„Bass (Stimmlage)“ – Versionsunterschied
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Als '''Bass''' (von [[latein]]isch ''{{lang|la|bassus}}'' „stark, reichlich“; Pl. ''die Bässe'') wird die tiefste, männliche [[Gesang]]s[[stimmlage]] bezeichnet. Ein Sänger dieser Stimmlage wird einfach ''Bass'' oder auch ''Basso'' genannt. Nur wenige der Bässe hat ein großes Volumen bei sehr tiefen Tönen und einen nach unten erweiterten Tonumfang, häufig auch eine dunkle Färbung, solche Bässe bezeichnet man als ''Dramatischer Basso Profondo |
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Die Bezeichnung bildete sich mit der beginnenden [[Mehrstimmigkeit]] heraus, als man die Stimme, die den [[Cantus firmus]] hielt, [[Tenor (Stimmlage)|Tenor]] nannte. Die zweite Männerstimme bekam als musikalischer Gegenspieler des Tenors zunächst den Namen ''contratenor'', lag aber anfangs ungefähr in der gleichen Lage und [[Tessitur]] wie der Tenor. Später wurde der Tonumfang der Kompositionen erweitert auf ungefähr zwei [[Oktave]]n und die Stimmen übereinander geschichtet, die Gegenstimmen wichen nach oben oder unten aus und man unterschied zwischen einer hohen Gegenstimme ''contratenor altus'' und einer tiefen Gegenstimme ''contratenor bassus''. Aus diesen Bezeichnungen entwickelten sich dann die Bezeichnungen ''Altus'' und ''Bassus'', der teilweise auch ''Basis'' hieß. |
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Der [[Tonumfang]] der Bassstimme reicht ungefähr von '' |
Der [[Tonumfang]] der Bassstimme reicht ungefähr von ''F1'' bis ''f3’''. Manche Partien verlangen auch ''E'' oder ''D'', z. B. Osmin aus „Die Entführung aus dem Serail“ und Baron Ochs aus „Der Rosenkavalier“. Ein kräftiges ''F'' wird in [[Haydn]]s Oratorium ''[[Die Schöpfung]]'' in der Arie ''Nun scheint in vollem Glanze'' erwartet, wobei sich die Stimme gegen Orchester und [[Kontrafagott]] klanglich durchsetzen soll. [[Gustav Mahler]] hat im Schlusssatz seiner [[2. Sinfonie (Mahler)|2. Sinfonie]] für die Bassstimme des Chores einen Stimmumfang von '',B'' bis ''f1’'' notiert. |
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Einige Bässe der Chöre [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxer Kirchen]] (s. g. „Oktavisten“) singen eine Oktave tiefer als die übrigen Bässe, nutzen aber |
Einige Bässe der Chöre [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxer Kirchen]] (s. g. „Oktavisten“) singen eine Oktave tiefer als die übrigen Bässe, nutzen aber trotzdem das obere Register, diese Stimmlage wird solistisch eingesetzt. Rinige Komponisten haben extra für diese spezielle Stimme solostücke geschrieben. |
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Deutsche Männerchore haben die Stimmbezeichnungen: 1. Tenor, 2. Tenor, 1. Bass, 2. Bass. Der 1. oder 2. Bass wird manchmal auch als Melodienstimme eingesetzt, die anderen Stimmen übernehmen dann die Begleitung. |
Deutsche Männerchore haben die Stimmbezeichnungen: 1. Tenor, 2. Tenor, 1. Bass, 2. Bass. Der 1. oder 2. Bass wird manchmal auch als Melodienstimme eingesetzt, die anderen Stimmen übernehmen dann die Begleitung. |
Version vom 23. Juli 2015, 18:36 Uhr
Stimmlagen für Chorsänger | |
---|---|
Frauenstimmen | Männerstimmen |
Sopran (S) |
Tenor (T) |
Mezzosopran |
Bariton |
Alt (A) |
Bass (B) |
Als Bass (von lateinisch bassus „stark, reichlich“; Pl. die Bässe) wird die tiefste, männliche Gesangsstimmlage bezeichnet. Ein Sänger dieser Stimmlage wird einfach Bass oder auch Basso genannt. Nur wenige der Bässe hat ein großes Volumen bei sehr tiefen Tönen und einen nach unten erweiterten Tonumfang, häufig auch eine dunkle Färbung, solche Bässe bezeichnet man als Dramatischer Basso Profondo oder umgangssprachlich auch als schwarzer Bass.
Die Bezeichnung bildete sich mit der beginnenden Mehrstimmigkeit heraus, als man die Stimme, die den Cantus firmus hielt, Tenor nannte. Die zweite Männerstimme bekam als musikalischer Gegenspieler des Tenors zunächst den Namen contratenor, lag aber anfangs ungefähr in der gleichen Lage und Tessitur wie der Tenor. Später wurde der Tonumfang der Kompositionen erweitert auf ungefähr zwei Oktaven und die Stimmen übereinander geschichtet, die Gegenstimmen wichen nach oben oder unten aus und man unterschied zwischen einer hohen Gegenstimme contratenor altus und einer tiefen Gegenstimme contratenor bassus. Aus diesen Bezeichnungen entwickelten sich dann die Bezeichnungen Altus und Bassus, der teilweise auch Basis hieß.
Der Tonumfang der Bassstimme reicht ungefähr von F1 bis f3’. Manche Partien verlangen auch E oder D, z. B. Osmin aus „Die Entführung aus dem Serail“ und Baron Ochs aus „Der Rosenkavalier“. Ein kräftiges F wird in Haydns Oratorium Die Schöpfung in der Arie Nun scheint in vollem Glanze erwartet, wobei sich die Stimme gegen Orchester und Kontrafagott klanglich durchsetzen soll. Gustav Mahler hat im Schlusssatz seiner 2. Sinfonie für die Bassstimme des Chores einen Stimmumfang von ,B bis f1’ notiert.
Einige Bässe der Chöre Russisch-Orthodoxer Kirchen (s. g. „Oktavisten“) singen eine Oktave tiefer als die übrigen Bässe, nutzen aber trotzdem das obere Register, diese Stimmlage wird solistisch eingesetzt. Rinige Komponisten haben extra für diese spezielle Stimme solostücke geschrieben.
Deutsche Männerchore haben die Stimmbezeichnungen: 1. Tenor, 2. Tenor, 1. Bass, 2. Bass. Der 1. oder 2. Bass wird manchmal auch als Melodienstimme eingesetzt, die anderen Stimmen übernehmen dann die Begleitung.
- Spezialisierte Bass-Stimmfächer
- Hoher Bass, auch Basso cantante genannt
- Charakterbass
- seriöser Bass
- Bassbuffo, für heitere Opernrollen
- Bassbariton ist ein Fach zwischen Bass und Bariton. Er kann sowohl tiefere Baritonpartien (wie z. B. Scarpia oder vier Bösewichte aus „Hoffmanns Erzählung“) als auch höhere Bassrollen (z. B. Bartolo, van Bett oder Kaspar) singen.
- Berühmte Bass-Rollen in Opern und Oratorien
- Osmin, Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart
- Don Alfonso, Così fan tutte von Wolfgang Amadeus Mozart
- Leporello, Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart
- Sarastro, Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart
- Der Baron Ochs auf Lerchenau Rosenkavalier
- Don Basilio, Il barbiere di Siviglia von Gioachino Rossini
- van Bett, Bürgermeister, Zar und Zimmermann von Albert Lortzing
- Rocco, Fidelio von Ludwig van Beethoven
- Kaspar, Der Freischütz von Carl Maria von Weber
- Boris Godunow, Titelpartie der Oper von Modest Mussorgski
- Don Quichotte, Titelpartie der Oper von Jules Massenet
- Fiesco, Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi
- Gurnemanz, Parsifal von Richard Wagner
- Hagen, Götterdämmerung aus der Tetralogie Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner
- Philipp II., Don Carlos von Giuseppe Verdi
- Elias, Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy (Oratorium)
Eine Anzahl bedeutender Bass-Sänger ist auf der Liste berühmter Sängerinnen und Sänger klassischer Musik aufgeführt.