„Sporenarme Trüffel“ – Versionsunterschied

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Die offizielle Erstbeschreibung stammt aus dem 1851 veröffentlichten Artikel über "Fungi hypogaei" („unterirdische Pilze“) von [[Edmond Tulasne|Edmond]] und [[Charles Tulasne]], in dem sie die Art als „''Terfezia oligosperma''“ bezeichneten. Sie ordneten sie aufgrund der kugelförmigen Sporen der Gattung der [[Wüstentrüffeln]] (''Terfezia'') zu.<ref name="Tulasne">Edmond & Charles Tulasne: Fungi hypogaei; Seite 176, Tafel XXI, Zeichnung XV (1851)</ref> [[James M. Trappe]] ordnete 1979 jedoch trotz der Seltenheit kugeliger Sporen in dieser Gattung aufgrund ihrer [[Fruchtmasse]] und der Ornamentierung der Sporen den [[Echte Trüffeln|Echten Trüffeln]] zu.<ref name="Trappe" />
Die offizielle Erstbeschreibung stammt aus dem 1851 veröffentlichten Artikel über "Fungi hypogaei" („unterirdische Pilze“) von [[Edmond Tulasne|Edmond]] und [[Charles Tulasne]], in dem sie die Art als „''Terfezia oligosperma''“ bezeichneten. Sie ordneten sie aufgrund der kugelförmigen Sporen der Gattung der [[Wüstentrüffeln]] (''Terfezia'') zu.<ref name="Tulasne">Edmond & Charles Tulasne: Fungi hypogaei; Seite 176, Tafel XXI, Zeichnung XV (1851)</ref> [[James M. Trappe]] ordnete 1979 jedoch trotz der Seltenheit kugeliger Sporen in dieser Gattung aufgrund ihrer [[Fruchtmasse]] und der Ornamentierung der Sporen den [[Echte Trüffeln|Echten Trüffeln]] zu.<ref name="Trappe" />


Der deutschsprachige Name und das Epitheton des wissenschaftlichen Namens beziehen sich auf die geringe Anzahl von Sporen pro Ascus, im Vergleich zu den anderen Terfezien, zu deren Gattung sie anfangs gehalten wurde, .
Der deutschsprachige Name und das Epitheton des wissenschaftlichen Namens beziehen sich auf die geringe Anzahl von Sporen pro Ascus, im Vergleich zu den anderen Terfezien, zu deren Gattung sie anfangs gehalten wurde.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 30. März 2013, 03:36 Uhr

Sporenarme Trüffel

Sporenarme Trüffel (Tuber oligospermum)

Systematik
Klasse: Pezizomycetes
Ordnung: Becherlingsartige (Pezizales)
Familie: Trüffelverwandte (Tuberaceae)
Gattung: Echte Trüffeln (Tuber)
Art: Sporenarme Trüffel
Wissenschaftlicher Name
Tuber oligospermum
(Tul. & C. Tul.) Trappe

Die Sporenarme Trüffel (Tuber oligospermum) ist ein unterirdisch (hypogäisch) fruchtender Pilz aus der Familie der Becherlingsverwandten (Pezizaceae).

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Aufgeschnittener Fruchtkörper

Die knolligen unterirdischen Fruchtkörper (Ascokarp) werden annähernd kugelförmig oder unregelmäßig knollig geformt mit Durchmessern von 2 bis 3, selten bis 5 Zentimetern. Ihre Oberfläche ist anfangs weißlich und wird später hell ockerfarben bis schließlich braun mit manchmal rötlichen Flecken. Innen ist ihr Fleisch weiß mit bräunlicher Äderung. Es ist massiv und fest. Der Geruch ist anfangs nur schwach ausgeprägt und angenehm nussig und später unangenehm stark acetylenartig. Die ausgewachsenen Fruchtkörper haben einen kräftigen Geschmack.

Mikroskopische Merkmale

Die annähernd kugelig bis eiförmigen Asci tragen 2 bis 4, selten 5 Sporen. Diese sind durchscheinend gelb und kugelig bis breit ellipsoid geformt. Diese messen 25 bis 46 auf 25 bis 40 Mikrometer. Sie sind durchscheinend gelb gefärbt. Ihre Oberfläche weist ein Netzornament aus regelmäßigen Vielecken auf. [1]

Verbreitung und Ökologie

Er ist in den südlichen Mittelmeerländern beheimatet.

Die Art lebt wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche in Mykorrhiza-Symbiose mit unter anderem Kiefern oder der Steineiche. Sie lebt in sandigen, kalkhaltigen Böden und hat einen geringen Wasserbedarf. Sie kann sich auch über ungeschlechtlich gebildete Sporen fortpflanzen.[2]

Nutzung

Sporenarme Trüffeln sind jung essbar und werden als Speisepilz genutzt. Sie gelten als kulinarisch minderwertige Trüffel-Art.[3]

Die Fruchtkörper werden massenhaft aus Marokko nach Europa exportiert und teils als „Kalahari-Trüffel“ ausgezeichnet angeboten.[3]

Systematik und Taxonomie

Die offizielle Erstbeschreibung stammt aus dem 1851 veröffentlichten Artikel über "Fungi hypogaei" („unterirdische Pilze“) von Edmond und Charles Tulasne, in dem sie die Art als „Terfezia oligosperma“ bezeichneten. Sie ordneten sie aufgrund der kugelförmigen Sporen der Gattung der Wüstentrüffeln (Terfezia) zu.[4] James M. Trappe ordnete 1979 jedoch trotz der Seltenheit kugeliger Sporen in dieser Gattung aufgrund ihrer Fruchtmasse und der Ornamentierung der Sporen den Echten Trüffeln zu.[5]

Der deutschsprachige Name und das Epitheton des wissenschaftlichen Namens beziehen sich auf die geringe Anzahl von Sporen pro Ascus, im Vergleich zu den anderen Terfezien, zu deren Gattung sie anfangs gehalten wurde.

Commons: Tuber oligospermum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Tuber oligospermum (Tul. & C. Tul.) Trappe. In: Trufamanía. Antonio Rodriguez, 2011, abgerufen am 4. März 2013 (englisch).
  2. Alexander Urban, Isabell Neuner-Plattner, Irmgard Krisai-Greilhuber, Kurt Haselwandter: Molecular studies on terricolous microfungi reveal novel anamorphs of two Tuber species. In: British Mycological Society (Hrsg.): Mycological Research. Band 108, Nr. 7. Elsevier Ltd., Juli 2004, S. 749–758, doi:10.1017/S0953756204000553.
  3. a b René Flammer: Kalahari-Trüffel aus Marokko. In: Schweizerische Zeitschrift für Pilzkunde (SZP/BSM) – Periskop. Nr. 30 (2010–6), 2010, S. 240 f. (giftpilze.ch [PDF]).
  4. Edmond & Charles Tulasne: Fungi hypogaei; Seite 176, Tafel XXI, Zeichnung XV (1851)
  5. James M. Trappe: The orders, families and genera of hypogeous Ascomycotina (truffles and their relatives). In: Mycotaxon, Ltd. (Hrsg.): Mycotaxon. Band 9, Nr. 1, 12. Juni 1979, S. 336 (org.uk).