„Établissements Cegga“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Bessere Kat
L. aus W. (Diskussion | Beiträge)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 13 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Établissements Cegga''' war ein in [[Aigle VD|Aigle]], [[Schweiz]], ansässiger Hersteller von Sportwagen, der in den 1960er-Jahren zwei Rennwagen für die Formel 1 konstruierte. Eines der Fahrzeuge wurde 1962 zu zwei Formel-1-Rennen gemeldet; ein regulärer Rennbetrieb im Grand-Prix-Sport ließ sich allerdings nicht realisieren.
<!-- schweizbezogen -->'''Établissements Cegga''' war ein im [[Kanton Waadt|waadtländischen]] [[Aigle VD|Aigle]] ansässiger [[Schweiz]]er Hersteller von Sportwagen, der in den 1960er-Jahren zwei Rennwagen für die [[Formel 1]] konstruierte. Eines der Fahrzeuge wurde 1962 zu zwei Formel-1-Rennen gemeldet; ein regulärer Rennbetrieb im Grand-Prix-Sport liess sich allerdings nicht realisieren.


== Das Unternehmen ==
== Das Unternehmen ==
Etablissements Cegga wurde 1960 von den Geschwistern Claude und Georges Gachnang in Aigle gegründet. Die Unternehmensbezeichnung Cegga ergab sich aus der Zusammenstellung der Anfangsbuchstaben von '''C'''harles '''E'''t '''G'''eorges '''G'''achnang, '''A'''igle.
Établissements Cegga wurde 1960 von den Geschwistern Claude und [[Georges Gachnang]] in Aigle gegründet. Die Unternehmensbezeichnung Cegga ergab sich aus der Zusammenstellung der Anfangsbuchstaben von '''C'''laude '''E'''t '''G'''eorges '''G'''achnang, '''A'''igle.


Das Unternehmen entstand aus der Rennleidenschaft der Brüder Gachnang. Georges Gachnang war ein Hobbyrennfahrer, der seit den 1950er-Jahren an zahlreichen Rennen teilnahm; sein Bruder Claude war in erster Linie für die Vorbereitung der eingesetzten Rennwagen verantwortlich. 1960 startete Georges Gachnang zusammen mit André Wicky beim [[24-Stunden-Rennen von Le Mans 1960|24-Stunden-Rennen von Le Mans]]. Sie brachten ihren von Claude Gachnang vorbereiteten [[AC Ace]] mit [[Bristol Cars|Bristol]]-Motor ins Ziel, hatten aber mit 239 von 314 möglichen Runden eine zu geringe Distanz zurückgelegt, um klassifiziert zu sein. Später übernahmen die Gachnang-Brüder einen 1958 hergestellten [[Ferrari 250 Testa Rossa]] (Fahrgestellnummer 0742TR) und rüsteten ihn auf die 1961er Spezifikation um. Das Fahrzeug hieß daraufhin Gachnang-Ferrari 3000S Cegga. Georges Gachnang fuhr das Auto 1961 und 1962 bei Bergrennen.<ref>Eintrag auf der Internetseite [http://www.finecars.cc/en/editorial/article/news/collectors-corner-ferrari-250-testarossa/index.html?no_cache=1&tx_ttnews%5BbackPid%5D=262&cHash=32a0b22a1f www.finecars.cc] (abgerufen am 30. November 2010).</ref>
Das Unternehmen entstand aus der Rennleidenschaft der Brüder Gachnang. Georges Gachnang war ein Hobbyrennfahrer, der seit den 1950er-Jahren an zahlreichen Rennen teilnahm; sein Bruder Claude war in erster Linie für die Vorbereitung der eingesetzten Rennwagen verantwortlich. 1960 startete Georges Gachnang zusammen mit [[André Wicky]] beim [[24-Stunden-Rennen von Le Mans 1960|24-Stunden-Rennen von Le Mans]]. Sie brachten ihren von Claude Gachnang vorbereiteten [[AC Ace]] mit [[Bristol Cars|Bristol]]-Motor ins Ziel, hatten aber mit 239 von 314 möglichen Runden eine zu geringe Distanz zurückgelegt, um klassifiziert zu sein. Später übernahmen die Gachnang-Brüder einen 1958 hergestellten [[Ferrari 250 Testa Rossa]] (Fahrgestellnummer 0742TR) und rüsteten ihn auf die 1961er Spezifikation um. Das Fahrzeug hiess daraufhin [[Cegga-Ferrari 3000S]]. Georges Gachnang fuhr das Auto 1961 und 1962 bei Bergrennen.<ref>Eintrag auf der Internetseite [http://www.finecars.cc/en/editorial/article/news/collectors-corner-ferrari-250-testarossa/index.html?no_cache=1&tx_ttnews%5BbackPid%5D=262&cHash=32a0b22a1f www.finecars.cc] (abgerufen am 30. November 2010).</ref> Das [[1000-km-Rennen am Nürburgring 1962]] beendete er mit diesem Fahrzeug an der 17. Stelle der Gesamtwertung; ein Ergebnis, das gleichzeitig dem dritten Rang in der Klasse für Sportwagen bis 3-Liter-Hubraum entsprach.


1960 gründeten die Gachnang-Brüder in Aigle einen Garagenbetrieb, in dem sie begannen, eigene Sportwagen aufzubauen.<ref>Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65, S. 62.</ref> Die durch die Überarbeitung und Herstellung von Sportwagen gewonnenen Erfahrungen mündeten in einem Formel-1-Auto, das die Gachnang-Brüder 1961 entwickelten und aufbauten. Einige Jahre später entstand ein weiteres Formel-1-Auto, das nicht über die Testphase hinauskam.
1960 gründeten die Gachnang-Brüder in Aigle einen Garagenbetrieb, in dem sie begannen, eigene Sportwagen aufzubauen.<ref name="ReferenceA">Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65, S. 62.</ref> Die durch die Überarbeitung und Herstellung von Sportwagen gewonnenen Erfahrungen mündeten in einem Formel-1-Auto, das die Gachnang-Brüder 1961 entwickelten und aufbauten. Einige Jahre später entstand ein weiteres Formel-1-Auto, das nicht über die Testphase hinauskam.


Cegga bestand bis 1970.<ref>Eintragung zur Marke auf der Internetseite [http://www.swisscarregister.ch/de/a_fahrzeug.html#cegga www.swisscarregister.ch] (abgerufen am 30. November 2010).</ref>
Cegga bestand bis 1970.<ref>Eintragung zur Marke auf der Internetseite {{Webarchiv|text=www.swisscarregister.ch|url=http://www.swisscarregister.ch/de/a_fahrzeug.html|wayback=20101225203020}} (abgerufen am 30. November 2010).</ref> Die Familie Gachnang blieb jedoch mit der 1972 von Georges Gachnang gegründeten Autogarage weiterhin in der Automobilbranche tätig.<!-- Quelle: http://web.archive.org/web/20030503224306/www.gachnang-automobiles.ch/fr/gachnang-index/gachnang-firmenportrait.htm -->


== Der Cegga-Maserati ==
== Der Cegga-Maserati ==
Ceggas erstes Formel-1-Auto ruhte auf einem zumeist als „unkompliziert“<ref>Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65, S. 62.</ref> beschriebenen Rohrrahmen, der den Konstruktionen ähnelte, die bereits bei den vorangegangenen Cegga-Sportwagen verwendet worden waren. Alle Räder waren einzeln aufgehängt. Als Antrieb diente ein 1,5 Liter großer Vierzylindermotor, der vom italienischen Sportwagenhersteller [[Maserati]] bezogen wurde; von dort kam auch das Fünfganggetriebe.
Ceggas erstes Formel-1-Auto ruhte auf einem zumeist als „unkompliziert“<ref name="ReferenceA"/> beschriebenen Rohrrahmen, der den Konstruktionen ähnelte, die bereits bei den vorangegangenen Cegga-Sportwagen verwendet worden waren. Alle Räder waren einzeln aufgehängt. Als Antrieb diente ein 1,5 Liter grosser Vierzylindermotor, der vom italienischen Sportwagenhersteller [[Maserati]] bezogen wurde; von dort kam auch das Fünfganggetriebe.


Die Etablissements Cegga meldeten das Fahrzeug erstmals für den Grand Prix de Pau, ein nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählendes Rennen, das im April 1962 abgehalten wurde. Fahrer war der Schweizer [[Maurice Caillet]]. Caillet nahm am Training teil, konnte sich allerdings nicht qualifizieren. Einen Monat später trat das Unternehmen zum Gran Premio di Napoli auf dem Kurs von Posillipo an; auch hier verpasste Caillet die Qualifikation.<ref>Statistik des Gran Premio di Napoli 1962 auf der Internetseite [http://www.formula2.net/F162_Index.htm www.formula2.net] (abgerufen am 1. Dezember 2010).</ref> Danach stellten die Gachnang-Brüder ihre Formel 1-Bemühungen ein.
Die Établissements Cegga meldeten das Fahrzeug erstmals für den Grand Prix de Pau, ein nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählendes Rennen, das im April 1962 abgehalten wurde. Fahrer war der Schweizer [[Maurice Caillet]]. Caillet nahm am Training teil, konnte sich allerdings nicht qualifizieren. Einen Monat später trat das Unternehmen zum Gran Premio di Napoli auf dem Kurs von Posillipo an; auch hier verpasste Caillet die Qualifikation.<ref>Statistik des Gran Premio di Napoli 1962 auf der Internetseite [http://www.formula2.net/F162_Index.htm www.formula2.net] (abgerufen am 1. Dezember 2010).</ref> Danach stellten die Gachnang-Brüder ihre Formel-1-Bemühungen ein.


Georges Gachnang berichtete später, Maserati habe Interesse an einer Weiterentwicklung des Formel-1-Projekts gehabt und Werksunterstützung für künftige Einsätze angeboten. Die Idee habe sich allerdings wegen familiärer Probleme nicht realisieren lassen. Stattdessen wurde der Cegga-Maserati verkauft. Das Auto wurde in den folgenden Jahren in erster Linie bei Bergrennen eingesetzt; Fahrer war hier unter anderem Albino Fontana.<ref>Sébastien Buemi - der Star aus einem Motorsport-Clan: Kurze Geschichte von Cegga auf der Internetseite [http://www.inside-racing.de/motorsportgeschichten/978-f1-sebastien-buemi-der-star-aus-einem-motorsport-clan.html www.inside-racing.de] (abgerufen am 30. November 2010).</ref>
Georges Gachnang berichtete später, Maserati habe Interesse an einer Weiterentwicklung des Formel-1-Projekts gehabt und Werksunterstützung für künftige Einsätze angeboten. Die Idee habe sich allerdings wegen familiärer Probleme nicht realisieren lassen. Stattdessen wurde der Cegga-Maserati verkauft. Das Auto wurde in den folgenden Jahren in erster Linie bei Bergrennen eingesetzt; Fahrer war hier unter anderem Albino Fontana.<ref name="www.inside-racing.de">Sébastien Buemi - der Star aus einem Motorsport-Clan: Kurze Geschichte von Cegga auf der Internetseite [http://www.inside-racing.de/motorsportgeschichten/978-f1-sebastien-buemi-der-star-aus-einem-motorsport-clan.html www.inside-racing.de] (abgerufen am 30. November 2010).</ref>


== Der Cegga-Ferrari ==
== Der Cegga-Ferrari ==
1966 entstand bei Cegga ein weiteres Auto für die Formel 1, das mit einem Zwölfzylindermotor von [[Scuderia Ferrari|Ferrari]] ausgestattet war. Das Fahrzeug hatte Ähnlichkeiten mit dem [[Lotus 24]]. Georges Gachnang testete den Wagen auf dem Kurs von [[Autodromo Nazionale Monza|Monza]]. Ein werksseitiger Renneinsatz in der Formel 1 ließ sich allerdings nicht finanzieren.<ref>Sébastien Buemi - der Star aus einem Motorsport-Clan: Kurze Geschichte von Cegga auf der Internetseite [http://www.inside-racing.de/motorsportgeschichten/978-f1-sebastien-buemi-der-star-aus-einem-motorsport-clan.html www.inside-racing.de] (abgerufen am 30. November 2010).</ref>
1966 entstand bei Cegga ein weiteres Auto für die Formel 1, das mit einem Zwölfzylindermotor von [[Scuderia Ferrari|Ferrari]] ausgestattet war. Das Fahrzeug hatte Ähnlichkeiten mit dem [[Lotus 24]]. Georges Gachnang testete den Wagen auf dem Kurs von [[Autodromo Nazionale Monza|Monza]]. Ein werksseitiger Renneinsatz in der Formel 1 liess sich allerdings nicht finanzieren.<ref name="www.inside-racing.de"/>


Der Wagen wurde stattdessen ab 1967 bei Bergrennen in der Schweiz und in Frankreich eingesetzt. Fahrer war zunächst Georges Gachnang.<ref>Abbildung des Cegga-Ferrari aus dem Jahr 1967 mit Georges Gachnang am Steuer auf der Internetseite [http://forums.autosport.com/lofiversion/index.php/t92919.html forums.autosport.com] (abgerufen am 30. November 2010).</ref> Später übernahm Philippe Panis, der Vater des Formel-1-Piloten [[Olivier Panis]], den Wagen.
Der Wagen wurde stattdessen ab 1967 bei Bergrennen in der Schweiz und in Frankreich eingesetzt. Fahrer war zunächst Georges Gachnang.<ref>Abbildung des Cegga-Ferrari aus dem Jahr 1967 mit Georges Gachnang am Steuer auf der Internetseite [http://forums.autosport.com/lofiversion/index.php/t92919.html forums.autosport.com] (abgerufen am 30. November 2010).</ref> Später übernahm Philippe Panis, der Vater des Formel-1-Piloten [[Olivier Panis]], den Wagen.


== Trivia ==
== Trivia ==
Georges Gachnang ist der Großvater des Schweizer Formel-1-Piloten [[Sébastien Buemi]] und der Rennfahrerin [[Natacha Gachnang]].<ref>Fotografien von Natacha und Georges Gachnang auf der Internetseite [http://natacha.blog.24heures.ch/tag/cegga natacha.blog.24heures.ch] (abgerufen am 30. November 2010).</ref>
Georges Gachnang ist der Grossvater des Schweizer Formel-1-Piloten [[Sébastien Buemi]] und der Rennfahrerin [[Natacha Gachnang]].<ref>Fotografien von Natacha und Georges Gachnang auf der Internetseite [http://natacha.blog.24heures.ch/tag/cegga natacha.blog.24heures.ch]{{Toter Link|date=2018-03|url=http://natacha.blog.24heures.ch/tag/cegga}} (abgerufen am 30. November 2010).</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 32: Zeile 32:
<references />
<references />


{{Navigationsleiste Schweizer Automobilmarken}}

{{SORTIERUNG:Etablissements Cegga}}
[[Kategorie:Ehemaliger Pkw-Hersteller (Schweiz)]]
[[Kategorie:Formel-1-Motorenhersteller]]
[[Kategorie:Formel-1-Motorenhersteller]]
[[Kategorie:Unternehmen (Kanton Waadt)]]
[[Kategorie:Sport (Aigle VD)]]
[[Kategorie:Geschichte (Kanton Waadt)]]
[[Kategorie:Organisation (Aigle VD)]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1960]]

Aktuelle Version vom 29. September 2024, 08:30 Uhr

Établissements Cegga war ein im waadtländischen Aigle ansässiger Schweizer Hersteller von Sportwagen, der in den 1960er-Jahren zwei Rennwagen für die Formel 1 konstruierte. Eines der Fahrzeuge wurde 1962 zu zwei Formel-1-Rennen gemeldet; ein regulärer Rennbetrieb im Grand-Prix-Sport liess sich allerdings nicht realisieren.

Das Unternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Établissements Cegga wurde 1960 von den Geschwistern Claude und Georges Gachnang in Aigle gegründet. Die Unternehmensbezeichnung Cegga ergab sich aus der Zusammenstellung der Anfangsbuchstaben von Claude Et Georges Gachnang, Aigle.

Das Unternehmen entstand aus der Rennleidenschaft der Brüder Gachnang. Georges Gachnang war ein Hobbyrennfahrer, der seit den 1950er-Jahren an zahlreichen Rennen teilnahm; sein Bruder Claude war in erster Linie für die Vorbereitung der eingesetzten Rennwagen verantwortlich. 1960 startete Georges Gachnang zusammen mit André Wicky beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Sie brachten ihren von Claude Gachnang vorbereiteten AC Ace mit Bristol-Motor ins Ziel, hatten aber mit 239 von 314 möglichen Runden eine zu geringe Distanz zurückgelegt, um klassifiziert zu sein. Später übernahmen die Gachnang-Brüder einen 1958 hergestellten Ferrari 250 Testa Rossa (Fahrgestellnummer 0742TR) und rüsteten ihn auf die 1961er Spezifikation um. Das Fahrzeug hiess daraufhin Cegga-Ferrari 3000S. Georges Gachnang fuhr das Auto 1961 und 1962 bei Bergrennen.[1] Das 1000-km-Rennen am Nürburgring 1962 beendete er mit diesem Fahrzeug an der 17. Stelle der Gesamtwertung; ein Ergebnis, das gleichzeitig dem dritten Rang in der Klasse für Sportwagen bis 3-Liter-Hubraum entsprach.

1960 gründeten die Gachnang-Brüder in Aigle einen Garagenbetrieb, in dem sie begannen, eigene Sportwagen aufzubauen.[2] Die durch die Überarbeitung und Herstellung von Sportwagen gewonnenen Erfahrungen mündeten in einem Formel-1-Auto, das die Gachnang-Brüder 1961 entwickelten und aufbauten. Einige Jahre später entstand ein weiteres Formel-1-Auto, das nicht über die Testphase hinauskam.

Cegga bestand bis 1970.[3] Die Familie Gachnang blieb jedoch mit der 1972 von Georges Gachnang gegründeten Autogarage weiterhin in der Automobilbranche tätig.

Der Cegga-Maserati

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ceggas erstes Formel-1-Auto ruhte auf einem zumeist als „unkompliziert“[2] beschriebenen Rohrrahmen, der den Konstruktionen ähnelte, die bereits bei den vorangegangenen Cegga-Sportwagen verwendet worden waren. Alle Räder waren einzeln aufgehängt. Als Antrieb diente ein 1,5 Liter grosser Vierzylindermotor, der vom italienischen Sportwagenhersteller Maserati bezogen wurde; von dort kam auch das Fünfganggetriebe.

Die Établissements Cegga meldeten das Fahrzeug erstmals für den Grand Prix de Pau, ein nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählendes Rennen, das im April 1962 abgehalten wurde. Fahrer war der Schweizer Maurice Caillet. Caillet nahm am Training teil, konnte sich allerdings nicht qualifizieren. Einen Monat später trat das Unternehmen zum Gran Premio di Napoli auf dem Kurs von Posillipo an; auch hier verpasste Caillet die Qualifikation.[4] Danach stellten die Gachnang-Brüder ihre Formel-1-Bemühungen ein.

Georges Gachnang berichtete später, Maserati habe Interesse an einer Weiterentwicklung des Formel-1-Projekts gehabt und Werksunterstützung für künftige Einsätze angeboten. Die Idee habe sich allerdings wegen familiärer Probleme nicht realisieren lassen. Stattdessen wurde der Cegga-Maserati verkauft. Das Auto wurde in den folgenden Jahren in erster Linie bei Bergrennen eingesetzt; Fahrer war hier unter anderem Albino Fontana.[5]

Der Cegga-Ferrari

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1966 entstand bei Cegga ein weiteres Auto für die Formel 1, das mit einem Zwölfzylindermotor von Ferrari ausgestattet war. Das Fahrzeug hatte Ähnlichkeiten mit dem Lotus 24. Georges Gachnang testete den Wagen auf dem Kurs von Monza. Ein werksseitiger Renneinsatz in der Formel 1 liess sich allerdings nicht finanzieren.[5]

Der Wagen wurde stattdessen ab 1967 bei Bergrennen in der Schweiz und in Frankreich eingesetzt. Fahrer war zunächst Georges Gachnang.[6] Später übernahm Philippe Panis, der Vater des Formel-1-Piloten Olivier Panis, den Wagen.

Georges Gachnang ist der Grossvater des Schweizer Formel-1-Piloten Sébastien Buemi und der Rennfahrerin Natacha Gachnang.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag auf der Internetseite www.finecars.cc (abgerufen am 30. November 2010).
  2. a b Mike Lawrence: Grand Prix Cars 1945-65, S. 62.
  3. Eintragung zur Marke auf der Internetseite www.swisscarregister.ch (Memento vom 25. Dezember 2010 im Internet Archive) (abgerufen am 30. November 2010).
  4. Statistik des Gran Premio di Napoli 1962 auf der Internetseite www.formula2.net (abgerufen am 1. Dezember 2010).
  5. a b Sébastien Buemi - der Star aus einem Motorsport-Clan: Kurze Geschichte von Cegga auf der Internetseite www.inside-racing.de (abgerufen am 30. November 2010).
  6. Abbildung des Cegga-Ferrari aus dem Jahr 1967 mit Georges Gachnang am Steuer auf der Internetseite forums.autosport.com (abgerufen am 30. November 2010).
  7. Fotografien von Natacha und Georges Gachnang auf der Internetseite natacha.blog.24heures.ch@1@2Vorlage:Toter Link/natacha.blog.24heures.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) (abgerufen am 30. November 2010).