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Die Muslimbruderschaft hat eine lange Tradition journalistischer Veröffentlichungen. Hasan al-Banna und sein Bruder sollen bereits in den 1920er Jahren mit selbstgebauten Druckpressen experimentiert haben, um Flugblätter zu drucken.<ref>Vgl. Lia: ''The Society of the Muslim Brothers in Egypt.'' Ithaca Press, Reading, 1998, S. 27.</ref> Die Muslimbruderschaft gründete in ihrer frühen Zeit ein eigenes Druckereiunternehmen, das den Namen Sharikat al-Matba‘a al-Islamiyya ("Die Firma der islamischen Druckerei") trug. 1945 wurden Druck und Verlag in zwei Unternehmen aufgeteilt: Sharikat al-Ikhwan li-l-Tab‘a ("Die Bruderschaftsfirma für Druck") und Sharikat al-Ikhwan li-l-Sihafa ("Die Bruderschaftsfirma für Journalismus").<ref>Kupferschmidt: ''Literacy, Illiteracy and Censorship in the Tradition of the Muslim Brotherhood.'' Oxford University Press, Oxford, 2008, S. 177.</ref>


Die erste Phase der Veröffentlichungen der Muslimbruderschaft erstreckte sich von 1928 bis Juni 1933. In dieser Zeit nutzte al-Banna befreundete islamische Zeitschriften, um die Botschaft der Muslimbruderschaft zu verbreiten. Die erste Medienplattform der Bruderschaft war die Zeitschrift al-Shubban al-Muslimun, eines der Sprachrohre einer gleichnamigen Bewegung. Eine weitere Zeitschrift war Majallat al-Fath.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 16.</ref>
Die Muslimbruderschaft hat eine lange Tradition journalistischer Veröffentlichungen. Hasan al-Banna und sein Bruder sollen bereits in den 1920er Jahren mit selbstgebauten Druckpressen experimentiert haben, um Flugblätter zu drucken.<ref>Vgl. Lia: ''The Society of the Muslim Brothers in Egypt.'' Ithaca Press, Reading, 1998, S. 27.</ref> In der Gründungsphase der Muslimbruderschaft nutzte al-Banna befreundete islamische Zeitschriften, um die Botschaft der Muslimbruderschaft zu verbreiten; die Zeitschrift ''aš-Šubbān al-muslimīn'' („Muslimische junge Männer"), eines der Sprachrohre einer gleichnamigen Bewegung und die Zeitschrift ''Majallat al-fatḥ'' („Zeitschrift des Triumphs").<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 16.</ref>


Ab 1933 erhielt die Bewegung zum ersten Mal eine offizielle Lizenz zur Herausgabe einer eigenen Zeitschrift. Al-Banna sehnte sich nach einer Zeitschrift, die ausschließlich seine Bewegung repräsentierte und ihre Botschaft weiter verbreiten konnte. Die erste Zeitschrift der Muslimbrüder erschien wöchentlich und hieß ''Ǧāridat al-ʾiḵwān al-muṣlimīn'' („Zeitschrift der Muslimbrüder"). Das Ziel der Zeitschrift war, dem Publikum islamische Werte zu lehren und zu predigen.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 19-20.</ref> Die Zeitschrift umfasste mehrere Abschnitte, darunter einen religiösen Teil, einen Literaturteil mit Geschichten und Gedichten, politische Aspekte, Biographien der Gefährten des Propheten, einen Frauenteil, die neuesten Nachrichten aus der islamischen Welt, Neuigkeiten über die Aktivitäten der Bruderschaft, Missionsnachrichten, Artikel über die Abschaffung der Prostitution und die Palästinafrage. <ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 21.</ref>


Die zweite Zeitschrift der Muslimbruderschaft war ''al-Nāḏir'' („der Warner"), die wöchentlich erschien. Erstmals erschien die Zeitschrift am 30. Mai 1938. Hauptthemen waren Politik und Islam. Ziel war es, die Idee eines islamischen politischen Regimes zu erklären. Mit einem kritischen Stil und starker Sprache, sollte die Jugend angesprochen werden. <ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 22-23.</ref> ''Maǧallat al-manār'' ("Zeitschrift des Leuchtturms") war die dritte Zeitschrift der Muslimbruderschaftspresse. Die Zeitschrift wurde ab 1898 von dem islamischen Gelehrten Muhammad Rashid Rida herausgegeben. 1939 übernahm Hasan al-Banna die Zeitschrift. Die Zeitschrift wurde monatlich herausgegeben. Inhaltlich soll sie sich mit Diskussionen über den Islam, Koranstudien, Überlegungen und Wissen zu einem breiten Spektrum religiöser Themen wie Theologie, Recht, Geschichtsschreibung befasst haben. Die ägyptische Regierung schloss am Vorabend des Zweiten Weltkriegs alle Medien der Muslimbruderschaft und entzog der Bewegung ihre Lizenz. Man ging wieder zurück auf befreundete Zeitschriften, um Artikel über die Muslimbruderschaft zu veröffentlichen.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 24-26.</ref>
Dann erhielt die Bewegung zum ersten Mal eine offizielle Lizenz zur Herausgabe einer eigenen Zeitschrift.

Schon ihr Gründer, Hasan al-Banna, veröffentlichte Artikel über die Ideologie der Bewegung in Zeitschriften anderer islamischer Bewegungen. Mit wachsender Mitgliederzahl begann die Bruderschaft, eigene Publikationen zu produzieren. Im Laufe der Zeit veröffentlichte sie zahlreiche Bücher, Zeitschriften, Artikel und Flugschriften, wobei sie zunehmend in Konflikt mit den ägyptischen Behörden geriet, die versuchten, diese Veröffentlichungen zu stoppen. Trotz der staatlichen Repression und mehrfachen Rückschlägen schaffte es die Muslimbruderschaft, ein umfangreiches schriftliches Werk zu hinterlassen.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 13.</ref>
Ab 1942 durfte die „Zeitschrift der Muslimbrüder" erneut herausgegeben werden. Sie existierte bis 1948, kurz bevor die Bewegung offiziell aufgelöst wurde. Anfangs erschien sie monatlich, ab 1946 täglich. Sie befasste sich hauptsächlich mit der Verbreitung der Botschaft der Bewegung, der islamischen Gesetzgebung, der islamischen Wirtschaft uns islamischer Bücher. Ein weiteres wichtiges Thema war der Dschihad für Palästina, so wurden Bilder von Märtyrern auf dem Cover abgedruckt und die Zeitschrift veröffentlichte auch verschiedene Artikel, die ihre Leser aufforderten, in den Dschihad nach Palästina zu ziehen. <ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 28-31.</ref>
Eine weitere Zeitung, die Hasan al-Bannās persönliches Projekt war, hieß ''Maǧallat al-šihāb'' („Zeitschrift des Meteoriten"). Al-Banna wollte eine Zeitung, die sich stärker auf islamische Themen spezialisierte. Die erste Ausgabe erschien 1947.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 31-32.</ref>

1948 wurde die Muslimbruderschaft von der Regierung offiziell aufgelöst, weshalb keine Zeitschriften mehr veröffentlicht wurden. 1950 erschien eine neue Wochenzeitschrift mit dem Namen ''al-Mabāḥiṯ'' („die Forscher"). Der damalige Generallenker der Muslimbruderschaft, Salih Ashmawi, übernahm die Zeitschrift, um sie zum neuen Sprachrohr der Bruderschaft zu machen. 1951 erschien die letzte Ausgabe der Wochenzeitschrift.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 32, 34.</ref>

1951 erhielt die Muslimbruderschaft eine Lizenz für die Wochenzeitschrift ''al-Dāʾwa'' („der Ruf"). Sie wurde bis 1953 veröffentlicht, als die Bewegung abermals verboten wurde. Ein wichtiges Thema der Zeitschrift war der Aufruf zum Dschihad gegen die Besatzer.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 35-36.</ref>
Unter Sadats Herrschaft durfte die Muslimbruderschaft ab 1976 wieder ''al-Dāʾwa'', als Monatszeitschrift, herausgeben. Die letzte Ausgabe erschien 1981, als [[Anwar as-Sadat]] die gesamte oppositionelle Presse verbot. Danach wurde die Zeitschrift weiterhin im Ausland veröffentlicht. 1986 wurde die Veröffentlichung endgültig eingestellt. <ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 41.</ref> Die Zeitschrift soll ein wesentliches Element bei der Verbreitung der Botschaft der Bewegung gewesen sein. Vor allem widmete sie sich viel den Studenten, um mehr junge Menschen für die islamische Sache zu gewinnen.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 44-45.</ref>

1987 durfte die Bewegung die Zeitschrift ''Liwāʾ al-ʾislām'' („Brigade des Islams"), als Sprachrohr der Muslimbruderschaft, gründen und veröffentlichen. Sie wurde von 1987 bis 1991 veröffentlicht. Von 1994 bis 1997 erschien sie unregelmäßig. Die Zeitschrift ähnelte inhaltlich und thematisch stark der ''al-Da‘wa''.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 46, 48.</ref> Die Zeitschrift wurde in Ägypten und international veröffentlicht. Sie war kritisch, konfrontativ und hatte einen höchst politischen Ton. Daneben enthielt sie eine Vielzahl an Artikeln, die sich mit anderen Themen befassten, beispielsweise ihre Ansichten zu Frauen und Jugendlichen sowie spirituelle Diskussionen über den Charakter der Muslime.<ref>Vgl. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020, S. 449-450, 459.</ref>

* Kiki M. Santing: ''Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam.'' deGruyter, Berlin, 2020.
* Brynjar Lia: ''The Society of the Muslim Brothers in Egypt : the rise of an Islamic mass movement ; 1928 - 1942.'' Ithaca Press, Reading, 1998.

Aktuelle Version vom 12. Oktober 2024, 15:39 Uhr


Mustafa Mashhur, fünfter Generallenker der Muslimbruderschaft [1]

Mustafa Mashhur (arabisch مصطفى مشهور, DMG Muṣṭafā Mašhūr), auch Mustafa Maschhur (* 15. September 1921 in as-Sadiyyin, Dorf im Gouvernement Sharqiyya; † wahrscheinlich 29. Oktober 2002, oder 14. November 2002),[2] war von 1996 bis zu seinem Tod fünfter Generallenker (al-muršid al-ʿāmm) der ägyptischen Muslimbruderschaft. Er lernte Hasan al-Bannā, den Gründer der Muslimbruderschaft, persönlich kennen und veröffentlichte im Laufe seines Lebens eine Anzahl an Artikeln über Ideologie, Politik und Jugend.[3]

Jugend und Ausbildung

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Mustafa Mashhur wurde 1921 in der Provinz Sharqiyya in Ägypten, als Sohn eines Großgrundbesitzers geboren. In einem Porträt des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera wird berichtet, dass Mashhur als Kind den Koran lernte und die Dorfschule in Minya al-Qamh besuchte, bevor er anschließend erst nach Zagazig und danach nach Kairo zog, um dort die weiterführende Schule abzuschließen.[4] 1943 absolvierte er sein Studium mit einem Diplom in Mathematik an der Fakultät für Naturwissenschaften an der Universität Fu'ads I. (heute die Universität Kairo).[5]

Nach seinem Abschluss arbeitete er als Wettervorhersager und wurde nach Alexandria versetzt. Ein Jahr später kehrte er nach Kairo zurück.[6]

Mitglied der Muslimbruderschaft

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Mashhur lernte Hasan al-Bannā 1936 persönlich kennen. Er trat daraufhin mit nur 17 Jahren der Muslimbruderschaft bei. Innerhalb der Muslimbruderschaft stieg er schnell in höhere Ämter auf.[7] Schon 1948 wurde er aufgrund seiner Loyalität, Moral und Motivation in den neu errichteten geheimen militärischen Apparat der Muslimbruderschaft beordert,[8] der sogenannten Sonder-Abteilung (niẓâm khâṣṣ[9]). Das Ziel dieses Geheimapparats war es, nach Aussage von Mashhur junge Muslimbrüder für den Kampf gegen den britischen Kolonialismus in Ägypten und den israelischen Staat auszubilden.[10]

Am 15. November 1948 wurde in Kairo ein Jeep, beladen mit Waffen und vertraulichen Papieren, abgefangen. Das führte zur sofortigen Verhaftung von 32 Muslimbrüdern, darunter auch Mashhur. Alle waren Mitglieder des bis dahin weitgehend unbekannten Geheimapparats der Muslimbruderschaft.[11] Mashhur wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. 1954 wurde er wegen seiner Zugehörigkeit zur Bruderschaft nach dem gescheiterten Attentat auf Gamal Abdel Nasser zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Kurz nach der Entlassung aus der Haft wurde er 1965 erneut verhaftet und erst unter Präsident Anwar as-Sadat wieder freigelassen.[12]

Nach dem gescheiterten Attentat auf Gamal Abdel Nasser 1954 und der darauffolgenden Repression gegenüber der Muslimbruderschaft entstanden unterschiedliche Meinungen darüber, wie die Organisation weiter bestehen sollte. Einige Mitglieder waren der Ansicht, dass die Bewegung ihren Höhepunkt überschritten hatte und dass die bisherige Organisation nicht ohne Veränderung weiter bestehen könne. Die Idee der Bruderschaft sollte ihrer Meinung nach durch die öffentliche Fürsprache ihrer vorherigen Führer weitergetragen werden. Mustafa Mashhur hingegen vertrat eine oppositionelle Meinung. Er und andere ehemalige Mitglieder des Geheimapparats und der Geheimorganisation glaubten an die Bedeutung einer gut disziplinierten Organisation als Grundlage für die Verbreitung der islamischen Da‘wa. Sie waren der Überzeugung, dass die Bruderschaft sich nicht nur auf soziale Interessenvertretung beschränken sollte. Vielmehr sollte ihr Hauptaugenmerk auf der Rekrutierung einer starken Mitgliederbasis liegen und ihre Energie auf die religiöse Ausbildung ihrer Mitglieder richten. Mashhur war der Ansicht, dass dies nur durch die Wiederherstellung des Geheimapparats erreicht werden könne. Seiner Meinung nach war die rein äußere und öffentliche Mission zur Zeit Nassers, der Grund für die staatliche Repression.[13]

Mashhur unterstützte den dritten Generallenkers der Muslimbruderschaft Umar at-Talmasani in der Politik der Muslimbrüder.[14] Talmasani war von 1972 bis 1986 die offizielle Spitze der Muslimbruderschaft in Ägypten, im Hintergrund wurden die Fäden aber durch Mitglieder des Geheimapparates, wie Kamal As-Sananiri oder Mashhur selbst, gezogen.[15]

Unter Präsident Anwar as-Sadat wurde die Muslimbruderschaft zwar nicht offiziell aber wieder aktiv geduldet. Die Scharia, die die Muslimbruderschaft seit Gründung forderte, wurde sogar als offizielles Strafrecht Ägyptens aufgenommen und ein religiöser Rat (Schūrā) als Grundlage des ägyptischen Gesetzes erklärt. Trotzdem agierte die Muslimbruderschaft gegen Sadat. 1981 kam es deswegen zur Verhaftung von 1.000 Muslimbrüdern[16] Mashhur reiste 1981 noch vor den Verhaftungen nach Kuwait, angeblich nachdem er von Sadats bevorstehenden Razzien erfahren hatte. Er begab sich weiter nach Westdeutschland und blieb dort fünf Jahre.[17] Während seiner Zeit in Deutschland verfasste Mashhur die Allgemeine Satzung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft [18]

1986 wurde Muhammad Hamid Abu al-Nasr vierter Generallenker der Muslimbruderschaft. In diesem Jahr kehrte Mashhur nach Kairo zurück und wurde dessen Stellvertreter.[19]

Die Internationale Organisation der Muslimbruderschaft

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Mashhur entwickelte während seiner Zeit in Deutschland die Allgemeine Satzung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft, die bis heute ein zentrales Dokument der Muslimbruderschaft darstellt.[20] Wie der Titel des Dokuments zeigt, handelt es sich dabei, um die Satzung der Grundstrukturen einer internationalen Organisation der Muslimbruderschaft. Schon Ende der 1970er Jahre, hatten Mitglieder der ägyptischen Muslimbruderschaft angetrieben zu expandieren.[21] Diese Überlegungen und ersten Arbeiten wurden von Mashhur in Deutschland zusammengetragen.[22] Zentral ist in der Allgemeinen Satzung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft, der Aufbau der Führung- und Beratungsriege. Dabei sollte die ägyptische Muslimbruderschaft als Mutterorganisation mit Vormachtstellung gelten, Kairo als Hauptsitz dienen und ein Führungsgremium, bestehend aus acht Ägyptern und fünf Vertretern anderer Länder sowie ein Beratungsgremium Entscheidungen zur Entwicklung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft treffen.[23]

Generallenker der Muslimbruderschaft

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Im Januar 1996 übernahm Mustafa Mashhur nach dem Tod des Generallenkers Hamid Abu al-Nasr die Führung der ägyptischen Muslimbruderschaft. Nach dem Gedenkgottesdienst für Abu al-Nasr fand eine öffentliche Zeremonie in der Rab‘a al-‘Adawiyya-Moschee, in Kairo, statt. Hier schworen die Mitglieder der Muslimbruderschaft dem neuen Generallenker die Treue. Ohne Wahlen oder Diskussion im Schura-Rat, dem beratenden Gremium der Muslimbruderschaft, wurde Mustafa Mashhur auf den höchsten Führungsposten erhoben. Ma’mun al-Hudaybi wurde zum stellvertretenden Lenker und offiziellen Sprecher der Bruderschaft ernannt. [24] Zu Beginn seiner Amtszeit brachte Mashhur nicht nur aufgrund der Art, wie er an sein Amt kam viele Mitglieder der Internationalen Organisation gegen sich auf. Durch ein Interview Mashhurs, mit anti-christlichen Äußerungen, kritisierten die europäischen Muslimbrüder Mashhur, da sie um ihre Freiheiten in Europa fürchteten.[25]

Unter Mashhur wurde die politische Aktivität der Muslimbruderschaft weiter kultiviert. Da sie nicht als Partei antreten durfte, trat die Bruderschaft bei den Parlamentswahlen mit unabhängigen Kandidaten auf. Bei der Parlamentswahl 2000 konnte sie mit 17 Abgeordneten in die Volksvertretung einziehen.[26] Während Mashhurs Amtszeit wurde auch viel Arbeit in den Auf- und Ausbau von internationalen Strukturen der Muslimbruderschaft gesteckt.[27]

Nach den Terroranschlägen in New York und Washington veröffentlichten muslimische Gelehrte und muslimische Organisationen Erklärungen, die diese Anschläge verurteilten. Am 14. September veröffentlichte die Zeitung al-Quds al-arabi eine Stellungnahme von 46 muslimischen Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern, die zum Großteil Anführer von Organisationen der Netzwerke von Muslimbruderschaft und Jamaat-e-Islami waren. Die Unterzeichnenden brachten ihre Bestürzung und ihr Bedauern über die Anschläge zum Ausdruck und verurteilten „mit aller Festigkeit und Schärfe diese Geschehnisse, die zu allen menschlichen und islamischen Werten im Widerspruch stehen“. Die erste Unterschrift dieser Stellungnahme war die des fünften Generallenkers der Muslimbruderschaft, Mustafa Mashhur.[28]

Am 29. Oktober 2002 erlitt Mustafa Mashhur beim Nachmittagsgebet einen Schlaganfall, der ihn in ein Koma versetzte. Er soll siebzehn Tage später, am 14. November 2002, an den Folgen gestorben sein. Sein Leichnam wurde nach dem Freitagsgebet am 15. November 2002 in der Rābiʿa-al-ʿAdawiyya-Moschee in Kairo beigesetzt. Sein Nachfolger Ma'mun al-Hudaybi hielt die Abschieds- und Ehrungsrede. An der Beerdigung nahmen viele Menschen teil, darunter auch zahlreiche ägyptische Parteiführer, Universitätsprofessoren, Gelehrte, juristische Personen und Vertreter der Bruderschaft.[29]

Die Zeitschriften al-Daʿwa (1976–1981) und Liwa´ al-Islam (1987–1988) spielten eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Muslimbruderschaft, da sie als Plattform dienten, um deren Ideologie, politische Ansichten und Meinungen zu verbreiten. Mustafa Mashhur veröffentlichte im Rahmen der al-Daʿwa eine Vielzahl an Beiträgen. Dabei legte er seinen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit und Daʿwa, die islamische Mission. Mashhur widmete letzterem die Rubrik „Aus der Rechtsprechung von al-Da‘wa“ (min fiqh al-da‘wa). In dieser Rubrik behandelte er die Grundprinzipien der Da‘wa auf dem Weg Gottes, die verschiedenen Herausforderungen, denen man auf diesem Weg begegnet, und wie man das Vertrauen der Menschen in den Weg der Da‘wa stärken kann, um eine gute islamische Moral zu fördern.[30]

Außerdem setzte er sich mit den Konzepten von Glauben und Anbetung im Islam auseinander, die er in bestimmten Säulen verankert sah: Gebet, Fasten, Zakāt, Haddsch, Dschihad und den guten Taten, die mit dem Glauben verbunden sind. Ein weiteres Thema war die Lehre, die Muslime aus der Vergangenheit ziehen sollten, da Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eng miteinander verknüpft seien. Die Lehren aus der Vergangenheit wurden als wichtiges Lerninstrument betrachtet, von dem besonders die Jugend profitieren könne, um neue Erfahrungen zu machen.

Darüber hinaus betonte Mashhur immer wieder das Konzept der Einheit. Streit unter Muslimen sollte vermieden werden, und die Zusammenarbeit der Gemeinschaft sei entscheidend, um einen Islamischen Staat zu errichten. Um erfolgreich zu sein, sei laut Mashhur die Kooperation islamischer Gruppen zentral. In der von ihm verfassten "Allgemeinen Satzung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft" sollte die Muslimbruderschaft dabei eine führende Rolle spielen. Obwohl hier eine Überschneidung zu Mashhurs Arbeit für die Internationale Organisation der Muslimbruderschaft zu sehen ist, schrieb er im Rahmen der al-Da´wa nicht über diese.[31]

In seiner Rubrik "Schritte auf dem Weg" (khaṭawāt ‘alā al-ṭarīq) spricht Mashhur besonders die Jugend an. Er erörtert die moralische Verpflichtung der Jugendlichen und das richtige muslimische Verhalten. Den Gefahren, denen die moderne Jugend ausgesetzt ist, sowie Ängsten, Bedenken und Ablenkungen könne man seiner Meinung nach durch Entschlossenheit und Geduld begegnen. Religiöses Wissen, das Verfolgen eines religiösen und spirituellen Lebensweges, für die Sache des Islam zu leben und für die Einheit zu sterben, seien Beispiele dafür, wie man zum Aufbau eines starken islamischen Charakters beitragen könne.[32]

Mashhur veröffentlichte viele Abhandlungen über die Ideologie der Muslimbruderschaft, die Jugendarbeit, oder die Auslegung des Islams. Zu seinen Publikationen gehören[33] :

  • Die Einheit des islamischen Handelns in einem Land (waḥdat al-ʿamal al-islāmī fī l-qiṭr al-wāḥid)
  • Die vorbildliche Rolle auf dem Weg von Da'wa (al-qudwa ʿalā ṭarīq ad-daʿwa)
  • Der Islam ist die Lösung (al-islām huwa al-ḥall)
  • Zwischen Herrschaft und Materialismus (bayna ar-rabbāniyya wa-l-māddiyya)
  • Die islamische Strömung und ihre Rolle im Aufbau (at-tayyār al-islāmī wa-dawruhu fī l-bināʾ)
  • Wege von Da'wa zwischen Authentizität und Abweichung (ṭuruq ad-daʿwa bayna al-aṣāla wa-l-inḥirāf)
  • Abdullah al-Arian: Answering the Call: Popular Islamic Activism in Sadat's Egypt. Oxford Press, New York 2014. online
  • Olivier Carré, Gérard Michaud: Les Frères musulmans: Egypte et Syrie; 1928–1982. Paris 1983.
  • Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft un der Islamischen Weltliga. Hg. vom Heidelberger Centrum für Euro-Asiatische Studien e.V., Reichert Verlag, Wiesbaden 2005.
  • Thomas Koszinowski: Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr) in Deutsche Zeitschrift für Politik und Wirtschaft des Orients 31. Jahrgang Nr. 2, Juni 1996. S. 211-217.
  • ʿAbdallāh F. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya : aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 203-268.
  • Annette Ranko: Die Muslimbruderschaft. Porträt einer mächtigen Verbindung. edition Körber-Stiftung, Hamburg 2014.
  • Barry Rubin: Islamic Fundamentalism in Egyptian Politics. St. Martin’s Press, New York 1990, S. 38.
  • Kiki M. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020.
  • Joas Wagemakers: The Muslim Brotherhood. Ideology, History, Descendants. Amsterdam University Press, Amsterdam 2022.
  • Victor J. Willi: The Fourth Ordeal. A History of the Muslim Brotherhood in Egypt, 1968–2018. Cambridge University Press, Cambridge 2021.

Einzelnachweise

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  1. Muṣṭafā Mašhūr al-Jazeera 06. November 2014 (aufgerufen 23. Juli 2024).
  2. Muṣṭafā Mašhūr Wikipedia (aufgerufen 23. Juli 2024)
  3. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 209-214.
  4. Muṣṭafā Mašhūr al-Jazeera 06. November 2014 (aufgerufen 23. Juli 2024).
  5. Koszinowski: Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr). 1996, S. 211
  6. Muṣṭafā Mašhūr al-Jazeera 06. November 2014 (aufgerufen 23. Juli 2024).
  7. Koszinowski: Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr). 1996, S. 211
  8. Muṣṭafā Mašhūr al-Jazeera 06. November 2014 (aufgerufen 23. Juli 2024).
  9. Koszinowski: Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr). 1996, S. 211
  10. Koszinowski: Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr). 1996, S. 211
  11. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 70-71.
  12. Koszinowski: Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr). 1996, S. 211
  13. Vgl. al-Arian: Answering the Call: Popular Islamic Activism in Sadat's Egypt. Oxford Press, New York 2014, S. 97-99.
  14. Koszinowski:Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr). 1996, S. 212
  15. Vgl. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya : aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 236.
  16. Olivier Carré, Gérard Michaud: Les Frères musulmans: Egypte et Syrie; 1928–1982. Paris 1983. S.121.
  17. Vgl. Rubin: Islamic Fundamentalism in Egyptian Politics. St. Martin’s Press, New York 1990, S. 38
  18. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft un der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 29-30.
  19. Muṣṭafā Mašhūr al-Jazeera 06. November 2014 (aufgerufen 23. Juli 2024).
  20. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft un der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 29-30.
  21. Vgl. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya: aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 241-243
  22. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft un der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 29-30.
  23. Vgl. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya : aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 244
  24. Vgl. Willi:The Fourth Ordeal. A History of the Muslim Brotherhood in Egypt, 1968–2018.Cambridge University Press, Cambridge, 2021, S.173-174.
  25. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft un der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 40.
  26. (Dt.: Abgeordnete versuchen, das ägyptische Parlament in eine wirkliche Gesetzgebungskörperschaft zu verwandeln und zugleich in eine Institution, die die Bürger repräsentiert sowie in einen Mechanismus, der die Regierung verantwortlich macht) Samer Shehata, Joshua Stacher: The Brotherhood Goes to Parliament. (Memento vom 1. Oktober 2006 im Internet Archive) In: Middle East Report Fall 2006. 29 Nov. 2009.
  27. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft un der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 36.
  28. ʿUlamāʾ wa-mufakkirūn muslimūn yunaddidūn bi-l-huǧūm ʿalā Wāšinṭun wa-Nyūyurk Al-Quds al-ʿArabī 14. September 2001, S. 2.; Englische Übersetzung Scholars and Leaders of Islamic Movements Condemn Attacks in Condemning Terrorism. Statements from Muslim Leaders . The Royal Aal Al-Bayt Institute for Islamic Thought, Amman 2012. S. 15–19. Deutsche Übersetzung von Patrick Franke in der Wikiversität.
  29. Muṣṭafā Mašhūr Wikipedia (aufgerufen 23. Juli 2024)
  30. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 2010-2014.
  31. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 2010-2014.
  32. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 213-224
  33. Muṣṭafā Mašhūr al-Jazeera 06. November 2014 (aufgerufen 21.September 2024).

Abschnitt für Muslimbruderschaft Wikipedia Seite:

--Andere Länder--

---Internationale Organisation der Muslimbruderschaft---

In rund 70 Ländern existieren Zweigstellen der Muslimbruderschaft. Diese unterscheiden sich stark in ihrer Agenda, Stärke und Radikalität. Eine offizielle Koordination zwischen diesen Ablegern gibt es nicht. Anfang der 1980er Jahre sollte mit der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft ein Konstrukt entstehen, das die internationale Zusammenarbeit organisieren sollte.[1]

Erste Ideen und Strukturen für diese internationale Organisation der Muslimbrüder entstanden bereits zu Zeiten Hasan al-Bannās. Durch ihn entwickelten sich Kontakte nach Jemen, Jordanien und Syrien. Das Verbot der Muslimbruderschaft 1954 in Ägypten und die anschließende Verfolgung der Mitglieder führte zu einer weiteren Internationalisierung der Bewegung. Viele Mitglieder flüchteten in die Golfregion, wo sie Ableger und Zweigstellen gründeten. Es entstand ein erstes Netzwerk aus Einzelpersonen und Gruppen, jedoch ohne offizielles Gremium oder Koordination.

Ende der 1970er Jahre hatten Mitglieder der ägyptischen Muslimbruderschaft den Anstoß gegeben, offiziell zu expandieren.[2] Diese Überlegungen und ersten Schritte wurden von Mustafa Mashhur, dem späteren fünften Generallenker der ägyptischen Muslimbruderschaft, zusammengetragen.[3]

Mashhur entwickelte die "Allgemeine Satzung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft", die bis heute ein zentrales Dokument der Muslimbruderschaft darstellt, während seiner Zeit in Deutschland.[4] Wie der Titel des Dokuments bereits erkennen lässt, handelt es sich dabei um die Satzung, die die Grundstrukturen einer internationalen Organisation der Muslimbruderschaft beschreibt. Ein zentrales Element des Dokuments ist die Vormachtstellung der ägyptischen Muslimbruderschaft als Mutterorganisation, wobei Kairo als Hauptsitz dienen soll.[5] Mashhur widmete sich in Deutschland gemeinsam mit Mohammed Mahdi ‘Akif, dem späteren siebten Generallenker der Muslimbruderschaft und Mahmud ‘Izzat, ein hohes Mitglied der Muslimbruderschaft,[6] dem Aufbau der Internationalen Organisation der Muslimbrüder, mit Sitz bei Aachen.[7]

Um die Internationale Organisation gab und gibt es eine strikte Geheimhaltung. Nur durch die Satzung, unterzeichnete Dokumente und wage Äußerungen können grobe Organisationsvorgänge und -strukturen gezeichnet werden. Umar al-Tilmasani, dritter Generallenker der Muslimbruderschaft, verkündete, dass eine Organisation, die internationale Daʿwa betreibt auch eine internationale Koordination benötige. Mustafa Mashhur, fünfter Generallenker der Muslimbruderschaft, bestätigte die Existenz einer internationalen Organisation,[8] nicht zuletzt auch durch seine selbst verfasste Satzung. Der siebte Generallenker der Muslimbruderschaft, Muhammad Mahdi Akif, weigerte sich während seiner Amtszeit zu einer internationalen Organisation Aussagen zu treffen. 2001 ließ er sich aber bei einem Interview mit der ägyptischen Zeitschrift Al-Watan Al-Arabi dazu hinreißen zu sagen, dass er niemand daran hindern könne "zu sehen, was zu sehen ist".[9]

Trotz der großen Geheimhaltung um eine internationale Organisation lässt die Erklärung muslimischer Gelehrter und muslimischer Organisationen zu den Terroranschlägen am 11. September 2009 in New York und Washington eine tiefe Verbindung und schnelle Kommunikation innerhalb der Zweigstellen und Ableger der Muslimbruderschaft erkennen. Am 14. September, nur drei Tage nach den Anschlägen, veröffentlichte die Zeitung al-Quds al-arabi eine Stellungnahme von 46 muslimischen Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern, die zum Großteil Anführer von Organisationen der Netzwerke von Muslimbruderschaft und Jamaat-e-Islami waren. Die Unterzeichnenden brachten ihre Bestürzung und ihr Bedauern über die Anschläge zum Ausdruck und verurteilten „mit aller Festigkeit und Schärfe diese Geschehnisse, die zu allen menschlichen und islamischen Werten im Widerspruch stehen“. Die erste Unterschrift dieser Stellungnahme war die Mustafa Mashhurs, fünfter Generallenker der Muslimbruderschaft und Autor der "Satzung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft"..[10]

--Führung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft--

Der Aufbau der Führung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft:[11]

 
 
 
 
al-muršid al-ʿāmm - (Generallenker)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
maktab al-iršād al-ʿāmm - (Allgemeines Führungsgremium)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
maǧlis aš-šūrā al-ʿāmm - (Allgemeiner Schūrā-Rat)
 
 
 
 

Al-muršid al-ʿāmm

Der Generallenker (al-muršid al-ʿāmm) behält sein Amt ein Leben lang. Seine Aufgaben sind die Überwachung, Verwaltung und Leitung der Abteilungen, die Vertretung der Gruppe nach außen und die Ernennung der beauftragten und Führungsmitglieder. Außerdem spricht der im Namen der Organisation und lädt die Beauftragten zu Treffen ein.[12]


Maktab al-iršād al-ʿāmm

Das allgemeine Führungsgremium (maktab al-iršād al-ʿāmm) besteht aus acht Ägyptern, fünf internationalen Vertretern, die vom Schūrā-Rat bestimmt werden, einem Sekretär und einem Schatzmeister, die vom Generallenker bestimmt werden. Das Gremium soll sich monatlich Treffen und folgende Themen bearbeiten:[13]

  • Bestimmungen der intellektuellen und politischen Positionen der Gruppe aller globalen Ereignisse
  • Überwachung bei der Durchführung der Daʿwa, sowie die Festlegung seiner Bestimmungen.
  • Festlegung der notwendigen Schritte zur Umsetzung der Beschlüsse des Allgemeinen Schura-Rates in allen Ländern
  • Bildung von Fachausschüssen und Abteilungen in den erforderlichen Bereichen
  • Entwicklung eines allgemeinen Plans
  • Erstellung des allgemeinen Jahresberichts (Führung - allgemeine Bedingungen - Finanzen)


Maǧlis aš-šūrā al-ʿāmm

Der allgemeine Schūrā-Rat (maǧlis aš-šūrā al-ʿāmm), bestehend aus mind. 30 Mitgliedern und einem Lenker, soll sich alle sechs Monate treffen und Entscheidungen zur Entwicklung der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft treffen. Es sit die gesetzgebende Autorität der Internationalen Organisation der Muslimbruderschaft. Die Amtszeit dieses Rates beträgt vier Hijri-Jahre. Die Mitglieder dieses Rates setzen sich aus dem Generallenker, den 13 Mitgliedern des allgemeinen Führungsgremiums, drei ständigen Mitgliedern, die vom Generallenker bestimmt werden und internationalen Mitgliedern zusammen, die von den Schūrā-Räten ihrer Länder gewählt werden.[14]


Quellen:

  • Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft un der Islamischen Weltliga. Hg. vom Heidelberger Centrum für Euro-Asiatische Studien e.V., Reichert Verlag, Wiesbaden 2005.
  • Jan Künzl: Islamisten - Terroristen oder Reformer? Die ägyptische Muslimbruderschaft und die palästinensische Hamas. Tetum, Marburg 2008.
  • ʿAbdallāh F. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya : aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 203-268.

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--Publikationen--

Die Muslimbruderschaft hat eine lange Tradition journalistischer Veröffentlichungen. Hasan al-Banna und sein Bruder sollen bereits in den 1920er Jahren mit selbstgebauten Druckpressen experimentiert haben, um Flugblätter zu drucken.[15] In der Gründungsphase der Muslimbruderschaft nutzte al-Banna befreundete islamische Zeitschriften, um die Botschaft der Muslimbruderschaft zu verbreiten; die Zeitschrift aš-Šubbān al-muslimīn („Muslimische junge Männer"), eines der Sprachrohre einer gleichnamigen Bewegung und die Zeitschrift Majallat al-fatḥ („Zeitschrift des Triumphs").[16]

Ab 1933 erhielt die Bewegung zum ersten Mal eine offizielle Lizenz zur Herausgabe einer eigenen Zeitschrift. Al-Banna sehnte sich nach einer Zeitschrift, die ausschließlich seine Bewegung repräsentierte und ihre Botschaft weiter verbreiten konnte. Die erste Zeitschrift der Muslimbrüder erschien wöchentlich und hieß Ǧāridat al-ʾiḵwān al-muṣlimīn („Zeitschrift der Muslimbrüder"). Das Ziel der Zeitschrift war, dem Publikum islamische Werte zu lehren und zu predigen.[17] Die Zeitschrift umfasste mehrere Abschnitte, darunter einen religiösen Teil, einen Literaturteil mit Geschichten und Gedichten, politische Aspekte, Biographien der Gefährten des Propheten, einen Frauenteil, die neuesten Nachrichten aus der islamischen Welt, Neuigkeiten über die Aktivitäten der Bruderschaft, Missionsnachrichten, Artikel über die Abschaffung der Prostitution und die Palästinafrage. [18]

Die zweite Zeitschrift der Muslimbruderschaft war al-Nāḏir („der Warner"), die wöchentlich erschien. Erstmals erschien die Zeitschrift am 30. Mai 1938. Hauptthemen waren Politik und Islam. Ziel war es, die Idee eines islamischen politischen Regimes zu erklären. Mit einem kritischen Stil und starker Sprache, sollte die Jugend angesprochen werden. [19] Maǧallat al-manār ("Zeitschrift des Leuchtturms") war die dritte Zeitschrift der Muslimbruderschaftspresse. Die Zeitschrift wurde ab 1898 von dem islamischen Gelehrten Muhammad Rashid Rida herausgegeben. 1939 übernahm Hasan al-Banna die Zeitschrift. Die Zeitschrift wurde monatlich herausgegeben. Inhaltlich soll sie sich mit Diskussionen über den Islam, Koranstudien, Überlegungen und Wissen zu einem breiten Spektrum religiöser Themen wie Theologie, Recht, Geschichtsschreibung befasst haben. Die ägyptische Regierung schloss am Vorabend des Zweiten Weltkriegs alle Medien der Muslimbruderschaft und entzog der Bewegung ihre Lizenz. Man ging wieder zurück auf befreundete Zeitschriften, um Artikel über die Muslimbruderschaft zu veröffentlichen.[20]

Ab 1942 durfte die „Zeitschrift der Muslimbrüder" erneut herausgegeben werden. Sie existierte bis 1948, kurz bevor die Bewegung offiziell aufgelöst wurde. Anfangs erschien sie monatlich, ab 1946 täglich. Sie befasste sich hauptsächlich mit der Verbreitung der Botschaft der Bewegung, der islamischen Gesetzgebung, der islamischen Wirtschaft uns islamischer Bücher. Ein weiteres wichtiges Thema war der Dschihad für Palästina, so wurden Bilder von Märtyrern auf dem Cover abgedruckt und die Zeitschrift veröffentlichte auch verschiedene Artikel, die ihre Leser aufforderten, in den Dschihad nach Palästina zu ziehen. [21] Eine weitere Zeitung, die Hasan al-Bannās persönliches Projekt war, hieß Maǧallat al-šihāb („Zeitschrift des Meteoriten"). Al-Banna wollte eine Zeitung, die sich stärker auf islamische Themen spezialisierte. Die erste Ausgabe erschien 1947.[22]

1948 wurde die Muslimbruderschaft von der Regierung offiziell aufgelöst, weshalb keine Zeitschriften mehr veröffentlicht wurden. 1950 erschien eine neue Wochenzeitschrift mit dem Namen al-Mabāḥiṯ („die Forscher"). Der damalige Generallenker der Muslimbruderschaft, Salih Ashmawi, übernahm die Zeitschrift, um sie zum neuen Sprachrohr der Bruderschaft zu machen. 1951 erschien die letzte Ausgabe der Wochenzeitschrift.[23]

1951 erhielt die Muslimbruderschaft eine Lizenz für die Wochenzeitschrift al-Dāʾwa („der Ruf"). Sie wurde bis 1953 veröffentlicht, als die Bewegung abermals verboten wurde. Ein wichtiges Thema der Zeitschrift war der Aufruf zum Dschihad gegen die Besatzer.[24] Unter Sadats Herrschaft durfte die Muslimbruderschaft ab 1976 wieder al-Dāʾwa, als Monatszeitschrift, herausgeben. Die letzte Ausgabe erschien 1981, als Anwar as-Sadat die gesamte oppositionelle Presse verbot. Danach wurde die Zeitschrift weiterhin im Ausland veröffentlicht. 1986 wurde die Veröffentlichung endgültig eingestellt. [25] Die Zeitschrift soll ein wesentliches Element bei der Verbreitung der Botschaft der Bewegung gewesen sein. Vor allem widmete sie sich viel den Studenten, um mehr junge Menschen für die islamische Sache zu gewinnen.[26]

1987 durfte die Bewegung die Zeitschrift Liwāʾ al-ʾislām („Brigade des Islams"), als Sprachrohr der Muslimbruderschaft, gründen und veröffentlichen. Sie wurde von 1987 bis 1991 veröffentlicht. Von 1994 bis 1997 erschien sie unregelmäßig. Die Zeitschrift ähnelte inhaltlich und thematisch stark der al-Da‘wa.[27] Die Zeitschrift wurde in Ägypten und international veröffentlicht. Sie war kritisch, konfrontativ und hatte einen höchst politischen Ton. Daneben enthielt sie eine Vielzahl an Artikeln, die sich mit anderen Themen befassten, beispielsweise ihre Ansichten zu Frauen und Jugendlichen sowie spirituelle Diskussionen über den Charakter der Muslime.[28]

  • Kiki M. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020.
  • Brynjar Lia: The Society of the Muslim Brothers in Egypt : the rise of an Islamic mass movement ; 1928 - 1942. Ithaca Press, Reading, 1998.
  1. Vgl. Künzl: Islamisten - Terroristen oder Reformer? Die ägyptische Muslimbruderschaft und die palästinensische Hamas. Tetum, Marburg 2008, S. 85.
  2. Vgl. an-Nafīsī: al-Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya: aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 241-243
  3. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 29-30.
  4. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 29-30.
  5. Vgl. an-Nafīsī: al-Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya: aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 243-246.
  6. Willi: The Fourth Ordeal. A History of the Muslim Brotherhood in Egypt, 1968–2018. 2021, S.126, 128, 129.
  7. Koszinowski: Mustafa Mashhur (Muṣṭafâ Mashhûr). 1996, S. 212
  8. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 34
  9. Vgl. Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der Islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden 2005, S. 34-35
  10. ʿUlamāʾ wa-mufakkirūn muslimūn yunaddidūn bi-l-huǧūm ʿalā Wāšinṭun wa-Nyūyurk Al-Quds al-ʿArabī 14. September 2001, S. 2.; Englische Übersetzung Scholars and Leaders of Islamic Movements Condemn Attacks in Condemning Terrorism. Statements from Muslim Leaders . The Royal Aal Al-Bayt Institute for Islamic Thought, Amman 2012. S. 15–19. Deutsche Übersetzung von Patrick Franke in der Wikiversität.
  11. Vgl. an-Nafīsī: al-Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya: aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 244
  12. Vgl. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya: aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 244-245.
  13. Vgl. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya: aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 245-246.
  14. Vgl. an-Nafīsī: al- Ḥaraka al-islāmīya, ru'ya mustaqbaliya: aurāq fi 'n-naqd aḏ-ḏātī. Maktabat Madbūlī, Kairo 1989, S. 250.
  15. Vgl. Lia: The Society of the Muslim Brothers in Egypt. Ithaca Press, Reading, 1998, S. 27.
  16. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 16.
  17. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 19-20.
  18. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 21.
  19. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 22-23.
  20. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 24-26.
  21. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 28-31.
  22. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 31-32.
  23. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 32, 34.
  24. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 35-36.
  25. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 41.
  26. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 44-45.
  27. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 46, 48.
  28. Vgl. Santing: Imagining the Perfect Society in Muslim Brotherhood Journals. An Analysis of al-Da'wa and Liwa' al-Islam. deGruyter, Berlin, 2020, S. 449-450, 459.