„Farnesische Sammlungen“ – Versionsunterschied
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Der Großteil der Gegenstände befand sich im Palazzo Farnese; zahlreiche weitere, die für weniger bedeutend gehalten wurden, waren jedoch auch in weiteren Residenzen der Familie aufbewahrt. Dies waren die [[Villa Farnese]] in [[Caprarola]], der Herzogspalast in [[Colorno]] sowie die [[Villa Madama]], die [[Villa Farnesina]] und die [[Farnesinische Gärten|Farnesinischen Gärten]] in Rom. |
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Als das Geschlecht mit dem Tod [[Antonio Farnese]]s im Jahr 1731 ausstarb, |
Als das Geschlecht mit dem Tod [[Antonio Farnese]]s im Jahr 1731 ausstarb, wurde die Sammlung verstreut. Ein Teil gelangte an den [[Liste der Staatsoberhäupter von Spanien#Königreich Spanien|spanischen König]] [[Philipp V. (Spanien)|Philipp V.]] aus dem Hause der [[Bourbonen]], da dessen Ehefrau [[Elisabetta Farnese]] (1692–1766) Antonios Nichte und damit Erbin war. Ihr ältester Sohn [[Karl III. (Spanien)|Karl]] (1716–1788), der später (ab 1759) als Karl III. ebenfalls König von Spanien wurde, regierte von 1734 bis 1739 als König von [[Neapel]] und [[Sizilien]]. Auf diesem Wege gelangten die Kunstwerke nach Neapel. Karls dritter Sohn [[Ferdinand I. (Sizilien)|Ferdinand]] folgte ihm im italienischen Reich nach und erreichte nach längeren Kontroversen 1786/7<ref>Steffi Oehmke (''Entwaffnende Liebe. Zur Ikonologie von Herakles/Omphale-Bildern anhand der Gruppe Neapel-Kopenhagen.'' In: ''Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Institus 2000.'' Walter de Gruyter, Berlin 2001, S. 150.) gibt 1786 an, der Führer des Archäologischen Museums Neapel (Ausgabe 2011, S. 18.) nennt 1787 als Jahr der Erlaubnis.</ref> von Papst [[Pius VI.]], dass auch die in Rom verbliebenen Kunstgegenstände der Farnese in den [[Palazzo Reale (Neapel)|Palazzo Reale]] nach Neapel verbracht werden konnten. Verantwortlich für die Abwicklung des Transports waren der [[Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] [[Jakob Philipp Hackert]] sowie [[Domenico Venuti]], von denen letzterer die Sammlung 1786 [[Inventarisation|inventarisierte]]. Dies war zuletzt in den Jahren 1767 und 1775 geschehen. |
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1826 wurden die Farnesischen Sammlungen in das ''[[Archäologisches Nationalmuseum Neapel|Museo Archeologico Nazionale]]'' (Archäologisches Nationalmuseum Neapel) eingegliedert. |
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== Literatur == |
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* ''Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli'', 2 |
* ''Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli'', 2: ''La scultura greco-romana, le sculture antiche della collezione farnese, le collezioni monetali, le oreficerie, la collezione glittica.'' De Luca, Rom 1989, ISBN 88-7813-214-4. |
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* <!-- sic! (Titel wird kleingeschrieben!) -->''the national archaeological museum of naples. guide.'' Reprint der Ausgabe 2009, Mondadori Electa [[Aktiengesellschaft (Italien)|S.p.A.]], Neapel 2011, ISBN 88-510-0590-0, S. 18-31. |
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* Carlo Gasparri (Hrsg.): ''La collezione Farnese'' |
* Carlo Gasparri (Hrsg.): ''La collezione Farnese.'' Electa, Neapel 2009. |
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* Steffi Oehmke: ''Entwaffnende Liebe. Zur Ikonologie von Herakles/Omphale-Bildern anhand der Gruppe Neapel-Kopenhagen.'' In: ''Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Institus 2000.'' Walter de Gruyter, Berlin 2001, S. 147-198, bes. S. 150 f. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Kunstsammlung]] |
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Version vom 15. März 2014, 20:20 Uhr
Die Farnesischen Sammlungen sind die Sammlungen antiker Kunstschätze, die die Familie Farnese im Renaissancezeitalter vor allem im Palazzo Farnese in Rom zusammengetragen hatte.
Zu ihren wichtigsten Stücken gehören römische Kopien griechischer Kunstwerke, vor allem
- der Farnesische Herkules (Kopie mit Signatur des Glykon von Athen, dessen Vorbild vermutlich eine Statue von Lysipp ist) - eine der berühmtesten Skulpturen der Antike, die das Bild des Herkules in der europäischen Vorstellungswelt festgeschrieben hat, und
- der Farnesische Stier, dessen Vorbild Apollonios von Tralleis und Tauriskos von Tralleis um 50 v. Chr. anfertigten.
- der Atlas Farnese römische Kopie eines hellenistischen Originals
Papst Paul III. (mit bürgerlichem Namen Alessandro Farnese) begründete die Sammlung, als er seiner Familie in einem Edikt einen Exklusivanspruch auf ausgegrabene Skulpturen verlieh, um den Palazzo Farnese ausschmücken zu können. Der Grundstock an Fundstücken wurde vor allem bei Grabungen in den römischen Caracalla-Thermen um das Jahr 1547 gelegt. Den weiteren Aufbau der Farnesischen Sammlungen betrieb besonders sein Enkel, Kardinal Alessandro Farnese der Jüngere, durch dessen Bemühungen sie auf über 400 Skulpturen sowie weitere Kunstgegenstände (Gemmen, Gemälde, Zeichnungen, Bücher) anwuchs.
Der Großteil der Gegenstände befand sich im Palazzo Farnese; zahlreiche weitere, die für weniger bedeutend gehalten wurden, waren jedoch auch in weiteren Residenzen der Familie aufbewahrt. Dies waren die Villa Farnese in Caprarola, der Herzogspalast in Colorno sowie die Villa Madama, die Villa Farnesina und die Farnesinischen Gärten in Rom.
Als das Geschlecht mit dem Tod Antonio Farneses im Jahr 1731 ausstarb, wurde die Sammlung verstreut. Ein Teil gelangte an den spanischen König Philipp V. aus dem Hause der Bourbonen, da dessen Ehefrau Elisabetta Farnese (1692–1766) Antonios Nichte und damit Erbin war. Ihr ältester Sohn Karl (1716–1788), der später (ab 1759) als Karl III. ebenfalls König von Spanien wurde, regierte von 1734 bis 1739 als König von Neapel und Sizilien. Auf diesem Wege gelangten die Kunstwerke nach Neapel. Karls dritter Sohn Ferdinand folgte ihm im italienischen Reich nach und erreichte nach längeren Kontroversen 1786/7[1] von Papst Pius VI., dass auch die in Rom verbliebenen Kunstgegenstände der Farnese in den Palazzo Reale nach Neapel verbracht werden konnten. Verantwortlich für die Abwicklung des Transports waren der Landschaftsmaler Jakob Philipp Hackert sowie Domenico Venuti, von denen letzterer die Sammlung 1786 inventarisierte. Dies war zuletzt in den Jahren 1767 und 1775 geschehen.
1826 wurden die Farnesischen Sammlungen in das Museo Archeologico Nazionale (Archäologisches Nationalmuseum Neapel) eingegliedert.
Literatur
- Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli, 2: La scultura greco-romana, le sculture antiche della collezione farnese, le collezioni monetali, le oreficerie, la collezione glittica. De Luca, Rom 1989, ISBN 88-7813-214-4.
- the national archaeological museum of naples. guide. Reprint der Ausgabe 2009, Mondadori Electa S.p.A., Neapel 2011, ISBN 88-510-0590-0, S. 18-31.
- Carlo Gasparri (Hrsg.): La collezione Farnese. Electa, Neapel 2009.
- Steffi Oehmke: Entwaffnende Liebe. Zur Ikonologie von Herakles/Omphale-Bildern anhand der Gruppe Neapel-Kopenhagen. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Institus 2000. Walter de Gruyter, Berlin 2001, S. 147-198, bes. S. 150 f.
- Christina Riebesell: Die Sammlung des Kardinal Alessandro Farnese. Ein "studio" für Künstler und Gelehrte. In: Acta humaniora. Weinheim 1989.
Einzelnachweise
- ↑ Steffi Oehmke (Entwaffnende Liebe. Zur Ikonologie von Herakles/Omphale-Bildern anhand der Gruppe Neapel-Kopenhagen. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Institus 2000. Walter de Gruyter, Berlin 2001, S. 150.) gibt 1786 an, der Führer des Archäologischen Museums Neapel (Ausgabe 2011, S. 18.) nennt 1787 als Jahr der Erlaubnis.