„Eissurfen“ – Versionsunterschied

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nur in der Kite Klasse: dabei werden Sprünge gezeigt und von einer Jury bewertet.
nur in der Kite Klasse: dabei werden Sprünge gezeigt und von einer Jury bewertet.

Version vom 2. August 2015, 10:44 Uhr

Eis- oder Schneesurfen (englisch to snowfer) ist eine winterliche Sportart, bei der ein Mensch mittels verschiedener Hilfsmittel auf einer Schnee- oder Eisfläche gleitet, also surft.

Geschichte

Das Eissurfen entwickelte sich als Unterart des 1960 entstandenen Windsurfens in den 1980er Jahren. Ein begeisterter [[Kanada|kanadischer]-Surfer namens Charles Chepregi konstruierte ein festes Gleitbrett (Snowboard) mit großer Auflage, das auf Schnee und zugefrorenen Flächen genutzt werden kann. Er kombinierte es mit einem Handsegel und nannte die entstandene Schöpfung Snowfer. Chepregi beantragte zuerst in Kanada, zwischen 1989 und 1991 auch in den USA und in Europa einen Patentschutz des Boards für die neue Sportart, der 1994 bestätigt wurde. Das Board, anfangs ein Eigenbau, wurde auch bald industriell gefertigt. Ein erstes solches Erzeugnis kam aus Estland, wohin der Erfinder Charles Chepregi 1991 ausgewandert war. Damit gewann er einen Wettbewerb bei der Weltmeisterschaft im Eis- und Schneesegeln. 1992 und 1993 präsentierten bereits mehrere Sportler die neue Wintersportart bei Rennen in Polen und Kanada. Im Jahr 1995 fand in den USA (Madison, Wisconsin) eine erste eigene Snowfer-Meisterschaft statt, die Charles Chepregi gewann.[1] Im Jahr 1997 brachte Chepregi ein neues Snowfer (Snowfer KC 3X) auf den Markt, das rasch Nutzer in aller Welt fand. Zu der internationalen Schnee- und Eissegelmeisterschaft in Orillia (Kanada) kamen bereits 70 Teilnehmer aus 14 Ländern mit den Snowfers. Ende 1999 waren die Boards dadurch weiter verbessert worden, dass sie in Sandwich-Bauweise mittels Balsa-Hiolz und Epoxidharz entstanden und damit leichter doch genauso stabil waren. In den späten 1990er Jahren waren Snowfers bereits nach Japan, Deutschland, Norwegen, Schweden, Schweiz, Neuseeland, Russland, Argentienien, Tschechien, Weißrussland, Serbien, Belgien verkauft worden. Die Aktionen laufen meist über das Internet und das Interesse ist noch immer ungebrochen (Stand 2004). Die Anhänger dieser Sportart sind sich sicher, dass sie auch in Zukunft weitere Verbreitung finden wird, weil sie leicht zu erlernen ist und keine teuren Spezialausstattungen benötigt.

In Deutschland, vor allem aber zuerst in Berlin und Umgebung, haben sich inzwischen mehrere Eissurfclubs gegründet und bereits 1997 eine Berliner Meisterschaft ausgetragen. Auf dem Wörthse, dem Ammersee, dem Zwischenahner Meer sowie dem Merg- und Chiemsee fanden ebenfalls schon Wettbewerbe statt.

Unterteilung

Im 21. Jahrhundert ist die neue Sportart bereits weit verbreitet, so dass sich die Sportorganisationen auf die folgende Unterteilung verständigt hatten:

  • Klasse H – ein kleines in der Hand gehaltenes Segel
  • Klasse K – (auch Kite-Klasse) ein mittelgroßes Segel mit einem Fuß auf dem Surfbrett
  • Klasse W – Verwendung eines Surfriggs.

Außerdem werden Frauen- und Männervergleiche gesondert gewertet und es wird unterschieden in regulär [unter 40 Jahren (R)], und Masters [über 40 Jahre (M)].

Als Wettbewerbe haben sich inzwischen etabliert:

  • Kursrennen (Dreieckskurs)

ähnlich wie bei Surfregatten. Dabei werden je nach Wind 5 bis 10 Rennen in 3–4 Tagen ausgetragen. (Maximal 50 Teilnehmer pro Klasse)

  • Speedrennen

innerhalb einer vorgegebenen Strecke muss eine Höchstgeschwindigkeit erreicht werden.

  • Marathon

Eine Windfahrt in der Länge eines normalen Marathonlaufs

  • Freestyle

nur in der Kite Klasse: dabei werden Sprünge gezeigt und von einer Jury bewertet. Die sportlichen Regeln für Snowfer-Wettbewerbe sind von der Internationalen Sportvereinigung WISSA ausgearbeitet worden.

Gleitgeräte

Snowferboards sind sehr leicht aber auch sehr stabil, ihre Unterseite besitzt spezielle Laufflächen für Wachs. Sie sind mit flachen Kufen, die im Board eingelassen sind, ausgestattet. Unterschieden werden die Kufen nach vier verschiedenen Längen, ihrer Anzahl pro Board und ihrer Lage unter dem Brett: 4 Innen- oder Standardkufen, für Eis zusätzlich vier Außenkufen, die beweglich wippend angebracht sind. Das garantiert bei Eisfahrten einen stetigen Wasserfilm unter dem Snowfer, der aber in jedem Fall mittig belastet werden muss. Keine der Kufen steht seitlich aus dem Board hervor. Die speziell gehärteten Heckkufen tragen zu hohen Fahrgeschwindigkeiten bei.[2]

Schon bei mittlerem Wind kann der Eissurfer auf Schneefeldern fahren – wegen der großen Laufflächen auch leicht über Tiefschnee hinweggleiten.

Weitere Ausstattung bei Wettkämpfen

Hier sind natürlich die drei verschiedenen Segel zu nennen. Darüber hinaus schreiben die Wettkampfregeln das Tragen eines Schutzhelms vor, Knie-, Hüft- und Ellenbogenschützer werden empfohlen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Eissurf-Wettbewerbs auf snowfer.com (englisch)]; abgerufen am 27. Februar 2015.
  2. Ein junger Sport wird populär; abgerufen am 27. Februar 2015.