„Karlovice ve Slezsku“ – Versionsunterschied

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| Bürgermeister = Karel Batík
| Bürgermeister = Jana Helekalová
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'''Karlovice''' (deutsch ''Karlsthal'') ist eine Gemeinde in [[Tschechien]].


== Geografie ==
'''Karlovice''' (deutsch ''Karlsthal'') ist eine Gemeinde mit 1.128 Einwohnern <small>(1. Januar 2004)</small> in [[Tschechien]]. Die Dorfmitte des langgestreckten Ortes im [[Okres Bruntál]] befindet sich 5 km südöstlich von [[Vrbno pod Pradědem]] in einer Meereshöhe von 478 m.ü.M.
Die Gemeinde befindet sich im [[Altvatergebirge]] im Tal der [[Oppa]]. Karlovice ist der Mikroregion Vrbensko angeschlossen. Die Dorfmitte des langgestreckten Ortes im [[Okres Bruntál]] befindet sich fünf Kilometer südöstlich von [[Vrbno pod Pradědem]] in einer Meereshöhe von 478 m ü. M.

Die Gemeinde befindet sich im [[Altvatergebirge]] im Tal der [[Oppa]]. Karlovice ist der Mikroregion Vrbensko angeschlossen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Karlovice.jpg|mini|Karlovice]]
Über dem Dorf befand sich einst die Burg Freudenstein, angelegt im 13. Jahrhundert. Die erste Besiedlung erfolgte recht spät ab dem Jahr 1527. Der erste urkundliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1558, damals unter dem Namen ''Hütten''. Dieses Dorf wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] ausgelöscht. Nach 1720 wurden im Ort Hammerwerke erstellt, die bis in das 19. Jahrhundert in Betrieb waren. Der Name ''Karlsthal'' wurde vom Gründer dem Herzog von [[Krnov|Jägerndorf]] [[Karl von Liechtenstein]] (Karel z Lichtenštejna) und den Hammerwerken abgeleitet (Karl-Stahl). Später siedelten sich Betriebe der Holz- und Papierverarbeitung an. Heute gilt das Dorf als Zentrum für Naherholung und Tourismus. Die Gemeinde Karlsthal hatte am 1. Dezember 1930 1694 Einwohner, am 17. Mai 1939 1698 und am 22. Mai 1947 nur noch 943 Bewohner. Die deutschen Bewohner wurden nach 1945 enteignet und vertrieben.
Über dem Dorf befand sich einst die [[Burg Freudenštejn|Burg Freudenstein]], angelegt im 13. Jahrhundert. Die erste Besiedlung erfolgte recht spät ab dem Jahr 1527. Der erste urkundliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1558, damals unter dem Namen ''Hütten''. Dieses Dorf wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] ausgelöscht. Nach 1720 wurden im Ort Hammerwerke erstellt, die bis in das [[19. Jahrhundert]] in Betrieb waren. Der Name ''Karlsthal'' wurde vom Gründer dem Herzog von [[Krnov|Jägerndorf]] [[Karl I. (Liechtenstein)|Karl von Liechtenstein]] (Karel z Lichtenštejna) und den Hammerwerken abgeleitet (Karl-Stahl). Später siedelten sich Betriebe der Holz- und Papierverarbeitung an. 1872 wurde die Bezirksstraße nach [[Holčovice|Hillersdorf]] gebaut. Heute gilt das Dorf als Zentrum für Naherholung und Tourismus. Die Gemeinde Karlsthal hatte am 1. Dezember 1930 1694 Einwohner, am 17. Mai 1939 1698 und am 22. Mai 1947 nur noch 943 Bewohner.


Nach dem [[Münchner Abkommen]] wurde der Ort dem [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum [[Landkreis Freudenthal]]. Die meisten deutschen Bewohner wurden 1946 vertrieben. Im Jahre 1953 wurde die verlassene Gemeinde [[Adamov (Karlovice ve Slezsku)|Adamov]] offiziell aufgehoben und ihre Fluren Karlovice zugeschlagen. 1958 wurde Nové Karlovice von [[Vrbno pod Pradědem]] nach Karlovice umgemeindet.
== Bürgermeister ==

*1901 bis 1903 Franz Bartsch, Kaufmann
== Politik ==
*1904 bis 1907 Moritz Herdin, Papiermüller
=== Bürgermeister ===
*1908 bis 1910 Alois Reichel, Fleischer
*1911 bis 1918 Johann Reichel, Landwirt
* 1901 bis 1903 Franz Bartsch, Kaufmann
*1919 bis 1922 Josef Czech, Hufschmied
* 1904 bis 1907 Moritz Herdin, Papiermüller
*1923 bis 1926 Josef Blaschke, Lehrer a.D.
* 1908 bis 1910 Alois Reichel, Fleischer
*1927 bis 1930 Alois Freimann, Tischler
* 1911 bis 1918 Johann Reichel, Landwirt
*1931 bis 1933 Rudolf Engl, Forstmeister
* 1919 bis 1922 Josef Czech, Hufschmied
* 1923 bis 1926 Josef Blaschke, Lehrer a.&nbsp;D.
*1934 bis 1937 Johann Klemenz, Fabrikarbeiter
*1938 bis 1945 Adolf Weber, Werksbeamter a.D.
* 1927 bis 1930 Alois Freimann, Tischler
* 1931 bis 1933 Rudolf Engl, Forstmeister
* 1934 bis 1937 Johann Klemenz, Fabrikarbeiter
* 1938 bis 1945 Adolf Weber, Werksbeamter a. D.
== Gemeindegliederung ==
Die Gemeinde Karlovice besteht aus den Ortsteilen Karlovice (''Karlsthal-Vorderdorf'') und [[Zadní Ves]] (''Karlsthal-Hinterdorf''). Grundsiedlungseinheiten sind [[Adamov (Karlovice ve Slezsku)|Adamov]] (''Adamsthal''), Karlovice, [[Nové Purkartice]] (''Neubürgersdorf'') und Zadní Ves. Zu Karlovice gehören zudem die Ortslagen [[Hájovny]] (''Hegerhäuser'') und [[Nové Karlovice]] (''Neu Karlsthal'') sowie die Berghütten Čertovka und Mechovka.

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Adamov u Karlovic (174 ha), Karlovice ve Slezsku (1532 ha) und Nové Purkartice (458 ha).


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Bild:Karlovice.jpg|thumb|Karlovice]]
* [[Barock]]kirche des Hl. [[Johann von Nepomuk]] (1777 bis 1779). Davor stand auf diesem Platz eine Holzkapelle.
* [[Barock]]kirche des Hl. [[Johann von Nepomuk]] (1777 bis 1779). Davor stand auf diesem Platz eine Holzkapelle.
* Barockhaus (1745)
* Barockhaus (1745)
* Sensenmanufaktur (1600), technisches Denkmal
* Sensenmanufaktur (1600), technisches Denkmal

== Gemeindegliederung ==
Zu Karlovice gehören der Ortsteil Zadní Ves (''Neukarlsthal'', auch ''Hinterdorf'') sowie die Fluren der früheren Dörfer Adamov (''Adamsthal'') und Nové Purkartice (''Neubürgersdorf'').

=== Adamsthal ===
Das Dorf Adamsthal hatte 1850 521 Einwohner, 1880 415 Einwohner und 67 Häuser, 1900 291 Einwohner und 70 Häuser, 1921 262 Einwohner und 68 Häuser, am 1. Dezember 1930 285 Einwohner und 64 Häuser, am 17. Mai 1939 262 Einwohner, sämtlich Deutsche.

Von August bis Oktober 1946 wurden alle Deutschen, die nach dem Zweiten Wektkrieg verblieben oder zurückkehrten, aus Adamsthal vertrieben – insgesamt 207, nach Bayern, Hessen und Württemberg.

Ende 1945 kamen Slowaken und einige wenige Tschechen, am 22. Mai 1947 hatte Adamov 104 Bewohner. Nach 1948 gingen die meisten Neusiedler, 1949 die letzten. 1950 hatte Adamov keine Einwohner mehr. Es standen noch 12 Häuser, davon wurden einige 1951 abgebrochen, die restlichen wurden als landwirtschaftliche Gebäude genutzt. 1952/53 wurde Adamov als Gemeinde aus den Büchern gelöscht, 1957/58 alle Mauerreste und Gebäude vollständig geschleift.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*http://www.karloviceveslezsku.cz/ (tschechisch)
* [https://www.karlovice.eu/nase-obec/ Geschichte von Karlovice (tschechisch)]
* [https://vdp.cuzk.cz/vdp/ruian/obce/597481 Karlovice im Registr územní identifikace, adres a nemovitostí (RÚIAN)]
== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 6. September 2024, 02:20 Uhr

Karlovice
Wappen von Karlovice
Karlovice ve Slezsku (Tschechien)
Karlovice ve Slezsku (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Bruntál
Fläche: 2163 ha
Geographische Lage: 50° 6′ N, 17° 27′ OKoordinaten: 50° 6′ 20″ N, 17° 26′ 44″ O
Höhe: 473 m n.m.
Einwohner: 1.012 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 793 26
Kfz-Kennzeichen: T
Verkehr
Straße: Město Albrechtice - Vrbno pod Pradědem
Bahnanschluss: Milotice nad Opavou–Vrbno pod Pradědem
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Jana Helekalová (Stand: 2024)
Adresse: Karlovice 183
793 23 Karlovice
Gemeindenummer: 597481
Website: www.karlovice.eu

Karlovice (deutsch Karlsthal) ist eine Gemeinde in Tschechien.

Die Gemeinde befindet sich im Altvatergebirge im Tal der Oppa. Karlovice ist der Mikroregion Vrbensko angeschlossen. Die Dorfmitte des langgestreckten Ortes im Okres Bruntál befindet sich fünf Kilometer südöstlich von Vrbno pod Pradědem in einer Meereshöhe von 478 m ü. M.

Karlovice

Über dem Dorf befand sich einst die Burg Freudenstein, angelegt im 13. Jahrhundert. Die erste Besiedlung erfolgte recht spät ab dem Jahr 1527. Der erste urkundliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1558, damals unter dem Namen Hütten. Dieses Dorf wurde im Dreißigjährigen Krieg ausgelöscht. Nach 1720 wurden im Ort Hammerwerke erstellt, die bis in das 19. Jahrhundert in Betrieb waren. Der Name Karlsthal wurde vom Gründer dem Herzog von Jägerndorf Karl von Liechtenstein (Karel z Lichtenštejna) und den Hammerwerken abgeleitet (Karl-Stahl). Später siedelten sich Betriebe der Holz- und Papierverarbeitung an. 1872 wurde die Bezirksstraße nach Hillersdorf gebaut. Heute gilt das Dorf als Zentrum für Naherholung und Tourismus. Die Gemeinde Karlsthal hatte am 1. Dezember 1930 1694 Einwohner, am 17. Mai 1939 1698 und am 22. Mai 1947 nur noch 943 Bewohner.

Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Freudenthal. Die meisten deutschen Bewohner wurden 1946 vertrieben. Im Jahre 1953 wurde die verlassene Gemeinde Adamov offiziell aufgehoben und ihre Fluren Karlovice zugeschlagen. 1958 wurde Nové Karlovice von Vrbno pod Pradědem nach Karlovice umgemeindet.

  • 1901 bis 1903 Franz Bartsch, Kaufmann
  • 1904 bis 1907 Moritz Herdin, Papiermüller
  • 1908 bis 1910 Alois Reichel, Fleischer
  • 1911 bis 1918 Johann Reichel, Landwirt
  • 1919 bis 1922 Josef Czech, Hufschmied
  • 1923 bis 1926 Josef Blaschke, Lehrer a. D.
  • 1927 bis 1930 Alois Freimann, Tischler
  • 1931 bis 1933 Rudolf Engl, Forstmeister
  • 1934 bis 1937 Johann Klemenz, Fabrikarbeiter
  • 1938 bis 1945 Adolf Weber, Werksbeamter a. D.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Karlovice besteht aus den Ortsteilen Karlovice (Karlsthal-Vorderdorf) und Zadní Ves (Karlsthal-Hinterdorf). Grundsiedlungseinheiten sind Adamov (Adamsthal), Karlovice, Nové Purkartice (Neubürgersdorf) und Zadní Ves. Zu Karlovice gehören zudem die Ortslagen Hájovny (Hegerhäuser) und Nové Karlovice (Neu Karlsthal) sowie die Berghütten Čertovka und Mechovka.

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Adamov u Karlovic (174 ha), Karlovice ve Slezsku (1532 ha) und Nové Purkartice (458 ha).

Sehenswürdigkeiten

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  • Barockkirche des Hl. Johann von Nepomuk (1777 bis 1779). Davor stand auf diesem Platz eine Holzkapelle.
  • Barockhaus (1745)
  • Sensenmanufaktur (1600), technisches Denkmal

Einzelnachweise

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  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)