„Ernst Arndt (Schauspieler)“ – Versionsunterschied
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'''Ernst Arndt''' (* [[3. Februar]] [[1861]] in [[Magdeburg]]; † [[24. September]] oder [[25. September]] [[1942]] im [[Vernichtungslager Treblinka]]) war ein deutschstämmiger Bühnen- und Filmschauspieler mit Hauptwirkungsfeld in [[Österreich]]. |
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== Leben und Wirken == |
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Ernst Arndt gehörte seit 1910 dem Ensemble des [[Wiener Burgtheater]]s an. In Nebenrollen stand er vereinzelt auch für Filme vor der Kamera. Am 13. März 1931 wurde ihm die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen (→ [[Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien]]). |
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Der gebürtige Magdeburger erhielt bis ins Jahr 1880 eine kaufmännische Ausbildung. Bei einem [[Paris]]-Besuch in demselben Jahr, den er zu häufigen Theaterbesuchen nutzte, entschloss er sich zum Wechsel zur Schauspielerei. In [[Berlin]] nahm Arndt Schauspielunterricht und begann daraufhin seine Bühnenlaufbahn im westfälischen [[Hamm]]. Zunächst war Arndt überwiegend an Provinzbühnen ([[Wuppertaler Bühnen|Barmen]], [[Theater St. Gallen|St. Gallen]], [[Frankfurt an der Oder]] und [[Theater Koblenz|Koblenz]]) tätig, von 1889 bis 1897 wirkte er am [[Theater am Kohlenmarkt|Danziger Stadttheater]], wo er sich vor allem als Komiker einen Namen machte. Anschließend sah man ihn vier Spielzeiten lang am [[Bremer Stadttheater (1843)|Stadttheater Bremen]], wo man ihn auch als Lustspielregisseur arbeiten ließ. |
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In jenen frühen Jahren umfasste Arndts Rollenrepertoire so unterschiedliche (oftmals humorig angelegte) Charaktere wie den Dorfrichter Adam in ''[[Der zerbrochne Krug]]'', den Argan in [[Molière]]s ''[[Der eingebildete Kranke]]'', den Striese im beliebten Schwank [[Der Raub der Sabinerinnen (Komödie)|''Der Raub der Sabinerinnen'']], den Cölestin in ''Nitouche'', den Klosterbruder in ''[[Nathan der Weise]]'', den Zettel in [[Shakespeare]]s ''[[Ein Sommernachtstraum]]'' sowie den Malvolio. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Berlin, wo man ihn an dem von [[Alfred Halm]] geleiteten [[Neues Schauspielhaus (Berlin-Schöneberg)|Neuen Schauspielhaus]] sehen konnte, gelang Arndt 1910 der Wechsel ans [[Wien]]er [[Burgtheater]], seine langjährige Wirkungsstätte. An dieser bedeutendsten und angesehensten österreichischen Bühne sollte Arndt seine größten Erfolge feiern. |
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Im Alter von 81 Jahren wurde er am 10. Juli 1942 ins [[Ghetto Theresienstadt]] deportiert, und von dort aus am 23. September des gleichen Jahres ins KZ Treblinka, wo er vermutlich kurz darauf ermordet wurde. |
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Er erhielt im Laufe seiner dortigen Karriere zahlreiche staatliche Ehrungen (Ernennung zum [[Kammerschauspieler]] und Professor), am 13. März 1931 wurde ihm die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen (→ [[Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien]]). Arndt unternahm (seit Kriegsende 1918) auch gelegentlich Abstecher zum österreichischen Film, doch sind seine dortigen Auftritte von minderer Bedeutung. |
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*Herbstzauber ([[Emil Albes]], Deutschland 1918) – Baumann |
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*Eine versunkene Welt ([[Alexander Korda]], Österreich 1921/22) |
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*Samson und Delila ([[Alexander Korda]], Österreich 1922) - Impresario |
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*Die grausame Freundin ([[Carl Lamač]], Deutschland 1932) – Professor Bierbrot |
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*Der Prinz von Arkadien ([[Karl Hartl]], Österreich 1932) |
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*Schuberts unvollendete Symphonie ([[Willi Forst]], Deutschland/Österreich 1933) |
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*Bretter, die die Welt bedeuten ([[Kurt Gerron]], Österreich 1934/35) – Seifert, Katjas Onkel |
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Der betagte Künstler befand sich bereits im Ruhestand, als das Burgtheater-Ehrenmitglied Arndt nach dem [[Anschluss Österreichs]] im März 1938 isoliert wurde. Am 10. Juli 1942 erfolgte seine Deportation in das [[KZ Theresienstadt]], zweieinhalb Monate darauf (am 23. September 1942) wurde er in das [[Vernichtungslager Treblinka]] verlegt. Dort ermordete man den 81-jährigen Juden unmittelbar nach seiner Ankunft. |
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*{{IMDb Name|ID=0036128|NAME=Ernst Arndt}} |
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*[http://www.filmportal.de/df/70/Uebersicht,,,,,,,,66903460B962492A9B89C267661A6A9E,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html Filmografie auf Filmportal.de] |
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*[http://www.khm.at/de/oesterreichisches-theatermuseum/sammlungen/sammlung-von-fotografien/highlights/?aid=2&cHash=094a225b3f Österreichisches Theatermuseum]] |
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[[Kategorie:Theaterschauspieler|Arndt, Ernst]] |
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* 1918: Herbstzauber |
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[[Kategorie:Schauspieler|Arndt, Ernst]] |
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* 1921: Eine versunkene Welt |
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* 1922: [[Samson und Delila (1922)|Samson und Delila]] |
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[[Kategorie:Österreicher|Arndt, Ernst]] |
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* 1932: Die grausame Freundin |
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* 1932: [[Der Prinz von Arkadien]] |
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* 1933: [[Leise flehen meine Lieder]] |
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* 1934: [[Bretter, die die Welt bedeuten (1935)|Bretter, die die Welt bedeuten]] |
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* 1935: [[Der Himmel auf Erden (1935)|Der Himmel auf Erden]] |
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== Literatur == |
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* [[Kay Weniger]]: ''Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945''. Mit einem Geleitwort von [[Paul Spiegel]]. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 39. |
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* {{IMDb|nm0036128}} |
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Aktuelle Version vom 14. April 2023, 19:09 Uhr
Ernst Arndt (* 3. Februar 1861 in Magdeburg; † 24. September oder 25. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka) war ein deutschstämmiger Bühnen- und Filmschauspieler mit Hauptwirkungsfeld in Österreich.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gebürtige Magdeburger erhielt bis ins Jahr 1880 eine kaufmännische Ausbildung. Bei einem Paris-Besuch in demselben Jahr, den er zu häufigen Theaterbesuchen nutzte, entschloss er sich zum Wechsel zur Schauspielerei. In Berlin nahm Arndt Schauspielunterricht und begann daraufhin seine Bühnenlaufbahn im westfälischen Hamm. Zunächst war Arndt überwiegend an Provinzbühnen (Barmen, St. Gallen, Frankfurt an der Oder und Koblenz) tätig, von 1889 bis 1897 wirkte er am Danziger Stadttheater, wo er sich vor allem als Komiker einen Namen machte. Anschließend sah man ihn vier Spielzeiten lang am Stadttheater Bremen, wo man ihn auch als Lustspielregisseur arbeiten ließ.
In jenen frühen Jahren umfasste Arndts Rollenrepertoire so unterschiedliche (oftmals humorig angelegte) Charaktere wie den Dorfrichter Adam in Der zerbrochne Krug, den Argan in Molières Der eingebildete Kranke, den Striese im beliebten Schwank Der Raub der Sabinerinnen, den Cölestin in Nitouche, den Klosterbruder in Nathan der Weise, den Zettel in Shakespeares Ein Sommernachtstraum sowie den Malvolio. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Berlin, wo man ihn an dem von Alfred Halm geleiteten Neuen Schauspielhaus sehen konnte, gelang Arndt 1910 der Wechsel ans Wiener Burgtheater, seine langjährige Wirkungsstätte. An dieser bedeutendsten und angesehensten österreichischen Bühne sollte Arndt seine größten Erfolge feiern.
Er erhielt im Laufe seiner dortigen Karriere zahlreiche staatliche Ehrungen (Ernennung zum Kammerschauspieler und Professor), am 13. März 1931 wurde ihm die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen (→ Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien). Arndt unternahm (seit Kriegsende 1918) auch gelegentlich Abstecher zum österreichischen Film, doch sind seine dortigen Auftritte von minderer Bedeutung.
Der betagte Künstler befand sich bereits im Ruhestand, als das Burgtheater-Ehrenmitglied Arndt nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 isoliert wurde. Am 10. Juli 1942 erfolgte seine Deportation in das KZ Theresienstadt, zweieinhalb Monate darauf (am 23. September 1942) wurde er in das Vernichtungslager Treblinka verlegt. Dort ermordete man den 81-jährigen Juden unmittelbar nach seiner Ankunft.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1918: Herbstzauber
- 1921: Eine versunkene Welt
- 1922: Samson und Delila
- 1932: Die grausame Freundin
- 1932: Der Prinz von Arkadien
- 1933: Wenn du jung bist, gehört dir die Welt
- 1933: Leise flehen meine Lieder
- 1934: Bretter, die die Welt bedeuten
- 1935: Der Himmel auf Erden
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 39.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Arndt, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bühnen- und Filmschauspieler |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1861 |
GEBURTSORT | Magdeburg |
STERBEDATUM | 24. September 1942 oder 25. September 1942 |
STERBEORT | KZ Treblinka |