„Schienenpersonenfernverkehr“ – Versionsunterschied
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Version vom 15. April 2013, 16:29 Uhr
Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) ist die Beförderung von Reisenden über längere Strecken mit Eisenbahn-Zügen. Das Gegenstück für kürzere Entfernungen ist der Schienenpersonennahverkehr.
Gesetzliche Lage
In Deutschland zieht die gesetzliche Regelung die Grenze zum Nahverkehr bei einer Reiseentfernung von 50 Kilometern und einer Reisedauer von einer Stunde. Allerdings werden auch kürzere Strecken mit Fernzügen und längere Strecken mit Nahverkehrszügen zurückgelegt. Im Gegensatz zum Nahverkehr, der über Regionalisierungsmittel und Bestellerentgelte der Länder finanziert wird, muss der Fernverkehr in der Regel eigenwirtschaftlich betrieben werden ohne Subventionierung durch die öffentliche Hand (mit wenigen Ausnahmen, zum Beispiel Anschubfinanzierungen). Das Monopol der Eisenbahnen des Bundes ist bei der Bahnreform 1994 gefallen und der SPFV steht seitdem der Konkurrenz offen. Der tatsächliche Konkurrenzanteil zu der Deutschen Bahn ist aber weiterhin sehr niedrig und lag 2010 laut Bundesnetzagentur bei unter 1 %.[1]
Fernzüge der Deutschen Bahn
Die DB Fernverkehr, eine Tochtergesellschaft der Deutsche Bahn, setzt Fernzüge folgender Zuggattungen an, die überwiegend im Taktfahrplan verkehren:
- Intercity-Express (ICE), der Komfort- und Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn, teilweise als ICE International auch im Verkehr ins benachbarte Ausland (Niederlande, Belgien, Schweiz, Frankreich, Österreich)
- Railjet (RJ), Hochgeschwindigkeitszug im Verkehr nach Österreich, in Kooperation mit den Österreichischen Bundesbahnen
- InterCity (IC), Fernverkehrszug, der den früher üblichen Schnellzug im Fernverkehr ablöste
- EuroCity (EC), internationaler Fernverkehrszug
- D-Zug (D), nationaler und internationaler Fernverkehrszug (vereinzelte Züge, teilweise saisonal)
Darüber hinaus wurden nach der Bahnreform im deutschen Schienenpersonenfernverkehr auch einige Unternehmen aktiv, die entweder direkte Tochtergesellschaften oder internationale Kooperationen der Deutschen Bahn sind beziehungsweise waren:
Unternehmen | Produktname | von | bis |
---|---|---|---|
City Night Line CNL (bis Januar 2010) DB AutoZug (seit Januar 2010) |
City Night Line (CNL) | 28. Mai 1995 | heute |
Westrail International (bis Mai 1999) Thalys International (seit Mai 1999) |
Thalys (THA) | 14. Dezember 1997 | heute |
Cisalpino | Cisalpino (CIS) | 1. März 1998 | 9. Dezember 2006 |
Metropolitan Express Train | Metropolitan (MET) | 1. August 1999 | 11. Dezember 2004 |
DB AutoZug | AutoZug (AZ) NachtZug (NZ) UrlaubsExpress (UEx) D-Nacht (D) |
1. Januar 2002 | heute |
Österreichische Bundesbahnen | EuroNight (EN) | 2007 | heute |
Alleo | Train à grande vitesse (TGV) | 10. Juni 2007 | heute |
Vereinzelt gibt DB Fernverkehr außerdem bei DB Regio Interregio-Express-Züge (IRE) in Auftrag, sie sind Nachfolger oder Ersatz des Interregio (IR)
Fernzüge anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen
Private Betreiber konnten sich trotz Öffnung des Marktes für die Konkurrenz bislang kaum auf dem Fernverkehrsmarkt etablieren. Es verkehren nur einzelne eigenwirtschaftliche Züge privater Anbieter:
Unternehmen | Produktname | Laufweg | seit |
---|---|---|---|
Georg Verkehrsorganisation (GVG) | Berlin-Night-Express / Skandinavia-Night-Express | Malmö – Sassnitz – Berlin Hbf | 24. September 2000 |
Veolia Verkehr | InterConnex (X) / Lausitz-Express (LX) | Leipzig Hbf – Berlin Hbf – Schwerin Hbf - Rostock-Warnemünde | 1. März 2002 |
Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt | Harz-Berlin-Express (HBX) | Thale/Vienenburg - Magdeburg - Genthin – Berlin Ostbahnhof | 11. Dezember 2005 |
Westbahn | WB | Freilassing – Salzburg Hbf – Wien Westbahnhof | 11. Dezember 2011 |
Hamburg-Köln-Express (HKX) | Hamburg-Köln-Express | Köln Hbf – Hamburg Hbf | 23. Juli 2012 |
Neben Nahverkehrszügen haben einige Länder auch vollwertige Interregio-Ersatzzüge bei Privatbahnen bestellt, welche alle mit Bistro ausgerüstet sind; aktuell ist dies der Alex, seit 9. Dezember 2007 als Nachfolger des zwischen München und Oberstdorf verkehrenden Allgäu-Express (Alex) Hof–Regensburg–München–Oberstdorf / Lindau
Ehemalige Fernzüge anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen
Unternehmen | Produktname | Laufweg | von | bis |
---|---|---|---|---|
eurobahn | Köln – Bielefeld | Köln Hbf – Bielefeld Hbf | 1. Dezember 2000 | 28. Januar 2001 |
Vogtlandbahn (VBG) | Vogtland-Express (VX) | Adorf (Vogtl.) – Chemnitz Hbf – Berlin Zoo | 12. Juni 2005 | 30. September 2012 [2] |
Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr (IGE) | Mitfahrzug | 25. April 2008 | 2009 | |
Reisezug-Verkehrsgesellschaft | www.nacht-im-zug.de | 26. Juni 2009 | 6. Juli 2009 [3] |
Der Flensburg-Express (Flex), der zwischen Hamburg und Flensburg verkehrte, wurde mit dem Fahrplan 2006 wieder von der Deutschen Bahn übernommen. Bistros hatten die Züge jedoch schon seit der Übernahme durch die Nord-Ostsee-Bahn nicht mehr.
Historische Fernzugbezeichnungen
Historische Fernzugbezeichnungen der Deutschen Bahn sind der Trans-Europ-Express, D-Zug (zeitweise auch als FD-Zug bezeichnet) und der InterRegio (IR; heutige Schreibweise: Interregio).
Vor der Bahnreform 1994 boten vereinzelt auch private Betreiber bereits alternative SPFV-Produkte mit eigenen Fahrzeugen auf deutschen Schienen an, insbesondere der Reiseveranstalter TUI von 1978 bis 1993 mit dem TUI-FerienExpress und die Lufthansa von 1982 bis 1993 mit dem Lufthansa-Airport-Express.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Marktuntersuchung Eisenbahnen 2011. (pdf) BNetzA, 9. Dezember 2011, abgerufen am 23. Juli 2012.
- ↑ newstix.de:Vogtland-Express ab 01.10.2012 als Linienbus, Misch-Konzept Bahn - Bus zu teuer
- ↑ Vgl. "Aus für den Nachtzug nach Berlin". Heilbronner Stimme, 24. Juli 2009, abgerufen am 27. Juli 2009.