com/Dee-Ex--Ich-Weiß/release/4049330 ''Dee Ex – … Ich weiß''], Eintrag bei discogs.com, aufgerufen am 17. Mai 2013</ref> Schwerpunkt ihrer Präsenz sind allerdings nach wie vor Musikclips sowie Beiträge im Internet. Die eigene Webseite wird von einer – nach eigenen Aussagen – von Freunden unterhaltenen Fan-Webseite mit dem Namen ''No Hoe Army'' flankiert. Slogan der Fan-Seite: ''Deutsch zu sein ist kein Verbrechen''.<ref name="04-jw" /> Als Ausdruck ihrer [[Antizionismus|antizionistischen]] Haltung nahm sie am 18. August 2012 an der al-Quds-Demonstration in Berlin im Rahmen des [[al-Quds-Tag]]es teil.<ref name="ngnaq">Thomas Anderson: [http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/geballte-menschenfeindlichkeit-zum-al-quds-tag-demonstrieren-nazis-linke-und-islamistinnen ''Geballte Menschenfeindlichkeit: Der gemeinsame Nenner Antisemitismus ‚vereint‘ beim „Al-Quds-Tag“''], Netz-gegen-Nazis.de, 24. August 2012</ref> Musikalisch absolvierte sie – zusammen mit Kategorie-C-Sänger Hannes Ostendorf – einen Gesangs-Gastpart auf dem Album ''Deutsche Jungs'' von Kategorie C. Zusammen mit dem Rapper villain051 spielte sie eine Cover-Version des Titels ''Frei geboren'' ein – eines Stücks der von [[Landser (Band)|Landser]]-Sänger [[Michael Regener]] gegründeten Nachfolgeformation [[Die Lunikoff Verschwörung]], das auch auf der von der NPD vertriebenen [[Projekt Schulhof-CD#BRD vs. Deutschland, 2009|Schulhof-CD 2009]] mit enthalten war.<ref name="02-ngn" />


== Musik und Resonanz ==
== Musik und Resonanz ==
Ihre Musik bezeichnet Dee Ex zwar als „deutschen Sprechgesang“ beziehungsweise als „patriotischen Rap“.<ref name="04-jw" /> In einem Interview auf der rechtsextremen Site ''NID infoblog'' wandte sie sich gegen die Zuschreibung, dass sie mit [[Rockmusik]] nichts am Hut habe. Ebenso widersprach sie der Sichtweise, dass sie im Bereich der nationalen Musik in Konkurrenz stehe zu dem ehemaligen Sänger der Gruppe [[Landser (Band)|Landser]], [[Michael Regener]]. Positiver Bezugspunkt sei für sie unter anderem [[Walther von der Vogelweide]]. Von der persönlichen Haltung her sei sie [[Philanthropie|philanthropisch]] geprägt und sehe in jedem Menschen zuerst das Gute. Bei patriotischer Musik sei es letzten Endes egal, ob jemand Rock, [[Popmusik|Pop]], Rap, [[Metal]], [[Volkstümliche Musik|Volksmusik]] oder traditionelle Lieder mache. Ehrliche, nonkonforme Musik sei ein Mittel, um Sorgen, Ängste, Frust oder persönliche Wünsche zu äußern.<ref name="19-nid">Laut Aussagen in dem Artikel ''Mit Dee Ex' Patriotismus zur Freiheit: Exklusivinterview mit Dee Ex''. NID Infoblog, 13. April 2010.</ref> Deutlich ab grenzt sie ihre Musik vom sogenannten Ghetto-[[Rap]]. Als unauthentisch bzw. deutschenfeindlich bezeichnete sie in diesem Zug vor allem [[Bushido (Rapper)|Bushido]] sowie die Rapperin [[Reyhan Şahin|Lady Bitch Ray]]. Im Gegensatz zu diesen reklamiert sie für sich eine wirkliche (anstatt lediglich zur Schau gestellte) Unangepasstheit zum gegenwärtigen System – eine Haltung, für die sie auch gegenüber [[Mainstream]]-Angeboten, die bereits signalisiert worden seien, keine Kompromisse machen würde.<ref name="15-zuerst">Manuel Ochsenreiter: ''Dee Ex alias Mia – „das deutsche Mädchen“ – die Rebellin am Mikrophon.'' In: ''[[Zuerst!]]'', Nr. 6/2010, 6. Juni 2010.</ref>
Ihre Musik bezeichnet Dee Ex zwar als „deutschen Sprechgesang“ beziehungsweise als „patriotischen Rap“.<ref name="04-jw" /> In einem Interview auf der rechtsextremen Site ''NID infoblog'' wandte sie sich gegen die Zuschreibung, dass sie mit [[Rockmusik]] nichts am Hut habe. Ebenso widersprach sie der Sichtweise, dass sie im Bereich der nationalen Musik in Konkurrenz stehe zu dem ehemaligen Sänger der Gruppe [[Landser (Band)|Landser]], [[Michael Regener]]. Positiver Bezugspunkt sei für sie unter anderem [[Walther von der Vogelweide]]. Von der persönlichen Haltung her sei sie [[Philanthropie|philanthropisch]] geprägt und sehe in jedem Menschen zuerst das Gute. Bei patriotischer Musik sei es letzten Endes egal, ob jemand Rock, [[Popmusik|Pop]], Rap, [[Metal]], [[Volkstümliche Musik|Volksmusik]] oder traditionelle Lieder mache. Ehrliche, nonkonforme Musik sei ein Mittel, um Sorgen, Ängste, Frust oder persönliche Wünsche zu äußern.<ref name="19-nid">Laut Aussagen in dem Artikel ''Mit Dee Ex' Patriotismus zur Freiheit: Exklusivinterview mit Dee Ex''. NID Infoblog, 13. April 2010.</ref> Deutlich ab vom sogenannten Ghetto-[[Rap]] grenzt sie ihre Musik. Als unauthentisch bzw. deutschenfeindlich bezeichnete sie in diesem Zug vor allem [[Bushido (Rapper)|Bushido]] sowie die Rapperin [[Reyhan Şahin|Lady Bitch Ray]]. Im Gegensatz zu diesen reklamiert sie für sich eine wirkliche (anstatt, wie Herm polemisch unterstellt, lediglich zur Schau gestellte) Unangepasstheit zum gegenwärtigen System – eine Haltung, für die sie auch gegenüber [[Mainstream]]-Angeboten, die bereits signalisiert worden seien, keine Kompromisse machen würde.<ref name="15-zuerst">Manuel Ochsenreiter: ''Dee Ex alias Mia – „das deutsche Mädchen“ – die Rebellin am Mikrophon.'' In: ''[[Zuerst!]]'', Nr. 6/2010, 6. Juni 2010.</ref>


Ungeachtet ihrer deutlichen Abgrenzung vom Hip-Hop-Mainstream erfuhr Dee Ex in rechtsextremen Foren mitunter Kritik. Die Zustimmung überwog allerdings deutlich. Die Wochenzeitung ''[[Jungle World]]'' skizzierte diese wie folgt: „Über mangelnden Zuspruch kann sich die Frau nicht beschweren. ‚Ich bewundere sie als Menschen und als Künstlerin‘, bekennt der Leser mit dem Pseudonym Max Mustermann in der Online-Kommentarspalte der Jungen Freiheit (JF). Auch die Leser des Weblogs [[Politically Incorrect]] (PI) sind angetan. ‚Deutschland hat soeben den wahren Superstar geboren‘, schwärmt ein Nutzer namens Spuky. Auf dem rechtsextremen Nid-Infoblog wird der Frau ‚Respekt‘ gezollt und ein ‚Kompliment‘ gemacht. Mancher Bewunderer bemüht sogar höhere Mächte, wie etwa ein Helmut Bauer auf der Seite der JF: ‚Der Herr segne und behüte dich und gebe dir Weisheit für jeden weiteren Schritt!‘“<ref name="04-jw" /> Das österreichische Online-Magazin ''[[Paroli (Onlinemagazin)|Paroli]]'' charakterisierte sie als Star einer neuen rechtsextremen Musikszene, deren Exponenten durchaus mit [[Ambivalenz|ambivalenten]] Botschaften arbeiten würden: „In ihren Texten drückt sich eine schwülstige Heimatliebe und eine pseudokritische, vom politically incorrect Gehabe der [[Neue Rechte|neuen Rechten]] geprägte Anti-Haltung aus, die nicht offensiv rechtsextrem ausgerichtet zu sein scheint. Auf Facebook gibt sie mit Slogans wie ‚Zeig Mut gegen echte Gewalt‘ eindeutige Zeichen an die Szene, die ‚dissidenten Linken‘ seien aber ebenso willkommen, schreibt sie auf ihrer Pinnwand. [[Occupy Germany|Occupy]] Plakate à la ‚I’m not anti-system, system is anti-me‘ inklusive.<ref name="paroli" />
Ungeachtet ihrer deutlichen Abgrenzung vom Hip-Hop-Mainstream erfuhr Dee Ex in rechtsextremen Foren mitunter Kritik. Die Zustimmung überwog allerdings deutlich. Die Wochenzeitung ''[[Jungle World]]'' skizzierte diese wie folgt: „Über mangelnden Zuspruch kann sich die Frau nicht beschweren. ‚Ich bewundere sie als Menschen und als Künstlerin‘, bekennt der Leser mit dem Pseudonym Max Mustermann in der Online-Kommentarspalte der Jungen Freiheit (JF). Auch die Leser des Weblogs [[Politically Incorrect]] (PI) sind angetan. ‚Deutschland hat soeben den wahren Superstar geboren‘, schwärmt ein Nutzer namens Spuky. Auf dem rechtsextremen Nid-Infoblog wird der Frau ‚Respekt‘ gezollt und ein ‚Kompliment‘ gemacht. Auf Facebook gibt sie mit Slogans wie „Zeig Mut gegen echte Gewalt“ eindeutige Zeichen an die Szene, die „dissidenten Linken“ seien aber ebenso willkommen, schreibt sie auf ihrer Pinnwand. [[Occupy Germany|Occupy]] Plakate à la „I’m not anti-system, system is anti-me“ inklusive.<ref name="paroli" />


Positive Anknüpfungspunkte sah der aufgrund seiner [[Querfront]]-Strategie umstrittene Publizist [[Jürgen Elsässer]]: „‚Es ist kein Verbrechen, deutsch zu sein.‘ Wer wollte diesen Satz bestreiten? Auf dieser Linie macht sie Musik. OK, ich hab nur ein paar Sachen gehört, aber das war völlig ok und hat sich gut angehört. Vielleicht schießt sie auch mal übers Ziel raus – ok, das darf sie, sie ist noch jung. Jedenfalls grenzt sie sich klar vom Rechtsradikalismus ab, und mit den entsprechenden Parteien [[Deutsche Volksunion|DVU]], NPD etc. will sie auch nichts zu tun haben. Sie ist ganz einfach eine Patriotin und könnte die Stimme von Tausenden werden, die ähnlich denken, denn ihre Musik ist modern und nicht vermufft wie das [[Völkische Bewegung|völkische]] Schrummschrumm. Ihr neuester Webeintrag ist übrigens ein Zitat von [[Heinrich Heine]], dem großen deutschen Freiheitskämpfer, einem [[Juden]].“<ref name="12-je" />
Positive Anknüpfungspunkte sah der rechtsextreme Publizist [[Jürgen Elsässer]]: ‚Es ist kein Verbrechen, deutsch zu sein.‘ Wer wollte diesen Satz bestreiten? Auf dieser Linie macht sie Musik. (...) Jedenfalls grenzt sie sich klar vom Rechtsradikalismus ab, und mit den entsprechenden Parteien [[Deutsche Volksunion|DVU]], NPD etc. will sie auch nichts zu tun haben. Sie ist ganz einfach eine Patriotin und könnte die Stimme von Tausenden werden, die ähnlich denken, denn ihre Musik ist modern und nicht vermufft wie das [[Völkische Bewegung|völkische]] Schrummschrumm.


Als politische Vorbilder nennt die Künstlerin [[Konservativismus|Konservative]] wie [[Roland Koch]], [[Arnulf Baring]] und Rechtspopulisten sowie den Autor [[Udo Ulfkotte]].<ref name="07-jf1" /> Antifaschistische Publikationen halten die Abgrenzung vom rechtsextremen Rand für eher taktisch motiviert beziehungsweise unglaubwürdig. Anlässlich eines Portraitartikels zur Sängerin konstatierte ''[[Netz gegen Nazis]]'', das Webportal der [[Amadeu Antonio Stiftung]], einen Modernitätsschub, welcher in der rechtsextremen Szene ebenso zu beobachten sei wie in der Normalgesellschaft. Zumindest auf der seinerzeitigen Facebook-Seite der Sängerin sei, so ''Netz gegen Nazis'', von einer Distanz zur Rechtsaußen-Szene kaum etwas zu bemerken. „Hier postet Dee Ex Flaschenöffner in [[Swastika|Hakenkreuzform]], garniert sexy Bilder mit dem Slogan ‚Antifa halt’s Maul – Deutschland braucht Dich nicht‘. und verkündet, dass zu ihren Favoriten der reißerische rechtspopulistische ‚[[Kopp Verlag|Kopp-Verlag]]‘, die nationalistische ‚[[Deutsche Militärzeitschrift]]‘ und das Rechtsaußen-Nachrichtenmagazin ‚Zuerst‘, beide aus [[Dietmar Munier]]s Verlag ‚Lesen und Schenken‘, gehören.“<ref name="02-ngn" />
Als politische Vorbilder nennt die Künstlerin [[Konservativismus|Konservative]] wie [[Roland Koch]], [[Arnulf Baring]] und Rechtspopulisten sowie den Autor [[Udo Ulfkotte]].<ref name="07-jf1" /> Antifaschistische Publikationen halten die Abgrenzung vom rechtsextremen Rand für eher taktisch motiviert beziehungsweise unglaubwürdig. Anlässlich eines Portraitartikels zur Sängerin konstatierte ''[[Netz gegen Nazis]]'', das Webportal der [[Amadeu Antonio Stiftung]], einen Modernitätsschub, welcher in der rechtsextremen Szene ebenso zu beobachten sei wie in der Normalgesellschaft. Zumindest auf der seinerzeitigen Facebook-Seite der Sängerin sei, so ''Netz gegen Nazis'', von einer Distanz zur Rechtsaußen-Szene kaum etwas zu bemerken. „Hier postet Dee Ex Flaschenöffner in [[Swastika|Hakenkreuzform]], garniert sexy Bilder mit dem Slogan ‚Antifa halt’s Maul – Deutschland braucht Dich nicht‘. und verkündet, dass zu ihren Favoriten der reißerische rechtspopulistische ‚[[Kopp Verlag|Kopp-Verlag]]‘, die nationalistische ‚[[Deutsche Militärzeitschrift]]‘ und das Rechtsaußen-Nachrichtenmagazin ‚Zuerst‘, beide aus [[Dietmar Munier]]s Verlag ‚Lesen und Schenken‘, gehören.“<ref name="02-ngn" />
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== Diskografie ==
== Diskografie ==
* 2011 Kategorie C: ''Deutsche Jungs'' (Gastgesang zusammen mit Kategorie-C-Sänger Hannes Ostendorff)
* 2011 Kategorie C: ''Deutsche Jungs'' (Gastgesang zusammen mit Kategorie-C-Sänger Hannes Ostendorff)
* 2012 ''ich weiß …'' ([[Schild Verlag (Elbingen)|Schild Verlag]])
* 2012 ''ich weiß …'' (Album, [[Schild Verlag (Elbingen)|Schild Verlag]])


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://de3xmusik.wordpress.com/ ''Dee Ex – Musikblog'']
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 14. August 2024, 08:01 Uhr

Dee Ex (ausgesprochen „Die Ex“, wie: „Die Ex-Freundin“), mit bürgerlichem Namen Mia Herm,[1] (* 1982 in Berlin) ist eine Rapperin, die in der offen rechtsextremistischen Musikszene positioniert ist. Für Aufsehen sorgte ihr kurzzeitiges Engagement bei der Partei Die Freiheit, von der sie sich im November 2010 aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassungen zu Israel trennte. Als eine der wenigen Hip-Hop-Interpretinnen aus der politischen Rechten war sie Thema in unterschiedlichen Medien – neben antifaschistischen und rechten auch solchen, die über unterschiedliche Querfront-Aktivitäten berichteten.[2][3][4][5]

Ihren Karrierestart als Deutsch-Rapperin begann Mia Herm 2008 und 2009.[6] Basis ihrer Musik waren selbstproduzierte Titel sowie Videoclips, die sie in Eigenregie produzierte und bei den Internet-Plattformen Facebook und YouTube online stellte. Als Künstlerin legte sie sich das Pseudonym „Dee Ex“ zu – nach eigenen Angaben eine bewusst gewählte Analogie zum Begriff der Ex-Freundin, die ebenfalls keiner leiden könne und die überall störe.[3] Musikalisch orientierten sich die Stücke an gängigen Hip-Hop-Produktionen. Ins Zentrum ihrer Texte stellte Herm Themen wie den Verlust deutscher Identität, mangelnden Nationalstolz, drohende „Überfremdung“ durch „Multikulti“ sowie den Verlust deutscher Souveränität im Rahmen der EU. Typisch für ihre Texte ist darüber hinaus eine Anti-Establishment-Haltung, wie sie auch in Teilen der NPD sowie bei den Autonomen Nationalisten gepflegt wird.[7] Im Jahr 2011 wurde sie in einem Fachtagungs-Reader des brandenburgischen Amts für Verfassungsschutz als Beispiel für die Ausdifferenziertheit der aktuellen rechtsextremen Subkultur aufgeführt.[8] Erste Negativ-Reaktionen gab es im März 2010. Facebook und YouTube sperrten die Accounts der Musikerin – im Fall Facebook kommentarlos, im Fall YouTube mit der Begründung, die Seiten verstießen gegen die Community-Richtlinien.[2] Der inzwischen als Querfront-Kolumnist geltende, ehemals dem antideutschen Spektrum zugeordnete Zeitschriften-Herausgeber Jürgen Elsässer vermutete als Ursache der Sperrungen kritische Artikel, die zuvor in der Jungle World sowie auf unterschiedlichen Antifa-Seiten erschienen waren. Ungefähr zeitgleich erschien ein erstes Interview mit Dee Ex in der als rechtspopulistisch geltenden Jungen Freiheit. Hinzu kam eine ausführlichere Homestory in dem der extremen Rechten zugeordneten Magazin Zuerst!. Auch bei der Compact-Veranstaltung am 7. Juli zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 mit Jürgen Elsässer, Paul Schreyer und Bommi Baumann war Mia Herm an Jürgen Elsässers Seite, wie in der Folge Guck mal, wer sich da verschwört der Serie Entweder Broder zu sehen ist.

Im Herbst 2010 trat Mia Herm kurzzeitig der rechtspopulistisch-antiislamischen Berliner Kleinpartei Die Freiheit bei. Die Initiative ging nach ihren Angaben von dem Politiker und damaligen Parteigründer René Stadtkewitz aus, der Herm von der Jungen Freiheit kannte. Herm arbeitete am Parteiprogramm mit; darüber hinaus sollte sie die Jugendorganisation der Partei aufbauen.[5] Unterschiedliche, mit der Haltung Stadtkewitz’ nicht zu vereinbarende Positionen zu Israel führten bereits im November 2010 zum Bruch. Das Zerwürfnis zwischen Partei und Herm wurde unter anderem auch auf der islamfeindlichen Webseite PI News fortgeführt. Auslöser: Herms’ Angaben zufolge hatte PI News einseitig zugunsten der Position von Stadtkewitz über den Konflikt berichtet.[9] Als Deutschrapperin Dee Ex beteiligte sich Mia Herm im Dezember 2010 an der Präsentationsveranstaltung des neuen Magazins Compact im Ratskeller Schmargendorf.[10][11][12] An der Vorstellung des als lagerübergreifend konzipierten, eine antiimperialistische und gegen die Dominanz der Supermacht USA gerichtete Stoßrichtung verfolgenden Magazins nahmen neben dem Ex-Linken Zeitschriftengründer und Chefredakteur Jürgen Elsässer der JF-Chefredakteur Dieter Stein sowie Oliver Janich teil – letzterer Mitbegründer der libertären, sozialstaatskritischen Kleinpartei Partei der Vernunft.[13][14][15]

Neben den beschriebenen Aktivitäten arbeitete Dee Ex weiter an ihren musikalischen Produktionen. Die Junge Freiheit führte als Beleg für ihre Beliebtheit eine überdurchschnittliche Anzahl von Titelaufrufen im Internet auf und nannte dabei die Zahl von über einer Million.[16] Im Sommer 2011 trat Dee Ex zusammen mit dem Rapper villain051 in einem Jugendclub in Berlin-Lichtenberg auf; ein größerer Auftritt zusammen mit der Rechtsrock-Band Kategorie C erfolgte am 18. Juni 2011 in Schönow bei Berlin.[17] Eine erste CD wurde 2012 über die Webseite des Schild-Verlags angeboten.[18] Schwerpunkt ihrer Präsenz sind allerdings nach wie vor Musikclips sowie Beiträge im Internet. Die eigene Webseite wird von einer – nach eigenen Aussagen – von Freunden unterhaltenen Fan-Webseite mit dem Namen No Hoe Army flankiert. Slogan der Fan-Seite: Deutsch zu sein ist kein Verbrechen.[4] Als Ausdruck ihrer antizionistischen Haltung nahm sie am 18. August 2012 an der al-Quds-Demonstration in Berlin im Rahmen des al-Quds-Tages teil.[19] Musikalisch absolvierte sie – zusammen mit Kategorie-C-Sänger Hannes Ostendorf – einen Gesangs-Gastpart auf dem Album Deutsche Jungs von Kategorie C. Zusammen mit dem Rapper villain051 spielte sie eine Cover-Version des Titels Frei geboren ein – eines Stücks der von Landser-Sänger Michael Regener gegründeten Nachfolgeformation Die Lunikoff Verschwörung, das auch auf der von der NPD vertriebenen Schulhof-CD 2009 mit enthalten war.[3]

Musik und Resonanz

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Ihre Musik bezeichnet Dee Ex zwar als „deutschen Sprechgesang“ beziehungsweise als „patriotischen Rap“.[4] In einem Interview auf der rechtsextremen Site NID infoblog wandte sie sich gegen die Zuschreibung, dass sie mit Rockmusik nichts am Hut habe. Ebenso widersprach sie der Sichtweise, dass sie im Bereich der nationalen Musik in Konkurrenz stehe zu dem ehemaligen Sänger der Gruppe Landser, Michael Regener. Positiver Bezugspunkt sei für sie unter anderem Walther von der Vogelweide. Von der persönlichen Haltung her sei sie philanthropisch geprägt und sehe in jedem Menschen zuerst das Gute. Bei patriotischer Musik sei es letzten Endes egal, ob jemand Rock, Pop, Rap, Metal, Volksmusik oder traditionelle Lieder mache. Ehrliche, nonkonforme Musik sei ein Mittel, um Sorgen, Ängste, Frust oder persönliche Wünsche zu äußern.[20] Deutlich ab vom sogenannten Ghetto-Rap grenzt sie ihre Musik. Als unauthentisch bzw. deutschenfeindlich bezeichnete sie in diesem Zug vor allem Bushido sowie die Rapperin Lady Bitch Ray. Im Gegensatz zu diesen reklamiert sie für sich eine wirkliche (anstatt, wie Herm polemisch unterstellt, lediglich zur Schau gestellte) Unangepasstheit zum gegenwärtigen System – eine Haltung, für die sie auch gegenüber Mainstream-Angeboten, die bereits signalisiert worden seien, keine Kompromisse machen würde.[21]

Ungeachtet ihrer deutlichen Abgrenzung vom Hip-Hop-Mainstream erfuhr Dee Ex in rechtsextremen Foren mitunter Kritik. Die Zustimmung überwog allerdings deutlich. Die Wochenzeitung Jungle World skizzierte diese wie folgt: „Über mangelnden Zuspruch kann sich die Frau nicht beschweren. ‚Ich bewundere sie als Menschen und als Künstlerin‘, bekennt der Leser mit dem Pseudonym Max Mustermann in der Online-Kommentarspalte der Jungen Freiheit (JF). Auch die Leser des Weblogs Politically Incorrect (PI) sind angetan. ‚Deutschland hat soeben den wahren Superstar geboren‘, schwärmt ein Nutzer namens Spuky. Auf dem rechtsextremen Nid-Infoblog wird der Frau ‚Respekt‘ gezollt und ein ‚Kompliment‘ gemacht.“ Auf Facebook gibt sie mit Slogans wie „Zeig Mut gegen echte Gewalt“ eindeutige Zeichen an die Szene, die „dissidenten Linken“ seien aber ebenso willkommen, schreibt sie auf ihrer Pinnwand. Occupy Plakate à la „I’m not anti-system, system is anti-me“ inklusive.[7]

Positive Anknüpfungspunkte sah der rechtsextreme Publizist Jürgen Elsässer: ‚Es ist kein Verbrechen, deutsch zu sein.‘ Wer wollte diesen Satz bestreiten? Auf dieser Linie macht sie Musik. (...) Jedenfalls grenzt sie sich klar vom Rechtsradikalismus ab, und mit den entsprechenden Parteien DVU, NPD etc. will sie auch nichts zu tun haben. Sie ist ganz einfach eine Patriotin und könnte die Stimme von Tausenden werden, die ähnlich denken, denn ihre Musik ist modern und nicht vermufft wie das völkische Schrummschrumm.

Als politische Vorbilder nennt die Künstlerin Konservative wie Roland Koch, Arnulf Baring und Rechtspopulisten sowie den Autor Udo Ulfkotte.[16] Antifaschistische Publikationen halten die Abgrenzung vom rechtsextremen Rand für eher taktisch motiviert beziehungsweise unglaubwürdig. Anlässlich eines Portraitartikels zur Sängerin konstatierte Netz gegen Nazis, das Webportal der Amadeu Antonio Stiftung, einen Modernitätsschub, welcher in der rechtsextremen Szene ebenso zu beobachten sei wie in der Normalgesellschaft. Zumindest auf der seinerzeitigen Facebook-Seite der Sängerin sei, so Netz gegen Nazis, von einer Distanz zur Rechtsaußen-Szene kaum etwas zu bemerken. „Hier postet Dee Ex Flaschenöffner in Hakenkreuzform, garniert sexy Bilder mit dem Slogan ‚Antifa halt’s Maul – Deutschland braucht Dich nicht‘. und verkündet, dass zu ihren Favoriten der reißerische rechtspopulistische ‚Kopp-Verlag‘, die nationalistische ‚Deutsche Militärzeitschrift‘ und das Rechtsaußen-Nachrichtenmagazin ‚Zuerst‘, beide aus Dietmar Muniers Verlag ‚Lesen und Schenken‘, gehören.“[3]

  • 2011 Kategorie C: Deutsche Jungs (Gastgesang zusammen mit Kategorie-C-Sänger Hannes Ostendorff)
  • 2012 ich weiß … (Album, Schild Verlag)

Einzelnachweise

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  1. Stefan Rheinbay: Rechte Szene: Rumpelrock und Wummerbass. Deutsche Welle, 30. April 2013, abgerufen am 26. Mai 2013: „Mia Herm sieht sich mit ihrem im Heimstudio produzierten „patriotischen Rap“ als Kämpferin für ein neues Heimatgefühl. Als "Dee Ex" ist sie derzeit ein Internetphänomen und irritiert die YouTube-Gemeinde mit volkstümelndem "Agitprop" - eine Wortschöpfung aus Agitation und Propaganda.“
  2. a b Dee Ex und die Nazi-Rocker, Frank Metzger, Berlin rechtsaußen, 3. Juni 2011
  3. a b c d Milla Frühling: Rechter HipHop: Dee Ex, Netz-gegen-Nazis.de, 28. Juli 2011
  4. a b c Markus Ströhlein: Rappen fürs Vaterland, Jungle World, 11. März 2010
  5. a b Silvio Duwe: Rechtskurs bringt „Die Freiheit“ ins Schlingern, Telepolis, 1. November 2010
  6. Dee Ex - „ich weiß …“ (Memento vom 18. Juli 2016 im Internet Archive), Promo-Text für CD „ich weiß …“ auf Webseite des Schild Verlags. aufgerufen am 17. Mai 2013
  7. a b Werner Reisinger: Aus den Augen. Skinheads. Paroli, 5. Juli 2012, archiviert vom Original am 28. Dezember 2013; abgerufen am 22. März 2016.
  8. Lutz Neitzert: Musik und Extremismus (Memento des Originals vom 7. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verfassungsschutz.brandenburg.de, in: Kultur des Hasses. Extremisten und Musik, Tagungsband zu Kultur des Hasses, Veranstaltung des Verfassungsschutzes Brandenburg am 16. Juni 2011 in Potsdam (PDF; 1,3 MB)
  9. Gemäß Aussagen von Mia Herm in: „Politik ist Korruption pur“. 21. Juni 2013, archiviert vom Original am 22. Dezember 2015; abgerufen am 1. August 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.[tt_news=87687&no_cache=1 @1][tt_news=87687&no_cache=1 @2]Vorlage:Webachiv/IABot/www.jungefreiheit.de, Junge Freiheit, 2. November 2011.
  10. Cay Dobberke: Rechte im Rathaus Bezirk kündigt Ratskeller Schmargendorf. Der Tagesspiegel, 24. Februar 2011, abgerufen am 22. März 2016.
  11. Cay Dobberke: Nach rechten Tagungen Schmargendorfer Ratskeller-Chef soll gekündigt werden. Der Tagesspiegel, 24. Januar 2011, abgerufen am 22. März 2016.
  12. Cay Dobberke: Gastronomie Habel-Wirte übernehmen Ratskeller Schmargendorf. Der Tagesspiegel, 24. März 2012, abgerufen am 22. März 2016.
  13. die neue rechte compact-klasse, apabiz, Berlin rechtsaußen, 8. Dezember 2010
  14. Weltpremiere oder Weltverschwörung: Die Compact Konferenz in Berlin, Arne Zillmer, Zeit Online, 23. November 2012
  15. Der Rechtspopulismus des Jürgen Elsässer, Max Brym, hagalil.com, 19. Januar 2011
  16. a b „Ich habe die Freiheit gewählt“ (Memento vom 19. September 2012 im Internet Archive), Interview mit Dee Ex von Moritz Schwarz, Junge Freiheit, 6. Februar 2010
  17. Neonazis in Berlin & Brandenburg – eine Antifa-Recherche. April 2013, Fight Back #5, April 2013, S. 35, aufgerufen am 16. Juli 2013 (PDF; 10,8 MB)
  18. Dee Ex – … Ich weiß, Eintrag bei discogs.com, aufgerufen am 17. Mai 2013
  19. Thomas Anderson: Geballte Menschenfeindlichkeit: Der gemeinsame Nenner Antisemitismus ‚vereint‘ beim „Al-Quds-Tag“, Netz-gegen-Nazis.de, 24. August 2012
  20. Laut Aussagen in dem Artikel Mit Dee Ex' Patriotismus zur Freiheit: Exklusivinterview mit Dee Ex. NID Infoblog, 13. April 2010.
  21. Manuel Ochsenreiter: Dee Ex alias Mia – „das deutsche Mädchen“ – die Rebellin am Mikrophon. In: Zuerst!, Nr. 6/2010, 6. Juni 2010.