„Fichtelberg (Erzgebirge)“ – Versionsunterschied

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===Wetterwarte===
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Schon ab 1890 wurden durch den Wirt des Fichtelberghauses erste regelmäßige Wetterbeobachtungen durchgeführt. Am 1. Januar [[1916]] begannen [[Meteorologe]]n ihre Aufzeichnungen in der neuen Wetterwarte auf dem Fichtelberg. Sie wurde durch [[Paul Schreiber (Meteorologe)|Paul Schreiber]] begründet und nach [[1950]] zum Berg[[Sternwarte|observatorium]] ausgebaut.
Schon ab 1890 wurden durch den Wirt des Fichtelberghauses erste regelmäßige Wetterbeobachtungen durchgeführt. Am 1. Januar [[1916]] begannen [[Meteorologe]]n ihre Aufzeichnungen in der neuen Wetterwarte auf dem Fichtelberg. Sie wurde durch [[Paul Schreiber (Meteorologe)|Paul Schreiber]] begründet und nach [[1950]] zum Berg[[Sternwarte|observatorium]] ausgebaut.

{{Großes Bild|fichtelberg.jpg|1500px|Panorama vom Fichtelberg mit Bergstation der Fichtelberg-Schwebebahn, Wetterwarte und Fichtelberghaus}}


== Flora und Fauna ==
== Flora und Fauna ==

Version vom 14. Januar 2007, 00:05 Uhr

Fichtelberg

das Fichtelberghaus

Höhe 1214,6 m ü. HN
Lage Sachsen (Deutschland)
Gebirge Erzgebirge
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Gestein Muskovitschiefer
Besonderheiten höchster Berg Sachsens

Der Fichtelberg (1214,6 m ü. HN) ist der höchste Berg Sachsens, gelegen im mittleren Erzgebirge, nahe der tschechischen Grenze. Zusammen mit dem benachbarten Klínovec ist der Fichtelberg das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges.

Entstehung des Namens

Schon bei Georgius Agricola wird als latinisierter Name Pinifer, d.h. Fichtelberg verwandt. Naheliegenderweise erhielt der Berg seinerzeit seinen Namen nach einem einst natürlich vorhandenen Fichtenbestand.

Lage und Umgebung

Fichtelberg (Deutschland)
Fichtelberg (Deutschland)
Fichtelberg ohne Koordinaten
Lage des Fichtelberges

Am Fuße des Berges befindet sich die höchstgelegene Stadt in Deutschland, der bekannte Kurort Oberwiesenthal. Südlich - schon im benachbarten Tschechien gelegen - befindet sich mit dem Klínovec (Keilberg) (1243 m) die höchste Erhebung des Erzgebirges. Der südwestliche, wenig markante Nebengipfel des Fichtelberges wird Kleiner Fichtelberg (1206 m) genannt.

Panorama-Blick vom Hohen Stein bei Neugeschrei zum Keilberg und nach Oberwiesenthal mit Fichtelberg

Auf dem Gipfel befindet sich das Fichtelberghaus mit einem 31 Meter hohen Aussichtsturm und die Wetterwarte. An der Ostseite führt die Fichtelberg-Schwebebahn von Oberwiesenthal aus auf den Berg.

In den nassen Quellmulden und Hochmooren am Fichtelberg haben zahlreiche Bäche ihren Ursprung. Bedeutendster am Fichtelberg entspringender Fluss ist die Zschopau.

Geologie

Der Fichtelberg besteht im Wesentlichen aus hellen kristallinen Gesteinen, insbesondere aus einer Varietät des Muskovitschiefers. In der Hauptsache besteht dieses Gestein nur aus Quarz und Muskovit, aber auch Orthoglas und Biotit sind teilweise enthalten. Als Beimengungen kommen auch Rutil, Granat, Turmalin, Hämatit und Ilmenit vor.

Geschichte

Fichtelberghaus

Fichtelberghaus von 1889
Fichtelberghaus nach der Erweiterung, 1912

Das erste, von Oskar Puschmann projektierte Fichtelberghaus wurde in den Jahren 1888/89 aufgebaut. Am 21. Juli 1889 wurde dieses erste Fichtelberghaus eröffnet. Schon 1899 musste der Bau erstmals durch einen Anbau erweitert werden. 1910 wurde das Haus wegen des Andranges auf dem höchsten Berg Sachsens nochmals vergrößert. Mit dem Bau der Fichtelberg-Schwebebahn im Jahr 1924 stiegen die Besucherzahlen weiter an.

Am Abend des 25. Februars 1963 brach im Fichtelberghaus ein Brand aus. 180 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis Annaberg wurden alarmiert und waren bei der Brandbekämpfung beteiligt. Wegen starker Schneeverwehungen auf der Zufahrtsstraße mussten sämtliche Löschmittel mit der Schwebebahn auf den Berg gebracht werden. Letztlich gelang es wegen des Mangels an Wasser nicht, den Brand zu löschen. Auch eine von Oberwiesenthal auf den Berg gelegte Schlauchleitung fror bei -15 °C ein, so dass das Gebäude letztlich bis auf die Grundmauern niederbrannte[1].

Am 22. Juni 1965 wurde der Grundstein für eine neues Gebäude gelegt. Bis 1967 entstand auf dem Fichtelberg als höchstem Berg der DDR ein neues modernes Fichtelberghaus, welches aber durch seine nüchterne, DDR-typische Betonarchitektur nicht überzeugen konnte. Integriert war in das neue Haus ein schmuckloser, 42 Meter hoher Aussichtsturm.

Ende der 90er Jahre wurde das von 1967 stammende Haus weitgehend abgebrochen, um einen Neubau zu errichten, der sich im Aussehen an das alte, erste Fichtelberghaus anlehnt. Auch der hohe Betonaussichtsturm wurde abgerissen und ein neuer, nur 31 Meter hoher Aussichtsturm errichtet. Das neue Gebäude wurde am 18. Juli 1999 eröffnet. Das dritte Fichtelberghaus beherbergt ein Restaurant, eine Selbstbedienungsgaststätte, ein Hotel und ein erzgebirgisches Traditionszimmer.

Wetterwarte

Schon ab 1890 wurden durch den Wirt des Fichtelberghauses erste regelmäßige Wetterbeobachtungen durchgeführt. Am 1. Januar 1916 begannen Meteorologen ihre Aufzeichnungen in der neuen Wetterwarte auf dem Fichtelberg. Sie wurde durch Paul Schreiber begründet und nach 1950 zum Bergobservatorium ausgebaut.

Datei:fichtelberg.jpg: Bitte eine Gesamtbreite ohne Einheit angeben.Vorlage:Panorama/Wartung/Breite mit Einheit

Flora und Fauna

Waldgeschichte

Die heute das Fichtelberggebiet umgebenden riesigen monotonen Fichtenwälder erscheinen zunächst wie ein Stück noch unberührter Natur. Doch das Bild das sich heute bietet, hat nichts gemein mit dem Miriquidi - dem Urwald - zur Zeit der ersten Besiedelung, da der Wald seitdem einer jahrhundertelangen stetigen Nutzung unterlag.

RUBNER (1952) und andere wiesen nach, dass anstelle der heute vorherrschenden Fichtenwälder selbst in den Hoch- und Kammlagen die ursprüngliche Bestockung eine grundlegend Andere war. Auch Pollenanalysen von FIRBAS (1952) aus dem Gottesgaber Hochmoor lieferten aufschlussreiche Ergebnisse. Die Hauptbaumarten des Herzynischen Bergmischwaldes Weißtanne (Abies alba), Rotbuche (Fagus sylvatica) und Fichte (Picea abies) waren selbst in den Kammlagen zu ungefähr gleichen Teilen von ca. 30% vertreten. In alten Kirchenchroniken und Waldtaxierungen finden sich Beschreibungen des ursprünglichen Waldzustandes. Selbst der Fichtelberg war mit einem Mischwald aus oben genannten Baumarten bestockt.

Das heute die Fichte dominiert ist vor allem menschlichen Einfluss „zu verdanken“. Unsachgemäße Bewirtschaftung, wie Kahlschläge und hohe Wildbestände verdrängten die Tanne und Buche immer weiter aus den Wäldern und begünstigten einseitig die Fichte. Mit Beginn der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft zu Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen änderte sich die Baumartenzusammensetzung drastisch. Die auf höchsten Reinertrag orientierte Bewirtschaftung hatte den Fichtenreinbestand im Kahlschlagsbetrieb als Ideal. Die heute vorhandenen Fichtenwälder sind also das Ergebnis einer forstlichen Bewirtschaftung.

Floristische Besonderheiten

Die exponierte Lage des Fichtelberges nahe der natürlichen Waldgrenze bringt es mit sich, dass der Berg und seine Umgebung Heimat vieler seltener, montaner Pflanzen ist. Bemerkenswert ist das Vorkommen etlicher Arten, die ihr Vorkommen in den Alpen oder den Tundren Nordeuropas haben. Typisch sind u. a.: Weißzüngel, Mondraute, Hohlzüngel, Alpenbärlapp und Alpenbrandlattich.

Aussicht

Die Aussicht umfasst weite Teile des mittleren Erzgebirges. Jenseits des Erzgebirgskammes reicht der Blick ostwärts bis in die Berge des Böhmischen Mittelgebirges. Während herbstlicher und winterlicher Inversionswetterlagen schweift der Blick zuweilen unter klarem Himmel über eine geschlossene Wolkendecke, aus der nur die höchsten Erhebungen herausschauen. Bemerkenswert ist während solcher Wetterlagen der Blick zum 836 m hohen Milešovka (Milleschauer) im Böhmischen Mittlgebirge, der dann wie eine einsame Insel in einem endlosen Wolkenmeer erscheint. An nur einigen wenigen Tagen im Jahr ist auch eine Fernsicht zum Fichtelgebirge, zum Riesengebirge und zum Böhmerwald mit dem Großen Arber möglich.

Wege zum Gipfel

  • Die Seilbahn ist wichtigstes Verkehrsmittel zum Fichtelberg und die älteste ihrer Art in Deutschland. Diese wurde 1924 eröffnet, ist 1.175 m lang und überwindet 305 m Höhenunterschied. Die Fahrzeit beträgt sechs Minuten.
  • Außerdem besteht von Oberwiesenthal aus eine Busverbindung. Auf und unterhalb des Fichtelberggipfels befinden sich mehrere Parkplätze.
  • Zudem ist der Berg über eine Vielzahl von Wanderwegen erreichbar. Über den Berg führen der Europäische Fernwanderweg E3 und der Fernwanderweg Zittau-Wernigerode.
  • Zugleich ist der Fichtelberg ein Anziehungspunkt für Radsportler und Motorradfahrer. Vom Oberwiesenthal aus führen zwei lange Serpentinen - ausgehend von 830 m Meereshöhe - Richtung Tschechische Grenze. Ein kurzes Flachstück weiter geht es rechts ab zum Gipfel mit dem Fichtelberghaus. Der Weg führt durch eine mit Bäumen besetzte Landschaft, die einem deutlich den Eindruck vermittelt, das man sich auf einer Höhe von über 1000 m befindet. Die Gesamtlänge dieses Anstiegs beträgt 6.600 m und überwindet einen Höhenunterschied von ca. 380 m.

Siehe auch

Literatur

  • Dr. Siegfried Sieber: Von Annaberg bis Oberwiesenthal, Werte der Deutschen Heimat, Band 13; Akademie-Verlag, Berlin, 1968

Quellenangaben

  1. Freie Presse, Chemnitz, 25. Februar 2003