„Trepča“ – Versionsunterschied

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== Flüchtlingslager ==
== Nutzung als Flüchtlingslager ==
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Version vom 23. September 2014, 09:58 Uhr

Der Talkessel von Trepča mit Teilen der Anlage

Trepča (albanisch: Trepça, serbisch: Трепча, Trepča), mit vollständigem Namen Xehtaro-Metalurgjik-Chemisches-Kombinat Trepça-Mitrovica,[1] ist ein ehemaliges Industriekombinat nordöstlich von Mitrovica im Kosovo. Der Komplex nahm 1926 unter britischer Leitung seine Arbeit auf. Er besteht aus Bergwerken, Schmelzen und verarbeitenden Betrieben. In der Nähe befinden sich größere Lagerstätten von Blei und Zink, hinzu kommen Silber, Gold, Nickel, Kobalt, Aluminium, Eisen, Cadmium und Chrom sowie Lignit.

Ende der 1980er-Jahre beschäftigte Trepča mehr als 20.000 Arbeiter und Angestellte und verfügte über Fabriken, Ländereien und Hotels im Kosovo und darüber hinaus. Gleichwohl machte das Kern-Unternehmen bereits in dieser Zeit beständig Verluste und konnte notwendige Investitionen nicht aus eigener Kraft tätigen. Im Rahmen des Kosovokrieges war Trepča Gegenstand heftiger Kontroversen, da Serben und Albaner um die Kontrolle der Anlagen stritten. Der Konflikt wurde im August 2000 entschieden, als KFOR-Truppen das Unternehmen gegen den Widerstand serbischer Arbeiter besetzten.[2]

Die Bleimine und -schmelze wurden im Jahr 2000 geschlossen. Das Gebiet ist bis heute unsaniert.[2]

Nutzung als Flüchtlingslager

Die Vereinten Nationen richteten 1999 auf dem Gelände des Industriekombinats Trepča die temporären Flüchtlingslager Žitkovac, Kablare und Česmin Lug ein. Hier wurden Angehörige der Roma, Aschkali und Ägypter (RAE) untergebracht, darunter etwa 300 Roma-Familien (Stand: 2006).[2] Die Verantwortung für Česmin Lug wurde 2001 an die United Nations Interim Administration Mission in Kosovo (UNMIK) übergeben.[3]

Im Juli und Oktober 2004 berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass ein Drittel der dort untersuchten Kinder überhöhte Werte von Blei im Blut hatten. Das Blut von zwölf Kindern wies sehr hohe Bleiwerte auf. Daraufhin forderte die WHO die schnelle Umsiedelung der Bewohner.[2]

Im Oktober 2005 entsandte die Gesellschaft für bedrohte Völker eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung von Blut- und Haarproben in die Lager.[4] Die Arbeitsgruppe fand in den Haarproben einiger Kinder „die höchste jemals in menschlichem Haar nachgewiesene Bleibelastung“.[5] Die Gesellschaft für bedrohte Völker erhob daraufhin massive Vorwürfe gegen die Vereinten Nationen. Die UNMIK habe mehrere hundert Menschen jahrelang wissentlich einer extrem hohen Belastung mit tödlich giftigen Schwermetallen ausgesetzt.[5]

Im Jahr 2006 wurden zwei der Lager, Žitkovac und Kablare, geschlossen. Für deren Bewohner wurde mit finanzieller Unterstützung der Regierungen mehrerer europäischer Staaten wenige Meter entfernt von Česmin Lug ein weiteres temporäres Lager Osterode aufgebaut – auch dieses kontaminiert.[5][2] Am 8. Oktober 2010 wurde das Lager Česmin Lug geschlossen.[6][7]

Siehe auch: Roma-Politik der Europäischen Union

Einzelnachweise

  1. Max Brym: Der Bergbau in Kosova im Visier ausländischer Investoren. Kosova aktuell, 2. August 2007, abgerufen am 10. Oktober 2010.
  2. a b c d e Asylgutachten: Serbien und Montenegro – Situation der Roma im Kosovo. Verwaltungsstreitverfahren einer Roma-Familie aus dem Kosovo. 20. Mai 2006, abgerufen am 9. Oktober 2010 (engl.).
  3. UN closes controversial lead-contaminated IDP site in Kosovo. 8. Oktober 2010, abgerufen am 9. Oktober 2010 (engl.).
  4. Die Gesellschaft für bedrohte Völker kämpft um das Leben von 560 Roma-Flüchtlingen auf vergiftetem Boden im Kosovo. Gesellschaft für bedrohte Völker, abgerufen am 10. Oktober 2010. S. 8
  5. a b c Sieben vergiftete Roma-Kinder aus verseuchtem Flüchtlingslager im Kosovo zur Behandlung in Bad Emstal. Gesellschaft für bedrohte Völker, 24. Mai 2006, abgerufen am 10. Oktober 2010.
  6. Kosovo: UN shutters lead-contaminated camp for displaced persons. UN News Centre, 8. Oktober 2010, abgerufen am 9. Oktober 2010 (engl.).
  7. Nebi Qena: Amnesty: EU countries should stop deporting Roma, also known as Gypsies, to Kosovo. The Canadian Press, 28. September 2010, abgerufen am 9. Oktober 2010 (engl.).
Commons: Trepča – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 42° 56′ 21″ N, 20° 55′ 5″ O