„Fürstenstein (Adelsgeschlecht)“ – Versionsunterschied
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== Geschichte == |
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== '''Fuerstenstein (Adelsgeschlecht)''' == |
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Im Jahr 1806 erlosch das hessische Uradelsgeschlecht [[Diede zum Fürstenstein]] mit [[Wilhelm Christoph Diede zum Fürstenstein]], Herr zu Ziegenberg und Langenhayn (* 1732; † 1. Dezember 1807). Ein Zweig des französischen Adelsgeschlechts ''Le Camus'' wurde daraufhin vom jüngsten Bruder Napoléons, dem Westphälischen König [[Jérôme Bonaparte]] am 24. Dezember 1807 mit der Burg Fürstenstein an der Werra belehnt und am 17. April 1812 in den Grafenstand erhoben.<ref name=Siebmacher /> |
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Das Diplom wurde am 12. Juli 1813 ausgefertigt für [[Pierre Alexandre le Camus]], königl.-westfäl. Staatsrat und Minister-Staatssekretär des Auswärtigen. |
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⚫ | Die preußische Anerkennung und Bestätigung des Grafenstandes nebst Wappenbesserung erfolgte am 30. April 1864 in Berlin für dessen zwei Kinder aus der Ehe mit Adelaide von Hardenberg: Adélaïde Marianne Lysinca Le Camus (* 10. Januar 1816) und Adolphe Charles Alexandre Le Camus (* 8. März 1818; † 20. Mai 1895). |
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Die 35 Jahre alte Tanzlehrerin Silke Nicole V., die in Bayern zur Welt kam und 1999 nach London gezogen war, wo sie die britische Staatsangehörigkeit erworben hatte, ließ sich während eines Aufenthalts in der Schweiz 2011 bei der britischen Botschaft in Bern zur Silia Valentina Mariella Gräfin von Fürstenstein umbenennen („deed poll“)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.maz-online.de/Nachrichten/Panorama/Adelstitel-aus-dem-Ausland-Tanzlehrerin-darf-nicht-Graefin-von-Fuerstenstein-heissen |titel=Adelstitel aus dem Ausland: Tanzlehrerin darf nicht Gräfin von Fürstenstein heißen |zugriff=2018-12-19 |sprache=de}}</ref>. Unter diesem Namen wurde ihr 2013 von den britischen Behörden ein Reisepass ausgestellt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-zeitung.de/panorama/adelstitel-tanzlehrerin-silke-darf-nicht-silia-graefin-von-fuerstenstein-heissen-31762540 |titel=Adelstitel: Tanzlehrerin Silke darf nicht Silia Gräfin von Fürstenstein heißen |datum=2018-12-18 |zugriff=2018-12-19 |sprache=de-DE}}</ref>. Eine soziale Beziehung oder Verwandtschaft zwischen der Antragstellerin und einem Träger des von ihr gewählten Namens besteht nicht<ref>{{Internetquelle |url=http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&Seite=0&nr=90494&linked=pm&Blank=1 |titel=Bundesgerichtshof |zugriff=2018-12-19}}</ref>. Dies war nach britischem Recht möglich. Nachdem sie nach Deutschland zurückgekehrt war, wollte sie, dass ihr „selbstverliehener“ neuer Name hier im Standesamtsregister eingetragen wird. Der BGH hat dieses Ansinnen mit Beschluss vom 14. November 2018 – XII ZB 292/15 zurückgewiesen und entschieden, dass der von einer deutsch-britischen Doppelstaatlerin durch eine private Namensänderungserklärung nach englischem Recht („deed poll“) einseitig bestimmte Familienname auch unter Berücksichtigung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zur unionsrechtlichen Personenfreizügigkeit nicht als rechtlich verbindlicher Name nach deutschem Recht anerkannt werden kann, wenn er frei gewählte deutschsprachige Adelsbezeichnungen enthält<ref>{{Internetquelle |url=http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&Seite=0&nr=90494&linked=pm&Blank=1 |titel=Bundesgerichtshof |zugriff=2018-12-19}}</ref>. |
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=== Wappen === |
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⚫ | Geviertelt und belegt mit blauem Herzschild, darin ein schräglinks gestellter silberner Anker (Stammwappen). 1 und 4 von Schwarz und Silber geviertelt († Dieden zum Fürstenstein), 2 und 3 in Rot ein rechtshin springendes silbernes Ross (Westphalen, Gnadenwappen), 7 in Blau ein silberner Zinnenturm. Den Schild deckt die Grafenkrone. Im [[Genealogisches Handbuch des Adels|Genealogischen Handbuch des Adels]] zusätzlich drei Helme. Auf dem rechten mit schwarz-silbernen Decken ein silbern-gestulpter schwarzer Spitzhut mit goldenem Knopf, der mit sechs Hahnenfedern besetzt ist, auf dem mittleren mit blau-silbernen Decken Kopf und Hals eines silbernen Löwen (StH), auf dem linken mit rot-silbernen Decken ein von rot und schwarz geteilter Flügel belegt mit goldenem Kleestengel. Schildhalter sind zwei einwärts-sehende silberne [[Bracke (Wappentier)|Bracken]], je eine golden-gefranste Standarte haltend, die rechts in blau einen schräglinks-gestellten silbernen Anker, links in rot das silberne Pferd zeigt. Bei Siebmachers Wappenbuch sind es hinter dem Schild zur Hälfte hervorkommend jederseits eine silberne Hirschkuh, den Kopf einwärtswendend.<ref name=Siebmacher /><ref name=GHdA /> |
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Im Jahre 1806 erlosch das hessische Uradelsgeschlecht „Diede zum Fürstenstein“ |
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([http://de.wikipedia.org/wiki/Diede_zum_F%C3%BCrstenstein Wilhelm Christoph Diede zum Fürstenstein], Herr zu Ziegenberg und Langenhayn, *1732; † 1. Dezember 1807). Ein Zweig des französischen Adelsgeschlechts „Le Camus“ wurde darauf hin vom jüngsten Bruder Napoleons, dem Westfälischen König [http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A9r%C3%B4me_Bonaparte%20 Jérôme Bonaparte] am 24.12.1807 mit der [http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_F%C3%BCrstenstein_%28Albungen%29 Burg Fürstenstein an der Werra] belehnt und am 17.04.1812 in den Grafenstand erhoben (Diplom ausgefertigt am 12.07.1813 für [http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Alexandre_le_Camus%20 Peter Alexander le Camus, Comte de L'Empire], königl.-westfäl. StRat und Minister des Auswärtigen) |
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⚫ | Die preußische Anerkennung und Bestätigung des Grafenstandes nebst Wappenbesserung erfolgte am 30. |
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* [[Pierre Alexandre le Camus]] (1774–1824), französischer Politiker und Staatsmann |
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** [[Adolf von Fürstenstein]] (1818–1895), deutscher Rittergutsbesitzer, Verwaltungsbeamter und Hofbeamter |
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*** ⚭ Elisabeth [[Watzdorf (Adelsgeschlecht)|von Watzdorf]] (* 3. Oktober 1842 in Dresden; † 2. Dezember 1921 in Wiesenburge (Sachsen)), Tochter des Kurt von Watzdorf und der Louise Freiin von Hügel |
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*** Viktoria Gräfin von Fuerstenstein (* 11. September 1863 in Ullersdorf (Rothenburg/Oberlausitz); † 10. Juli 1949 in Djursholm (Schweden)) |
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**** ⚭ Heinrich XXVI. Prinz [[Reuß jüngerer Linie]] (* 15. Dezember 1857 auf Schloss Neuhoff (Hirschberg/Niederschlesien); † 10. Juni 1913 in Jena) |
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*** Friedrich Wilhelm von Fuerstenstein (* 30. November 1867 in Ullersdorf (Rothenburg/Oberlausitz); † 24. September 1945 in Wiesenburg (Sachsen)) |
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**** ⚭ Ellinor [[Einsiedel (Adelsgeschlecht)|von Einsiedel]] (* 11. August 1886 in Creba (Sachsen); † 11. August 1931 in Ullersdorf), Tochter des [[Johann Georg von Einsiedel (Politiker)|Johann Georg von Einsiedel]] und der Frieda [[Westarp (Adelsgeschlecht)|Gräfin von Westarp]] |
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** Adélaïde Marianne Lysinca (* 10. Januar 1816; † 11. Dezember 1900) ⚭ [[Ludwig von der Asseburg|Ludwig August von der Asseburg-Falkenstein]] (* 11. Januar 1796; † 24. Oktober 1869) |
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== Literatur == |
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Das [http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Westphalen Königreich Westfalen] wurde durch Artikel 8 des [http://de.wikipedia.org/wiki/Frieden_von_Tilsit Friedens von Tilsit] vom 07. und 09. Juli 1807 errichtet. Zu dessen König bestimmte Frankreichs [http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte Kaiser Napoleon I.] seinen jüngsten Bruder Jérôme (Hieronymus) Bonaparte, der von der Hauptstadt Kassel aus das Königreich bis zu dessen Auflösung am 26. Oktober 1813 regierte. In dessen Regierungszeit fällt die Erhebung von Peter Alexander le Camus in den westfälischen Grafenstand. |
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* [[Ernst Heinrich Kneschke]]: ''Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart : in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung'', Band 3, Leipzig 1854, S. 132f [https://archive.org/stream/deutschegrafenha02knes#page/132/mode/1up Digitalisat] |
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== Einzelnachweise == |
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<ref name=Siebmacher>{{Literatur | Titel=Siebmachers Wappenbuch | Band=Der Adel des Königreichs Preußen 1857 | Autor=Johann Siebmacher}}</ref> |
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=== '''Wappen''' === |
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{{SORTIERUNG:Furstenstein}} |
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Pierre Alexandre le Camus übernahm bei seiner Erhebung in den Grafenstand offenbar das Wappen der Diede zum Fürstenstein: einen schwarz und silber gevierten Schild mit einem schwarzen, hohen Hut mit silbernem Stulp, der oben mit einem silbernen Knopf besteckt ist, aus dem schwarze Hahnenfedern ragen, als Helmzier. Die Helmdecken sind schwarz-silbern. |
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[[Kategorie:Westfälisches Adelsgeschlecht]] |
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In Siebmacher’s Wappenbuch „Ausgabe ‚Der Adel des Königreichs Preußen 1857“, wird die gräfliche Familie derer von Fürstenstein ebenfalls aufgeführt: |
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Fürstenstein: preußischer Adel, Alexander le Camus, ein französischer Edelmann am Hofe König Hieronimus von Westphalen erhielt von diesem 1812 die Grafenwürde unter dem Namen von Fürstenstein. Das Prädikat ist von Preussen anerkannt und gegenwärtig ist das Geschlecht in Schlesien begütert. Wappen: Geviertelt mit b. Herzschild, darin schräggestellt ein s. Anker (Stammwappen). 1. und 4. von # und S. geviertelt († Dieden zum Fürstenstein), 2. in R. ein springendes s. Ross (Westphalen, Gnadenwappen), 7. in B. ein s. Zinnenthurm. Den Schild deckt die Grafenkrone. Hinter dem Schild zur Hälfte hevorkommend jederseits eine s. Hirschkuh, die den Kopf einwärtswendend, sich, wie es scheint, verwundert dies Wappen betrachtet. |
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Im Genealogischen Handbuch des Adels (GhdA), Gräfliche Häuser B Band I, Ausgabe 1953, heißt es zum Familienwappen: |
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'''Adolf Karl Alexander Alexis le Camus Graf v. Fuerstenstein,''' * Paris 08.03.1818, † Görlitz 20.5.1895, preuß. Anerkennung u. Bestätigung d. Gfnstandes Berlin 30.04.1864), auf Ullersdorf, Kodersdorf, Särichen u. Ödernitz, Kgl. preuß. Khr, OTruchseß u. Major d. Ldw.-Kav, × Wiesenburg (Sachsen) 02.10.1862 mit Elisabeth v. Watzdorf, * Dresden 03.10.1842, † Wiesenburg (Sachsen) 02.12.1921, auf Wiesenburg, Kr. Zauch-Belzig, Tochter d. Kgl. sächs. Khrn Kurt v. W. auf Wiesenburg usw. u. d. Louise Freiin v. Hügel |
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Kinder: |
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'''Viktoria Gräfin v. Fuerstenstein''', *11.9.1863 Ullersdorf (Krs. Rothenburg/Oberlausitz), † 10.07.1949 Djursholm (Schweden); × Ullersdorf 19.11.1885 Heinrich XXVI. Prinz Reuß J. L., * 15.12.1857 Schloss Neuhoff (Krs. Hirschberg/Niederschlesien, † 10.6.1913 Jena, Herr auf Jänkendorf, Oberlausitz, kaiserlich deutscher Korvetten-Kapitän a. D. |
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'''Friedrich Wilhelm v. Fuerstenstein''', * 30.11.1867 Ullersdorf (Krs. Rothenburg/ Oberlausitz, † 24.9.1945 Wiesenburg (Sachsen), auf Ullersdorf, Kreis Rothenburg/ Oberlausitz (verkauft 1938), königlich preußischer Gerichtsreferendar a. D., RRr des Johanniterordens; × 07.05.1904 Reibersdorf (Oberlausitz) Ellinor Gräfin von Einsiedel, *11.8.1886 Creba (Sachsen), † 11.8.1931 Ullersdorf, ED des bayerischen Theresienordens; T. des königlich sächsischen Kammerherren und Obermundschenks Johann-Georg Graf von Einsiedel, Freier Standesherr auf Reibersdorf (Oberlausitz), und der Frieda Gräfin von Westarp. |
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== '''Quellen''' == |
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- Siebmacher’s Wappenbuch, Ausgabe ‚Der Adel des Königreichs Preußen 1857‘ |
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Abdruckgenehmigung hinsichtlich des Wappens und der Bestätigung des Grafenstandes in Preußen (1864) gemäß Schreiben vom 10.08.2012 (Geheimes Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz). |
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== '''Weblinks''' == |
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Graf von Fürstenstein (Pierre Alexandre le Camus) |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Alexandre_le_Camus |
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Burg Fuerstenstein |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_F%C3%BCrstenstein_(Albungen) |
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Diede zum Fuerstenstein |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Diede_zum_F%C3%BCrstenstein |
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Bilder: |
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Wappen der Grafen v. Fürstenstein |
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Diplom 1864 zur preußischen Bestätigung des Grafentitels |
Aktuelle Version vom 11. März 2023, 11:24 Uhr
Fuerstenstein (auch Fürstenstein) des Stammes Le Camus ist der Name eines gräflichen Adelsgeschlechts aus dem ehemaligen Königreich Westphalen. Es ist benannt nach der Burg Fürstenstein an der Werra in Nord-Hessen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1806 erlosch das hessische Uradelsgeschlecht Diede zum Fürstenstein mit Wilhelm Christoph Diede zum Fürstenstein, Herr zu Ziegenberg und Langenhayn (* 1732; † 1. Dezember 1807). Ein Zweig des französischen Adelsgeschlechts Le Camus wurde daraufhin vom jüngsten Bruder Napoléons, dem Westphälischen König Jérôme Bonaparte am 24. Dezember 1807 mit der Burg Fürstenstein an der Werra belehnt und am 17. April 1812 in den Grafenstand erhoben.[1] Das Diplom wurde am 12. Juli 1813 ausgefertigt für Pierre Alexandre le Camus, königl.-westfäl. Staatsrat und Minister-Staatssekretär des Auswärtigen.
Die preußische Anerkennung und Bestätigung des Grafenstandes nebst Wappenbesserung erfolgte am 30. April 1864 in Berlin für dessen zwei Kinder aus der Ehe mit Adelaide von Hardenberg: Adélaïde Marianne Lysinca Le Camus (* 10. Januar 1816) und Adolphe Charles Alexandre Le Camus (* 8. März 1818; † 20. Mai 1895).
Die 35 Jahre alte Tanzlehrerin Silke Nicole V., die in Bayern zur Welt kam und 1999 nach London gezogen war, wo sie die britische Staatsangehörigkeit erworben hatte, ließ sich während eines Aufenthalts in der Schweiz 2011 bei der britischen Botschaft in Bern zur Silia Valentina Mariella Gräfin von Fürstenstein umbenennen („deed poll“)[2]. Unter diesem Namen wurde ihr 2013 von den britischen Behörden ein Reisepass ausgestellt[3]. Eine soziale Beziehung oder Verwandtschaft zwischen der Antragstellerin und einem Träger des von ihr gewählten Namens besteht nicht[4]. Dies war nach britischem Recht möglich. Nachdem sie nach Deutschland zurückgekehrt war, wollte sie, dass ihr „selbstverliehener“ neuer Name hier im Standesamtsregister eingetragen wird. Der BGH hat dieses Ansinnen mit Beschluss vom 14. November 2018 – XII ZB 292/15 zurückgewiesen und entschieden, dass der von einer deutsch-britischen Doppelstaatlerin durch eine private Namensänderungserklärung nach englischem Recht („deed poll“) einseitig bestimmte Familienname auch unter Berücksichtigung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zur unionsrechtlichen Personenfreizügigkeit nicht als rechtlich verbindlicher Name nach deutschem Recht anerkannt werden kann, wenn er frei gewählte deutschsprachige Adelsbezeichnungen enthält[5].
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geviertelt und belegt mit blauem Herzschild, darin ein schräglinks gestellter silberner Anker (Stammwappen). 1 und 4 von Schwarz und Silber geviertelt († Dieden zum Fürstenstein), 2 und 3 in Rot ein rechtshin springendes silbernes Ross (Westphalen, Gnadenwappen), 7 in Blau ein silberner Zinnenturm. Den Schild deckt die Grafenkrone. Im Genealogischen Handbuch des Adels zusätzlich drei Helme. Auf dem rechten mit schwarz-silbernen Decken ein silbern-gestulpter schwarzer Spitzhut mit goldenem Knopf, der mit sechs Hahnenfedern besetzt ist, auf dem mittleren mit blau-silbernen Decken Kopf und Hals eines silbernen Löwen (StH), auf dem linken mit rot-silbernen Decken ein von rot und schwarz geteilter Flügel belegt mit goldenem Kleestengel. Schildhalter sind zwei einwärts-sehende silberne Bracken, je eine golden-gefranste Standarte haltend, die rechts in blau einen schräglinks-gestellten silbernen Anker, links in rot das silberne Pferd zeigt. Bei Siebmachers Wappenbuch sind es hinter dem Schild zur Hälfte hervorkommend jederseits eine silberne Hirschkuh, den Kopf einwärtswendend.[1][6]
Wahlspruch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fidèle à mon roi (Treu zu meinem König).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pierre Alexandre le Camus (1774–1824), französischer Politiker und Staatsmann
- Adolf von Fürstenstein (1818–1895), deutscher Rittergutsbesitzer, Verwaltungsbeamter und Hofbeamter
- ⚭ Elisabeth von Watzdorf (* 3. Oktober 1842 in Dresden; † 2. Dezember 1921 in Wiesenburge (Sachsen)), Tochter des Kurt von Watzdorf und der Louise Freiin von Hügel
- Viktoria Gräfin von Fuerstenstein (* 11. September 1863 in Ullersdorf (Rothenburg/Oberlausitz); † 10. Juli 1949 in Djursholm (Schweden))
- ⚭ Heinrich XXVI. Prinz Reuß jüngerer Linie (* 15. Dezember 1857 auf Schloss Neuhoff (Hirschberg/Niederschlesien); † 10. Juni 1913 in Jena)
- Friedrich Wilhelm von Fuerstenstein (* 30. November 1867 in Ullersdorf (Rothenburg/Oberlausitz); † 24. September 1945 in Wiesenburg (Sachsen))
- ⚭ Ellinor von Einsiedel (* 11. August 1886 in Creba (Sachsen); † 11. August 1931 in Ullersdorf), Tochter des Johann Georg von Einsiedel und der Frieda Gräfin von Westarp
- Adélaïde Marianne Lysinca (* 10. Januar 1816; † 11. Dezember 1900) ⚭ Ludwig August von der Asseburg-Falkenstein (* 11. Januar 1796; † 24. Oktober 1869)
- Adolf von Fürstenstein (1818–1895), deutscher Rittergutsbesitzer, Verwaltungsbeamter und Hofbeamter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart : in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung, Band 3, Leipzig 1854, S. 132f Digitalisat
- Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, GStPK i.HA Rep. 176 Heroldsamt 244
- Familienarchiv Diede zum Fürstenstein, Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAM 340
- Deutsches Adelslexikon: Fürstenstein, Grafen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Johann Siebmacher: Siebmachers Wappenbuch. Der Adel des Königreichs Preußen 1857.
- ↑ Adelstitel aus dem Ausland: Tanzlehrerin darf nicht Gräfin von Fürstenstein heißen. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
- ↑ Adelstitel: Tanzlehrerin Silke darf nicht Silia Gräfin von Fürstenstein heißen. 18. Dezember 2018, abgerufen am 19. Dezember 2018 (deutsch).
- ↑ Bundesgerichtshof. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
- ↑ Bundesgerichtshof. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels. Gräfliche Häuser B. Band 1, 1953.