„Kaiserling“ – Versionsunterschied

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Der in Mitteleuropa äußerst seltene Pilz ist seit der Antike ein sehr geschätzter Speisepilz, der südlich der Alpen auch als Marktpilz gehandelt wird.
Der in Mitteleuropa äußerst seltene Pilz ist seit der Antike ein sehr geschätzter Speisepilz, der südlich der Alpen auch als Marktpilz gehandelt wird.
In der „[[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste]] der gefährdeten Großpilze in Deutschland“ ist der Kaiserling als RL 1 (vom Aussterben bedroht) eingestuft, nach Anlage 1 zur [[Bundesartenschutzverordnung]] ist er ''besonders geschützt'' und darf daher in Deutschland nicht gesammelt werden.
In der „[[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste]] der gefährdeten Großpilze in Deutschland“ ist der Kaiserling als RL 1 (vom Aussterben bedroht) eingestuft, nach Anlage 1 zur [[Bundesartenschutzverordnung]] ist er ''besonders geschützt'' und darf daher in Deutschland nicht gesammelt werden.

== Quellen ==
* G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: ''Die Großpilze Baden-Württembergs.'' Band 4, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8
* J. Breitenbach, F. Kränzlin: ''Pilze der Schweiz, Band 4.'' Verlag Mykologia, Luzern 1995, ISBN 3-85604-040-4


== Weblinks ==
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* http://www.wien.gv.at/wirtschaft/marktamt/pilze/essbar/kaiserling.html
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* [http://www.pilzfotopage.de/Agaricales/slides/Amanita_caesarea.html Bilder auf pilzfotopage.de]
* [http://www.pilzfotopage.de/Agaricales/slides/Amanita_caesarea.html Bilder auf pilzfotopage.de]

== Quellen ==
* G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: ''Die Großpilze Baden-Württembergs.'' Band 4, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8
* J. Breitenbach, F. Kränzlin: ''Pilze der Schweiz, Band 4.'' Verlag Mykologia, Luzern 1995, ISBN 3-85604-040-4

=== Einzelnachweise ===
<references />


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Version vom 1. August 2013, 14:20 Uhr

Kaiserling

Kaiserling (Amanita caesarea)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Wulstlingsverwandte (Amanitaceae)
Gattung: Wulstlinge (Amanita)
Art: Kaiserling
Wissenschaftlicher Name
Amanita caesarea
(Scop.) Pers.

Der Kaiserling (Amanita caesarea), auch Kaiserpilz oder Orangegelber Wulstling genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Wulstlingsverwandte (Amanitaceae), der schon seit der Antike den Ruf eines außergewöhnlich wohlschmeckenden Speisepilzes genießt.

Merkmale

Der Kaiserling ist ein Blätterpilz mit in Hut und Stiel gegliederten Fruchtkörpern. Der Hut wird etwa 7 bis 15, in Ausnahmefällen 18 Zentimeter breit. Jung zunächst keulig bis eiförmig und von einem weißen Velum universale eingehüllt, schirmt der Hut im Alter auf. Seine Oberfläche ist leuchtend orangerot gefärbt, feucht etwas schmierig, in trockenem Zustand seidig glänzend, glatt und am Rand gerieft. Vom Velum bleiben nur selten einige weiße Fetzen auf der Hutoberfläche zurück. Der zitronen- bis goldgelbe Stiel wird etwa 8 bis 15 Zentimeter lang und 2 bis 3 Zentimeter stark, an der Spitze verjüngt er sich etwas, an der Basis ist er dagegen knollig verdickt. Seine Oberfläche ist unter der dauerhaften, hängenden, oberflächlich gerieften, unterseits glatten, goldgelben Manschette fein-faserig-flockig. Der Stiel steckt in einer sackartigen, lappigen, dickhäutigen, weißen bis grauweißen Volva. Die Lamellen sind jung hellgelb und verfärben sich mit zunehmender Reife nach goldgelb. Das Sporenpulver ist weiß. Das ansonsten weiße Fleisch unter der Huthaut zeigt eine gelbe Farbe. Der Geruch ist angenehm, der Geschmack mild und nussartig.

Artabgrenzung

Der giftige Fliegenpilz ist eine weitere rothütige europäische Amanita-Art. Er unterscheidet sich oft durch weiße Velum-Schuppen auf der Huthaut, welche jedoch auch leicht abgewischt werden können. Stiel und Lamellen sind beim Kaiserling ausgeprägt gelb bis weißlich-gelb und zumindest beim frischen Fliegenpilzfruchtkörper weiß. Weiterhin hat der Kaiserling eine freie und gut entwickelte Volva, welche beim Fliegenpilz in der Regel nicht vorhanden ist.[1] Im Zellmaterial des Velum universale finden sich beim Fliegenpilz aufgeblähte Hyphenelemente und Sphaerocysten.[2][3]

Ökologie

Der Kaiserling ist ein Mykorrhizapilz, der mit Eichen, Buchen, Kiefern und Esskastanien vergesellschaftet sein kann, er ist stark wärmeliebend und wächst in lichten Wäldern und Gebüschen. In Mitteleuropa wächst er auf schwach bis stark sauren, frischen Böden, die nur gering mit Basen versorgt sind. Die Fruchtkörper erscheinen vom Sommer bis in den Herbst.

Verbreitung

Der Kaiserling kommt in der Holarktis in den mediterranen bis warm-gemäßigten Zonen vor: in Europa, im Kaukasus, in Japan, Ostasien, in Nordamerika (Mexiko bis Kanada) sowie in Nordafrika (Marokko und Algerien). In Europa kommt er im Süden von Spanien, auf Korsika, in Italien, auf der Balkanhalbinsel sowie in Mitteleuropa von Südfrankreich bis Ungarn und Tschechien, selten bis Südpolen vor. Nördlich der Alpen ist die Art selten. In Deutschland kommt der Kaiserling unstet vor, Fundstellen gibt es in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen, in seltenen Fällen wurde die Art auch in Sachsen gefunden. Breitenbach und Kränzlin gehen davon aus, dass die Vorkommen nördlich der Alpen auf Verschleppungen aus römischer Zeit zurückgehen, da er vor allem entlang der alten Römerstraßen vorkäme.

Bedeutung

Der in Mitteleuropa äußerst seltene Pilz ist seit der Antike ein sehr geschätzter Speisepilz, der südlich der Alpen auch als Marktpilz gehandelt wird. In der „Roten Liste der gefährdeten Großpilze in Deutschland“ ist der Kaiserling als RL 1 (vom Aussterben bedroht) eingestuft, nach Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung ist er besonders geschützt und darf daher in Deutschland nicht gesammelt werden.

Wiktionary: Kaiserling – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Kaiserling – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8
  • J. Breitenbach, F. Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 4. Verlag Mykologia, Luzern 1995, ISBN 3-85604-040-4

Einzelnachweise

  1. Moser 1983, Seite 222
  2. Breitenbach, Kränzlin, 1995
  3. C. Hahn, S. Raidl und L. Beenken 2000 in Zeitschrift für Mykologie, Band 66/2, Seite 173, http://www.dgfm-ev.de/sites/default/files/ZM662173Hahn.pdf