„Hermann Levi“ – Versionsunterschied
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Hermanns Mutter Henriette (1807–1842) entstammte der Tabakfabrikantenfamilie Mayer in Mannheim: ihre Großväter waren der [[Kurpfalz|kurpfälzische]] [[Hoffaktor]] [[Gottschalk Mayer]] und der Mannheimer Bankhaus-Gründer [[Wolf Ladenburg|Wolf Hajum Ladenburg]]. Henriette wurde mit ihrer „lebendigen Geistigkeit und starken musikalischen Begabung“ eine anziehende Erscheinung in der Gießener Gesellschaft.<ref name=Haas-BW-16>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=16}}</ref> |
Hermanns Mutter Henriette (1807–1842) entstammte der Tabakfabrikantenfamilie Mayer in Mannheim: ihre Großväter waren der [[Kurpfalz|kurpfälzische]] [[Hoffaktor]] [[Gottschalk Mayer]] und der Mannheimer Bankhaus-Gründer [[Wolf Ladenburg|Wolf Hajum Ladenburg]]. Henriette wurde mit ihrer „lebendigen Geistigkeit und starken musikalischen Begabung“ eine anziehende Erscheinung in der Gießener Gesellschaft.<ref name=Haas-BW-16>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=16}}</ref> |
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Hermanns ältere Geschwister hießen [[Wilhelm Lindeck|Wilhelm]] und Emma. Bei der Geburt des vierten Kinds – Hermann war kaum drei Jahre alt – verstarb die Mutter; auch das Neugeborene |
Hermanns ältere Geschwister hießen [[Wilhelm Lindeck|Wilhelm]] und Emma. Bei der Geburt des vierten Kinds – Hermann war kaum drei Jahre alt – verstarb die Mutter; auch das Neugeborene blieb nicht lange am Leben. |
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Benedikt vermählte sich 1884 in zweiter Ehe mit der Gießener Kaufmannstochter Gitel Worms. Auch diese starb nur ein Jahr später, nach Geburt der Tochter Auguste. Benedikt ging zeitlebens keine weitere Ehe ein.<ref name=Haas-BW-16 /> |
Benedikt vermählte sich 1884 in zweiter Ehe mit der Gießener Kaufmannstochter Gitel Worms. Auch diese starb nur ein Jahr später, nach Geburt der Tochter Auguste. Benedikt ging zeitlebens keine weitere Ehe ein.<ref name=Haas-BW-16 /> |
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Hermanns Bruder Wilhelm studierte ebenfalls Musik und wurde Sänger. Später schlug er eine Bankkarriere ein und wurde Prokurist des [[Bankhaus Ladenburg|Bankhauses Ladenburg]]. Nach seinem [[Konversion (Religion)|Übertritt]] zum [[Katholizismus]] nannte er sich [[Wilhelm Lindeck]]. Auf Hermanns Vermittlung hin wurde er für ein knappes Jahrzehnt [[Vermögensverwaltung|Vermögensverwalter]] von [[Johannes Brahms]].<ref>{{Literatur | Hrsg=Dieter Steil | Titel=„Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi | Verlag=Dohr | Ort=Köln | Datum=2015 | ISBN=9783868461237 | Seiten=151}}</ref> |
Hermanns Bruder Wilhelm studierte ebenfalls Musik und wurde Sänger. Später schlug er eine Bankkarriere ein und wurde Prokurist des [[Bankhaus Ladenburg|Bankhauses Ladenburg]]. Nach seinem [[Konversion (Religion)|Übertritt]] zum [[Katholizismus]] nannte er sich [[Wilhelm Lindeck]]. Auf Hermanns Vermittlung hin wurde er für ein knappes Jahrzehnt [[Vermögensverwaltung|Vermögensverwalter]] von [[Johannes Brahms]].<ref>{{Literatur | Hrsg=Dieter Steil | Titel=„Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi | Verlag=Dohr | Ort=Köln | Datum=2015 | ISBN=9783868461237 | Seiten=151}}</ref> |
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Hermann Levi selbst vermählte sich, mit 56 Jahren und gesundheitlich bereits soweit angeschlagen, dass er nicht mehr dirigieren konnte und um seine Pensionierung angesucht hatte, am 7. November 1896<ref>{{Literatur | Hrsg=Dieter Steil | Titel=„Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi | Verlag=Dohr | Ort=Köln | Datum=2015 | ISBN=9783868461237 | Seiten=12}}</ref><ref>{{Literatur | Titel=Meldungen | Sammelwerk=Allgemeine Zeitung | Ort=München | Datum=1896-11-07 }}</ref> mit Mary Fiedler (1854–1919), einer Tochter des Kunsthistorikers [[Julius Meyer (Kunsthistoriker)|Julius Meyer]] und Witwe des Kunsthistorikers [[Konrad Fiedler]] (1841–1895). Die Heirat erfolgte allein standesamtlich (dies noch zu Lebzeiten seines Vaters, mit dem Levi eine sehr enge Beziehung pflegte). In der Heiratsurkunde ist in der Rubrik „Religionszugehörigkeit“ der Vermerk [[Konfessionslosigkeit |
Hermann Levi selbst vermählte sich, mit 56 Jahren und gesundheitlich bereits soweit angeschlagen, dass er nicht mehr dirigieren konnte und um seine Pensionierung angesucht hatte, am 7. November 1896<ref>{{Literatur | Hrsg=Dieter Steil | Titel=„Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi | Verlag=Dohr | Ort=Köln | Datum=2015 | ISBN=9783868461237 | Seiten=12}}</ref><ref>{{Literatur | Titel=Meldungen | Sammelwerk=Allgemeine Zeitung | Ort=München | Datum=1896-11-07 }}</ref> mit Mary Fiedler (1854–1919), einer Tochter des Kunsthistorikers [[Julius Meyer (Kunsthistoriker)|Julius Meyer]] und Witwe des Kunsthistorikers [[Konrad Fiedler]] (1841–1895). Die Heirat erfolgte allein standesamtlich (dies noch zu Lebzeiten seines Vaters, mit dem Levi eine sehr enge Beziehung pflegte). In der Heiratsurkunde ist in der Rubrik „Religionszugehörigkeit“ der Vermerk [[Konfessionslosigkeit|''konfessionslos'']] eingetragen.<ref>{{Literatur | Hrsg=Dieter Steil | Titel=„Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi | Verlag=Dohr | Ort=Köln | Datum=2015 | ISBN=9783868461237 | Seiten=384}}</ref> Das Paar hatte sich mit der Möglichkeit einer christlich-kirchlichen Segnung („Ein Pfarrer wäre dazu bereit gewesen“) ernsthaft beschäftigt, es schließlich dennoch als „ehrlicher“ empfunden, auf eine solche zu verzichten.<ref>Brief von Hermann Levi an Cosima Wagner vom 2. November 1896, in: {{Literatur | Hrsg=Dieter Steil | Titel=„Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi | Verlag=Dohr | Ort=Köln | Datum=2015 | ISBN=9783868461237 | Seiten=382}}</ref> |
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Im Alter von zwölf Jahren begann Levi (unter Obhut einer Großtante) in [[Mannheim]] parallel zum Besuch des [[Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim|Lyceums]] ein musikalisches Studium bei [[Hofkapellmeister]] [[Vinzenz Lachner]]. Von 1855 bis 1858 studierte er am [[Hochschule für Musik und Theater Leipzig|Leipziger Konservatorium]], das er mit glänzenden Leistungen insbesondere am Piano, in Komposition und Dirigieren abschloss. Nach einem Studienaufenthalt im Winter 1858/59 in Paris übernahm er nach Empfehlung durch Lachner den Posten des [[Musikdirektor]]s in [[Saarbrücken]]. 1861 wechselte er nach Mannheim. Von 1862 bis 1864 war er Chefdirigent der Deutschen Oper in [[Rotterdam]], anschließend bis 1872 am [[Badische Staatskapelle Karlsruhe|Großherzoglichen Hoftheater Karlsruhe]].<ref>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=18–65}}</ref> In Karlsruhe begann er 1864 mit dem ''[[Lohengrin]]'' und dirigierte dort 1869 als Zweiter nach der Münchener Uraufführung ''[[Die Meistersinger von Nürnberg]]''. Das Angebot, die Uraufführung von ''[[Die Walküre]]'' in München zu übernehmen, schlug er 1869 aus. |
Im Alter von zwölf Jahren begann Levi (unter Obhut einer Großtante) in [[Mannheim]] parallel zum Besuch des [[Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim|Lyceums]] ein musikalisches Studium bei [[Hofkapellmeister]] [[Vinzenz Lachner]]. Von 1855 bis 1858 studierte er am [[Hochschule für Musik und Theater Leipzig|Leipziger Konservatorium]], das er mit glänzenden Leistungen insbesondere am Piano, in Komposition und Dirigieren abschloss. Nach einem Studienaufenthalt im Winter 1858/59 in Paris übernahm er nach Empfehlung durch Lachner den Posten des [[Musikdirektor]]s in [[Saarbrücken]]. 1861 wechselte er nach Mannheim. Von 1862 bis 1864 war er Chefdirigent der Deutschen Oper in [[Rotterdam]], anschließend bis 1872 am [[Badische Staatskapelle Karlsruhe|Großherzoglichen Hoftheater Karlsruhe]].<ref>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=18–65}}</ref> In Karlsruhe begann er 1864 mit dem ''[[Lohengrin]]'' und dirigierte dort 1869 als Zweiter nach der Münchener Uraufführung ''[[Die Meistersinger von Nürnberg]]''. Das Angebot, die Uraufführung von ''[[Die Walküre]]'' in München zu übernehmen, schlug er 1869 aus. |
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In Karlsruhe begann eine enge freundschaftliche und künstlerische Beziehung zu [[Johannes Brahms]]; Levi brachte in stetem Kontakt zahlreiche Werke des Komponisten zur Aufführung, darunter die Uraufführungen von ''Schicksalslied'', ''[[Alt-Rhapsodie]]'', ''[[Triumphlied (Brahms)|Triumphlied]]'', ''[[Liebeslieder-Walzer]]'', ''[[Klavierquintett (Brahms)|Klavierquintett]]''.<ref name="gelitten">{{Internetquelle |autor=Frithjof Haas |url=http://www.richard-strauss-institut.de/elektra/2002_01.php3 |titel=„Wer gelitten hat, hat das Recht frei zu sein.“ Hermann Levi zum 100. Todestag am 13. Mai 2000 |titelerg=Vortrag, gehalten anlässlich der Gedenkveranstaltung im Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen |hrsg=Richard Strauss Institut |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304063956/http://www.richard-strauss-institut.de/elektra/2002_01.php3 |archiv-datum=2016-03-04 |zugriff=2018-09-12 |offline=2018-07-01}}</ref> Mit dem sechs Jahre älteren Brahms begegnete Levi einer „ersten überragenden musikalischen Persönlichkeit, die er uneingeschränkt bewunderte und der er sich vertrauensvoll unterordnen konnte“.<ref>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=90.}}</ref> Die innige Freundschaft sollte sich später allerdings entfremden und 1875 im Eklat nach einer heftigen Aussprache auseinanderbrechen, bei der auch Levis zunehmende Hinwendung zu Richard Wagners Musik eine entscheidende Rolle spielte.<ref>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=199}}</ref> Die künstlerische Zusammenarbeit war damit beendet, auch wenn Levi (in reduziertem Umfang) weiterhin Werke von Brahms aufführte. |
In Karlsruhe begann eine enge freundschaftliche und künstlerische Beziehung zu [[Johannes Brahms]]; Levi brachte in stetem Kontakt zahlreiche Werke des Komponisten zur Aufführung, darunter die Uraufführungen von ''[[Schicksalslied (Brahms)|Schicksalslied]]'', ''[[Alt-Rhapsodie]]'', ''[[Triumphlied (Brahms)|Triumphlied]]'', ''[[Liebeslieder-Walzer]]'', ''[[Klavierquintett (Brahms)|Klavierquintett]]''.<ref name="gelitten">{{Internetquelle |autor=Frithjof Haas |url=http://www.richard-strauss-institut.de/elektra/2002_01.php3 |titel=„Wer gelitten hat, hat das Recht frei zu sein.“ Hermann Levi zum 100. Todestag am 13. Mai 2000 |titelerg=Vortrag, gehalten anlässlich der Gedenkveranstaltung im Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen |hrsg=Richard Strauss Institut |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304063956/http://www.richard-strauss-institut.de/elektra/2002_01.php3 |archiv-datum=2016-03-04 |zugriff=2018-09-12 |offline=2018-07-01}}</ref> Mit dem sechs Jahre älteren Brahms begegnete Levi einer „ersten überragenden musikalischen Persönlichkeit, die er uneingeschränkt bewunderte und der er sich vertrauensvoll unterordnen konnte“.<ref>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=90.}}</ref> Die innige Freundschaft sollte sich später allerdings entfremden und 1875 im Eklat nach einer heftigen Aussprache auseinanderbrechen, bei der auch Levis zunehmende Hinwendung zu Richard Wagners Musik eine entscheidende Rolle spielte.<ref>{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=199}}</ref> Die künstlerische Zusammenarbeit war damit beendet, auch wenn Levi (in reduziertem Umfang) weiterhin Werke von Brahms aufführte. |
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In der Karlsruher Zeit entstand ebenfalls eine enge persönliche und vielfältige künstlerische Beziehung zu [[Clara Schumann]], welche zeitlebens herzlich anhielt. Sie verstanden es, das (auch für Clara) „Reizthema“ Wagner aus ihrem Verhältnis weitgehend herauszuhalten; dies zeigt insbesondere der Briefwechsel.<ref>{{Literatur | Autor=Frank Piontek (Rez.) | Titel=Buchbesprechung zu Dieter Steil (Hrsg.): „‚Wie freue ich mich auf das Orchester‘. Briefe des Dirigenten Hermann Levi“, Köln, Dohr, 2015| Sammelwerk=wagnerspectrum |Nummer=2 |Datum=2016 |Verlag=Königshausen & Neumann | Ort=Würzburg |Hrsg=Udo Bermbach u. a. | ISBN=978-3-8260-6078-6 | Seiten=175ff.}}</ref> |
In der Karlsruher Zeit entstand ebenfalls eine enge persönliche und vielfältige künstlerische Beziehung zu [[Clara Schumann]], welche zeitlebens herzlich anhielt. Sie verstanden es, das (auch für Clara) „Reizthema“ Wagner aus ihrem Verhältnis weitgehend herauszuhalten; dies zeigt insbesondere der Briefwechsel.<ref>{{Literatur | Autor=Frank Piontek (Rez.) | Titel=Buchbesprechung zu Dieter Steil (Hrsg.): „‚Wie freue ich mich auf das Orchester‘. Briefe des Dirigenten Hermann Levi“, Köln, Dohr, 2015| Sammelwerk=wagnerspectrum |Nummer=2 |Datum=2016 |Verlag=Königshausen & Neumann | Ort=Würzburg |Hrsg=Udo Bermbach u. a. | ISBN=978-3-8260-6078-6 | Seiten=175ff.}}</ref> |
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Ab 1872 amtierte Levi als [[Generalmusikdirektor]] und [[Hofkapellmeister]] am [[Bayerische Staatsoper|Königlichen Hof- und Nationaltheater]] in [[München]], bis er sich 1896 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog und in [[Garmisch-Partenkirchen|Partenkirchen]] niederließ. 1872 wurde er Mitglied der [[Zwanglose Gesellschaft München|Zwanglosen Gesellschaft München]],<ref>Zwanglose Gesellschaft: ''Hundertfünfzig Jahre Zwanglose Gesellschaft München 1837–1987'', Universitätsdruckerei und Verlag Dr. C. Wolf und Sohn KG, München 1987, 159 Seiten</ref> der er bis zu seinem Tode angehörte. |
Ab 1872 amtierte Levi als [[Generalmusikdirektor]] und [[Hofkapellmeister]] am [[Bayerische Staatsoper|Königlichen Hof- und Nationaltheater]] in [[München]], bis er sich 1896 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog und in [[Garmisch-Partenkirchen|Partenkirchen]] niederließ. 1872 wurde er Mitglied der [[Zwanglose Gesellschaft München|Zwanglosen Gesellschaft München]],<ref>Zwanglose Gesellschaft: ''Hundertfünfzig Jahre Zwanglose Gesellschaft München 1837–1987'', Universitätsdruckerei und Verlag Dr. C. Wolf und Sohn KG, München 1987, 159 Seiten</ref> der er bis zu seinem Tode angehörte. |
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1874 dirigierte er erstmals den ''[[Tristan und Isolde (Oper)|Tristan]]'' und wurde nach eigenem Bekenntnis gegenüber [[Joseph Joachim]] zum „Wagnerianer“, |
Obwohl aus bedeutenden jüdischen Familien stammend, war Levi in die christliche Mythenwelt Richard Wagners hineingewachsen und seit 1871 mit dem Komponisten freundschaftlich verbunden. 1874 dirigierte er erstmals den ''[[Tristan und Isolde (Oper)|Tristan]]'' und wurde nach eigenem Bekenntnis gegenüber [[Joseph Joachim]] zum „Wagnerianer“, 1878 dann den kompletten ''[[Der Ring des Nibelungen|Ring]]''. Auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn dirigierte Levi im Juli 1882 die [[Bayreuther Premierenbesetzungen des Parsifal|Uraufführung]] des ''[[Parsifal]]'' in [[Bayreuth]]. Wagner wies Kritik, sein „heiligstes“ Werk nicht von einem Juden dirigieren zu lassen, entschieden zurück. Jedoch hatte es des Beharrens König [[Ludwig II. (Bayern)|Ludwigs II.]] bedurft, der die Hofkapelle nur unter der Leitung Levis von München nach Bayreuth zu schicken bereit war.<ref>''Götterdämmerung'' in: [[Nordbayerischer Kurier]] vom 25. August 2020, S. 16.</ref> Zudem stand immer die Forderung Wagners an Levi, sich [[Bekehrung (Christentum)|taufen zu lassen]], im Raum. Dieser Erwartung entsprach Levi bei aller Verehrung Wagners zwar nie, der äußere und vor allem innere Konflikt belastete ihn jedoch sehr, wie sich Levis Schüler [[Felix Weingartner]] erinnerte. |
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Im Februar 1883 besuchte er Wagner in [[Venedig]], am Tag nach seiner Abreise starb Richard Wagner. Levi dirigierte März/April des Jahres den Zyklus von Gedächtnisaufführungen mit allen Opern Wagners in München. Er blieb bis 1894 der „Major“ und die rechte Hand der Witwe [[Cosima Wagner]] bei der Leitung der [[Bayreuther Festspiele]]. Der anhaltende Erfolg der Musik [[Richard Wagner]]s nach dessen Tod ist eng mit Levis Namen verknüpft. [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitische Anfeindungen]] auch durch [[Richard Strauss]], der sich 1891 über das jüdische Dirigat des heiligen ''Parsifal'' bei Cosima Wagner, ebenfalls eine glühende Antisemitin, beschwerte, belasteten ihn schwer. |
Im Februar 1883 besuchte er Wagner in [[Venedig]], am Tag nach seiner Abreise starb Richard Wagner. Levi dirigierte März/April des Jahres den Zyklus von Gedächtnisaufführungen mit allen Opern Wagners in München. Er blieb bis 1894 der „Major“ und die rechte Hand der Witwe [[Cosima Wagner]] bei der Leitung der [[Bayreuther Festspiele]]. Der anhaltende Erfolg der Musik [[Richard Wagner]]s nach dessen Tod ist eng mit Levis Namen verknüpft. [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitische Anfeindungen]] auch durch [[Richard Strauss]], der sich 1891 über das jüdische Dirigat des heiligen ''Parsifal'' bei Cosima Wagner, ebenfalls eine glühende Antisemitin, beschwerte, belasteten ihn schwer. |
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Levi führte den „[[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]]-Zyklus“ in das deutsche Opernrepertoire ein. Er übersetzte selbst die [[Libretto|Libretti]] von [[Lorenzo da Ponte]] zu [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts Opern]] ''[[Le nozze di Figaro]]'', ''[[Don Giovanni]]'' und ''[[Così fan tutte]]'' ins Deutsche. Dabei bemühte er sich geschickt, die beim Gesang wichtigen Vokale des italienischen Originals möglichst zu erhalten; so übersetzte er zum Beispiel in „Cinque... dieci.... venti... trenta... trentasei...quarantatre“ (Le Nozze di |
Levi führte den „[[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]]-Zyklus“ in das deutsche Opernrepertoire ein. Er übersetzte selbst die [[Libretto|Libretti]] von [[Lorenzo da Ponte]] zu [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts Opern]] ''[[Le nozze di Figaro]]'', ''[[Don Giovanni]]'' und ''[[Così fan tutte]]'' ins Deutsche. Dabei bemühte er sich geschickt, die beim Gesang wichtigen Vokale des italienischen Originals möglichst zu erhalten; so übersetzte er zum Beispiel in „Cinque... dieci.... venti... trenta... trentasei...quarantatre“ (Le Nozze di Figaro) das letzte Zahlwort nicht (wörtlich) mit „dreiundvierzig“, sondern (vokalerhaltend) mit „ja, ja, es geht“. Diese Übersetzungen erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und haben sich gegen andere Übersetzungsversuche durchgesetzt; viele Formulierungen daraus wurden geflügelte Worte („Reich mir die Hand, mein Leben“). Ein Umstand, der die [[Nationalsozialisten]] in Verlegenheit bringen sollte: Einerseits sollten Opern nur in deutscher Sprache aufgeführt werden, und andererseits war das Libretto des konvertierten Juden da Ponte auch noch von einem weiteren Juden, nämlich Levi, übersetzt worden. |
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Levi verfolgte in jungen Jahren zunächst eine Karriere als Komponist: In Paris entstand als sein op. 1 |
Levi verfolgte in jungen Jahren zunächst eine Karriere als Komponist: In Paris entstand als sein op. 1 ein an Schumann orientiertes Klavierkonzert in a-Moll, das vom [[Gewandhausorchester Leipzig]] uraufgeführt wurde, außerdem eine Symphonie, eine Violinsonate, Klavier- und Kammermusik sowie verschiedene Liedvertonungen. Nach einer harschen Kritik von Brahms an seinen Werken gab Levi jedoch diesen Teil seiner musikalischen Tätigkeit trotz großer Erfolge auf und vernichtete alle Manuskripte. Erhalten geblieben sind lediglich die im Druck erschienenen Werke, zwei Liederzyklen und die Solostimme des Klavierkonzerts. Das verloren geglaubte Orchestermaterial des Klavierkonzerts wurde vom Pianisten und Dirigenten [[Martin Wettges]] in der [[Zentralbibliothek Zürich]] wiederentdeckt. Er rekonstruierte daraus die Partitur und führte das Werk am 1. Juni 2008 wieder auf (Christian Schröder, Begleitheft zu einer Aufführung des Klavierkonzerts am 4. Februar 2014 in Gießen). |
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== Ehrungen == |
== Ehrungen == |
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Im Gießener Musikerviertel ist ebenso eine Straße nach ihm benannt wie in Münchens Norden (Freimanner Heide). In Bayreuth gibt es ihm zu Ehren eine Levistraße.<ref>Siehe die [[Liste der Straßennamen von Bayreuth]], die [[Liste Münchner Straßennamen/H]].</ref> Im Theaterpark der Stadt Gießen wurde zudem im Jahr 2007 eine Büste des Bildhauers Detlef Kraft aufgestellt, an deren Sockel die wichtigsten Stationen aus Levis Leben auf einer Tafel wiedergegeben werden. Der Konzertsaal im Rathaus von Gießen wurde im November 2014 in Hermann-Levi-Saal umbenannt.<ref>Artikel [http://www.giessener-allgemeine.de/Home/Stadt/Uebersicht/Artikel,-Konzertsaal-nach-Musiker-Hermann-Levi-benannt-_arid,537055_regid,1_puid,1_pageid,113.html ''Konzertsaal nach Musiker Hermann Levi benannt''] der Gießener Allgemeine vom 26. November 2014, abgerufen am 1. Mai 2015.</ref> Die Stadt Karlsruhe benannte 2017 den Platz vor dem [[Badisches Staatstheater Karlsruhe|Badischen Staatstheater]] nach ihm. |
Im Gießener Musikerviertel ist ebenso eine Straße nach ihm benannt wie in Münchens Norden (Freimanner Heide). In Bayreuth gibt es ihm zu Ehren eine Levistraße.<ref>Siehe die [[Liste der Straßennamen von Bayreuth]], die [[Liste Münchner Straßennamen/H]].</ref> Im Theaterpark der Stadt Gießen wurde zudem im Jahr 2007 eine Büste des Bildhauers Detlef Kraft aufgestellt, an deren Sockel die wichtigsten Stationen aus Levis Leben auf einer Tafel wiedergegeben werden. Der Konzertsaal im Rathaus von Gießen wurde im November 2014 in Hermann-Levi-Saal umbenannt.<ref>Artikel [http://www.giessener-allgemeine.de/Home/Stadt/Uebersicht/Artikel,-Konzertsaal-nach-Musiker-Hermann-Levi-benannt-_arid,537055_regid,1_puid,1_pageid,113.html ''Konzertsaal nach Musiker Hermann Levi benannt''] der Gießener Allgemeine vom 26. November 2014, abgerufen am 1. Mai 2015.</ref> Die Stadt Karlsruhe benannte 2017 den Platz vor dem [[Badisches Staatstheater Karlsruhe|Badischen Staatstheater]] nach ihm. |
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Um Hermann Levis Bedeutung für die Musik und insbesondere seinem zukunftsweisenden Schaffen am Nationaltheater München Rechnung zu tragen, wurde im Juli 2021 die Orchesterakademie des [[Bayerisches Staatsorchester|Bayerischen Staatsorchesters]] in „Hermann-Levi-Akademie“ umbenannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Geltinger |url=https://500.staatsorchester.de/detail/herzensbildung-fuer-jung-und-alt |titel=Herzensbildung für Jung und Alt |werk=BAYERISCHE STAATSOPER |hrsg=BAYERISCHE STAATSOPER |
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Regiebetrieb des Freistaats Bayern |sprache=de |abruf=2023-11-28 |zitat=Den Namen Hermann-Levi-Akademie erhielt die Akademie, die bereits 2002 gegründet wurde, im Jahr 2021}}</ref> |
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Hermann Levi ist zudem seit 1898 Ehrenbürger des Marktes Partenkirchen (ab 1935 [[Garmisch-Partenkirchen]]), wo er eine Villa hatte bauen lassen und er in einem Mausoleum beerdigt wurde.<ref name="Schwarzmüller" /> |
Hermann Levi ist zudem seit 1898 Ehrenbürger des Marktes Partenkirchen (ab 1935 [[Garmisch-Partenkirchen]]), wo er eine Villa hatte bauen lassen und er in einem Mausoleum beerdigt wurde.<ref name="Schwarzmüller" /> |
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[[Datei:Mausoleum Hermann Levi (1839-1900) in Partenkirchen, um 1910.tif|mini|Mausoleum Hermann Levi in Partenkirchen, gestaltet 1900/01 durch [[Adolf von Hildebrand]]; Zustand um 1910]] |
[[Datei:Mausoleum Hermann Levi (1839-1900) in Partenkirchen, um 1910.tif|mini|Mausoleum Hermann Levi in Partenkirchen, gestaltet 1900/01 durch [[Adolf von Hildebrand]]; Zustand um 1910]] |
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Im Jahr 1925 benannte die Gemeinde eine an Levis Mausoleum im Park seiner Partenkirchener Villa ''Haus Riedberg'' {{Coordinate|NS=47.488495|EW=11.11814|type=building|dim = 25|region=DE-BY|text=ICON2|name=Hermann Levis ehem. Partenkirchener Wohnhaus, heute Dr.-Wigger-Straße 18}} vorbeiführende Straße ihm zu Ehren als ''Hermann-Levi-Weg''.<ref name="Schwarzmüller">{{Internetquelle |
Im Jahr 1925 benannte die Gemeinde eine an Levis Mausoleum im Park seiner Partenkirchener Villa ''Haus Riedberg'' {{Coordinate|NS=47.488495|EW=11.11814|type=building|dim = 25|region=DE-BY|text=ICON2|name=Hermann Levis ehem. Partenkirchener Wohnhaus, heute Dr.-Wigger-Straße 18}} vorbeiführende Straße ihm zu Ehren als ''Hermann-Levi-Weg''.<ref name="Schwarzmüller">{{Internetquelle |
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| autor=Alois Schwarzmüller (ehem. Lehrer, Gemeinderat, Lokalhistoriker am Ort) | url=http://www.gapgeschichte.de/01_literarisch_historische_fundstuecke/biografisches/levi_hermann_1.htm | titel=Hermann Levi – Dirigent, Komponist und Übersetzer in Partenkirchen | werk=Beiträge zur Geschichte des Marktes Garmisch-Partenkirchen im 20. Jahrhundert | hrsg=gapgeschichte.de | datum=2018 | zugriff=2019-05-30}}</ref> Im [[ |
| autor=Alois Schwarzmüller (ehem. Lehrer, Gemeinderat, Lokalhistoriker am Ort) | url=http://www.gapgeschichte.de/01_literarisch_historische_fundstuecke/biografisches/levi_hermann_1.htm | titel=Hermann Levi – Dirigent, Komponist und Übersetzer in Partenkirchen | werk=Beiträge zur Geschichte des Marktes Garmisch-Partenkirchen im 20. Jahrhundert | hrsg=gapgeschichte.de | datum=2018 | zugriff=2019-05-30}}</ref> Im [[NS-Staat|nationalsozialistischen Regime]] (1934 oder 1935) wurde die Straße nach [[Theodor Fritsch]] umbenannt, einem Verleger antisemitischer Hetzschriften.<ref name="Unehrengrab">{{Internetquelle |autor=Matthias Köpf |url=https://www.sueddeutsche.de/bayern/geschichte-das-unehrengrab-von-partenkirchen-1.4054888 |titel=Das Unehrengrab von Partenkirchen |werk=sueddeutsche.de |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2018-07-15 |zugriff=2018-07-17 |sprache=de}}</ref> Als nach dem Krieg nun wiederum dieser Name nicht mehr opportun schien und die Straße erneut umbenannt werden sollte, entschied sich die Marktgemeinde gegen den Namen Levis und für eine unverfängliche ''[[Karwendel]]<nowiki/>straße''.<ref name="Unehrengrab" /> Pläne, dem einstigen Förderer<ref>{{Internetquelle |url=http://buergerservice.gapa.de/de/69d0732a-ec34-6733-a1df-353dda216a2a.html |titel=Hermann Levi |hrsg=Bürgerservice Garmisch-Partenkirchen |archiv-url=http://archive.is/20150501174726/http://buergerservice.gapa.de/de/69d0732a-ec34-6733-a1df-353dda216a2a.html |archiv-datum=2015-05-01 |zugriff=2018-07-17 |offline=2018-04-14}}</ref> der Gemeinde durch Umbenennung eines Teils der Hindenburgstraße erneut eine Straße zu widmen, zerschlug ein Bürgerentscheid im Jahr 2013.<ref>Artikel [http://www.tagesspiegel.de/wissen/wagners-juedischer-dirigent-wegen-seiner-wagner-verehrung-sagen-sich-freunde-von-levi-los/7607720-2.html ''Ein fortwährendes seelisches Sich-Verbeugen''] des Tagesspiegels vom 10. Januar 2013 bzw. [https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen/neue-plaetze-schumpp-levi-gesucht-2866948.html ''Neue Plätze für Schumpp und Levi gesucht''] und [https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen/peinliche-panne-2996579.html ''Peinliche Panne''] von merkur.de vom 22. April 2013 bzw. 8. Juli 2013. Alle Artikel abgerufen am 1. Mai 2015.</ref> |
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Auf dem Grundstück der Villa wurde Levi auch zur letzten Ruhe gebettet. Der Leichnam war zunächst temporär in der Elterngrabstätte seiner Witwe Mary (geb. [[Julius Meyer (Kunsthistoriker)|Meyer]]) auf dem [[Ostfriedhof (München)| |
Auf dem Grundstück der Villa wurde Levi auch zur letzten Ruhe gebettet. Der Leichnam war zunächst temporär in der Elterngrabstätte seiner Witwe Mary (geb. [[Julius Meyer (Kunsthistoriker)|Meyer]]) auf dem [[Ostfriedhof (München)|Münchner Ostfriedhof]] beerdigt worden, bevor das vom führenden Bildhauer und engen Freund [[Adolf von Hildebrand]] künstlerisch gestaltete [[Mausoleum]] {{Coordinate|NS=47.487535|EW=11.120642|type=landmark|dim = 20|region=DE-BY|text=ICON2|name=Hermann Levis Grab, Ort des ehemaligen Mausoleums südwestlich nahe der Einmündung der Karwendelstraße in die Leitenfeldstraße}} fertiggestellt werden konnte.<ref name="Haas">{{Literatur | Autor=Frithjof Haas | Titel=Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi | Verlag=Atlantis Musikbuch-Verlag | Ort=Zürich / Mainz | Datum=1995 | ISBN=3-254-00194-X | Seiten=363f.}}</ref> Das 4,80 m hohe, 4,50 m breite und 2,50 m tiefe Bauwerk mit seiner etwa 20 m breiten, durch eine Mauer oval eingefassten Grünanlage<ref name="Esche-Braunfels">{{Literatur | Autor=Sigrid Esche-Braunfels | Titel=Adolf von Hildebrand (1847–1921) | Verlag=Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft | Ort=Berlin | Datum=1993 | ISBN=387157144X | Seiten=397ff.}}</ref> überstand mögliche Schändungen in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] in der Substanz unbeschadet.<ref>»Es ist nicht richtig, dass das Mausoleum im Dritten Reich zerstört worden ist. […] Es stand zumindest bis in die 1950-er Jahre und sah zu dieser Zeit genauso aus, wie es das Bild im Tagblatt gezeigt hat [Zustand um 1910]. Lediglich die die Gruft verschließende Grabplatte war zur Seite gerückt, so dass man in die Gruft hineinsehen konnte. […] Ansonsten war diese Anlage völlig intakt, lediglich die Grünfläche innerhalb des Mauerrings, der mit einem schmiedeeisernen Tor verschlossen war, war mangels Pflege zugewachsen und verwildert.« {{Literatur|Autor=Hans Renner (ehem. Gemeinderat am Ort) |Titel=Levi-Mausoleum war Spielplatz in den 1950-er Jahren |TitelErg=Leserbrief |Sammelwerk=Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt |Datum=2018-07-25 |Seiten=4}}</ref> |
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[[Datei:Grabstätte Hermann Levi September 2018.jpg|mini|Zustand des Grabs im September 2018]]Im Jahr 1957 genehmigte die Gemeinde auf Antrag des damaligen Grundstücksbesitzers die (so wörtlich) „Beseitigung“ der Anlage.<ref name="Schwarzmüller" /><ref>Protokoll der nichtöffentlichen Bauausschusssitzung des Marktgemeinderates Garmisch-Partenkirchen vom 4. November 1957, Punkt „''Ausserhalb der Tagesordnung:'' 17) Beseitigung des ehemaligen Mausoleums von Generalmusikdirektor Levi, am jetzigen Anwesen von Generalkonsul Dr. Lerch, Dr. Wigger-Str. 12“</ref> Über der Gruft verblieb einzig noch die eingefasste Grabplatte aus Rotmarmor, auch diese durch v. Hildebrand künstlerisch gestaltet<ref name="Esche-Braunfels" /> und seit 1991<ref name="Schwarzmüller" /> unter Denkmalschutz. Sie verblieb der Witterung ausgesetzt (später zeitweilig provisorisch bedeckt) und wuchs stark ein.<ref>Fotos vom Zustand 1984: {{Literatur|Autor=Peter Pinnau |Titel=Gruft, Mausoleum, Grabkapelle: Studien zur Sepulkralarchitektur des 19. und des 20. Jahrhunderts mit besonderer Hinsicht auf Adolf von Hildebrand |Datum=1992 |Verlag=Mäander-Verlag |Ort=München |ISBN=3882193662 |Seiten=639}}</ref> Ein späterer Besitzer (auch Gemeinderat 2008–2014) nutzte den Bereich nahe der Gruft, Überlegungen der Pietät unbeschadet, großflächig als Abstellfläche für Baumaterialien, Brennholz und Sonstiges.<ref name="Unehrengrab"/><ref>Fotos vom Zustand am 2. November 2012: {{Internetquelle |autor=Corinna Strebert, Joachim Sproll |url=http://www.pro-hindenburg.de/levi.html |titel=Skandal um den jüdischen Ehrenbürger Hermann Levi |hrsg=Initiative Pro Hindenburgstraße |datum=2012-11 |zugriff=2019-03-10 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180815024657/http://www.pro-hindenburg.de/levi.html |archiv-datum=2018-08-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christof Schnürer |url=https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/ehrenbuerger-grab-schandfleck-2612306.html |titel=Ehrenbürger-Grab – ein Schandfleck |werk=merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag |datum=2012-11-12 |zugriff=2018-08-14 |sprache=de}}</ref> |
[[Datei:Grabstätte Hermann Levi September 2018.jpg|mini|Zustand des Grabs im September 2018]]Im Jahr 1957 genehmigte die Gemeinde auf Antrag des damaligen Grundstücksbesitzers die (so wörtlich) „Beseitigung“ der Anlage.<ref name="Schwarzmüller" /><ref>Protokoll der nichtöffentlichen Bauausschusssitzung des Marktgemeinderates Garmisch-Partenkirchen vom 4. November 1957, Punkt „''Ausserhalb der Tagesordnung:'' 17) Beseitigung des ehemaligen Mausoleums von Generalmusikdirektor Levi, am jetzigen Anwesen von Generalkonsul Dr. Lerch, Dr. Wigger-Str. 12“</ref> (Eine mitunter in der Literatur als Begründung für den Abriss angeführte<ref name="Esche-Braunfels" /> Straßenverbreiterung lässt sich aus den Gemeindeunterlagen nicht belegen.) |
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Über der Gruft verblieb einzig noch die eingefasste Grabplatte aus Rotmarmor, auch diese durch v. Hildebrand künstlerisch gestaltet<ref name="Esche-Braunfels" /> und seit 1991<ref name="Schwarzmüller" /> unter Denkmalschutz. Sie verblieb der Witterung ausgesetzt (später zeitweilig provisorisch bedeckt) und wuchs stark ein.<ref>Fotos vom Zustand 1984: {{Literatur|Autor=Peter Pinnau |Titel=Gruft, Mausoleum, Grabkapelle: Studien zur Sepulkralarchitektur des 19. und des 20. Jahrhunderts mit besonderer Hinsicht auf Adolf von Hildebrand |Datum=1992 |Verlag=Mäander-Verlag |Ort=München |ISBN=3882193662 |Seiten=639}}</ref> Ein späterer Besitzer (auch Gemeinderat 2008–2014) nutzte den Bereich nahe der Gruft, Überlegungen der Pietät unbeschadet, großflächig als Abstellfläche für Baumaterialien, Brennholz und Sonstiges.<ref name="Unehrengrab"/><ref>Fotos vom Zustand am 2. November 2012: {{Internetquelle |autor=Corinna Strebert, Joachim Sproll |url=http://www.pro-hindenburg.de/levi.html |titel=Skandal um den jüdischen Ehrenbürger Hermann Levi |hrsg=Initiative Pro Hindenburgstraße |datum=2012-11 |zugriff=2019-03-10 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180815024657/http://www.pro-hindenburg.de/levi.html |archiv-datum=2018-08-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christof Schnürer |url=https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/ehrenbuerger-grab-schandfleck-2612306.html |titel=Ehrenbürger-Grab – ein Schandfleck |werk=merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag |datum=2012-11-12 |zugriff=2018-08-14 |sprache=de}}</ref> |
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Ab dem Jahr 2006 gab es Initiativen, den sterblichen Überresten des Ehrenbürgers und Wohltäters von Partenkirchen am Ort wieder eine würdige, seiner Bedeutung gerechte Ruhestätte zu verschaffen; diese scheiterten.<ref name="Schwarzmüller" /><ref name="Unehrengrab" /><ref name="Merkur umgebettet">{{Internetquelle |autor=Peter Reinbold |url=https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/leichnam-von-ehrenbuerger-wird-umgebettet-wird-levis-letzte-ruhestaette-10019932.html |titel=Leichnam von Ehrenbürger wird umgebettet: Das wird Levis letzte Ruhestätte |werk=merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag |datum=2018-07-09 |zugriff=2018-07-17 |sprache=de}}</ref> |
Ab dem Jahr 2006 gab es Initiativen, den sterblichen Überresten des Ehrenbürgers und Wohltäters von Partenkirchen am Ort wieder eine würdige, seiner Bedeutung gerechte Ruhestätte zu verschaffen; diese scheiterten.<ref name="Schwarzmüller" /><ref name="Unehrengrab" /><ref name="Merkur umgebettet">{{Internetquelle |autor=Peter Reinbold |url=https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/leichnam-von-ehrenbuerger-wird-umgebettet-wird-levis-letzte-ruhestaette-10019932.html |titel=Leichnam von Ehrenbürger wird umgebettet: Das wird Levis letzte Ruhestätte |werk=merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag |datum=2018-07-09 |zugriff=2018-07-17 |sprache=de}}</ref> |
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Da keine Gewissheit bestand, ob sich Levis Gebeine tatsächlich noch in der Gruft befänden, wurde diese am 16. Mai 2018<ref name="Merkur umgebettet" /> im Beisein u. a. eines Rabbiners und der Bürgermeisterin [[Sigrid Meierhofer| |
Da keine Gewissheit bestand, ob sich Levis Gebeine tatsächlich noch in der Gruft befänden, wurde diese am 16. Mai 2018<ref name="Merkur umgebettet" /> im Beisein u. a. eines Rabbiners und der Bürgermeisterin [[Sigrid Meierhofer|Meierhofer]] geöffnet. Bei der Untersuchung fand man in einem verplombten Zinksarg mit Levis Namenszug<ref name="br-klassik" /> einen Leichnam vor.<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Reinbold |url=https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/neue-ruhestaette-fuer-beruehmten-dirigenten-und-ehrenbuerger-von-garmisch-partenkirchen-hermann-levi-9972828.html |titel= Der vergessene Ehrenbürger: Endlich gebührende Ruhestätte für den berühmten Dirigenten Hermann Levi? |werk=merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag |datum=2018-06-24 |zugriff=2018-08-14 |sprache=de}}</ref> Damit war die hinreichende Gewissheit hergestellt und die Gruft wurde wieder verschlossen. |
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Nach Konsultation mit der Präsidentin der [[Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern|Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern]] [[Charlotte Knobloch]] beschied diese im Juli 2018, den Leichnam Levis an einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt auf den [[Neuer Israelitischer Friedhof (München)|Neuen Israelitischen Friedhof in München]] zu überführen:<ref name="Unehrengrab" /><ref name="Merkur umgebettet" /> „Wir sind eine Religionsgemeinschaft und müssen nach unseren Religionsgesetzen handeln, die besagen, dass jeder jüdische Mensch auf einem jüdischen Friedhof beerdigt werden muss.“<ref name="br-klassik">{{Internetquelle | autor=Lui Knoll, Thomas Schulz | url=https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/hermann-levi-dirigent-grab-diskussionen-100.html | titel=Der deutsch-jüdische Dirigent Hermann Levi: Grab sorgt für Diskussionen | werk=BR Klassik | hrsg=Bayerischer Rundfunk | datum=2018-08-28 | zugriff=2018-09-12 | sprache=de }}</ref> Die Witwe Levis freilich hatte ihren verstorbenen Mann [[Konfessionslosigkeit |
Nach Konsultation mit der Präsidentin der [[Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern|Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern]] [[Charlotte Knobloch]] beschied diese im Juli 2018, den Leichnam Levis an einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt auf den [[Neuer Israelitischer Friedhof (München)|Neuen Israelitischen Friedhof in München]] zu überführen:<ref name="Unehrengrab" /><ref name="Merkur umgebettet" /> „Wir sind eine Religionsgemeinschaft und müssen nach unseren Religionsgesetzen handeln, die besagen, dass jeder jüdische Mensch auf einem jüdischen Friedhof beerdigt werden muss.“<ref name="br-klassik">{{Internetquelle | autor=Lui Knoll, Thomas Schulz | url=https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/hermann-levi-dirigent-grab-diskussionen-100.html | titel=Der deutsch-jüdische Dirigent Hermann Levi: Grab sorgt für Diskussionen | werk=BR Klassik | hrsg=Bayerischer Rundfunk | datum=2018-08-28 | zugriff=2018-09-12 | sprache=de | offline=2022-10-6 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20180912165737/https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/hermann-levi-dirigent-grab-diskussionen-100.html }}</ref> Die Witwe Levis freilich hatte ihren verstorbenen Mann [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]]<ref>{{Literatur | Titel=Meldungen: München, 14. Mai | Sammelwerk=Loisachbote | Datum=1900-05-17 | Zitat=Der Generalmusikdirektor Levi wird konfessionslos beerdigt. […]}}</ref><ref name="Schwarzmüller" /> bestatten lassen. Hinweise, dass dies nicht im Einklang mit den Wünschen ihres Mannes geschehen wäre, sind keine bekannt und wurden in der Diskussion auch nicht vorgebracht. |
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Im Februar 2019 wurde wiederum dieser Beschluss verworfen: Levi solle nun doch nicht umgebettet, sondern die Partenkirchner Grabstätte in einen „repräsentativen Zustand“ versetzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Als offizieller Grund wurde angegeben, an der geplanten Münchner Grabstätte neben dem Holocaust-Überlebenden [[Max Mannheimer]] herrschten „beengte Platzverhältnisse, [so] dass die Übertruhe mit Levis Gebeinen keinen Raum gefunden hätte“.<ref>{{Literatur|Autor=Peter Reinbold |Titel=Levi-Grab bleibt in Garmisch-Partenkirchen |Sammelwerk=Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt |Datum=2019-02-16 |Seiten=1}}</ref> |
Im Februar 2019 wurde wiederum dieser Beschluss verworfen: Levi solle nun doch nicht umgebettet, sondern die Partenkirchner Grabstätte in einen „repräsentativen Zustand“ versetzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Als offizieller Grund wurde angegeben, an der geplanten Münchner Grabstätte neben dem Holocaust-Überlebenden [[Max Mannheimer]] herrschten „beengte Platzverhältnisse, [so] dass die Übertruhe mit Levis Gebeinen keinen Raum gefunden hätte“.<ref>{{Literatur|Autor=Peter Reinbold |Titel=Levi-Grab bleibt in Garmisch-Partenkirchen |Sammelwerk=Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt |Datum=2019-02-16 |Seiten=1}}</ref> |
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Als Abschluss der langjährigen Verhandlungen gelangte die Marktgemeinde im November 2019 durch einen Flächentausch von etwa 50 Quadratmetern zum Eigentum des Grunds mit der Levi-Gruft.<ref>{{Literatur|Autor=Peter Reinbold |Titel=Meilenstein für Levi-Grab |Sammelwerk=Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt |Datum=2019-11-26 |Seiten=1}}</ref> Die Jury (unter Teilnahme u. a. von Frau Knobloch) eines ausgeschriebenen künstlerischen Wettbewerbs kürte im April 2020 einen Siegerentwurf zur Gestaltung der Grabstätte.<ref>{{Literatur|Autor=Peter Reinbold |Titel=Meilenstein für Levi-Gedenken. Künstlerischer Wettbewerb abgeschlossen |Sammelwerk=Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt |Datum=2020-05-02 |Seiten=3}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Köpf |url=https://www.sueddeutsche.de/bayern/garmisch-partenkirchen-hermann-levi-grabschaendung-1.4895299 |titel=Ein Ehrenbürger, der sehr spät gewürdigt wird |werk=sueddeutsche.de |hrsg=Süddeutscher Verlag |datum=2020-05-04 |abruf=2020-05-14 |sprache=de}}</ref> Die durch die Künstlerin Franka Kaßner neugestaltete Grabstätte wurde am 2. Juli 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Tanja Brinkmann |url=https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/eine-schutzruestung-fuer-levi-90839438.html |titel=Künstlerin schafft neues Grabmal. „Das war würdelos, ich wollte sie retten“: Endlich angemessene Grabstätte für Garmisch-Partenkirchens Ehrenbürger Levi |werk=merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag |datum=2021-07-02 |abruf=2021-07-06 |sprache=de}}</ref> |
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Die ebenfalls langjährig diskutierte Benennung des Partenkirchner Kurparks nach Hermann Levi lehnte der Marktgemeinderat am 11. Dezember 2019 „nach emotionaler Debatte“ mit konservativer Mehrheit (11:19 Stimmen) ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Reinbold |url=https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/garmisch-partenkirchen-kurpark-partenkirchen-wird-nicht-zum-hermann-levi-park-13302457.html |titel= Levi und die Allianz der Konservativen. Kurpark Partenkirchen wird nicht zum Hermann-Levi-Park |werk=merkur.de |hrsg=Münchener Zeitungs-Verlag |datum=2019-12-19 |zugriff=2020-05-13 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Markt Garmisch-Partenkirchen |url=https://buergerservice.gapa.de/buergerservice/sitzungen/einladung-intern-grm/marktgemeinderat/2019/Niederschrift%20071_1.pdf |titel=Niederschrift über die Öffentliche/Nicht öffentliche Sitzung des Marktgemeinderates des Marktes Garmisch-Partenkirchen am Mittwoch, 11. Dezember 2019 im Großen Sitzungssaal |werk=buergerservice.gapa.de |hrsg=Gemeindeverwaltung Garmisch-Partenkirchen |datum=2019-12-11 |abruf=2020-05-13 |format=PDF; 708 KB |sprache=de}}</ref> |
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==Briefe== |
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== Bibliografie == |
== Bibliografie == |
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* ''Gedanken aus Goethes Werken.'' Gesammelt von Hermann Levi. Verlagsanstalt F. Bruckmann, München 1901 und öfter |
* ''Gedanken aus Goethes Werken.'' Gesammelt von Hermann Levi. Verlagsanstalt F. Bruckmann, München 1901 und öfter |
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* ''Wie freue ich mich auf das Orchester! Briefe des Dirigenten Hermann Levi.'' Ausgewählt und kommentiert von Dieter Steil. Köln: Dohr, 2015 |
* ''Wie freue ich mich auf das Orchester! Briefe des Dirigenten Hermann Levi.'' Ausgewählt und kommentiert von Dieter Steil. Köln: Dohr, 2015, ISBN 978-3-86846-123-7 |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Dieter Steil: ''„… unsere Kunst ist eine Religion …“ Der Briefwechsel Cosima Wagner – Hermann Levi.'' (= Sammlung |
* Dieter Steil: ''„… unsere Kunst ist eine Religion …“ Der Briefwechsel Cosima Wagner – Hermann Levi.'' (= Sammlung musikwissenschaftlicher Abhandlungen 101), Baden-Baden: Koerner 2018, ISBN 978-3-87320-601-4. |
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* Dieter Steil: ''Hermann Levi – Dirigent, Übersetzer und Musiker aus Gießen'', In: ''Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins'' (MOHG), Bd. 99 (2014), S. 9–17. |
* Dieter Steil: ''Hermann Levi – Dirigent, Übersetzer und Musiker aus Gießen'', In: ''Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins'' (MOHG), Bd. 99 (2014), S. 9–17. |
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* Stephan Mösch: ''Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Wagners „Parsifal“ in Bayreuth 1882–1933,'' Bärenreiter, 2. Auflage 2012, ISBN 978-3-7618-2326-2. |
* Stephan Mösch: ''Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Wagners „Parsifal“ in Bayreuth 1882–1933,'' Bärenreiter, 2. Auflage 2012, ISBN 978-3-7618-2326-2. |
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* Wendelin Weißheimer: ''Erlebnisse mit Richard Wagner, Franz Liszt und vielen andern Zeitgenossen.'' Stuttgart und Leipzig 1898. |
* Wendelin Weißheimer: ''Erlebnisse mit Richard Wagner, Franz Liszt und vielen andern Zeitgenossen.'' Stuttgart und Leipzig 1898. |
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* Robert Jungwirth: ''Ein Jude als Gralsritter'', in: [[NZZ]], 9. Januar 2016, S. 26. |
* Robert Jungwirth: ''Ein Jude als Gralsritter'', in: [[NZZ]], 9. Januar 2016, S. 26. |
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== Dokumente == |
== Dokumente == |
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* {{DNB-Portal|118865900}} |
* {{DNB-Portal|118865900}} |
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* {{KA-Stadtwiki|Hermann_Levi}} |
* {{KA-Stadtwiki|Hermann_Levi}} |
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*[http://stabikat.sbb.spk-berlin.de:8080/DB=1/SET=3/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=1004&TRM=Levi,%20Hermann Hermann Levi im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin] |
* [http://stabikat.sbb.spk-berlin.de:8080/DB=1/SET=3/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=1004&TRM=Levi,%20Hermann Hermann Levi im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin] |
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* Frithjof Haas: [https://web.archive.org/web/20160304063956/http://www.richard-strauss-institut.de/elektra/2002_01.php3 ''Wer gelitten hat, hat das Recht frei zu sein, Hermann Levi zum 100. Todestag''] Vortrag Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen 2000. |
* Frithjof Haas: [https://web.archive.org/web/20160304063956/http://www.richard-strauss-institut.de/elektra/2002_01.php3 ''Wer gelitten hat, hat das Recht frei zu sein, Hermann Levi zum 100. Todestag''] Vortrag Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen 2000. |
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* {{SaarBiogr |643 |Levi Hermann}} |
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* [http://www.tagesspiegel.de/wissen/wagners-juedischer-dirigent-ein-fortwaehrendes-seelisches-sich-verbeugen/7607720.html Stephen Tree: ''Wagners jüdischer Dirigent''] Berliner Tagesspiegel vom 10. Januar 2013 |
* [http://www.tagesspiegel.de/wissen/wagners-juedischer-dirigent-ein-fortwaehrendes-seelisches-sich-verbeugen/7607720.html Stephen Tree: ''Wagners jüdischer Dirigent''] Berliner Tagesspiegel vom 10. Januar 2013 |
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* [https://opacplus.bsb-muenchen.de/ |
* [https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV041915091 Der Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek] |
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* [https://digital.blb-karlsruhe.de/3715610 Autographen Hermann Levis] in den Digitalen Sammlungen der [[Badische Landesbibliothek|Badischen Landesbibliothek]] |
* [https://digital.blb-karlsruhe.de/3715610 Autographen Hermann Levis] in den Digitalen Sammlungen der [[Badische Landesbibliothek|Badischen Landesbibliothek]] |
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* {{LAGIS|ref=nein|DB=HBN|ID=118865900|titel=Levi, Hermann|datum=2021-04-15}} |
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[[Kategorie:Person (Bayreuther Festspiele)]] |
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[[Kategorie:Person um Richard Wagner]] |
[[Kategorie:Person um Richard Wagner]] |
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[[Kategorie:Ehrenbürger von Garmisch-Partenkirchen]] |
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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2024, 14:21 Uhr
Hermann Levi (geboren 7. November 1839 in Gießen; gestorben 13. Mai 1900 in München) war ein deutscher Orchesterdirigent und Komponist, mit engen Verbindungen zunächst zu Johannes Brahms, später zu Richard Wagner. Er leitete u. a. die bedeutenden Hoforchester (Oper und Konzert) in Karlsruhe (1864–1872) und München (1872–1896). Auch dirigierte er für die Bayreuther Festspiele (1882–1894), insbesondere die Uraufführung des Parsifal. Seine Laufbahn wurde begleitet von höchster Wertschätzung für seine musikalischen, organisatorischen und Bearbeiter-Fähigkeiten, aber auch von antisemitischen Anfeindungen.[1]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Levi war der Sohn des hessischen Landesrabbiners Benedikt Levi. Dessen Vater war der Wormser Rabbiner Samuel Levi, ein Sohn des Rabbiners Wolf Levi in Pfersee bei Augsburg. Die Familie lässt sich von Hermann zurück über mindestens zehn Generationen (Hermann selbst sprach von 14) bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts auf eine väterliche Linie von Rabbinern zurückverfolgen.[2]
Hermanns Mutter Henriette (1807–1842) entstammte der Tabakfabrikantenfamilie Mayer in Mannheim: ihre Großväter waren der kurpfälzische Hoffaktor Gottschalk Mayer und der Mannheimer Bankhaus-Gründer Wolf Hajum Ladenburg. Henriette wurde mit ihrer „lebendigen Geistigkeit und starken musikalischen Begabung“ eine anziehende Erscheinung in der Gießener Gesellschaft.[3]
Hermanns ältere Geschwister hießen Wilhelm und Emma. Bei der Geburt des vierten Kinds – Hermann war kaum drei Jahre alt – verstarb die Mutter; auch das Neugeborene blieb nicht lange am Leben.
Benedikt vermählte sich 1884 in zweiter Ehe mit der Gießener Kaufmannstochter Gitel Worms. Auch diese starb nur ein Jahr später, nach Geburt der Tochter Auguste. Benedikt ging zeitlebens keine weitere Ehe ein.[3]
Hermanns Bruder Wilhelm studierte ebenfalls Musik und wurde Sänger. Später schlug er eine Bankkarriere ein und wurde Prokurist des Bankhauses Ladenburg. Nach seinem Übertritt zum Katholizismus nannte er sich Wilhelm Lindeck. Auf Hermanns Vermittlung hin wurde er für ein knappes Jahrzehnt Vermögensverwalter von Johannes Brahms.[4]
Hermann Levi selbst vermählte sich, mit 56 Jahren und gesundheitlich bereits soweit angeschlagen, dass er nicht mehr dirigieren konnte und um seine Pensionierung angesucht hatte, am 7. November 1896[5][6] mit Mary Fiedler (1854–1919), einer Tochter des Kunsthistorikers Julius Meyer und Witwe des Kunsthistorikers Konrad Fiedler (1841–1895). Die Heirat erfolgte allein standesamtlich (dies noch zu Lebzeiten seines Vaters, mit dem Levi eine sehr enge Beziehung pflegte). In der Heiratsurkunde ist in der Rubrik „Religionszugehörigkeit“ der Vermerk konfessionslos eingetragen.[7] Das Paar hatte sich mit der Möglichkeit einer christlich-kirchlichen Segnung („Ein Pfarrer wäre dazu bereit gewesen“) ernsthaft beschäftigt, es schließlich dennoch als „ehrlicher“ empfunden, auf eine solche zu verzichten.[8]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Levi wuchs zunächst in Gießen auf. Seine außergewöhnliche Musikalität äußerte sich früh; er galt in seiner Heimatstadt als pianistisches Wunderkind und spielte ab dem Alter von sechs Jahren öffentliche Klavierkonzerte. Der Vater förderte eine Hinwendung seiner beiden Söhne zum künstlerischen Beruf – dies bemerkenswert insbesondere in Anbetracht der jahrhundertelangen rabbinischen Tradition der Familie.[9]
Im Alter von zwölf Jahren begann Levi (unter Obhut einer Großtante) in Mannheim parallel zum Besuch des Lyceums ein musikalisches Studium bei Hofkapellmeister Vinzenz Lachner. Von 1855 bis 1858 studierte er am Leipziger Konservatorium, das er mit glänzenden Leistungen insbesondere am Piano, in Komposition und Dirigieren abschloss. Nach einem Studienaufenthalt im Winter 1858/59 in Paris übernahm er nach Empfehlung durch Lachner den Posten des Musikdirektors in Saarbrücken. 1861 wechselte er nach Mannheim. Von 1862 bis 1864 war er Chefdirigent der Deutschen Oper in Rotterdam, anschließend bis 1872 am Großherzoglichen Hoftheater Karlsruhe.[10] In Karlsruhe begann er 1864 mit dem Lohengrin und dirigierte dort 1869 als Zweiter nach der Münchener Uraufführung Die Meistersinger von Nürnberg. Das Angebot, die Uraufführung von Die Walküre in München zu übernehmen, schlug er 1869 aus.
In Karlsruhe begann eine enge freundschaftliche und künstlerische Beziehung zu Johannes Brahms; Levi brachte in stetem Kontakt zahlreiche Werke des Komponisten zur Aufführung, darunter die Uraufführungen von Schicksalslied, Alt-Rhapsodie, Triumphlied, Liebeslieder-Walzer, Klavierquintett.[11] Mit dem sechs Jahre älteren Brahms begegnete Levi einer „ersten überragenden musikalischen Persönlichkeit, die er uneingeschränkt bewunderte und der er sich vertrauensvoll unterordnen konnte“.[12] Die innige Freundschaft sollte sich später allerdings entfremden und 1875 im Eklat nach einer heftigen Aussprache auseinanderbrechen, bei der auch Levis zunehmende Hinwendung zu Richard Wagners Musik eine entscheidende Rolle spielte.[13] Die künstlerische Zusammenarbeit war damit beendet, auch wenn Levi (in reduziertem Umfang) weiterhin Werke von Brahms aufführte.
In der Karlsruher Zeit entstand ebenfalls eine enge persönliche und vielfältige künstlerische Beziehung zu Clara Schumann, welche zeitlebens herzlich anhielt. Sie verstanden es, das (auch für Clara) „Reizthema“ Wagner aus ihrem Verhältnis weitgehend herauszuhalten; dies zeigt insbesondere der Briefwechsel.[14]
Ab 1872 amtierte Levi als Generalmusikdirektor und Hofkapellmeister am Königlichen Hof- und Nationaltheater in München, bis er sich 1896 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog und in Partenkirchen niederließ. 1872 wurde er Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft München,[15] der er bis zu seinem Tode angehörte.
Obwohl aus bedeutenden jüdischen Familien stammend, war Levi in die christliche Mythenwelt Richard Wagners hineingewachsen und seit 1871 mit dem Komponisten freundschaftlich verbunden. 1874 dirigierte er erstmals den Tristan und wurde nach eigenem Bekenntnis gegenüber Joseph Joachim zum „Wagnerianer“, 1878 dann den kompletten Ring. Auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn dirigierte Levi im Juli 1882 die Uraufführung des Parsifal in Bayreuth. Wagner wies Kritik, sein „heiligstes“ Werk nicht von einem Juden dirigieren zu lassen, entschieden zurück. Jedoch hatte es des Beharrens König Ludwigs II. bedurft, der die Hofkapelle nur unter der Leitung Levis von München nach Bayreuth zu schicken bereit war.[16] Zudem stand immer die Forderung Wagners an Levi, sich taufen zu lassen, im Raum. Dieser Erwartung entsprach Levi bei aller Verehrung Wagners zwar nie, der äußere und vor allem innere Konflikt belastete ihn jedoch sehr, wie sich Levis Schüler Felix Weingartner erinnerte.
Im Februar 1883 besuchte er Wagner in Venedig, am Tag nach seiner Abreise starb Richard Wagner. Levi dirigierte März/April des Jahres den Zyklus von Gedächtnisaufführungen mit allen Opern Wagners in München. Er blieb bis 1894 der „Major“ und die rechte Hand der Witwe Cosima Wagner bei der Leitung der Bayreuther Festspiele. Der anhaltende Erfolg der Musik Richard Wagners nach dessen Tod ist eng mit Levis Namen verknüpft. Antisemitische Anfeindungen auch durch Richard Strauss, der sich 1891 über das jüdische Dirigat des heiligen Parsifal bei Cosima Wagner, ebenfalls eine glühende Antisemitin, beschwerte, belasteten ihn schwer.
Levi führte den „Mozart-Zyklus“ in das deutsche Opernrepertoire ein. Er übersetzte selbst die Libretti von Lorenzo da Ponte zu Mozarts Opern Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Così fan tutte ins Deutsche. Dabei bemühte er sich geschickt, die beim Gesang wichtigen Vokale des italienischen Originals möglichst zu erhalten; so übersetzte er zum Beispiel in „Cinque... dieci.... venti... trenta... trentasei...quarantatre“ (Le Nozze di Figaro) das letzte Zahlwort nicht (wörtlich) mit „dreiundvierzig“, sondern (vokalerhaltend) mit „ja, ja, es geht“. Diese Übersetzungen erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und haben sich gegen andere Übersetzungsversuche durchgesetzt; viele Formulierungen daraus wurden geflügelte Worte („Reich mir die Hand, mein Leben“). Ein Umstand, der die Nationalsozialisten in Verlegenheit bringen sollte: Einerseits sollten Opern nur in deutscher Sprache aufgeführt werden, und andererseits war das Libretto des konvertierten Juden da Ponte auch noch von einem weiteren Juden, nämlich Levi, übersetzt worden.
Levi verfolgte in jungen Jahren zunächst eine Karriere als Komponist: In Paris entstand als sein op. 1 ein an Schumann orientiertes Klavierkonzert in a-Moll, das vom Gewandhausorchester Leipzig uraufgeführt wurde, außerdem eine Symphonie, eine Violinsonate, Klavier- und Kammermusik sowie verschiedene Liedvertonungen. Nach einer harschen Kritik von Brahms an seinen Werken gab Levi jedoch diesen Teil seiner musikalischen Tätigkeit trotz großer Erfolge auf und vernichtete alle Manuskripte. Erhalten geblieben sind lediglich die im Druck erschienenen Werke, zwei Liederzyklen und die Solostimme des Klavierkonzerts. Das verloren geglaubte Orchestermaterial des Klavierkonzerts wurde vom Pianisten und Dirigenten Martin Wettges in der Zentralbibliothek Zürich wiederentdeckt. Er rekonstruierte daraus die Partitur und führte das Werk am 1. Juni 2008 wieder auf (Christian Schröder, Begleitheft zu einer Aufführung des Klavierkonzerts am 4. Februar 2014 in Gießen).
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gießener Musikerviertel ist ebenso eine Straße nach ihm benannt wie in Münchens Norden (Freimanner Heide). In Bayreuth gibt es ihm zu Ehren eine Levistraße.[17] Im Theaterpark der Stadt Gießen wurde zudem im Jahr 2007 eine Büste des Bildhauers Detlef Kraft aufgestellt, an deren Sockel die wichtigsten Stationen aus Levis Leben auf einer Tafel wiedergegeben werden. Der Konzertsaal im Rathaus von Gießen wurde im November 2014 in Hermann-Levi-Saal umbenannt.[18] Die Stadt Karlsruhe benannte 2017 den Platz vor dem Badischen Staatstheater nach ihm.
Um Hermann Levis Bedeutung für die Musik und insbesondere seinem zukunftsweisenden Schaffen am Nationaltheater München Rechnung zu tragen, wurde im Juli 2021 die Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters in „Hermann-Levi-Akademie“ umbenannt.[19]
Hermann Levi ist zudem seit 1898 Ehrenbürger des Marktes Partenkirchen (ab 1935 Garmisch-Partenkirchen), wo er eine Villa hatte bauen lassen und er in einem Mausoleum beerdigt wurde.[20]
Kontroversen um Andenken und Ruhestätte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1925 benannte die Gemeinde eine an Levis Mausoleum im Park seiner Partenkirchener Villa Haus Riedberg vorbeiführende Straße ihm zu Ehren als Hermann-Levi-Weg.[20] Im nationalsozialistischen Regime (1934 oder 1935) wurde die Straße nach Theodor Fritsch umbenannt, einem Verleger antisemitischer Hetzschriften.[21] Als nach dem Krieg nun wiederum dieser Name nicht mehr opportun schien und die Straße erneut umbenannt werden sollte, entschied sich die Marktgemeinde gegen den Namen Levis und für eine unverfängliche Karwendelstraße.[21] Pläne, dem einstigen Förderer[22] der Gemeinde durch Umbenennung eines Teils der Hindenburgstraße erneut eine Straße zu widmen, zerschlug ein Bürgerentscheid im Jahr 2013.[23]
Auf dem Grundstück der Villa wurde Levi auch zur letzten Ruhe gebettet. Der Leichnam war zunächst temporär in der Elterngrabstätte seiner Witwe Mary (geb. Meyer) auf dem Münchner Ostfriedhof beerdigt worden, bevor das vom führenden Bildhauer und engen Freund Adolf von Hildebrand künstlerisch gestaltete Mausoleum fertiggestellt werden konnte.[24] Das 4,80 m hohe, 4,50 m breite und 2,50 m tiefe Bauwerk mit seiner etwa 20 m breiten, durch eine Mauer oval eingefassten Grünanlage[25] überstand mögliche Schändungen in der Zeit des Nationalsozialismus in der Substanz unbeschadet.[26]
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Gips-Modell des Portrait-Tondos an der Rückwand der Mausoleums-Halle
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Gips-Modell des Reliefs im zentralen Mauer-Giebel über der Halle (Laute spielender Engel)
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Gips-Modell (Fragment) für die Inschrifttafel, spätere Grabplatte
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Zustand der Anlage 1901 vor Einsetzen des Giebel-Reliefs
Im Jahr 1957 genehmigte die Gemeinde auf Antrag des damaligen Grundstücksbesitzers die (so wörtlich) „Beseitigung“ der Anlage.[20][27] (Eine mitunter in der Literatur als Begründung für den Abriss angeführte[25] Straßenverbreiterung lässt sich aus den Gemeindeunterlagen nicht belegen.)
Über der Gruft verblieb einzig noch die eingefasste Grabplatte aus Rotmarmor, auch diese durch v. Hildebrand künstlerisch gestaltet[25] und seit 1991[20] unter Denkmalschutz. Sie verblieb der Witterung ausgesetzt (später zeitweilig provisorisch bedeckt) und wuchs stark ein.[28] Ein späterer Besitzer (auch Gemeinderat 2008–2014) nutzte den Bereich nahe der Gruft, Überlegungen der Pietät unbeschadet, großflächig als Abstellfläche für Baumaterialien, Brennholz und Sonstiges.[21][29][30]
Ab dem Jahr 2006 gab es Initiativen, den sterblichen Überresten des Ehrenbürgers und Wohltäters von Partenkirchen am Ort wieder eine würdige, seiner Bedeutung gerechte Ruhestätte zu verschaffen; diese scheiterten.[20][21][31]
Da keine Gewissheit bestand, ob sich Levis Gebeine tatsächlich noch in der Gruft befänden, wurde diese am 16. Mai 2018[31] im Beisein u. a. eines Rabbiners und der Bürgermeisterin Meierhofer geöffnet. Bei der Untersuchung fand man in einem verplombten Zinksarg mit Levis Namenszug[32] einen Leichnam vor.[33] Damit war die hinreichende Gewissheit hergestellt und die Gruft wurde wieder verschlossen.
Nach Konsultation mit der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Charlotte Knobloch beschied diese im Juli 2018, den Leichnam Levis an einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt auf den Neuen Israelitischen Friedhof in München zu überführen:[21][31] „Wir sind eine Religionsgemeinschaft und müssen nach unseren Religionsgesetzen handeln, die besagen, dass jeder jüdische Mensch auf einem jüdischen Friedhof beerdigt werden muss.“[32] Die Witwe Levis freilich hatte ihren verstorbenen Mann konfessionslos[34][20] bestatten lassen. Hinweise, dass dies nicht im Einklang mit den Wünschen ihres Mannes geschehen wäre, sind keine bekannt und wurden in der Diskussion auch nicht vorgebracht.
Im Februar 2019 wurde wiederum dieser Beschluss verworfen: Levi solle nun doch nicht umgebettet, sondern die Partenkirchner Grabstätte in einen „repräsentativen Zustand“ versetzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Als offizieller Grund wurde angegeben, an der geplanten Münchner Grabstätte neben dem Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer herrschten „beengte Platzverhältnisse, [so] dass die Übertruhe mit Levis Gebeinen keinen Raum gefunden hätte“.[35]
Als Abschluss der langjährigen Verhandlungen gelangte die Marktgemeinde im November 2019 durch einen Flächentausch von etwa 50 Quadratmetern zum Eigentum des Grunds mit der Levi-Gruft.[36] Die Jury (unter Teilnahme u. a. von Frau Knobloch) eines ausgeschriebenen künstlerischen Wettbewerbs kürte im April 2020 einen Siegerentwurf zur Gestaltung der Grabstätte.[37][38] Die durch die Künstlerin Franka Kaßner neugestaltete Grabstätte wurde am 2. Juli 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt.[39]
Die ebenfalls langjährig diskutierte Benennung des Partenkirchner Kurparks nach Hermann Levi lehnte der Marktgemeinderat am 11. Dezember 2019 „nach emotionaler Debatte“ mit konservativer Mehrheit (11:19 Stimmen) ab.[40][41]
Briefe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Franz Brendel, Hermann Levi, Franz Liszt, Richard Pohl und Richard Wagner, hrsg. von Thomas Synofzik, Axel Schröter und Klaus Döge (= Schumann-Briefedition, Serie II, Band 5), Köln: Dohr 2014.
Bibliografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gedanken aus Goethes Werken. Gesammelt von Hermann Levi. Verlagsanstalt F. Bruckmann, München 1901 und öfter
- Wie freue ich mich auf das Orchester! Briefe des Dirigenten Hermann Levi. Ausgewählt und kommentiert von Dieter Steil. Köln: Dohr, 2015, ISBN 978-3-86846-123-7
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dieter Steil: „… unsere Kunst ist eine Religion …“ Der Briefwechsel Cosima Wagner – Hermann Levi. (= Sammlung musikwissenschaftlicher Abhandlungen 101), Baden-Baden: Koerner 2018, ISBN 978-3-87320-601-4.
- Dieter Steil: Hermann Levi – Dirigent, Übersetzer und Musiker aus Gießen, In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins (MOHG), Bd. 99 (2014), S. 9–17.
- Stephan Mösch: Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Wagners „Parsifal“ in Bayreuth 1882–1933, Bärenreiter, 2. Auflage 2012, ISBN 978-3-7618-2326-2.
- Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Atlantis, Zürich 1995, ISBN 3-254-00194-X.
- Rolf Schneider: Die Reise zu Richard Wagner. Roman. Paul Zsolnay, Wien 1989, ISBN 3-552-04115-X.
- Imogen Fellinger: Hermann Levi. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 396 f. (Digitalisat).
- Monika Ryll: Lukas Strauß – Badisches Bürgertum im Kaiserreich. Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim, Heft Nr. 3. Mannheim 1996.
- Josef Stern: Hermann Levi und seine jüdische Welt. In: Zeitschrift für die Geschichte der Juden. Heft 1/1970. Olamenu, Tel Aviv 1970, S. 17–25 (über Levis Judentum und den Antisemitismus Richard Wagners).
- Wendelin Weißheimer: Erlebnisse mit Richard Wagner, Franz Liszt und vielen andern Zeitgenossen. Stuttgart und Leipzig 1898.
- Robert Jungwirth: Ein Jude als Gralsritter, in: NZZ, 9. Januar 2016, S. 26.
Dokumente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Briefe von Hermann Levi befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C. F. Peters im Staatsarchiv Leipzig.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Hermann Levi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hermann Levi im Stadtwiki Karlsruhe
- Hermann Levi im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Frithjof Haas: Wer gelitten hat, hat das Recht frei zu sein, Hermann Levi zum 100. Todestag Vortrag Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen 2000.
- Levi Hermann in der Datenbank Saarland Biografien
- Stephen Tree: Wagners jüdischer Dirigent Berliner Tagesspiegel vom 10. Januar 2013
- Der Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek
- Autographen Hermann Levis in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek
- Levi, Hermann. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X.
- ↑ Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X, S. 12 f.
- ↑ a b Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X, S. 16.
- ↑ Dieter Steil (Hrsg.): „Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi. Dohr, Köln 2015, ISBN 978-3-86846-123-7, S. 151.
- ↑ Dieter Steil (Hrsg.): „Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi. Dohr, Köln 2015, ISBN 978-3-86846-123-7, S. 12.
- ↑ Meldungen. In: Allgemeine Zeitung. München 7. November 1896.
- ↑ Dieter Steil (Hrsg.): „Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi. Dohr, Köln 2015, ISBN 978-3-86846-123-7, S. 384.
- ↑ Brief von Hermann Levi an Cosima Wagner vom 2. November 1896, in: Dieter Steil (Hrsg.): „Wie freue ich mich auf das Orchester!“. Briefe des Dirigenten Hermann Levi. Dohr, Köln 2015, ISBN 978-3-86846-123-7, S. 382.
- ↑ Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X, S. 17.
- ↑ Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X, S. 18–65.
- ↑ Frithjof Haas: „Wer gelitten hat, hat das Recht frei zu sein.“ Hermann Levi zum 100. Todestag am 13. Mai 2000. Vortrag, gehalten anlässlich der Gedenkveranstaltung im Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen. Richard Strauss Institut, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 12. September 2018.
- ↑ Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X, S. 90.
- ↑ Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X, S. 199.
- ↑ Frank Piontek (Rez.): Buchbesprechung zu Dieter Steil (Hrsg.): „‚Wie freue ich mich auf das Orchester‘. Briefe des Dirigenten Hermann Levi“, Köln, Dohr, 2015. In: Udo Bermbach u. a. (Hrsg.): wagnerspectrum. Nr. 2. Königshausen & Neumann, Würzburg 2016, ISBN 978-3-8260-6078-6, S. 175 ff.
- ↑ Zwanglose Gesellschaft: Hundertfünfzig Jahre Zwanglose Gesellschaft München 1837–1987, Universitätsdruckerei und Verlag Dr. C. Wolf und Sohn KG, München 1987, 159 Seiten
- ↑ Götterdämmerung in: Nordbayerischer Kurier vom 25. August 2020, S. 16.
- ↑ Siehe die Liste der Straßennamen von Bayreuth, die Liste Münchner Straßennamen/H.
- ↑ Artikel Konzertsaal nach Musiker Hermann Levi benannt der Gießener Allgemeine vom 26. November 2014, abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Christian Geltinger: Herzensbildung für Jung und Alt. In: BAYERISCHE STAATSOPER. BAYERISCHE STAATSOPER Regiebetrieb des Freistaats Bayern, abgerufen am 28. November 2023: „Den Namen Hermann-Levi-Akademie erhielt die Akademie, die bereits 2002 gegründet wurde, im Jahr 2021“
- ↑ a b c d e f Alois Schwarzmüller (ehem. Lehrer, Gemeinderat, Lokalhistoriker am Ort): Hermann Levi – Dirigent, Komponist und Übersetzer in Partenkirchen. In: Beiträge zur Geschichte des Marktes Garmisch-Partenkirchen im 20. Jahrhundert. gapgeschichte.de, 2018, abgerufen am 30. Mai 2019.
- ↑ a b c d e Matthias Köpf: Das Unehrengrab von Partenkirchen. In: sueddeutsche.de. Süddeutscher Verlag, 15. Juli 2018, abgerufen am 17. Juli 2018.
- ↑ Hermann Levi. Bürgerservice Garmisch-Partenkirchen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Mai 2015; abgerufen am 17. Juli 2018.
- ↑ Artikel Ein fortwährendes seelisches Sich-Verbeugen des Tagesspiegels vom 10. Januar 2013 bzw. Neue Plätze für Schumpp und Levi gesucht und Peinliche Panne von merkur.de vom 22. April 2013 bzw. 8. Juli 2013. Alle Artikel abgerufen am 1. Mai 2015.
- ↑ Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner. Der Dirigent Hermann Levi. Atlantis Musikbuch-Verlag, Zürich / Mainz 1995, ISBN 3-254-00194-X, S. 363 f.
- ↑ a b c Sigrid Esche-Braunfels: Adolf von Hildebrand (1847–1921). Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1993, ISBN 3-87157-144-X, S. 397 ff.
- ↑ »Es ist nicht richtig, dass das Mausoleum im Dritten Reich zerstört worden ist. […] Es stand zumindest bis in die 1950-er Jahre und sah zu dieser Zeit genauso aus, wie es das Bild im Tagblatt gezeigt hat [Zustand um 1910]. Lediglich die die Gruft verschließende Grabplatte war zur Seite gerückt, so dass man in die Gruft hineinsehen konnte. […] Ansonsten war diese Anlage völlig intakt, lediglich die Grünfläche innerhalb des Mauerrings, der mit einem schmiedeeisernen Tor verschlossen war, war mangels Pflege zugewachsen und verwildert.« Hans Renner (ehem. Gemeinderat am Ort): Levi-Mausoleum war Spielplatz in den 1950-er Jahren. Leserbrief. In: Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt. 25. Juli 2018, S. 4.
- ↑ Protokoll der nichtöffentlichen Bauausschusssitzung des Marktgemeinderates Garmisch-Partenkirchen vom 4. November 1957, Punkt „Ausserhalb der Tagesordnung: 17) Beseitigung des ehemaligen Mausoleums von Generalmusikdirektor Levi, am jetzigen Anwesen von Generalkonsul Dr. Lerch, Dr. Wigger-Str. 12“
- ↑ Fotos vom Zustand 1984: Peter Pinnau: Gruft, Mausoleum, Grabkapelle: Studien zur Sepulkralarchitektur des 19. und des 20. Jahrhunderts mit besonderer Hinsicht auf Adolf von Hildebrand. Mäander-Verlag, München 1992, ISBN 3-88219-366-2, S. 639.
- ↑ Fotos vom Zustand am 2. November 2012: Corinna Strebert, Joachim Sproll: Skandal um den jüdischen Ehrenbürger Hermann Levi. Initiative Pro Hindenburgstraße, November 2012, archiviert vom am 15. August 2018; abgerufen am 10. März 2019.
- ↑ Christof Schnürer: Ehrenbürger-Grab – ein Schandfleck. In: merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag, 12. November 2012, abgerufen am 14. August 2018.
- ↑ a b c Peter Reinbold: Leichnam von Ehrenbürger wird umgebettet: Das wird Levis letzte Ruhestätte. In: merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag, 9. Juli 2018, abgerufen am 17. Juli 2018.
- ↑ a b Lui Knoll, Thomas Schulz: Der deutsch-jüdische Dirigent Hermann Levi: Grab sorgt für Diskussionen. In: BR Klassik. Bayerischer Rundfunk, 28. August 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. September 2018.
- ↑ Peter Reinbold: Der vergessene Ehrenbürger: Endlich gebührende Ruhestätte für den berühmten Dirigenten Hermann Levi? In: merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag, 24. Juni 2018, abgerufen am 14. August 2018.
- ↑ Meldungen: München, 14. Mai. In: Loisachbote. 17. Mai 1900: „Der Generalmusikdirektor Levi wird konfessionslos beerdigt. […]“
- ↑ Peter Reinbold: Levi-Grab bleibt in Garmisch-Partenkirchen. In: Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt. 16. Februar 2019, S. 1.
- ↑ Peter Reinbold: Meilenstein für Levi-Grab. In: Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt. 26. November 2019, S. 1.
- ↑ Peter Reinbold: Meilenstein für Levi-Gedenken. Künstlerischer Wettbewerb abgeschlossen. In: Münchner Merkur, Ausgabe Garmisch-Partenkirchner Tagblatt. 2. Mai 2020, S. 3.
- ↑ Matthias Köpf: Ein Ehrenbürger, der sehr spät gewürdigt wird. In: sueddeutsche.de. Süddeutscher Verlag, 4. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
- ↑ Tanja Brinkmann: Künstlerin schafft neues Grabmal. „Das war würdelos, ich wollte sie retten“: Endlich angemessene Grabstätte für Garmisch-Partenkirchens Ehrenbürger Levi. In: merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag, 2. Juli 2021, abgerufen am 6. Juli 2021.
- ↑ Peter Reinbold: Levi und die Allianz der Konservativen. Kurpark Partenkirchen wird nicht zum Hermann-Levi-Park. In: merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag, 19. Dezember 2019, abgerufen am 13. Mai 2020.
- ↑ Markt Garmisch-Partenkirchen: Niederschrift über die Öffentliche/Nicht öffentliche Sitzung des Marktgemeinderates des Marktes Garmisch-Partenkirchen am Mittwoch, 11. Dezember 2019 im Großen Sitzungssaal. (PDF; 708 KB) In: buergerservice.gapa.de. Gemeindeverwaltung Garmisch-Partenkirchen, 11. Dezember 2019, abgerufen am 13. Mai 2020.
Personendaten | |
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NAME | Levi, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orchesterdirigent |
GEBURTSDATUM | 7. November 1839 |
GEBURTSORT | Gießen |
STERBEDATUM | 13. Mai 1900 |
STERBEORT | München |