„Gersthofen“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Gersthofen - Stadthalle v N 02.jpg|mini|Stadthalle Gersthofen]] |
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== Stadtgliederung == |
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Die Stadt hat 7 [[Stadtteil|Stadtteile]] (in Klammern ist der [[Siedlungstyp]] angegeben):<ref>{{BLO Ortsdatenbank|objekt=Gemeinde Gersthofen |val=1873|zugriff=2019-08-20}}</ref><ref>{{BayernPortal Ortsteile|val=92553391466 |objekt=Gemeinde Gersthofen |abruf=2021-12-10}}</ref> |
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* [[Batzenhofen]] ([[Pfarrdorf]]) |
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=== Vor- und Frühgeschichte === |
=== Vor- und Frühgeschichte === |
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[[Datei:Augsburg - Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern Ausschnitt Augsburg NW.jpg|mini|Gersthofen auf einer topographischen Karte, vor 1830]] |
[[Datei:Augsburg - Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern Ausschnitt Augsburg NW.jpg|mini|Gersthofen auf einer topographischen Karte, vor 1830]] |
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Gersthofen gilt als uralte Siedlungsstätte |
Gersthofen gilt als uralte Siedlungsstätte. Früheste Anzeichen menschlicher Besiedelung stammen aus der [[Jungsteinzeit]] (ca. 3000 v. Chr.). In der späten [[Hallstattzeit]] (500–400 v. Chr.) siedelten [[Kelten]] auf der Flur. Sie gehörten der Stammesgruppe an, die die Römer [[Vindeliker]] nannten. 1964 wurden bei Kanalbauarbeiten die Überreste eines keltischen Frauengrabes, darunter ein Bronzearmreif aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., entdeckt. Südlich des [[Peterhof (Gersthofen)|Peterhofes]], eines Weilers auf der Gemarkung des Gersthofner Stadtteils [[Rettenbergen]], liegt eine [[Kelten|spätkeltische]] [[Viereckschanze bei Peterhof (Gersthofen)|Viereckschanze]]. Sie entstand in der späten [[La-Tène-Zeit]] und wird von der neueren Forschung als Gutshof interpretiert, der in ein größeres Siedlungsgefüge eingebunden war. |
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Mit den [[Augusteische Alpenfeldzüge|Augusteischen Alpenfeldzügen]] im Jahre 15 v. Chr. endete die Herrschaft der Kelten, ihr Gebiet fiel an die [[Römisches Reich|Römer]]. Zur Erschließung der neuen, später [[Raetia]] genannten Provinz wurde die römische Heerstraße [[Via Claudia Augusta]] angelegt, die [[Norditalien]] mit dem süddeutschen Raum verband. Bei Kanalisationsarbeiten in Gersthofen in den 1950er Jahren konnte die nördliche Fortsetzung der Via Claudia Augusta nachgewiesen werden, die das Gemeindegebiet in einer Länge von ca. 5800 |
Mit den [[Augusteische Alpenfeldzüge|Augusteischen Alpenfeldzügen]] im Jahre 15 v. Chr. endete die Herrschaft der Kelten, ihr Gebiet fiel an die [[Römisches Reich|Römer]]. Zur Erschließung der neuen, später [[Raetia]] genannten Provinz wurde die römische Heerstraße [[Via Claudia Augusta]] angelegt, die [[Norditalien]] mit dem süddeutschen Raum verband. Bei Kanalisationsarbeiten in Gersthofen in den 1950er Jahren konnte die nördliche Fortsetzung der Via Claudia Augusta nachgewiesen werden, die das Gemeindegebiet in einer Länge von ca. 5800 Metern durchzog.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.roemerstrasse-via-claudia.de/via-claudia-gersthofen.c57.html |titel=Via Claudia bei Gersthofen |abruf=2021-02-03}}</ref> |
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Die Pfarrkirche [[St. Jakobus major (Gersthofen)|St. Jakobus major]] steht auf den Resten eines römischen Heiligtums aus dem 1. Jahrhundert, das bei den Abrissarbeiten 1854/55 entdeckt wurde. Möglicherweise diente es dem römischen Gott [[Mercurius]] als Opferstätte.<ref>{{Literatur |Autor=Michael J. Klein |Titel=Die Römer und ihr Erbe: Fortschritt durch Innovation und Integration ; [Ausstellung im Landesmuseum Mainz, 2. Februar - 25. Mai 2003] |Verlag=von Zabern |Datum=2003 |ISBN=978-3-8053-2948-4 |Online=https://books.google.de/books?id=GqgVAQAAMAAJ&q=merkur+gersthofen&dq=merkur+gersthofen&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwif8I3epM7uAhVB_CoKHV_LAT4Q6AEwAXoECAgQAg |Abruf=2021-02-03}}</ref> Laut der Weiheinschrift war der Stifter ein romanisierter Kelte |
Die Pfarrkirche [[St. Jakobus major (Gersthofen)|St. Jakobus major]] steht auf den Resten eines römischen Heiligtums aus dem 1. Jahrhundert, das bei den Abrissarbeiten 1854/55 entdeckt wurde. Möglicherweise diente es dem römischen Gott [[Mercurius]] als Opferstätte.<ref>{{Literatur |Autor=Michael J. Klein |Titel=Die Römer und ihr Erbe: Fortschritt durch Innovation und Integration ; [Ausstellung im Landesmuseum Mainz, 2. Februar - 25. Mai 2003] |Verlag=von Zabern |Datum=2003 |ISBN=978-3-8053-2948-4 |Online=https://books.google.de/books?id=GqgVAQAAMAAJ&q=merkur+gersthofen&dq=merkur+gersthofen&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwif8I3epM7uAhVB_CoKHV_LAT4Q6AEwAXoECAgQAg |Abruf=2021-02-03}}</ref> Laut der Weiheinschrift war der Stifter ein romanisierter Kelte namens Senno. Da kein Fundament oder Grundriss eines Tempels vorzufinden war, könnten die [[Spolie]]n auch erst für den Bau einer Kirche dorthin transferiert worden sein. |
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=== Mittelalter === |
=== Mittelalter === |
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Mit dem Ende der Römerzeit und dem Zusammenbruch des Limes um 260 n. Chr. drangen [[Alamannen|Alemannen]] in das Land zwischen Lech und Iller vor. So weist auch ein 1932 in Gersthofen gefundenes Reihengrab auf die ersten Spuren alemannischer Besiedlung hin. Der ehemalige [[Klosterhof (Gersthofen)|Klosterhof]] bildete den historischen Siedlungskern Gersthofens. Auf dem Areal stand seit der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts der Herrenhof eines Germanen ''Gerfred'', aus |
Mit dem Ende der Römerzeit und dem Zusammenbruch des Limes um 260 n. Chr. drangen [[Alamannen|Alemannen]] in das Land zwischen Lech und Iller vor. So weist auch ein 1932 in Gersthofen gefundenes Reihengrab auf die ersten Spuren alemannischer Besiedlung hin. Der ehemalige [[Klosterhof (Gersthofen)|Klosterhof]] bildete den historischen Siedlungskern Gersthofens. Auf dem Areal stand seit der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts der Herrenhof eines Germanen ''Gerfred'', aus welchem später ein karolingischer [[Meierhof]] und spätere [[Wittum|Widdum]] hervorgingen.<ref>{{Literatur |Autor=Johannes Krausse |Titel=Gersthofen, 969-1969: Festschrift zur Tausendjahrfeier und Stadterhebung 1969 |Verlag=Stadtverwaltung |Datum=1969 |Online=https://books.google.de/books?id=VBWud_jxF8cC&q=Gutshof+Gersthofen&dq=Gutshof+Gersthofen&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj99auNiNfsAhXzShUIHeSDCMEQ6AEwAnoECAAQAg |Abruf=2020-10-28}}</ref> |
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Der Ortsname Gersthofen leitet sich von dem ersten Sippen- oder Dorfoberhaupt ab. Die erste Erwähnung erfolgte 969 in Urkunde des Bischofs [[Ulrich von Augsburg]], der dem neu gegründeten [[Kloster St. Stephan (Augsburg)|Kloster St. Stephan]] von der Äbtissin ''Elensinda'' als Kirchenlehen genossene Güter und Gefälle zu ''Gerfredeshoua'' überließ. 1150 wurde in einer Urkunde des späteren [[Kloster Heilig Kreuz (Augsburg)|Klosters Heilig-Kreuz]] die Schenkung einer Hube mit Zugehör in ''Gereshouen'' erwähnt, welche mit weiteren Besitzungen von Bischof Walther bestätigt wurde. |
Der Ortsname Gersthofen leitet sich von dem ersten Sippen- oder Dorfoberhaupt ab. Die erste Erwähnung erfolgte 969 in Urkunde des Bischofs [[Ulrich von Augsburg]], der dem neu gegründeten [[Kloster St. Stephan (Augsburg)|Kloster St. Stephan]] von der Äbtissin ''Elensinda'' als Kirchenlehen genossene Güter und Gefälle zu ''Gerfredeshoua'' überließ. 1150 wurde in einer Urkunde des späteren [[Kloster Heilig Kreuz (Augsburg)|Klosters Heilig-Kreuz]] die Schenkung einer Hube mit Zugehör in ''Gereshouen'' erwähnt, welche mit weiteren Besitzungen von Bischof Walther bestätigt wurde. |
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In der Bulle des Papstes [[Coelestin II. (Papst)|Coelestin II.]] von 1143 erscheint Gersthofen bereits unter den Besitzungen des [[Domkapitel Augsburg|Domkapitels Augsburg]]. Es besaß u. a. das Recht, die Meier der Höfe in Gersthofen, [[Mertingen]] und [[Biberbach (Schwaben)|Biberbach]] selbst zu benennen. Durch Kauf und Tausch brachte das Kapitel nach und nach das ganze Dorf an sich. Die [[Niedere Gerichtsbarkeit]] ließ das Domkapitel durch einen in Gersthofen eingesetzten eigenen Oberamtspfleger ausüben. Außer dem Domkapitel als Hauptbesitzer |
In der Bulle des Papstes [[Coelestin II. (Papst)|Coelestin II.]] von 1143 erscheint Gersthofen bereits unter den Besitzungen des [[Domkapitel Augsburg|Domkapitels Augsburg]]. Es besaß u. a. das Recht, die Meier der Höfe in Gersthofen, [[Mertingen]] und [[Biberbach (Schwaben)|Biberbach]] selbst zu benennen. Durch Kauf und Tausch brachte das Kapitel nach und nach das ganze Dorf an sich. Die [[Niedere Gerichtsbarkeit]] ließ das Domkapitel durch einen in Gersthofen eingesetzten eigenen Oberamtspfleger ausüben. Außer dem Domkapitel als Hauptbesitzer waren Augsburger Bürger und Klöster in Besitz einzelner Höfe und Parzellen, als bischöfliches, domkapitelsches oder gemeines Lehen. Für die [[Blutgerichtsbarkeit]] war zunächst die territoriale Landvogtei der [[Markgrafschaft Burgau]] zuständig. Durch Pfandschaft gelangte sie schließlich an die Reichsstadt Augsburg.<ref>{{Literatur |Autor=Joachim Jahn |Titel=Augsburg Land |Verlag=Kommission für Bayerische Landesgeschichte |Datum=1984 |ISBN=978-3-7696-9924-1 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=hOZKAAAAYAAJ&dq=historischer+atlas+von+bayern+Augsburg&focus=searchwithinvolume&q=Gersthofen |Abruf=2020-10-28}}</ref> |
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=== Neuzeit === |
=== Neuzeit === |
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Nach der [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] fiel Gersthofen 1803 an das [[Kurfürstentum Bayern]]. 1804 wurde Gersthofen durch die [[Verwaltungsgliederung Bayerns|Verwaltungsneugliederung Bayerns]] in das [[Landgericht Göggingen]] eingegliedert. Im Zuge der Verwaltungsreformen in [[Königreich Bayern|Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde. Sie gehörte ab 1808 zum [[Lechkreis]], ab 1810 zum [[Oberdonaukreis]] und ab 1838 zum Kreis Schwaben und Neuburg, dem späteren [[Schwaben (Bayern)|Regierungsbezirk Schwaben]]. 1844 zählte Gersthofen 109 Wohnhäuser, 144 Familien und 640 Bewohner. Die Flurmarkung hatte eine Größe von 4187 Tagwerken.<ref>{{Literatur |Autor=Historischer Kreisverein im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg |Titel=Jahresbericht des Historischen Kreisvereins im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg |Datum=1844 |Online=https://books.google.de/books?id=KFdEAAAAcAAJ&pg=PA5&dq=Gersthofen+Dorf+Kirche&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwivntbO9v7eAhULyaQKHWxsB2wQ6AEIPTAE#v=onepage&q=Gersthofen%20Dorf%20Kirche&f=false |Abruf=2021-02-03}}</ref> |
Nach der [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] fiel Gersthofen 1803 an das [[Kurfürstentum Bayern]]. 1804 wurde Gersthofen durch die [[Verwaltungsgliederung Bayerns|Verwaltungsneugliederung Bayerns]] in das [[Landgericht Göggingen]] eingegliedert. Im Zuge der Verwaltungsreformen in [[Königreich Bayern|Bayern]] entstand mit dem [[Gemeindeedikt von 1818]] die heutige Gemeinde. Sie gehörte ab 1808 zum [[Lechkreis]], ab 1810 zum [[Oberdonaukreis]] und ab 1838 zum Kreis Schwaben und Neuburg, dem späteren [[Schwaben (Bayern)|Regierungsbezirk Schwaben]]. 1844 zählte Gersthofen 109 Wohnhäuser, 144 Familien und 640 Bewohner. Die Flurmarkung hatte eine Größe von 4187 Tagwerken.<ref>{{Literatur |Autor=Historischer Kreisverein im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg |Titel=Jahresbericht des Historischen Kreisvereins im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg |Datum=1844 |Online=https://books.google.de/books?id=KFdEAAAAcAAJ&pg=PA5&dq=Gersthofen+Dorf+Kirche&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwivntbO9v7eAhULyaQKHWxsB2wQ6AEIPTAE#v=onepage&q=Gersthofen%20Dorf%20Kirche&f=false |Abruf=2021-02-03}}</ref> |
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Einen besonderen Schub erhielt die Entwicklung Gersthofens durch den Bau des [[Lechkanal]]s mit [[Wasserkraftwerk]] und des dadurch mit Elektrizität versorgten [[Hoechst]]-Werks |
Einen besonderen Schub erhielt die Entwicklung Gersthofens um 1900 durch den Bau des [[Lechkanal]]s mit [[Wasserkraftwerk]] und des dadurch mit Elektrizität versorgten [[Hoechst]]-Werks. 1904 erhielt Gersthofen den [[Flugplatz Gersthofen-Gablingen]], der nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von amerikanischen Truppen als [[Kaserne]] genutzt wurde und seitdem auf den Fluren der Gemeinde [[Gablingen]] liegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Einwohnerzahl sprunghaft durch die Zuweisung von [[Vertreibung|Vertriebenen]]. Von 1939 bis zum Juli 1954 wuchs die Einwohnerzahl Gersthofens von 4.584 auf 8.164 Personen, was einen Anstieg der Bevölkerungszahl um 78,1 % bedeutete. |
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Die Gemeinde wurde 1950 zum [[Marktgemeinde#Bayern|Markt]] und 1969 zur [[Stadt]] erhoben. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt um 5.394 von 17.079 auf 22.473 Einwohner (Steigerung von 31,6 %). Gersthofen soll bis 2030 nicht mehr als 27.000 Einwohner haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadtzeitung.de/region/gersthofen/lokales/gersthofen-2030-mehr-27-000-einwohner-haben-id142820.html |titel=Gersthofen soll bis 2030 nicht mehr als 27 000 Einwohner haben |abruf=2020-07-04 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Frey |url=https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Bekommt-Gersthofen-eine-Obergrenze-id50538736.html |titel=Bekommt Gersthofen eine Obergrenze? |abruf=2020-07-04 |sprache=de}}</ref> |
Die Gemeinde wurde 1950 zum [[Marktgemeinde#Bayern|Markt]] und 1969 zur [[Stadt]] erhoben. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt um 5.394 von 17.079 auf 22.473 Einwohner (Steigerung von 31,6 %). Gersthofen soll bis 2030 nicht mehr als 27.000 Einwohner haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadtzeitung.de/region/gersthofen/lokales/gersthofen-2030-mehr-27-000-einwohner-haben-id142820.html |titel=Gersthofen soll bis 2030 nicht mehr als 27 000 Einwohner haben |abruf=2020-07-04 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Frey |url=https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Bekommt-Gersthofen-eine-Obergrenze-id50538736.html |titel=Bekommt Gersthofen eine Obergrenze? |abruf=2020-07-04 |sprache=de}}</ref> |
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Auf freiwilliger Basis haben sich die ehemaligen Gemeinden [[Hirblingen]] (1. Januar 1975)<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{BibISBN|3170032631 | Seiten = 767}} <!--Gemeindeverzeichnis--></ref> |
Auf freiwilliger Basis haben sich die ehemaligen Gemeinden [[Hirblingen]] (1. Januar 1975),<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{BibISBN|3170032631 | Seiten = 767}} <!--Gemeindeverzeichnis--></ref> [[Batzenhofen]], [[Edenbergen]] und [[Rettenbergen]] (alle 1. Januar 1978)<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" /> der Stadt Gersthofen angeschlossen. Wirklich freiwillig ging aber nur Hirblingen bereits im Vorfeld der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindereform]] 1975 nach der Amtsaufgabe des damaligen Bürgermeisters Pfiffner in Ermangelung eines Nachfolgers diesen Schritt. Die anderen drei Gemeinden hatten lediglich die Wahl zwischen dem Anschluss an Gablingen oder Gersthofen. |
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Ein Zusammenlegen der drei Gemeinden Batzenhofen, Edenbergen und Rettenbergen wurde vor dem Ersten Weltkrieg noch als schädlich erachtet und demzufolge auch strikt abgelehnt. Im Rahmen der Gemeindereform 1975 wäre dies jedoch für viele Bürger die Wunschlösung gewesen. Durch die Entscheidung Hirblingens waren die Weichen für die restlichen „westlichen Gemeindeteile“ jedoch bereits gestellt. |
Ein Zusammenlegen der drei Gemeinden Batzenhofen, Edenbergen und Rettenbergen wurde vor dem Ersten Weltkrieg noch als schädlich erachtet und demzufolge auch strikt abgelehnt. Im Rahmen der Gemeindereform 1975 wäre dies jedoch für viele Bürger die Wunschlösung gewesen. Durch die Entscheidung Hirblingens waren die Weichen für die restlichen „westlichen Gemeindeteile“ jedoch bereits gestellt. |
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{{Hauptartikel|Batzenhofen}} |
{{Hauptartikel|Batzenhofen}} |
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[[Datei:Batzenhofen an der Schmutter.jpg|mini|hochkant|Batzenhofen an der Schmutter]] |
[[Datei:Batzenhofen an der Schmutter.jpg|mini|hochkant|Batzenhofen an der Schmutter]] |
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Der nordwestlich von Gersthofen am linken [[Schmutter]]ufer beiderseits des hier mündenden Böglegrabens gelegene |
Der nordwestlich von Gersthofen am linken [[Schmutter]]ufer beiderseits des hier mündenden Böglegrabens gelegene Stadtteil wurde schon im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die Gründung Batzenhofens fällt ebenfalls ins 8. Jahrhundert. Auch die Mutterkirche [[St. Martin (Batzenhofen)|St. Martin]] der Hirblinger [[Urmark]] gehört – v. a. wegen des Ortsnamens – möglicherweise in diese sehr frühe Zeit. |
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Das hohe Alter Batzenhofens ergibt sich aus seiner Lage im Altsiedelgebiet an der Schmutter sowie aus der Tatsache, dass es den fränkischen Reichsheiligen St. Martin zum Kirchenpatron hat<ref name="Kirchengeschichte">Walter Pötzl: ''Kirchengeschichte und Volksfrömmigkeit'' in „Der Landkreis Augsburg, Band 5/1994“, Hrsg.: Prof. Walter Pötzl, Augsburg 1994</ref> |
Das hohe Alter Batzenhofens ergibt sich aus seiner Lage im Altsiedelgebiet an der Schmutter sowie aus der Tatsache, dass es den fränkischen Reichsheiligen St. Martin zum Kirchenpatron hat.<ref name="Kirchengeschichte">Walter Pötzl: ''Kirchengeschichte und Volksfrömmigkeit'' in „Der Landkreis Augsburg, Band 5/1994“, Hrsg.: Prof. Walter Pötzl, Augsburg 1994</ref> [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich Barbarossa]] machte auf dem Weg von [[Augsburg-Göggingen|Göggingen]] nach [[Goslar]] 1154 in Batzenhofen Station. Eckpfeiler der urkundlichen Tradition ist die [[Ulrichsurkunde]] von 969. Damals erhielt das neu gegründete Frauenkloster St. Stephan in Augsburg schenkungsweise als Erstausstattung Güter in Batzenhofen. Der Ort stieg zu einem der drei stephanischen Ämter auf und wurde die Zentrale der ländlichen Besitzungen des Stifts. 1750 wurde [[Schloss Batzenhofen]] vom Stift errichtet. |
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Batzenhofen veränderte seinen Ortsnamen oft |
Batzenhofen veränderte seinen Ortsnamen oft; so wird der Ort in der Ulrichsurkunde 969 als ''Pazenhoua'' bezeichnet. Später im 11. Jahrhundert hieß er ''Pacenhoven'', im 12. Jahrhundert Battzenhouen, Pacinhouen und Pazzenhouen. Um 1195 wurde der Ort Bazzenhouen genannt, 1257 Bazinhovin. Ab 1440 erhielt der Ort seinen bis heute gültigen Namen, Batzenhofen, was ''bei den Höfen des Bazzo'' bedeutet. |
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Die eigentliche Entwicklung begann nach 1945 |
Die eigentliche Entwicklung begann nach 1945. Infrastruktureinrichtungen wurden geschaffen, Baugebiete ausgewiesen und eine Mehrzweckhalle erstellt. Am 1. Januar 1978 wurde Batzenhofen eingemeindet.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" /> Batzenhofen zählt heute rund 900 Einwohner, seine Gemeindefläche beträgt 344 ha, wovon 99 ha auf Wald entfallen. |
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==== Edenbergen ==== |
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{{Hauptartikel|Edenbergen}} |
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Edenbergen ist wahrscheinlich im 11. Jahrhundert auf dem Höhenrücken zwischen dem Gailenbach und dem Böglebach als Rodesiedlung im Bereich der Urmark Hirblingen entstanden. Von 1382 bis 1803 war Edenbergen im Besitz des Damenstiftes St. Stephan. Zu Edenbergen gehören der 1283 urkundlich erstmals erwähnte Weiler [[Edenbergen#Gailenbach|Gailenbach]] mit dem gleichnamigen [[Schloss Gailenbach|Schloss]] und [[Gutshof Gailenbach|Gutshof]] sowie die [[Edenbergen#Gailenbacher Mühle|Gailenbacher Mühle]]. Etwas mehr als 300 Bewohner zählt der westlich gelegene |
Edenbergen ist wahrscheinlich im 11. Jahrhundert auf dem Höhenrücken zwischen dem Gailenbach und dem Böglebach als Rodesiedlung im Bereich der Urmark Hirblingen entstanden. Von 1382 bis 1803 war Edenbergen im Besitz des Damenstiftes St. Stephan. Zu Edenbergen gehören der 1283 urkundlich erstmals erwähnte Weiler [[Edenbergen#Gailenbach|Gailenbach]] mit dem gleichnamigen [[Schloss Gailenbach|Schloss]] und [[Gutshof Gailenbach|Gutshof]] sowie die [[Edenbergen#Gailenbacher Mühle|Gailenbacher Mühle]]. Etwas mehr als 300 Bewohner zählt der westlich gelegene Stadtteil. Über seine 441 ha große Gemeindefläche – 217 ha davon sind Wald – verläuft die Autobahn A 8. Edenbergen wurde am 1. Januar 1978 eingemeindet.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" /> |
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==== Hirblingen ==== |
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{{Hauptartikel|Hirblingen}} |
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Hirblingen wird urkundlich im 11. Jahrhundert erstmals aufgeführt. Bodenfunde bezeugen aber, dass der Ort eine sogenannte Ursiedlung alemannischen Ursprungs ist. Die Grundherrschaft übten im Mittelalter das Reichsstift St. Ulrich und Afra sowie Augsburger Klöster und Patrizierfamilien aus. Im Jahre 1699 kam Hirblingen an die Hospitalstiftung zu Augsburg, die bis zur Säkularisation Grundherr blieb. Der |
Hirblingen wird urkundlich im 11. Jahrhundert erstmals aufgeführt. Bodenfunde bezeugen aber, dass der Ort eine sogenannte Ursiedlung alemannischen Ursprungs ist. Die Grundherrschaft übten im Mittelalter das Reichsstift St. Ulrich und Afra sowie Augsburger Klöster und Patrizierfamilien aus. Im Jahre 1699 kam Hirblingen an die Hospitalstiftung zu Augsburg, die bis zur Säkularisation Grundherr blieb. Der Stadtteil hat etwa 820 Einwohner, seine Gemeindefläche umfasst 446 ha. Hirblingen wurde am 1. Januar 1975 eingemeindet.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" /> |
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==== Rettenbergen ==== |
==== Rettenbergen ==== |
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{{Hauptartikel|Rettenbergen}} |
{{Hauptartikel|Rettenbergen}} |
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Auch Rettenbergen ist vermutlich im 11. Jahrhundert als Rodeort in der Hirblinger Urmark entstanden. Im 12. Jahrhundert wird ''Rutinbergen'' zum ersten Male erwähnt. Im Gemeindegebiet liegt das beliebte Ausflugsziel [[Peterhof (Gersthofen)|Peterhof]], seit 1488 als St. Peter urkundlich nachgewiesen. Obwohl Rettenbergen seit 1575 die eigene Dorfkirche [[St. Wolfgang (Rettenbergen)|St. Wolfgang]] besitzt, gehört der Ort |
Auch Rettenbergen ist vermutlich im 11. Jahrhundert als Rodeort in der Hirblinger Urmark entstanden. Im 12. Jahrhundert wird ''Rutinbergen'' zum ersten Male erwähnt. Im Gemeindegebiet liegt das beliebte Ausflugsziel [[Peterhof (Gersthofen)|Peterhof]], seit 1488 als St. Peter urkundlich nachgewiesen. Obwohl Rettenbergen seit 1575 die eigene Dorfkirche [[St. Wolfgang (Rettenbergen)|St. Wolfgang]] besitzt, gehört der Ort wie auch Edenbergen seit eh und je zum Pfarrsprengel Batzenhofen. Der 450-Seelen-Stadtteil liegt direkt am Wald, seine Fläche umfasst 684 ha. Rettenbergen wurde am 1. Januar 1978 eingemeindet.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" /> |
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==== Adalbert-Stifter-Siedlung ==== |
==== Adalbert-Stifter-Siedlung ==== |
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Der Anteil der Vertriebenen an der Gesamtbevölkerungszahl lag 1954 bei 22,6 % bzw. 1847 Personen. Um den katastrophalen Wohnraummangel nach dem Krieg zu beheben, entstanden in Gersthofen zwischen 1950 und 1954 280 neue Wohngebäude. Die ersten Blocks für die Flüchtlinge entstanden südlich der Pestalozzischule |
Der Anteil der Vertriebenen an der Gesamtbevölkerungszahl lag 1954 bei 22,6 % bzw. 1847 Personen. Um den katastrophalen Wohnraummangel nach dem Krieg zu beheben, entstanden in Gersthofen zwischen 1950 und 1954 280 neue Wohngebäude. Die ersten Blocks für die Flüchtlinge entstanden südlich der Pestalozzischule. Schließlich vergab die Gemeinde an die Flüchtlinge Grund und Boden im Erbbaurecht in der Langemarckstraße und entlang der Ludwig-Hermann-Straße. |
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Beim Bundeswettbewerb „Die beste Kleinsiedlung“ erhielt die [[Adalbert Stifter|Adalbert-Stifter]]-Siedlung 1956 in der Gruppe der |
Beim Bundeswettbewerb „Die beste Kleinsiedlung“ erhielt die [[Adalbert Stifter|Adalbert-Stifter]]-Siedlung 1956 in der Gruppe der Neusiedlungen sowohl im Regierungsbezirk von Schwaben wie auch in Bayern den ersten Preis, auf Bundesebene einen Sonderpreis. |
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|31. Januar 1946 bis 31. März 1947 |
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|[[Josef Helmschrott]] (bei Wahl parteilos; CSU)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bavariathek.bayern/medien-themen/portale/geschichte-des-bayerischen-parlaments/personen/detail.html?tx_parlament_pi6%5Bperson%5D=1448&tx_parlament_pi6%5Bort%5D=&tx_parlament_pi6%5Baction%5D=show&tx_parlament_pi6%5Bcontroller%5D=Person&cHash=a1e61da3e06e6b464354005e356e841c |titel=detail |abruf=2021-03-30}}</ref> |
|[[Josef Helmschrott]] (bei Wahl parteilos; CSU)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bavariathek.bayern/medien-themen/portale/geschichte-des-bayerischen-parlaments/personen/detail.html?tx_parlament_pi6%5Bperson%5D=1448&tx_parlament_pi6%5Bort%5D=&tx_parlament_pi6%5Baction%5D=show&tx_parlament_pi6%5Bcontroller%5D=Person&cHash=a1e61da3e06e6b464354005e356e841c |titel=detail |abruf=2021-03-30 |offline=ja }}</ref> |
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|1. April 1947 bis 30. April 1952 |
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[[Datei:Gersthofen Kirche St Jakob mit Baum.jpg|mini|Kirche St. Jakobus in Gersthofen]] |
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Ein Großteil der Gersthofer sind Katholiken. Die alte Pfarrkirche [[St. Jakobus major (Gersthofen)|St. Jakobus major]] ist eine Station auf dem [[Bayerisch-Schwäbischer Jakobusweg|Bayerisch-Schwäbischen Jakobusweg]] über Augsburg nach Lindau. Die Pfarrkirche ist eine [[Neuromanik|neuromanische]] [[Saalkirche]], die von 1854 bis 1855 durch Georg von Stengel erschaffen und von 1924 bis 1925 durch [[Michael Kurz]] durchgreifend verändert wurde. Die Pfarrkirche [[Maria, Königin des Friedens (Gersthofen)|Maria, Königin des Friedens]], ein Beispiel [[Zweites Vatikanisches Konzil|nachkonziliarer]] Architektur nach einem Entwurf von Hermann Öttl, wurde 1968 konsekriert. Beide Pfarreien wurden 2006 zu der Pfarreiengemeinschaft Gersthofen zusammengelegt. |
Ein Großteil der Gersthofer sind Katholiken. Die alte Pfarrkirche [[St. Jakobus major (Gersthofen)|St. Jakobus major]] ist eine Station auf dem [[Bayerisch-Schwäbischer Jakobusweg|Bayerisch-Schwäbischen Jakobusweg]] über Augsburg nach Lindau. Die Pfarrkirche ist eine [[Neuromanik|neuromanische]] [[Saalkirche]], die von 1854 bis 1855 durch Georg von Stengel erschaffen und von 1924 bis 1925 durch [[Michael Kurz]] durchgreifend verändert wurde. Die Pfarrkirche [[Maria, Königin des Friedens (Gersthofen)|Maria, Königin des Friedens]], ein Beispiel [[Zweites Vatikanisches Konzil|nachkonziliarer]] Architektur nach einem Entwurf von Hermann Öttl, wurde 1968 konsekriert. Beide Pfarreien wurden 2006 zu der Pfarreiengemeinschaft Gersthofen zusammengelegt. |
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In den westlichen |
In den westlichen Stadtteilen liegen die Pfarrkirchen [[St. Martin (Batzenhofen)|St. Martin]] und [[St. Blasius (Hirblingen)|St. Blasius]] in Hirblingen sowie die [[Filialkirche]] [[St. Wolfgang (Rettenbergen)|St. Wolfgang]] in Rettenbergen. Gersthofen verfügt zudem über die große Kapelle [[St. Emmeram (Gersthofen)|St. Emmeram]] und mehrere kleine Kapellen in den Stadtteilen: [[Kapelle St. Sebastian (Batzenhofen)|St. Sebastian]] in Batzenhofen, die [[Feldkapelle Mariahilf (Edenbergen)|Feldkapelle Mariahilf]], die [[Ortskapelle Edenbergen|Ortskapelle]] und die [[Wegkapelle am Mähder]] in Edenbergen und eine Wegkapelle in Hirblingen. |
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Die evangelisch-lutherische [[Bekenntniskirche (Gersthofen)|Bekenntniskirche]] ist Zentrum einer Diasporagemeinde, welche die Ortschaften Langweid, Gablingen und auch Gersthofen umfasst. Die Protestanten stellen die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Gersthofen dar. |
Die evangelisch-lutherische [[Bekenntniskirche (Gersthofen)|Bekenntniskirche]] ist Zentrum einer Diasporagemeinde, welche die Ortschaften Langweid, Gablingen und auch Gersthofen umfasst. Die Protestanten stellen die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Gersthofen dar. |
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=== Vereine === |
=== Vereine === |
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In Gersthofen gibt es über 100 Vereine, darunter (Auszug)<ref>[http://www.gersthofen.de/seite/leben-in-gersthofen/vereine-organisationen.php ''Liste der Vereine der Stadt Gersthofen'']. Website der Stadt Gersthofen, abgerufen am 15. Juni 2016.</ref> |
In Gersthofen gibt es über 100 Vereine, darunter (Auszug):<ref>[http://www.gersthofen.de/seite/leben-in-gersthofen/vereine-organisationen.php ''Liste der Vereine der Stadt Gersthofen'']. Website der Stadt Gersthofen, abgerufen am 15. Juni 2016.</ref> |
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;Kultur |
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* Heimat- und Volkstrachtenverein Gersthofen e. V., gegründet 1920 |
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;Fasching |
;Fasching |
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* Lechana Gersthofen e.V. |
* Lechana Gersthofen e. V. |
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* Kol-la e.V. |
* Kol-la e. V. |
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;Orchester |
;Orchester |
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* [[Jugendorchester Gersthofen|Jugendorchester Gersthofen - Schwäbische Bläserbuben e.V.]] |
* [[Jugendorchester Gersthofen|Jugendorchester Gersthofen - Schwäbische Bläserbuben e. V.]] |
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;Sport |
;Sport |
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* [[TSV Gersthofen|TSV 1909 Gersthofen e.V.]] |
* [[TSV Gersthofen|TSV 1909 Gersthofen e. V.]] |
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* Sektion Gersthofen e.V. des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] |
* Sektion Gersthofen e. V. des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] |
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* CSC Batzenhofen-Hirblingen |
* CSC Batzenhofen-Hirblingen |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Die wirtschaftliche Entwicklung === |
=== Die wirtschaftliche Entwicklung === |
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Die Veränderungen der wirtschaftlichen Struktur Gersthofens zeigen sich am deutlichsten in der Veränderung der einzelnen Wirtschaftszweige. Neben 79 landwirtschaftlichen Betrieben verschiedener Größe waren 1930 110 gewerbliche Betriebe vorhanden. 1968 hingegen waren es nur noch 50 landwirtschaftliche, jedoch 337 gewerbliche Betriebe. Die Differenz stieg bis zum Jahre 1985 bzw. 1987 auf 90 landwirtschaftliche zu 724 gewerbliche Betriebe an. Einen besonderen Schub erhielt die Entwicklung Gersthofens durch den Bau des [[Lechkanal]]s mit [[Wasserkraftwerk]] und des dadurch mit Elektrizität versorgten [[Hoechst]]-Werks |
Die Veränderungen der wirtschaftlichen Struktur Gersthofens zeigen sich am deutlichsten in der Veränderung der einzelnen Wirtschaftszweige. Neben 79 landwirtschaftlichen Betrieben verschiedener Größe waren 1930 110 gewerbliche Betriebe vorhanden. 1968 hingegen waren es nur noch 50 landwirtschaftliche, jedoch 337 gewerbliche Betriebe. Die Differenz stieg bis zum Jahre 1985 bzw. 1987 auf 90 landwirtschaftliche zu 724 gewerbliche Betriebe an. Einen besonderen Schub erhielt die Entwicklung Gersthofens um 1900 durch den Bau des [[Lechkanal]]s mit [[Wasserkraftwerk]] und des dadurch mit Elektrizität versorgten [[Hoechst]]-Werks, des heutigen [[Industriepark Gersthofen|Industrieparks Gersthofen]]. |
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=== Landwirtschaft === |
=== Landwirtschaft === |
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=== Industrie, Handel und Dienstleistungen === |
=== Industrie, Handel und Dienstleistungen === |
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In Gersthofen sind mehrere Unternehmen ansässig, die auch überregional von Bedeutung sind: |
In Gersthofen sind mehrere Unternehmen ansässig, die auch überregional von Bedeutung sind: |
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* QUANTRON AG - Hersteller (OEM), und retro-fitter für nachhaltige Transportlösungen für Menschen und Waren mit Fokus auf elektrische und wasserstoffbetriebene Transporter, LKW und Bus-Fahrzeuge (im Oktober 2024 Insolvenz<ref>https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/quantron-ist-pleite-start-up-fuer-wasserstoff-lkw-geht-das-geld-aus-103561530</ref>) |
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* Gersthofer Backbetriebe GmbH – war eine der größten industriellen Bäckereien in Süddeutschland, Hauptlieferant von Backwaren für [[Aldi|Aldi Süd]]; seit 2015 eine Tochterfirma der [[Serafin Unternehmensgruppe]] der Familie [[Haindl Papier|Haindl]] bis zur Insolvenz im Jahr 2018 |
* Gersthofer Backbetriebe GmbH – war eine der größten industriellen Bäckereien in Süddeutschland, Hauptlieferant von Backwaren für [[Aldi|Aldi Süd]]; seit 2015 eine Tochterfirma der [[Serafin Unternehmensgruppe]] der Familie [[Haindl Papier|Haindl]] bis zur Insolvenz im Jahr 2018 |
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* [[Humbaur]] – einer der führenden Anhänger-Hersteller Europas |
* [[Humbaur]] – einer der führenden Anhänger-Hersteller Europas |
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=== Verkehr === |
=== Verkehr === |
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==== Straßenverkehr ==== |
==== Straßenverkehr ==== |
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In Ost-West-Richtung durchquert die [[Bundesautobahn 8|A 8]] Gersthofen. In Süd-Nord-Richtung verläuft die vierspurige [[Bundesstraße 2|B |
In Ost-West-Richtung durchquert die Autobahn [[Bundesautobahn 8|A 8]] Gersthofen. In Süd-Nord-Richtung verläuft die vierspurige Bundesstraße [[Bundesstraße 2|B 2]] bzw. die [[Bundesstraße 17|B 17]], welche mit mehreren Anschlussstellen Gersthofen anbindet. |
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==== Busverbindungen ==== |
==== Busverbindungen ==== |
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Der Busbetrieb der [[Stadtwerke]] Gersthofen ist zum 1. Oktober 2006 auf die neue private [[Gersthofer Verkehrsgesellschaft]] (GVG) übergegangen, nachdem aufgrund hoher Defizite der Stadtrat Anfang 2006 gar eine Schließung des Betriebes erwogen hatte. An der neuen Verkehrsgesellschaft ist die Stadt Gersthofen mit 80 % beteiligt, die übrigen Anteile hält die Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH mit Sitz in Bobingen (Landkreis Augsburg). Seit 10. Dezember 2006 fahren die grün lackierten Niederflurbusse nicht mehr zum Augsburger Hauptbahnhof. An der Haltestelle Oberhausen Nord P+R muss in die Straßenbahnlinie 4 umgestiegen werden. Mit den dort eingesetzten [[Combino]]-Tramwagen mit ca. 250 Plätzen (davon 100 Sitzplätze) besteht so zur Hauptverkehrszeit trotz des Umsteigens alle |
Der Busbetrieb der [[Stadtwerke]] Gersthofen ist zum 1. Oktober 2006 auf die neue private [[Gersthofer Verkehrsgesellschaft]] (GVG) übergegangen, nachdem aufgrund hoher Defizite der Stadtrat Anfang 2006 gar eine Schließung des Betriebes erwogen hatte. An der neuen Verkehrsgesellschaft ist die Stadt Gersthofen mit 80 % beteiligt, die übrigen Anteile hält die Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH mit Sitz in Bobingen (Landkreis Augsburg). Seit 10. Dezember 2006 fahren die grün lackierten Niederflurbusse nicht mehr zum Augsburger Hauptbahnhof. An der Haltestelle Oberhausen Nord P+R muss in die Straßenbahnlinie 4 umgestiegen werden. Mit den dort eingesetzten [[Combino]]-Tramwagen mit ca. 250 Plätzen (davon 100 Sitzplätze) besteht so zur Hauptverkehrszeit trotz des Umsteigens alle 7<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-augsburg.de/fileadmin/isoli_pdf/afp/data23/afp_4_1_500501.pdf |titel=Sonderfahrplan Oberhausen Nord P+R |datum =2023-02-27|abruf=2023-07-29}}</ref> Minuten eine Verbindung zum Augsburger Hauptbahnhof. Weiterhin gibt es bis Augsburg-Zentrum durchfahrende Regionalbusse, die mehrere Haltestellen in Gersthofen bedienen. Die Linie 512 fährt von Gersthofen über Hirblingen, [[Täfertingen]], [[Neusäß]] und Augsburg West nach [[Steppach (Neusäß)|Steppach]]. |
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==== Bahnverbindungen ==== |
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Das verfallene Bahnhofsgebäude von 1845 aus der Zeit des Streckenbaus wurde 2016 abgerissen.<ref>[http://www.gersthofen.de/seite/stadt-gersthofen/stadtplanung/bahnhof.php?searchresult=1&sstring=Bahnhof#wb_1002 ''Bahnhofsplanung der Stadt Gersthofen'']. Website der Stadt Gersthofen, abgerufen am 10. Juni 2016.</ref> Auf der Westseite der Gleise befindet sich seit 2013 ein [[Park-and-ride]]-Parkplatz für knapp einhundert Fahrzeuge. |
Das verfallene Bahnhofsgebäude von 1845 aus der Zeit des Streckenbaus wurde 2016 abgerissen.<ref>[http://www.gersthofen.de/seite/stadt-gersthofen/stadtplanung/bahnhof.php?searchresult=1&sstring=Bahnhof#wb_1002 ''Bahnhofsplanung der Stadt Gersthofen'']. Website der Stadt Gersthofen, abgerufen am 10. Juni 2016.</ref> Auf der Westseite der Gleise befindet sich seit 2013 ein [[Park-and-ride]]-Parkplatz für knapp einhundert Fahrzeuge. |
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Bis 2026 wird ein neues [[Umschlagbahnhof|Umschlagterminal]] an der Bahnstrecke Augsburg–Donauwörth mit vier 700 Meter langen Gleisen und zwei Portalkränen für zunächst 100.000 Ladeeinheiten gebaut. Es ersetzt das zu kleine Terminal in [[Augsburg-Oberhausen]].<ref name="Gersthofen">{{Internetquelle|url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/presse-regional/pr-muenchen-de/aktuell/presseinformationen/Fuer-mehr-gruenen-Gueterverkehr-Baustart-zum-Umschlagterminal-Augsburg-Gersthofen-12955072 |titel=Für mehr grünen Güterverkehr: Baustart zum Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen (Pressemeldung) |hrsg=Deutsche Bahn AG|datum=2024-07-08 |abruf=2024-07-08 }}</ref> |
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==== Flugplatz ==== |
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=== In Gersthofen gestorben === |
=== In Gersthofen gestorben === |
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* [[Josef Helmschrott]] (* 1. Januar 1915 in [[Göggingen (Augsburg)|Göggingen]]; † 14. September 2005 in Gersthofen), Politiker ( |
* [[Josef Helmschrott]] (* 1. Januar 1915 in [[Göggingen (Augsburg)|Göggingen]]; † 14. September 2005 in Gersthofen), Politiker (CSU). |
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* [[Joseph Franz Xaver Stark]] (* 17. Dezember 1750 in [[See (Gemeinde)|See]]; † 31. Dezember 1816 in Gersthofen), |
* [[Joseph Franz Xaver Stark]] (* 17. Dezember 1750 in [[See (Gemeinde)|See]]; † 31. Dezember 1816 in Gersthofen), Priester, Theologe und Autor. |
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* [[Michael Deuringer]] (* 23. April 1828 in [[Augsburg-Bannacker]]; † 4. März 1908 in Gersthofen), |
* [[Michael Deuringer]] (* 23. April 1828 in [[Augsburg-Bannacker]]; † 4. März 1908 in Gersthofen), Politiker. |
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=== Ehrenbürger === |
=== Ehrenbürger === |
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=== Personen mit Bezug zu Gersthofen === |
=== Personen mit Bezug zu Gersthofen === |
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* [[Auguste Piccard]] (* 28. Januar 1884 in |
* [[Auguste Piccard]] (* 28. Januar 1884 in Basel; † 24. März 1962 in Lausanne), Schweizer Wissenschaftler, Physiker und Erfinder. Piccard startete 1931 in der Nähe von Gersthofen mit seinem [[Stratosphäre]]n-[[Ballon]] zu einem Forschungsflug in höhere Luftschichten. Bei diesem Flug erreichten er und sein Assistent Paul Kipfer erstmals überhaupt eine Höhe von 15.781 Meter. |
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* [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I.]], genannt '''Barbarossa''' (italienisch für roter Bart) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss |
* [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I.]], genannt '''Barbarossa''' (italienisch für roter Bart) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien) machte 1154 auf seinem Weg von Göggingen nach Goslar im Stadtteil Batzenhofen Station. |
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* [[Ludwig Hermann (Chemiker)|Ludwig Hermann]] (* 10. April 1882 in |
* [[Ludwig Hermann (Chemiker)|Ludwig Hermann]] (* 10. April 1882 in Memmingen; † 31. Mai 1938), deutscher Chemiker und Unternehmer, leitete die [[Hoechst]] AG (heute [[Clariant]]). |
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[[Datei:Paul Klee 1911.jpg|mini|hochkant|Paul Klee, Fotografie von [[Alexander Eliasberg]], 1911]] |
* [[Paul Klee]] (* 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee, Kanton Bern; † 29. Juni 1940 in Muralto, Kanton Tessin) war ab dem 17. Januar 1917 am [[Flugplatz Gersthofen-Gablingen]] stationiert. Als Schreiber des Kassenwarts war ihm so ein Fronteinsatz erspart und er konnte in einem außerhalb der Kaserne gelegenen Zimmer seine Malerei fortführen. [[Datei:Paul Klee 1911.jpg|mini|hochkant|Paul Klee, Fotografie von [[Alexander Eliasberg]], 1911]] |
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* [[Rainer Maria Jilg]] (* 17. November 1978 in Augsburg), Moderator, ist in Gersthofen aufgewachsen. |
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* [[Paul Klee|Paul Ernst Klee]] (* 18. Dezember 1879 in [[Münchenbuchsee]], [[Kanton Bern]]; † 29. Juni 1940 in [[Muralto]], [[Kanton Tessin]]) war ab dem 17. Januar 1917 am [[Flugplatz Gersthofen-Gablingen]] stationiert. Als Schreiber des Kassenwarts war ihm so ein Fronteinsatz erspart und er konnte in einem außerhalb der Kaserne gelegenen Zimmer seine Malerei fortführen. |
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* [[Rudolf Erdmenger]] (* 29. September 1911 in Augsburg; † 1991), Verfahrenstechniker, arbeitete in Gersthofen bei der Hoechst AG. |
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* [[Rudolf Erdmenger]] (* 29. September 1911 in Augsburg; † 1991), deutscher Verfahrenstechniker, arbeitete in Gersthofen bei der Hoechst AG. |
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== Wissenswertes == |
== Wissenswertes == |
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* Von 2009 bis 2014 fand jährlich im Juni das Internationale Salsa Festival Augsburg in Gersthofen statt. |
* Von 2009 bis 2014 fand jährlich im Juni das Internationale Salsa Festival Augsburg in Gersthofen statt. |
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* Östlich von Gersthofen, auf der anderen Seite des Lech liegen der [[Augsburger Müllberg]] sowie der Europaweiher |
* Östlich von Gersthofen, auf der anderen Seite des Lech liegen der [[Augsburger Müllberg]] sowie der Europaweiher |
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* Seit 1967 findet jährlich am 31. |
* Seit 1967 findet jährlich am 31. Dezember der [[Silvesterlauf Gersthofen|Internationale Silvesterlauf]] statt |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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|Navigationsleiste Stadtteile der Stadt Gersthofen |
|Navigationsleiste Stadtteile der Stadt Gersthofen |
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|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Augsburg}} |
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Augsburg}} |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Augsburg]] |
[[Kategorie:Ort im Landkreis Augsburg]] |
Aktuelle Version vom 31. Oktober 2024, 11:30 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 25′ N, 10° 52′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Augsburg | |
Höhe: | 469 m ü. NHN | |
Fläche: | 34,01 km2 | |
Einwohner: | 23.492 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 691 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86368 | |
Vorwahlen: | 0821, 08230 | |
Kfz-Kennzeichen: | A, SMÜ, WER | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 72 147 | |
Stadtgliederung: | 7 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 86368 Gersthofen | |
Website: | www.gersthofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Michael Wörle (parteilos) | |
Lage der Stadt Gersthofen im Landkreis Augsburg | ||
Gersthofen ist eine Stadt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Augsburg und grenzt unmittelbar an die Stadt Augsburg.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt hat 7 Stadtteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Batzenhofen (Pfarrdorf)
- Edenbergen (Dorf)
- Gailenbach (Weiler)
- Gersthofen (Hauptort)
- Hirblingen (Pfarrdorf)
- Peterhof (Weiler)
- Rettenbergen (Dorf)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor- und Frühgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gersthofen gilt als uralte Siedlungsstätte. Früheste Anzeichen menschlicher Besiedelung stammen aus der Jungsteinzeit (ca. 3000 v. Chr.). In der späten Hallstattzeit (500–400 v. Chr.) siedelten Kelten auf der Flur. Sie gehörten der Stammesgruppe an, die die Römer Vindeliker nannten. 1964 wurden bei Kanalbauarbeiten die Überreste eines keltischen Frauengrabes, darunter ein Bronzearmreif aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., entdeckt. Südlich des Peterhofes, eines Weilers auf der Gemarkung des Gersthofner Stadtteils Rettenbergen, liegt eine spätkeltische Viereckschanze. Sie entstand in der späten La-Tène-Zeit und wird von der neueren Forschung als Gutshof interpretiert, der in ein größeres Siedlungsgefüge eingebunden war.
Mit den Augusteischen Alpenfeldzügen im Jahre 15 v. Chr. endete die Herrschaft der Kelten, ihr Gebiet fiel an die Römer. Zur Erschließung der neuen, später Raetia genannten Provinz wurde die römische Heerstraße Via Claudia Augusta angelegt, die Norditalien mit dem süddeutschen Raum verband. Bei Kanalisationsarbeiten in Gersthofen in den 1950er Jahren konnte die nördliche Fortsetzung der Via Claudia Augusta nachgewiesen werden, die das Gemeindegebiet in einer Länge von ca. 5800 Metern durchzog.[4]
Die Pfarrkirche St. Jakobus major steht auf den Resten eines römischen Heiligtums aus dem 1. Jahrhundert, das bei den Abrissarbeiten 1854/55 entdeckt wurde. Möglicherweise diente es dem römischen Gott Mercurius als Opferstätte.[5] Laut der Weiheinschrift war der Stifter ein romanisierter Kelte namens Senno. Da kein Fundament oder Grundriss eines Tempels vorzufinden war, könnten die Spolien auch erst für den Bau einer Kirche dorthin transferiert worden sein.
Mittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Ende der Römerzeit und dem Zusammenbruch des Limes um 260 n. Chr. drangen Alemannen in das Land zwischen Lech und Iller vor. So weist auch ein 1932 in Gersthofen gefundenes Reihengrab auf die ersten Spuren alemannischer Besiedlung hin. Der ehemalige Klosterhof bildete den historischen Siedlungskern Gersthofens. Auf dem Areal stand seit der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts der Herrenhof eines Germanen Gerfred, aus welchem später ein karolingischer Meierhof und spätere Widdum hervorgingen.[6]
Der Ortsname Gersthofen leitet sich von dem ersten Sippen- oder Dorfoberhaupt ab. Die erste Erwähnung erfolgte 969 in Urkunde des Bischofs Ulrich von Augsburg, der dem neu gegründeten Kloster St. Stephan von der Äbtissin Elensinda als Kirchenlehen genossene Güter und Gefälle zu Gerfredeshoua überließ. 1150 wurde in einer Urkunde des späteren Klosters Heilig-Kreuz die Schenkung einer Hube mit Zugehör in Gereshouen erwähnt, welche mit weiteren Besitzungen von Bischof Walther bestätigt wurde.
In der Bulle des Papstes Coelestin II. von 1143 erscheint Gersthofen bereits unter den Besitzungen des Domkapitels Augsburg. Es besaß u. a. das Recht, die Meier der Höfe in Gersthofen, Mertingen und Biberbach selbst zu benennen. Durch Kauf und Tausch brachte das Kapitel nach und nach das ganze Dorf an sich. Die Niedere Gerichtsbarkeit ließ das Domkapitel durch einen in Gersthofen eingesetzten eigenen Oberamtspfleger ausüben. Außer dem Domkapitel als Hauptbesitzer waren Augsburger Bürger und Klöster in Besitz einzelner Höfe und Parzellen, als bischöfliches, domkapitelsches oder gemeines Lehen. Für die Blutgerichtsbarkeit war zunächst die territoriale Landvogtei der Markgrafschaft Burgau zuständig. Durch Pfandschaft gelangte sie schließlich an die Reichsstadt Augsburg.[7]
Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Säkularisation fiel Gersthofen 1803 an das Kurfürstentum Bayern. 1804 wurde Gersthofen durch die Verwaltungsneugliederung Bayerns in das Landgericht Göggingen eingegliedert. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Sie gehörte ab 1808 zum Lechkreis, ab 1810 zum Oberdonaukreis und ab 1838 zum Kreis Schwaben und Neuburg, dem späteren Regierungsbezirk Schwaben. 1844 zählte Gersthofen 109 Wohnhäuser, 144 Familien und 640 Bewohner. Die Flurmarkung hatte eine Größe von 4187 Tagwerken.[8]
Einen besonderen Schub erhielt die Entwicklung Gersthofens um 1900 durch den Bau des Lechkanals mit Wasserkraftwerk und des dadurch mit Elektrizität versorgten Hoechst-Werks. 1904 erhielt Gersthofen den Flugplatz Gersthofen-Gablingen, der nach dem Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Truppen als Kaserne genutzt wurde und seitdem auf den Fluren der Gemeinde Gablingen liegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Einwohnerzahl sprunghaft durch die Zuweisung von Vertriebenen. Von 1939 bis zum Juli 1954 wuchs die Einwohnerzahl Gersthofens von 4.584 auf 8.164 Personen, was einen Anstieg der Bevölkerungszahl um 78,1 % bedeutete.
Die Gemeinde wurde 1950 zum Markt und 1969 zur Stadt erhoben. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt um 5.394 von 17.079 auf 22.473 Einwohner (Steigerung von 31,6 %). Gersthofen soll bis 2030 nicht mehr als 27.000 Einwohner haben.[9][10]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Stadtteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf freiwilliger Basis haben sich die ehemaligen Gemeinden Hirblingen (1. Januar 1975),[11] Batzenhofen, Edenbergen und Rettenbergen (alle 1. Januar 1978)[11] der Stadt Gersthofen angeschlossen. Wirklich freiwillig ging aber nur Hirblingen bereits im Vorfeld der Gemeindereform 1975 nach der Amtsaufgabe des damaligen Bürgermeisters Pfiffner in Ermangelung eines Nachfolgers diesen Schritt. Die anderen drei Gemeinden hatten lediglich die Wahl zwischen dem Anschluss an Gablingen oder Gersthofen.
Ein Zusammenlegen der drei Gemeinden Batzenhofen, Edenbergen und Rettenbergen wurde vor dem Ersten Weltkrieg noch als schädlich erachtet und demzufolge auch strikt abgelehnt. Im Rahmen der Gemeindereform 1975 wäre dies jedoch für viele Bürger die Wunschlösung gewesen. Durch die Entscheidung Hirblingens waren die Weichen für die restlichen „westlichen Gemeindeteile“ jedoch bereits gestellt.
Batzenhofen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der nordwestlich von Gersthofen am linken Schmutterufer beiderseits des hier mündenden Böglegrabens gelegene Stadtteil wurde schon im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die Gründung Batzenhofens fällt ebenfalls ins 8. Jahrhundert. Auch die Mutterkirche St. Martin der Hirblinger Urmark gehört – v. a. wegen des Ortsnamens – möglicherweise in diese sehr frühe Zeit.
Das hohe Alter Batzenhofens ergibt sich aus seiner Lage im Altsiedelgebiet an der Schmutter sowie aus der Tatsache, dass es den fränkischen Reichsheiligen St. Martin zum Kirchenpatron hat.[12] Friedrich Barbarossa machte auf dem Weg von Göggingen nach Goslar 1154 in Batzenhofen Station. Eckpfeiler der urkundlichen Tradition ist die Ulrichsurkunde von 969. Damals erhielt das neu gegründete Frauenkloster St. Stephan in Augsburg schenkungsweise als Erstausstattung Güter in Batzenhofen. Der Ort stieg zu einem der drei stephanischen Ämter auf und wurde die Zentrale der ländlichen Besitzungen des Stifts. 1750 wurde Schloss Batzenhofen vom Stift errichtet.
Batzenhofen veränderte seinen Ortsnamen oft; so wird der Ort in der Ulrichsurkunde 969 als Pazenhoua bezeichnet. Später im 11. Jahrhundert hieß er Pacenhoven, im 12. Jahrhundert Battzenhouen, Pacinhouen und Pazzenhouen. Um 1195 wurde der Ort Bazzenhouen genannt, 1257 Bazinhovin. Ab 1440 erhielt der Ort seinen bis heute gültigen Namen, Batzenhofen, was bei den Höfen des Bazzo bedeutet.
Die eigentliche Entwicklung begann nach 1945. Infrastruktureinrichtungen wurden geschaffen, Baugebiete ausgewiesen und eine Mehrzweckhalle erstellt. Am 1. Januar 1978 wurde Batzenhofen eingemeindet.[11] Batzenhofen zählt heute rund 900 Einwohner, seine Gemeindefläche beträgt 344 ha, wovon 99 ha auf Wald entfallen.
Edenbergen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Edenbergen ist wahrscheinlich im 11. Jahrhundert auf dem Höhenrücken zwischen dem Gailenbach und dem Böglebach als Rodesiedlung im Bereich der Urmark Hirblingen entstanden. Von 1382 bis 1803 war Edenbergen im Besitz des Damenstiftes St. Stephan. Zu Edenbergen gehören der 1283 urkundlich erstmals erwähnte Weiler Gailenbach mit dem gleichnamigen Schloss und Gutshof sowie die Gailenbacher Mühle. Etwas mehr als 300 Bewohner zählt der westlich gelegene Stadtteil. Über seine 441 ha große Gemeindefläche – 217 ha davon sind Wald – verläuft die Autobahn A 8. Edenbergen wurde am 1. Januar 1978 eingemeindet.[11]
Hirblingen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hirblingen wird urkundlich im 11. Jahrhundert erstmals aufgeführt. Bodenfunde bezeugen aber, dass der Ort eine sogenannte Ursiedlung alemannischen Ursprungs ist. Die Grundherrschaft übten im Mittelalter das Reichsstift St. Ulrich und Afra sowie Augsburger Klöster und Patrizierfamilien aus. Im Jahre 1699 kam Hirblingen an die Hospitalstiftung zu Augsburg, die bis zur Säkularisation Grundherr blieb. Der Stadtteil hat etwa 820 Einwohner, seine Gemeindefläche umfasst 446 ha. Hirblingen wurde am 1. Januar 1975 eingemeindet.[11]
Rettenbergen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch Rettenbergen ist vermutlich im 11. Jahrhundert als Rodeort in der Hirblinger Urmark entstanden. Im 12. Jahrhundert wird Rutinbergen zum ersten Male erwähnt. Im Gemeindegebiet liegt das beliebte Ausflugsziel Peterhof, seit 1488 als St. Peter urkundlich nachgewiesen. Obwohl Rettenbergen seit 1575 die eigene Dorfkirche St. Wolfgang besitzt, gehört der Ort wie auch Edenbergen seit eh und je zum Pfarrsprengel Batzenhofen. Der 450-Seelen-Stadtteil liegt direkt am Wald, seine Fläche umfasst 684 ha. Rettenbergen wurde am 1. Januar 1978 eingemeindet.[11]
Adalbert-Stifter-Siedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Anteil der Vertriebenen an der Gesamtbevölkerungszahl lag 1954 bei 22,6 % bzw. 1847 Personen. Um den katastrophalen Wohnraummangel nach dem Krieg zu beheben, entstanden in Gersthofen zwischen 1950 und 1954 280 neue Wohngebäude. Die ersten Blocks für die Flüchtlinge entstanden südlich der Pestalozzischule. Schließlich vergab die Gemeinde an die Flüchtlinge Grund und Boden im Erbbaurecht in der Langemarckstraße und entlang der Ludwig-Hermann-Straße.
Beim Bundeswettbewerb „Die beste Kleinsiedlung“ erhielt die Adalbert-Stifter-Siedlung 1956 in der Gruppe der Neusiedlungen sowohl im Regierungsbezirk von Schwaben wie auch in Bayern den ersten Preis, auf Bundesebene einen Sonderpreis.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevorsteher und erste Bürgermeister seit 1815
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name (Parteizugehörigkeit) | Amtszeit |
---|---|
Josef Lichtenstern | 1815–1818 |
Josef Scheifele | 1819–1820 |
Blasius Fleiner | 1821–1824 |
Josef Mair | 1825–1827 |
Lorenz Hillebrand | 1828–1830 |
Johann Hintermayr | 1831–1832 |
Michael Gogg | 1833–1836 |
Johannes Hindermayr | 1837–1841 |
Simon Mayr (1. Mal) | 1842–1847 |
Blasius Eser | 1848–1853 |
Simon Mayr (2. Mal) | 1854–1859 |
Martin Lichtenstern | 1860–1862 |
Michael Deuringer (1. Mal) | 1863–1875 |
Johann Christian Mayr | 1876–1880 |
Michael Deuringer (2. Mal) | 1881–1887 |
Michael Hintermayr | 1888–1902 |
Vinzenz Langhans | 1903–1919 |
Johann Dichtl | 1919–1923 |
Josef Kirner | 1923–1933 |
Karl Lindenmeyer | 26. April 1933 bis 30. November 1933 |
Paul Renz | 1. Dezember 1933 bis 30. November 1934 |
Jakob Hintermayr | 1. Dezember 1934 bis 3. Oktober 1935 |
Hans Geißer (NSDAP) | 3. Oktober 1935 bis 31. Januar 1940 |
Korbinian Böhmer (NSDAP) | 1. Februar 1940 bis 16. September 1940 |
Georg Wendler (NSDAP; 1. Mal) | 16. September 1940 bis 27. April 1945 |
Heinrich Schäffner | 28. April 1945 bis 21. Mai 1945 |
Hans Sturm sen. (SPD) | 21. Mai 1945 bis 31. Januar 1946 |
Josef Scheifele (CSU) | 31. Januar 1946 bis 31. März 1947 |
Josef Helmschrott (bei Wahl parteilos; CSU)[13] | 1. April 1947 bis 30. April 1952 |
Georg Wendler (parteilos; 2. Mal)[14] | 1. Mai 1952 bis 1. Juli 1967 |
Karl J. Weiß (CSU) | 1. Juli 1967 bis 30. April 1984 |
Siegfried Deffner (CSU) | 30. April 1984 bis 30. April 2008 |
Jürgen Schantin (W.I.R., bis 2013 CSU) | 1. Mai 2008 bis 1. Mai 2014 |
Michael Wörle (parteilos)[15][16] | seit 1. Mai 2014 |
Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtrat setzt sich aus 30 Stadträten und dem Bürgermeister zusammen.
Wahlergebnisse des Stadtrats seit 2014 in Prozent | |||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | CSU | SPD | FW | Grüne | Pro Gersthofen | W.I.R. | Bewegung Zukunft | ||||
2014[17] | 30,9 | 14,9 | 19,3 | 5,1 | 5,9 | 24,4 | - | ||||
Sitze 2014 |
9 | 4 | 6 | 2 | 2 | 7 | – | ||||
2020[18] | 29,5 | 12,0 | 21,7 | 9,7 | 5,5 | 13,6 | 7,9 | ||||
Sitze 2020 |
9 | 4 | 6 | 3 | 2 | 4 | 2 |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber, belegt mit einem Kammrad in verwechselten Farben; darunter ein durchgehender blauer Wellenbalken.“[19] | |
Wappenbegründung: Da das damalige Dorf Gersthofen territorial lange Zeit zum Domstift Augsburg gehörte, kommt in den Wappenfarben Rot und Silber zum Ausdruck. Die Lage der Gemeinde am Lech wurde durch die Aufnahme des blauen Querflusses versinnbildlicht. Aufgrund der starken Industrialisierung Gersthofens erhielt sein Wappen als weiteres leicht deutbares Beizeichen das Kammrad.
Der Entwurf stammt vom Heraldiker Otto Hupp und wurde der Gemeinde am 10. März 1937 verliehen. |
Partnerstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frankreich: Seit 1969 ist Gersthofen anlässlich seiner Tausendjahrfeier mit Nogent-sur-Oise verschwistert. Die Kleinstadt liegt 50 Kilometer nördlich von Paris.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christentum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Großteil der Gersthofer sind Katholiken. Die alte Pfarrkirche St. Jakobus major ist eine Station auf dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobusweg über Augsburg nach Lindau. Die Pfarrkirche ist eine neuromanische Saalkirche, die von 1854 bis 1855 durch Georg von Stengel erschaffen und von 1924 bis 1925 durch Michael Kurz durchgreifend verändert wurde. Die Pfarrkirche Maria, Königin des Friedens, ein Beispiel nachkonziliarer Architektur nach einem Entwurf von Hermann Öttl, wurde 1968 konsekriert. Beide Pfarreien wurden 2006 zu der Pfarreiengemeinschaft Gersthofen zusammengelegt.
In den westlichen Stadtteilen liegen die Pfarrkirchen St. Martin und St. Blasius in Hirblingen sowie die Filialkirche St. Wolfgang in Rettenbergen. Gersthofen verfügt zudem über die große Kapelle St. Emmeram und mehrere kleine Kapellen in den Stadtteilen: St. Sebastian in Batzenhofen, die Feldkapelle Mariahilf, die Ortskapelle und die Wegkapelle am Mähder in Edenbergen und eine Wegkapelle in Hirblingen.
Die evangelisch-lutherische Bekenntniskirche ist Zentrum einer Diasporagemeinde, welche die Ortschaften Langweid, Gablingen und auch Gersthofen umfasst. Die Protestanten stellen die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Gersthofen dar.
Des Weiteren befindet sich auch eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche in Gersthofen.
Islam
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Moscheegemeinde Gersthofen der Türkisch-Islamischen Union übt ihre Glaubenslehre in der Eyüp-Sultan-Moschee aus.
Öffentliche Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei der zentral gelegenen öffentlichen Gebäude sind die Stadthalle Gersthofen und das direkt daneben liegende Einkaufszentrum City Center.
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gersthofen gibt es über 100 Vereine, darunter (Auszug):[20]
- Kultur
- Heimat- und Volkstrachtenverein Gersthofen e. V., gegründet 1920
- Fasching
- Lechana Gersthofen e. V.
- Kol-la e. V.
- Orchester
- Sport
- TSV 1909 Gersthofen e. V.
- Sektion Gersthofen e. V. des Deutschen Alpenvereins
- CSC Batzenhofen-Hirblingen
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wirtschaftliche Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Veränderungen der wirtschaftlichen Struktur Gersthofens zeigen sich am deutlichsten in der Veränderung der einzelnen Wirtschaftszweige. Neben 79 landwirtschaftlichen Betrieben verschiedener Größe waren 1930 110 gewerbliche Betriebe vorhanden. 1968 hingegen waren es nur noch 50 landwirtschaftliche, jedoch 337 gewerbliche Betriebe. Die Differenz stieg bis zum Jahre 1985 bzw. 1987 auf 90 landwirtschaftliche zu 724 gewerbliche Betriebe an. Einen besonderen Schub erhielt die Entwicklung Gersthofens um 1900 durch den Bau des Lechkanals mit Wasserkraftwerk und des dadurch mit Elektrizität versorgten Hoechst-Werks, des heutigen Industrieparks Gersthofen.
Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich von 1949 bis 1968 von 98 auf 50 verringert und damit fast halbiert. Betroffen waren in den ersten fünf Jahren die Betriebe in der Größe unter 2 ha und in der Größe von 2 bis 5 ha, welche sich um 15 + 9 = 24 verminderten, während die nächsthöhere Klasse um einen Betrieb zunahm. In den Jahren von 1954 bis 1959 dehnte sich dieser Schwund auch auf die nächstgrößeren Betriebe, nämlich in der Größe von 5 bis 20 ha, aus: sie nahmen um 8 + 7 = 15 ab, jedoch die Klasse der Betriebe von 20 bis 50 ha um drei zu, woraus wohl mit Recht auf ein Streben nach höherer Rentabilität im größeren Betrieb und als Voraussetzung dazu nach einer Vergrößerung der Betriebsfläche geschlossen werden kann. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) betrug 1956: 1094 ha, 1960: 1027,84 ha, 1965: 1021,65 ha und 1968: 970,11 ha. Der Verlust beträgt also zwischen 1956 und 1968 124 ha oder 11,3 %, die Anzahl der Betriebe jedoch verminderte sich von 1954 bis 1968 um 23 oder 31,5 %, womit die oben erwähnte Tendenz zur Verbreiterung der Betriebsbasis im Zuge der Entwicklung der deutschen und europäischen Landwirtschaftspolitik bewiesen ist. Bedingt durch die Eingemeindungen hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche zugenommen. 1985 belief sie sich auf 1750 ha. Diese Fläche wurde von 90 landwirtschaftlichen Betrieben bearbeitet.
Handwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einer der ältesten handwerklichen Betriebe im Ort war die Werkmannsche Säcklerei. Der Gründer war der 1838 in Pappenheim geborene und 1910 in Gersthofen verstorbene Friedrich Werkmann. Er ließ sich im Frühjahr 1867 im Hause Donauwörther Straße 12 nieder – bis dahin arbeitete in Gersthofen noch kein Säcklermeister – heiratete im Herbst desselben Jahres und errichtet 1870 das jetzige Anwesen Augsburger Straße 26. Seit dieser Zeit wurden in dieser Werkstatt alle Arten von Lederhosen und Lederbekleidungen hergestellt. Der Betrieb wurde am 24. November 1980 eingestellt. Der 1830 in Gebenhofen geborene Schreiner Andreas Pfaffenzeller erwarb nach seiner Wanderschaft am 4. März 1858 die damalige Schreinersölde Haus Nr. 15 in Gersthofen und machte sich dort selbständig. Schon 1861 konnte er auf dem Grundstück Donauwörther Straße 12 ein Wohnhaus mit zugehöriger Werkstatt errichten. Später kamen handwerkliche Betriebe wie z. B. die ehemalige Wagnerei an der Hauptstraße, der heutigen Donauwörther Straße oder die Schmiede beim Spanner an der Bauernstraße dazu. Größere Betriebe wie das ehemalige Kies- und Schotterwerk folgten.
Bankwesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits am 19. März 1882 wurde der Spar- und Darlehenskassenverein Gersthofen gegründet. Eingeladen zur Gründerversammlung hatte der Bürgermeister und Landwirt Michael Deuringer. Es war die erste Niederlassung der Raiffeisengesellschaft im Landkreis Augsburg und die zweite im Regierungsbezirk Schwaben. 16 Männer erklärten ihren Beitritt und wählten den Mühlenbesitzer Thomas Kirner zum ersten nebenberuflichen Rechner des Vereins. Die Industrialisierung Deutschlands, sein Anschluss an den Weltmarkt und die damit verbundene wirtschaftliche Machtkonzentration in Industrie und Handel hatten die heimische Landwirtschaft sowie mittelständische Handwerksbetriebe und Gewerbetreibende infolge Fehlens geeigneter Krediteinrichtungen in wirtschaftliche Bedrängnis gebracht. Privater Geldwucher war verbreitet und Betriebsschließungen blieben nicht aus. Diese Kreditnot suchte Friedrich Wilhelm Raiffeisen durch gegenseitige Hilfe auf der Basis der Spar- und Darlehenskassenvereinen zu beheben. Der Anfang der Geschäftstätigkeit stand im Zeichen der Darlehenshergabe und des gemeinsamen Warenbezugs der Landwirte. Das alte, im Jahre 1930 erbaute Bankgebäude wurde schon 1937 durch einen Neubau ersetzt; Umbau und Erweiterung folgten 1957, desgleichen 1979/80. Der letzte wesentliche Umbau, der dem Bankgebäude die jetzige Gestalt gab, erfolgte in den Jahren 1979/80. Eine große Bedeutung im Bankwesen des Landkreises Augsburg hat auch die Kreissparkasse. Sie wurde 1855 vom Distrikt Zusmarshausen ins Leben gerufen. Nach Fischach 1930, Göggingen 1931 und Welden 1932 folgte 1934 in Gersthofen eine Zweigstelle.
Industrie, Handel und Dienstleistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gersthofen sind mehrere Unternehmen ansässig, die auch überregional von Bedeutung sind:
- QUANTRON AG - Hersteller (OEM), und retro-fitter für nachhaltige Transportlösungen für Menschen und Waren mit Fokus auf elektrische und wasserstoffbetriebene Transporter, LKW und Bus-Fahrzeuge (im Oktober 2024 Insolvenz[21])
- Gersthofer Backbetriebe GmbH – war eine der größten industriellen Bäckereien in Süddeutschland, Hauptlieferant von Backwaren für Aldi Süd; seit 2015 eine Tochterfirma der Serafin Unternehmensgruppe der Familie Haindl bis zur Insolvenz im Jahr 2018
- Humbaur – einer der führenden Anhänger-Hersteller Europas
- impuls Finanzmanagement AG – Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen
- Kunst-Feuerwerk-Fabrik Fritz Sauer KG – eine der ältesten Feuerwerkfabriken Deutschlands
- Deuter Sport – Hersteller von Rucksäcken
- seele Gruppe – Fassadenbauunternehmen
- roschmann group – Fassadenbauunternehmen
- Schenker AG – Logistikunternehmen
- Andreas Schmid Logistik – Logistikunternehmen
- Roman Mayer Logistik Group – Logistikunternehmen
- Faurecia – Entwicklungszentrum für Abgastechnologie
- Hermann Schnierle GmbH – Hersteller von Sitzsystemen
- Im Industriepark Gersthofen sind angesiedelt:
- Arizona Chemical – Marktführer in der Resine und Dresinate-Herstellung
- Clariant GmbH Deutschland – Großkonzern für Spezialchemikalien
- INVISTA Resins & Fibers GmbH – Großkonzern im Bereich der Kunststoffherstellung, z. B. Polyester und Nylon
- Malerwerkstätten Heinrich Schmid - Niederlassung Gersthofen, die Unternehmen der Gruppe (einer der führenden Europas) bieten Malerarbeiten sowie verwandte Dienstleistungen im Segment Innenausbau an.
Ferner steht in Gersthofen die Filiale „Augsburg“ des Möbelhauses IKEA.
Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Schulstandort Gersthofen befinden sich drei Grundschulen (Mozart-, Goethe- und Pestalozzischule), eine Förderschule (Franziskus-Schule), eine Mittelschule (Anna-Pröll-Mittelschule), das Paul-Klee-Gymnasium, sowie die International School Augsburg mit ihrem Sitz in Gersthofen, wo der Abschluss International Baccalaureate erworben werden kann. Zudem gibt es in Gersthofen noch eine Musikschule.
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Landausgabe der Augsburger Allgemeinen Zeitung (Tageszeitung)
- Die Gersthofer StadtZeitung (kostenloses Wochenblatt)
- Das myheimat Stadtmagazin gersthofer (kostenloses Monatsmagazin)
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Ost-West-Richtung durchquert die Autobahn A 8 Gersthofen. In Süd-Nord-Richtung verläuft die vierspurige Bundesstraße B 2 bzw. die B 17, welche mit mehreren Anschlussstellen Gersthofen anbindet.
Busverbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Busbetrieb der Stadtwerke Gersthofen ist zum 1. Oktober 2006 auf die neue private Gersthofer Verkehrsgesellschaft (GVG) übergegangen, nachdem aufgrund hoher Defizite der Stadtrat Anfang 2006 gar eine Schließung des Betriebes erwogen hatte. An der neuen Verkehrsgesellschaft ist die Stadt Gersthofen mit 80 % beteiligt, die übrigen Anteile hält die Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH mit Sitz in Bobingen (Landkreis Augsburg). Seit 10. Dezember 2006 fahren die grün lackierten Niederflurbusse nicht mehr zum Augsburger Hauptbahnhof. An der Haltestelle Oberhausen Nord P+R muss in die Straßenbahnlinie 4 umgestiegen werden. Mit den dort eingesetzten Combino-Tramwagen mit ca. 250 Plätzen (davon 100 Sitzplätze) besteht so zur Hauptverkehrszeit trotz des Umsteigens alle 7[22] Minuten eine Verbindung zum Augsburger Hauptbahnhof. Weiterhin gibt es bis Augsburg-Zentrum durchfahrende Regionalbusse, die mehrere Haltestellen in Gersthofen bedienen. Die Linie 512 fährt von Gersthofen über Hirblingen, Täfertingen, Neusäß und Augsburg West nach Steppach.
Bahnverbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gersthofen hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen. Vom Bahnhof Gersthofen gibt es in der Regel stündliche Verbindungen nach Augsburg, München und Donauwörth. In den Hauptverkehrszeiten fahren zusätzliche Züge, die aber schlecht vertaktet sind (15/45 Min. o. ä.).
Das verfallene Bahnhofsgebäude von 1845 aus der Zeit des Streckenbaus wurde 2016 abgerissen.[23] Auf der Westseite der Gleise befindet sich seit 2013 ein Park-and-ride-Parkplatz für knapp einhundert Fahrzeuge.
Bis 2026 wird ein neues Umschlagterminal an der Bahnstrecke Augsburg–Donauwörth mit vier 700 Meter langen Gleisen und zwei Portalkränen für zunächst 100.000 Ladeeinheiten gebaut. Es ersetzt das zu kleine Terminal in Augsburg-Oberhausen.[24]
Flugplatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rund sechs Kilometer östlich liegt der Flugplatz Augsburg.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gersthofen geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Erdmenger (* 29. Oktober 1903 in Gersthofen; † 28. Dezember 1943 im Golf von Biskaya), Marineoffizier, zuletzt Kapitän zur See im Zweiten Weltkrieg sowie Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes.
- Linda G. Thompson (* 21. September 1948 in Gersthofen), Sängerin (u. a. Silver Convention, The Les Humphries Singers).
- Michael Martin (* 14. Juli 1963 in Gersthofen), Fotograf, Geograf und Autor.
In Gersthofen gestorben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Helmschrott (* 1. Januar 1915 in Göggingen; † 14. September 2005 in Gersthofen), Politiker (CSU).
- Joseph Franz Xaver Stark (* 17. Dezember 1750 in See; † 31. Dezember 1816 in Gersthofen), Priester, Theologe und Autor.
- Michael Deuringer (* 23. April 1828 in Augsburg-Bannacker; † 4. März 1908 in Gersthofen), Politiker.
Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Gersthofen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1904: Georg Ebner (* 20. November 1840 in Joshofen; † 25. Juni 1927 in Altenmünster, beerdigt in Gersthofen) von 1882 bis 1904 Lehrer und bis 30. Juni 1908 Gemeindeschreiber in Gersthofen.
- 1919: Vinzenz Langhans (* 4. April 1861 in Gersthofen; † 29. November 1936 in Gersthofen) von 1897 bis 1900 Kassier der Gemeindekrankenversicherung, von 1900 bis 1903 Beigeordneter, vom 15. April 1903 bis 30. Juni 1919 Bürgermeister.
- 1921: Franz Wolf (* 2. Juli 1855 in Hegnenbach (Altenmünster); † 24. Oktober 1935 in Dinkelscherben) vom 1. Februar 1905 bis 31. Dezember 1921 Lehrer, zuletzt Oberlehrer und Organist in Gersthofen.
- 1963: Paul Heisel (* 7. Mai 1903 in Rockenhausen) Vorstandsmitglied der Farbwerke Hoechst AG und Direktor des Werkes Gersthofen (1945 bis 1968).
- 1965: Franz Pfiffner (* 14. September 1890 in Hirblingen; † 9. November 1976 in Augsburg), 1. Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Hirblingen von 1933 bis 31. Dezember 1974, Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Hirblingen seit 3. Dezember 1965.
- 1972: Michael Kuchenbaur (* 19. Februar 1897 in Rettenbergen; † ?), 1. Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Rettenbergen von 1933 bis 1955, Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Rettenbergen seit 19. Februar 1972.
- 1975: Georg Wendler (* 21. Dezember 1895 in Horb a. d. Steinach; † 6. Dezember 1980 in Gersthofen), 1. Bürgermeister der Gemeinde Gersthofen von 1940 bis 1945 und des Marktes Gersthofen vom 1. Mai 1952 bis 30. April 1967.
- 1979: Markus Deffner (* 1907; † 1. August 1981 in Gersthofen), ehrenamtliches Wirken in ernährungswirtschaftlichen und berufsständischen Organisationen, Mitglied des Marktgemeinde- bzw. Stadtrates, sowie Mitglied des Kreistages Augsburg, 3. Bürgermeister der Stadt Gersthofen
- 1989: Georges Lenne (* 24. Oktober 1909 in Denain, † 22. September 2005), Bürgermeister (1959–1983) und Ehrenbürgermeister der Partnerstadt Nogent-sur-Oise
- 1990: Benno Pfiffner, Mitglied des Marktgemeinde- bzw. Stadtrates, 2. Bürgermeister der Stadt Gersthofen
- 1990: Karl Josef Weiß (* 1922; † ?), 1. Bürgermeister der Stadt Gersthofen (1967–1984)
- 2014: Josef Schuler (* 8. Januar 1931 in Batzenhofen), Kommunalpolitiker (Gemeinderat Batzenhofen 1966–1978, Stadtrat Gersthofen 1978–2014), 25 Jahre Vorstand des Musikvereins Batzenhofen, Ehrenvorstand der Freiwilligen Feuerwehr Batzenhofen, Gründungsmitglied des CSC Batzenhofen-Hirblingen
Personen mit Bezug zu Gersthofen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auguste Piccard (* 28. Januar 1884 in Basel; † 24. März 1962 in Lausanne), Schweizer Wissenschaftler, Physiker und Erfinder. Piccard startete 1931 in der Nähe von Gersthofen mit seinem Stratosphären-Ballon zu einem Forschungsflug in höhere Luftschichten. Bei diesem Flug erreichten er und sein Assistent Paul Kipfer erstmals überhaupt eine Höhe von 15.781 Meter.
- Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für roter Bart) (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien) machte 1154 auf seinem Weg von Göggingen nach Goslar im Stadtteil Batzenhofen Station.
- Ludwig Hermann (* 10. April 1882 in Memmingen; † 31. Mai 1938), deutscher Chemiker und Unternehmer, leitete die Hoechst AG (heute Clariant).
- Paul Klee (* 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee, Kanton Bern; † 29. Juni 1940 in Muralto, Kanton Tessin) war ab dem 17. Januar 1917 am Flugplatz Gersthofen-Gablingen stationiert. Als Schreiber des Kassenwarts war ihm so ein Fronteinsatz erspart und er konnte in einem außerhalb der Kaserne gelegenen Zimmer seine Malerei fortführen.
- Rainer Maria Jilg (* 17. November 1978 in Augsburg), Moderator, ist in Gersthofen aufgewachsen.
- Rudolf Erdmenger (* 29. September 1911 in Augsburg; † 1991), Verfahrenstechniker, arbeitete in Gersthofen bei der Hoechst AG.
Wissenswertes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1999 erlangte Gersthofen deutschlandweit kurzzeitig großes Aufsehen. Die Stadt zahlte jedem Einwohner 100 DM aus, da sie im Jahr davor einen Überschuss von 5 Millionen DM erwirtschaftet hatte und davon 2 Millionen an die Bürger zurückgab. Das Landratsamt hatte die ungewöhnliche Aktion rechtlich geprüft und als „gerade noch akzeptabel“ bezeichnet.
- Beim Alpenhochwasser 2005 wurden die provisorischen Fundamente des Neubaus der Lechbrücke A 8 bei Gersthofen unterspült. Die noch nicht fertiggestellte Brücke drohte einzustürzen und die bestehende alte Brücke mitzureißen.
- Von 2009 bis 2014 fand jährlich im Juni das Internationale Salsa Festival Augsburg in Gersthofen statt.
- Östlich von Gersthofen, auf der anderen Seite des Lech liegen der Augsburger Müllberg sowie der Europaweiher
- Seit 1967 findet jährlich am 31. Dezember der Internationale Silvesterlauf statt
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Krauße (Hrsg.): Chronik der Stadt Gersthofen: 969–1989. Gersthofen 1989, DNB 891256881
- Hans Eberlein (Verfasser): Gersthofen : Werden u. Wachsen e. Gemeinwesens. Gersthofen 1954, DNB 451032357
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadt Gersthofen
- Gersthofen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,23 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Gersthofen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. August 2019.
- ↑ Gemeinde Gersthofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- ↑ Via Claudia bei Gersthofen. Abgerufen am 3. Februar 2021.
- ↑ Michael J. Klein: Die Römer und ihr Erbe: Fortschritt durch Innovation und Integration ; [Ausstellung im Landesmuseum Mainz, 2. Februar - 25. Mai 2003]. von Zabern, 2003, ISBN 978-3-8053-2948-4 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2021]).
- ↑ Johannes Krausse: Gersthofen, 969-1969: Festschrift zur Tausendjahrfeier und Stadterhebung 1969. Stadtverwaltung, 1969 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2020]).
- ↑ Joachim Jahn: Augsburg Land. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, 1984, ISBN 978-3-7696-9924-1 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2020]).
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- ↑ a b c d e f Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 767 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
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- ↑ detail. Ehemals im ; abgerufen am 30. März 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
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- ↑ Eintrag zum Wappen von Gersthofen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Liste der Vereine der Stadt Gersthofen. Website der Stadt Gersthofen, abgerufen am 15. Juni 2016.
- ↑ https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/quantron-ist-pleite-start-up-fuer-wasserstoff-lkw-geht-das-geld-aus-103561530
- ↑ Sonderfahrplan Oberhausen Nord P+R. 27. Februar 2023, abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Bahnhofsplanung der Stadt Gersthofen. Website der Stadt Gersthofen, abgerufen am 10. Juni 2016.
- ↑ Für mehr grünen Güterverkehr: Baustart zum Umschlagterminal Augsburg-Gersthofen (Pressemeldung). Deutsche Bahn AG, 8. Juli 2024, abgerufen am 8. Juli 2024.