„Carl Katz“ – Versionsunterschied

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'''Carl Katz''' (auch ''Karl Katz''; * [[14. September]] [[1899]] in [[Osterholz-Scharmbeck]]; † [[12. Februar]] [[1972]] in [[Bremen]]) war ein deutscher Unternehmer und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Bremen.
'''Carl Katz''' (auch ''Karl Katz''; * [[14. September]] [[1899]] in [[Osterholz-Scharmbeck]]; † [[12. Februar]] [[1972]] in [[Bremen]]) war ein deutscher Unternehmer und Vorsitzender der [[Jüdische Gemeinde im Lande Bremen|jüdischen Gemeinde in Bremen]].


== Biografie ==
== Biografie ==
Katz ließ sich Anfang der 1920er Jahre in Bremen nieder. Er betrieb eine Rohprodukte-Großhandlung, erst in der Neuenstraße, danach in der Brückenstraße und schließlich in der Isarstraße. Bis Ende November 1938 durfte er sein Geschäft betreiben und er wurde dann durch die [[Nationalsozialisten]] gezwungen, das Geschäft zu verkaufen. Danach war er kaufmännischer Angestellter. Sein Haus Isarstraße 33, in dem er weiterhin lebte, wurde von den Nazis zum „[[Judenhaus]]“ erklärt. Er zog dann in die Parkstraße und lebte mit sieben anderen jüdischen Familien zusammen.
Katz ließ sich Anfang der 1920er Jahre in Bremen nieder. Er betrieb eine Rohprodukte-Großhandlung, erst in der Neuenstraße, danach in der Brückenstraße und schließlich in der Isarstraße. Bis Ende November 1938 durfte er sein Geschäft betreiben, dann wurde er durch die [[Nationalsozialisten]] gezwungen, das Geschäft zu verkaufen. Danach war er kaufmännischer Angestellter. Sein Haus Isarstraße 33, in dem er weiterhin lebte, wurde von den Nazis zum „[[Judenhaus]]“ erklärt. Er zog dann in die Parkstraße und lebte mit sieben anderen jüdischen Familien zusammen.


Bis zur [[Machtergreifung]] 1933 zählte die Israelitische Gemeinde 1314 Mitglieder. 440 Juden Bremens wurden im November 1941 in das [[Ghetto Minsk]] und das [[Ghetto Riga]] [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]]. Danach wurden Carl Katz und Max Jonas die Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde und Leiter der Zweigstelle Bremen der ''[[Reichsvereinigung der Juden in Deutschland]]''. Durch dieses Amt war er gezwungen, mit der [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] zusammenzuarbeiten. 1942 wurden weitere 114 Bremer Juden in die [[Konzentrationslager]] [[KZ Auschwitz]] und [[KZ Theresienstadt|Ghetto Theresienstadt]] gebracht und ermordet. Am 24. Juli 1942 wurde auch er zusammen mit den Insassen des jüdischen Altersheims in [[Gröpelingen]] nach Theresienstadt deportiert. [[Karl Bruck]] wurde sein Nachfolger. Katz war Block- und Gebäudeältester im Ghetto und auch hier gezwungen, mit der Lagerleitung zusammenzuarbeiten.
Bis zur [[Machtergreifung]] 1933 zählte die Israelitische Gemeinde 1314 Mitglieder. 440 Juden Bremens wurden im November 1941 in das [[Ghetto Minsk]] und das [[Ghetto Riga]] [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]]. Danach wurden Carl Katz und Max Jonas die Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde und Leiter der Zweigstelle Bremen der ''[[Reichsvereinigung der Juden in Deutschland]]''. Durch dieses Amt war er gezwungen, mit der [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] zusammenzuarbeiten. 1942 wurden weitere 114 Bremer Juden in das [[KZ Auschwitz]] und das [[Ghetto Theresienstadt]] gebracht und ermordet. Am 24. Juli 1942 wurde auch er zusammen mit den Insassen des jüdischen Altersheims in [[Gröpelingen]] nach Theresienstadt deportiert. [[Karl Bruck]] wurde sein Nachfolger. Katz war Block- und Gebäudeältester im Ghetto und auch hier gezwungen, mit der Lagerleitung zusammenzuarbeiten.


Nach der [[Befreiung vom Nationalsozialismus]] kehrte er 1945 mit Frau und Tochter nach Bremen zurück. Er nahm den Produktehandel wieder auf. Sein Gebäude brannte bei einem Großbrand nieder und wurde wieder aufgebaut.
Nach der [[Befreiung vom Nationalsozialismus]] kehrte er 1945 mit Frau und Tochter nach Bremen zurück. Er nahm den Produktehandel wieder auf. Sein Gebäude brannte bei einem Großbrand nieder und wurde wieder aufgebaut.
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[[Kategorie:Überlebender des Holocaust]]
[[Kategorie:Überlebender des Holocaust]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse]]
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[[Kategorie:Jüdische Gemeinde in der Freien Hansestadt Bremen]]
[[Kategorie:Mann]]
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[[Kategorie:Geboren 1899]]
[[Kategorie:Geboren 1899]]

Version vom 8. März 2013, 00:31 Uhr

Carl Katz (auch Karl Katz; * 14. September 1899 in Osterholz-Scharmbeck; † 12. Februar 1972 in Bremen) war ein deutscher Unternehmer und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Bremen.

Biografie

Katz ließ sich Anfang der 1920er Jahre in Bremen nieder. Er betrieb eine Rohprodukte-Großhandlung, erst in der Neuenstraße, danach in der Brückenstraße und schließlich in der Isarstraße. Bis Ende November 1938 durfte er sein Geschäft betreiben, dann wurde er durch die Nationalsozialisten gezwungen, das Geschäft zu verkaufen. Danach war er kaufmännischer Angestellter. Sein Haus Isarstraße 33, in dem er weiterhin lebte, wurde von den Nazis zum „Judenhaus“ erklärt. Er zog dann in die Parkstraße und lebte mit sieben anderen jüdischen Familien zusammen.

Bis zur „Machtergreifung“ 1933 zählte die Israelitische Gemeinde 1314 Mitglieder. 440 Juden Bremens wurden im November 1941 in das Ghetto Minsk und das Ghetto Riga deportiert. Danach wurden Carl Katz und Max Jonas die Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde und Leiter der Zweigstelle Bremen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland. Durch dieses Amt war er gezwungen, mit der Gestapo zusammenzuarbeiten. 1942 wurden weitere 114 Bremer Juden in das KZ Auschwitz und das Ghetto Theresienstadt gebracht und ermordet. Am 24. Juli 1942 wurde auch er zusammen mit den Insassen des jüdischen Altersheims in Gröpelingen nach Theresienstadt deportiert. Karl Bruck wurde sein Nachfolger. Katz war Block- und Gebäudeältester im Ghetto und auch hier gezwungen, mit der Lagerleitung zusammenzuarbeiten.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus kehrte er 1945 mit Frau und Tochter nach Bremen zurück. Er nahm den Produktehandel wieder auf. Sein Gebäude brannte bei einem Großbrand nieder und wurde wieder aufgebaut.

Katz wurde im August 1945 Vorsitzender der Israelitischen Gemeinde in Bremen und nahm das Amt bis zu seinem Tod wahr. Sein Nachfolger wurde 1972 Siegfried Stoppelmann. Die Gemeinde hat sich 1996 in Jüdische Gemeinde im Lande Bremen umbenannt.

Katz betrieb den Aufbau einer Synagoge in Bremen, die 1961 an der Schwachhauser Heerstraße für 150 Mitglieder eingeweiht werden konnte. Er nahm verschiedene Ämter in mehreren Organisationen wahr.

Ehrungen

Literatur