„Heeresbergführer“ – Versionsunterschied
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Für die Aufgabenerfüllung sieht die [[Bundesbesoldungsordnung]] eine Erschwerniszulage von monatlich 57,52 € vor. |
Für die Aufgabenerfüllung sieht die [[Bundesbesoldungsordnung]] eine Erschwerniszulage von monatlich 57,52 € vor. |
Version vom 10. Februar 2014, 13:03 Uhr
Heeresbergführer dienen im Österreichischen Bundesheer und in der Deutschen Bundeswehr. In Frankreich gibt es den Guide de Haute Montagne Militaire, in Italien den Guida Alpina Militare und in der Schweiz den Militär Bergführer.
In Deutschland ist ein Heeresbergführer ein speziell geschulter Soldat vornehmlich der Gebirgstruppe, aber auch anderer Truppenteile der Deutschen Bundeswehr, die gegebenenfalls Aufträge im Gebirge oder unter winterlichen Bedingungen erfüllen müssen.
Wie schon in der Wehrmacht ist auch in der Bundeswehr der Erwerb der Qualifikation eines Heeresbergführers begehrt und diese Qualifikationsstufe sehr angesehen.
Heeresbergführer kann werden, wer als Soldat auf Zeit oder Berufssoldat der Laufbahngruppe der Offiziere oder Unteroffiziere angehört. Skiläuferisches Können und die Beherrschung des vierten Schwierigkeitsgrades im Vorstieg und im alpinen Felsgelände sind Voraussetzungen für die Ausbildung zum Heeresbergführer.
Aufgaben
- Beratung der Kommandeure und Einheitsführer bei der Planung und Durchführung des Dienstes im Gebirge
- Ausbildung der Soldaten für den Dienst im Gebirge
- Leitender und Durchführender bei Einsätzen im schwierigen Gebirgsgelände und bei Bergrettungseinsätzen
- Berater und Betreuer der Soldaten bei außerdienstlichen Bergtouren
- Mitwirkung bei der Auswahl und Ausbildung des Heeresbergführer-Nachwuchses
Ausbildung
Die zweimal vier Monate dauernde Ausbildung zum Heeresbergführer erfolgt an der Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald. Der Sommerteil der Ausbildung umfasst
- ein Ausbildungsbiwak mit Theorie und Praxis im Klettern,
- Sanitätsausbildung,
- Meteorologie,
- Führungstechnik,
- Orientieren im Gebirge,
- Material- und Sicherungskunde,
- Bergrettung (u.a. auch mit Hubschrauber).
Der angehende Heeresbergführer nimmt an mehrwöchigen Führungstouren in den Westalpen, dem Mont Blanc-Gebiet und den Dolomiten teil. Im Winterteil folgt eine Ausbildung zum DSV-Instructor. Zum Pflichtprogramm gehören dabei Lawinenkunde, Schneekunde und ein Lehrgang für Lawinensprengung.
Nicht selten verfügen Heeresbergführer auch über eine Ausbildung zum Fallschirmspringer auch im Freifall. Mindestens fünf jährliche Pflichttouren im Sommer und im Winter sind über mindestens 12 Jahre Voraussetzung für die Erhaltung der Heeresbergführereigenschaft.
Für die Aufgabenerfüllung sieht die Bundesbesoldungsordnung eine Erschwerniszulage von monatlich 57,52 € vor.
Geschichte
Österreich führte ab 1906 die militärische Bergführerausbildung ein, vor allem für Angehörige der Bergführerkompanien, deren militärisches Grundwissen in einem 3-monatigen Alpin-Lehrgang erweitert wurde. Nach dem I. Weltkrieg wurde in der Armee der 1. Republik Österreich das Heeresbergführerabzeichen geschaffen, das auch heute noch im Bundesheer getragen wird. Deutschland begann erst 1930/31 mit der Heeresbergführerausbildung. 1931 erhielten 22 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, Teilnehmer am 1. Lehrgang, das Heeresbergführerabzeichen der Reichswehr. Dieses Abzeichen wurde von der Wehrmacht übernommen. Der 1. Heeresbergführerlehrgang der Bundeswehr mit 13 Offizieren und Unteroffizieren wurde 1958/1959 an der Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald-Luttensee durchgeführt. Den Teilnehmern wurde das vom Führungsstab des Heeres neu geschaffene Heeresbergführerabzeichen überreicht.