„Hugo Buderus“ – Versionsunterschied

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'''Hugo Buderus''' (* [[9. März]] [[1841]] in [[Hirzenhain]]; † [[25. Januar]] [[1907]] in [[Hirzenhain]]) war ein deutscher Unternehmer und Politiker.
'''Hugo Buderus''' (* [[9. März]] [[1841]] in [[Hirzenhain]]; † [[25. Januar]] [[1907]] ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Politiker.


== Leben ==
== Leben ==
Er kam aus einer Familie, die schon seit dem 17. Jahrhundert in der traditionellen Eisenproduktion und -verarbeitung tätig war. Die Familie [[Buderus]] besaß zur Zeit der Geburt von Hugo Buderus eine Reihe von größeren Betrieben in [[Oberhessen|Ober]]- und [[Mittelhessen]].
Er war ein Sohn des Unternehmers und Reichstagsabgeordneten [[Georg Buderus II|Georg Carl Theodor Buderus]] (1808–1873) und dessen Ehefrau Christina genannt Margarethe geborene Hillen (1814–1885) und kam aus einer Familie, die schon seit dem 17. Jahrhundert in der traditionellen Eisenproduktion und -verarbeitung tätig war. Die Familie [[Buderus]] besaß zur Zeit der Geburt von Hugo Buderus eine Reihe von größeren Betrieben in [[Oberhessen (Region)|Ober-]] und [[Mittelhessen]]. Der Unternehmer [[Georg Buderus III|Georg Heinrich Friedrich Wilhelm Buderus]] (1838–1895) war sein Bruder.


Buderus besuchte das Gymnasium und studierte in [[Darmstadt]] Maschinenbau und Gießereiwesen. Danach absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und stieg in das Familienunternehmen ein. Seit 1873 war er gleichberechtigter Gesellschafter neben seinem Bruder Georg Buderus II. und dessen gleichnamigen Sohn. Buderus konzentrierte sich anders als sein Bruder auf die Gießerei, weil das in der Region gefundene Eisenerz zur Stahlerzeugung kaum geeignet war. Im Jahr 1884 wurde das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Jahr 1891 übernahm Hugo Buderus das Hirzenhainer Eisenwerk in seinen Privatbesitz. Damit schied er aus dem eigentlichen Familienunternehmen zumindest teilweise aus. Im Jahr 1895 erwarb er von der Familie durch ein eigens neu gegründetes Unternehmen die Main-Weser-Hütte in [[Lollar]]. Sein Unternehmen wandelte er auch in eine AG um. Im Jahr 1903 wurde das Unternehmen in die Eisenwerke Hirzenhain Hugo Buderus und die Eisenwerke Lollar AG aufgeteilt. Die Lollar AG schloss sich 1905 mit den Buderusschen Eisenwerken zusammen.
Buderus besuchte das Gymnasium und studierte in [[Darmstadt]] Maschinenbau und Gießereiwesen. Danach absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und stieg in das Familienunternehmen ein. Seit 1873 war er gleichberechtigter Gesellschafter neben seinem Bruder Georg Buderus II. und dessen gleichnamigen Sohn. Buderus konzentrierte sich anders als sein Bruder auf die Gießerei, weil das in der Region gefundene Eisenerz zur Stahlerzeugung kaum geeignet war. Im Jahr 1884 wurde das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Jahr 1891 übernahm Hugo Buderus das Hirzenhainer Eisenwerk in seinen Privatbesitz. Damit schied er aus dem eigentlichen Familienunternehmen zumindest teilweise aus. Im Jahr 1895 erwarb er von der Familie durch ein eigens neu gegründetes Unternehmen die Main-Weser-Hütte in [[Lollar]]. Sein Unternehmen wandelte er auch in eine AG um. Im Jahr 1903 wurde das Unternehmen in die Eisenwerke Hirzenhain Hugo Buderus und die Eisenwerke Lollar AG aufgeteilt. Die Lollar AG schloss sich 1905 mit den Buderusschen Eisenwerken zusammen.


Interessenspoltisch war Buderus aktiv im Gießereiverband und war Mitglied mehrerer Aufsichtsräte. Daneben war Buderus politisch tätig. Er war Mitglied im Kreistag von [[Büdingen]], im oberhessischen Provinzialtag und saß als Mitglied der [[Nationalliberale Partei|nationalliberalen Partei]] von 1884 bis 1890 im [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]]. Seit 1886 war er lebenslanges Mitglied der [[Landstände des Großherzogtums Hessen|ersten Ständekammer]] des Großherzogtums Hessen.
Interessenspolitisch war Buderus aktiv im Gießereiverband und war Mitglied mehrerer Aufsichtsräte. Daneben war Buderus politisch tätig. Er war Mitglied im Kreistag von [[Büdingen]], im oberhessischen Provinzialtag und saß als Mitglied der [[Nationalliberale Partei|nationalliberalen Partei]] von 1884 bis 1890 im [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]]. Dort vertrat er als Abgeordneter den Wahlkreis Großherzogtum Hessen 1 ([[Gießen]]).<ref>Fritz Specht, Paul Schwabe: ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten.'' 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 260.</ref> Seit 1886 war er lebenslanges Mitglied der [[Landstände des Großherzogtums Hessen|ersten Ständekammer]] des Großherzogtums Hessen.


Nach Hugo Buderus ist eine Schule in Hirzenhain benannt.
Nach Hugo Buderus ist eine Schule in Hirzenhain benannt.


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
<references />
*[http://www.kulturkreis-gedern.de/pages/geschichtskreis/rueckschau/2007/hugo-buderus.php Bericht über 100jährigen Todestag]
*[http://www.dm-aktie.de/dmaktien/buderus.html Kurzgeschichte Buderus AG]
*{{ReichstagDB|133253619}}


== Literatur ==
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* {{NDB|2|716||Buderus, Hugo|Hermann van Ham|133253619}}
* [[Jochen Lengemann]]: ''MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index'' (= ''Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen.'' Bd. 14 = ''Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen.'' Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 93.
* Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: ''Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933'' (= ''Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen.'' Bd. 19 = ''Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission.'' NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 94.


== Weblinks ==
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* [https://web.archive.org/web/20170305120608/http://www.kulturkreis-gedern.de/pages/geschichtskreis/rueckschau/2007/hugo-buderus.php Bericht anlässlich des 100. Todestags]
* [https://web.archive.org/web/20160903060107/http://www.dm-aktie.de/dmaktien/buderus.html Kurzgeschichte Buderus AG]
* {{ReichstagDB|133253619}}
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2024, 21:02 Uhr

Hugo Buderus (* 9. März 1841 in Hirzenhain; † 25. Januar 1907 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Politiker.

Er war ein Sohn des Unternehmers und Reichstagsabgeordneten Georg Carl Theodor Buderus (1808–1873) und dessen Ehefrau Christina genannt Margarethe geborene Hillen (1814–1885) und kam aus einer Familie, die schon seit dem 17. Jahrhundert in der traditionellen Eisenproduktion und -verarbeitung tätig war. Die Familie Buderus besaß zur Zeit der Geburt von Hugo Buderus eine Reihe von größeren Betrieben in Ober- und Mittelhessen. Der Unternehmer Georg Heinrich Friedrich Wilhelm Buderus (1838–1895) war sein Bruder.

Buderus besuchte das Gymnasium und studierte in Darmstadt Maschinenbau und Gießereiwesen. Danach absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und stieg in das Familienunternehmen ein. Seit 1873 war er gleichberechtigter Gesellschafter neben seinem Bruder Georg Buderus II. und dessen gleichnamigen Sohn. Buderus konzentrierte sich anders als sein Bruder auf die Gießerei, weil das in der Region gefundene Eisenerz zur Stahlerzeugung kaum geeignet war. Im Jahr 1884 wurde das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Jahr 1891 übernahm Hugo Buderus das Hirzenhainer Eisenwerk in seinen Privatbesitz. Damit schied er aus dem eigentlichen Familienunternehmen zumindest teilweise aus. Im Jahr 1895 erwarb er von der Familie durch ein eigens neu gegründetes Unternehmen die Main-Weser-Hütte in Lollar. Sein Unternehmen wandelte er auch in eine AG um. Im Jahr 1903 wurde das Unternehmen in die Eisenwerke Hirzenhain Hugo Buderus und die Eisenwerke Lollar AG aufgeteilt. Die Lollar AG schloss sich 1905 mit den Buderusschen Eisenwerken zusammen.

Interessenspolitisch war Buderus aktiv im Gießereiverband und war Mitglied mehrerer Aufsichtsräte. Daneben war Buderus politisch tätig. Er war Mitglied im Kreistag von Büdingen, im oberhessischen Provinzialtag und saß als Mitglied der nationalliberalen Partei von 1884 bis 1890 im Reichstag. Dort vertrat er als Abgeordneter den Wahlkreis Großherzogtum Hessen 1 (Gießen).[1] Seit 1886 war er lebenslanges Mitglied der ersten Ständekammer des Großherzogtums Hessen.

Nach Hugo Buderus ist eine Schule in Hirzenhain benannt.

Einzelnachweise

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  1. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 260.
  • Hermann van Ham: Buderus, Hugo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 716 (Digitalisat).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 93.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 94.