„Gokuraku-ji (Kamakura)“ – Versionsunterschied
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Der Tempel wurde von Priester Ryokanbo Nisho (1217-1303) gegründet. Er hatte seine Studien im Alter von 13 Jahren bei dem Priester [[Eison]] im [[Saidai-ji]] in [[Nara]] aufgenommen und kam 1261 nach Kamakura, wo er einen Weg durch die Berge von Kamakura, den Gokurakuji zaka, anlegte. Zu gleichen Zeit errichtete [[Hōjō Shigetoki]] eine Residenz in dieser Gegend. Der neu geschaffene Weg erleichterte die Arbeiten und führte zu einer Freundschaft zwischen den beiden. |
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Shigetoki |
Shigetoki unterstützte Ninsho finanziell beim Bau des Tempels. Nach seinem Tod unterstützen sein Söhne Nagatoki (1230-1264) und Naritoki (1241-1287) den Bau des Tempels, der 1267 fertiggestellt wurde. |
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''Hinweis:'' Dabei ist zu beachten, dass der Tempel schon im Jahr 1259, also 18 Jahre zuvor, in [[Fukuzawa]] gegründet und auf Befehl von Hōjō Shigetoki nach Kamakura verlegt wurde. Dennoch wird Ninsho als Gründer des Tempels betrachtet. |
''Hinweis:'' Dabei ist zu beachten, dass der Tempel schon im Jahr 1259, also 18 Jahre zuvor, in [[Fukuzawa]] gegründet und auf Befehl von Hōjō Shigetoki nach Kamakura verlegt wurde. Dennoch wird Ninsho als Gründer des Tempels betrachtet. |
Version vom 23. September 2012, 20:33 Uhr
Der Gekuraku-ji (jap. 極楽寺) ist ein im Jahr 1259 gegründeter buddhistischer Tempel in Kamakura, Kanagawa. Er gehört zur Shingon-Ritsu-Sekte und ist der einzige in Kamakura. Er ist der 22. Tempel auf der Bandō Sanjūsankasho Pilgerreise.
Historie
Gründung
Der Tempel wurde von Priester Ryokanbo Nisho (1217-1303) gegründet. Er hatte seine Studien im Alter von 13 Jahren bei dem Priester Eison im Saidai-ji in Nara aufgenommen und kam 1261 nach Kamakura, wo er einen Weg durch die Berge von Kamakura, den Gokurakuji zaka, anlegte. Zu gleichen Zeit errichtete Hōjō Shigetoki eine Residenz in dieser Gegend. Der neu geschaffene Weg erleichterte die Arbeiten und führte zu einer Freundschaft zwischen den beiden.
Shigetoki unterstützte Ninsho finanziell beim Bau des Tempels. Nach seinem Tod unterstützen sein Söhne Nagatoki (1230-1264) und Naritoki (1241-1287) den Bau des Tempels, der 1267 fertiggestellt wurde.
Hinweis: Dabei ist zu beachten, dass der Tempel schon im Jahr 1259, also 18 Jahre zuvor, in Fukuzawa gegründet und auf Befehl von Hōjō Shigetoki nach Kamakura verlegt wurde. Dennoch wird Ninsho als Gründer des Tempels betrachtet.
Der Tempel stieg schnell im Ansehen. Zusammen mit dem Saidai-ji in Nara war er das Hauptquartier der Shingon Ritsu Buddhismus in Ostjapan. Der Tempel hielt den Status als Chokuganjo; einem Tempel, der im Auftrag des Regierung für Frieden und Stabilität des Landes betet.
Krankenpflege
Nisho arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 1303 im Tempel, sowohl an buddhistischen Lehren als auch als Baumeister und Heiler. Auf dem Tempelgelände entstand ein Krankenhaus, das den Überlieferungen nach mehr als 60000 Patienten innerhalb von 20 Jahren behandelte; vorwiegend Personen, die an Lepra erkrankt waren. Sie galten wie auch in Europa aus Aussätzige, zu denen der Kontakt gemieden wurde. (Noch bis ins Jahr 1996 wurden Leprakranke in Japan lebenslang in eine Sanatorium zwangseingewiesen.) Nach seinem Tod setzen seine Nachfolger die Arbeit fort.
Ein großer Mörser mit Stößel nahe der Haupthalle zeugt noch heute von dieser Vergangenheit des Tempels. Der Mörser wurde benutzt, um die Heilkräuter zu zerkleinern.
Zerstörung und Verkleinerung
Im Jahr 1333 griff Nitta Yoshisada (1302-1338) Kamakura an. Bei dem Angriff wurden große Teile des Tempels zerstört, nicht zuletzt weil die Gegend um den Tempel zum Schlachtfeld wurde. Die Anlage wurde, wenn auch nicht vollständig (die Unterstützung durch den Hōjō-Klan fehlte), wieder aufgebaut. Es ist zu erwähnen, dass der Tempel trotz des Wechsels der Machtverhältnisse den Status als Chokuganjo behielt.
Große Feuer in den Jahren 1425 und 1572 sowie ein Erdbeben 1433 sorgten erneut für große Schäden. Der Tempel wurde jedes Mal wieder aufgebaut, jeoch schrumpte das Gelände und die Anzahl der Gebäude. Aus dem 16. Jahrhundert werden nur noch 4 Gebäude berichtet.
jüngere Vergangenheit und Heute
Die heute Tempelanlage wurde nach dem Kantō-Beben 1923 aufgebaut und hat eine Größe von eta 500 Quadratmetern. Der Zugang für die Öffentlichkeit ist stark eingeschränkt. Das Fotografieren auf dem Gelände nicht erlaubt.[Anmerkung 1]
Aufbau der Tempelanlage
Alten Zeichnungen zu Folge war das Gelände etwa 800 x 900m groß. Es gab 7 Hauptgebäude und 49 Nebentempel. Die Hauptgebäude und ihre Anordnung waren im Shichido Garan Stil gebaut. Auf dem Gelände befand sich auch das Krankenhaus. Diese Struktur blieb nicht erhalten, da der Tempel mehrfach in seiner Geschichte zerstört wurde. Trotz der reduzierten Größe finden sich viele wertvolle Statuen auf dem Gelände.
Sanmon
Den Eingang zum Gelände bildet das reetgedeckte Sanmon. Es wurde 1863 errichtet. Ein Schild am Tor (in Japanisch) sagt, dass nur Gläubige (Pilger) eintreten dürfen. Vom Sanmon führt ein etwa 100m langer gepflasterter Weg zur Haupthalle. Auf beiden Seiten stehen Kirschbäume.
Haupthalle
In der Haupthalle ist eine 98cm lange Holzstatue eingeschreint, die Fudō Myōō darstellt. Die Statue stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Statue war zuvor in einem Tempel in der Präfektur Shimame eingeschreint und wurde erst 1926 in den Gokurakuji verbracht. Fudō Myōō hält eine Schwert und ein Seil. Seine bedrohliche Körperhaltung und Mimik soll alle Vernichten, die die Lehren Buddhas gefährden.
Die Statue wird zur linken von einer Statue von Yakushi Nyorai (Bhaisajyaguru) und zur rechten von einer 56cm hohen Statue von Monju Bosatsu (Manjushri) flankiert. Letzterer ist bekannt als Bodhisattva der Weisheit. Man geht davon aus, dass diese Begleiterfiguren im 13. Jahrhundert -- vermutlich 1273 -- hergestellt wurden. Sie zeigen Einflüsse des chinesischen Sung-Stils.
In der Haupthalle sind ferner Statuen verschiedener Priester eingeschreint, die den Tempel geleitet haben. Im Gegensatz zu Statue von Priestern des Zen sitzen die Statuen nicht auf einem Stuhl, sondern auf dem Boden. Die dargestellten Priester sind:
- Ninsho; Die Holzfigur ist 86,5cm groß und stammt aus der Muromachi Periode (1336-1573).
- Eison; Die Figur von Ninshos Meister und Patriarch der Shingon Ristu Sekte ist 84,5cm hoch. Die Holzstatue wurde 1306 geschnitzt. Sie wurde bis auf dem Kopf beim Feuer von 1425 zerstört.
- Eishin; Er war der zweite Priester. Die Holzfigur ist 73,5cm groß und wurde ebenfalls in der Muromachi Periode hergestellt.
- Esho; Die 60,6cm große Statue wurde 1663 geschnitzt als Esho selbst 70 Jahre alt war.
Tenborin-den
Auf dem Weg vom Sanmon zur Haupthalle passiert man die Tenborin-den, die auf der rechten Seite liegt. Das 1968 errichtete Gebäude ist ein Mini-Museum, indem alte Statuen und Zubehör für diverse buddhistische Rituale ausgestellt sind.[Anmerkung 2]
Zu sehene sind unter anderem eine 91cm Holzstatue von Shaka Nyorai aus dem 13. Jahrhundert und Statuen, die die 10 großen Schüler des Buddhismus (vergleichbar mit den Aposteln im Christentum) darstellen: Daikasho, Anaritsu, Furuna, Kasen'nen, Ubari, Ragora, Sharihotsu, Mokukenren, Ananda und Shubodai. Diese Statuen sind zwischen 83 und 87cm hoch und wurden teilweise vor 1269 geschnitzt.
Daishi-dō
Auf der linken Seite des Weges zur Haupthalle liegt der Nebentempel Dashi-dō, der dem Priester Kobe (774- 835), auch Kukai genannt, gewidmet ist. Er war der Gründer der Shingon Sekte, von der sich die Shingon Ritsu Sekte ableitet.
Ausgestellt ist ferner eine Statue von Nyoirin Kannon. Die Statue ist Nummer 22 in der Liste der Bandō Sanjūsankasho. Der Überlieferung nach war die Statue in Besitz von Tokiwa, der Mutter von Yoshitsune Minamoto (1159-1189) und diente ihr als Schutzpatron.
Auch zu sehen ist eine lackierte Statue von Shingon-Gründer Kobe, sowie verschiedene Utensilien für Rituale des Shingon Buddhismus aus der Kamakura-Zeit.
Der bedeutendste Schatz des Gokuraku-ji ist jedoch eine 158cm große Statue von Shaka Nyorai aus dem Jahr 1268. Sie wurde Priester Ninsho im Jahr 1297 gegeben. Die Statue ist im Seiryoji Stil geschnitzt und in ihrer Aufmachung einzigartig. Das Gewand geht bis in den Nacken und die Haare sehen aus wie geflochtene Seile. Die Statue kann nur vom 7. bis 9. April besichtigt werden. (Der 8. April ist der Geburtstag von Shaka Nyorais.)
Gorinto and Hokyo-into
Etwa 300m nordwestlich des Tempels, wo die Inamuragasaki Elementary School liegt, ist eine Lichtung auf die Gorinto und Hoyko-into stehen. Das Gelände gehörte früher einmal zum Tempelgelände. Es ist heute der Öffentlichkeit nur am 8. April zugänglich.
Die Gorinto, eine buddhistische Steinpagode aus5 Elementen, ist 355cm hoch und damit die höchste in der Kanto-Region. Diese hier hat den Beinamen Ninsho-toh zu Ehren von Priester Ninsho bekommen.
Die 310cm hohe Hokyo-into ist ebenfalls eine Steinpagode. Von dieser hier wird behauptet, dass sie der Grabstein von Shigetoki Hojo ist. Nur im Shingon Budhismus werden derart große Ehrenmale gebaut. Der Hokyo-into ist aus Tuff gehauen, einem hartem Stein, den es in der Gegend von Kamakura nicht gibt. Man vermutet, dass der Rohling von der Izu-Halbinsel stammt.
Pilgerort
Der Gokuroku-ji gehört zu den Bandō Sanjūsankasho; einer Pilgerreise, die der Göttin Kannon gewidmet ist. Wie der Name schon sagt, besteht die Pilgerreise aus 33 Tempeln. Es ist der 22. Tempel in der Liste.[1]
Trivia
- Bekanntheit erlangte der Tempel durch das Kabuki-Stück namens Shiranami Gonin Otoko, eines der berühmtesten Theaterstücke. In einer Szene begeht Benten-Kozo Seppuko auf dem Tempeldach.
- Neben dem Tenborin-den steht ein seltener Ume-Baum. Während der Blütezeit trägt er Blüten mit einem und auch mit zwei Blütenblättern am selben Zweig.
- Man kann Gokuraku mit Paradies übersetzen, damit wird der Gekuraku-ji zum Paradiestempel.
Lage und Erreichbarkeit
Der Gokurakuji befindet sich im Südosten von Kamakura etwa 500m westlich des Hase-dera und des Daibutsu von Kamakura. Das Sanmon befindet sich gleich neben der Bahnstation Gokurakuji der Enoden-Bahnlinie, die Kamakura und Enoshima verbindet.
Die Adresse ist 3-6-7 Gokuraku-ji, Kamakura, Kanagawa Prefecture.
Quellen
- http://www.mustlovejapan.com/subject/gokurakuji_temple/
- http://www.asahi-net.or.jp/~qm9t-kndu/gokuraku.htm
Anmerkung
- ↑ Ich bitte auch hier in wikipedia dieses Gebot einzuhalten und keine Fotos von dem Gelände online zu stellen.
- ↑ Das Museum ist für gewöhnlich verschlossen. Wenn man es besichtigen will, sollte man sich vorher nach den aktuellen Öffnungszeiten erkundigen. Ggf. muss man direkt auf dem Tempelgelände nachfragen.
Koordinaten: 35° 18′ 37″ N, 139° 31′ 42″ O