„Wand (Bauteil)“ – Versionsunterschied
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Eine '''Wand''' ist ein vertikales flächiges [[Bauteil (Bauwesen)|Bauteil]]. Bei einer Wand ist die Ausdehnung in der [[Länge (Physik)|Länge]] und [[Höhe]] sehr viel größer als in der Tiefe (auch ''(Wand-)dicke'' oder ''(Wand-)breite'' im [[Schnitt (Darstellung)|Schnitt]]). |
Eine '''Wand''' ist ein vertikales flächiges [[Bauteil (Bauwesen)|Bauteil]]. Bei einer Wand ist die Ausdehnung in der [[Länge (Physik)|Länge]] und [[Höhe]] sehr viel größer als in der Tiefe (auch ''(Wand-)dicke'' oder ''(Wand-)breite'' im [[Schnitt (Darstellung)|Schnitt]]). |
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Man spricht auch von einer ''Wandscheibe'', analog zur [[Fensterscheibe]]. Statisch gesehen ist eine Wand nur dann eine [[Scheibe (Technische Mechanik)|Scheibe]], wenn sie ein flächiges [[Tragwerk (Bauwesen)|Tragwerk]] ist und hauptsächlich von Kräften entlang / parallel zur Scheiben-Ebene beansprucht wird. Wird eine Wand von Kräften senkrecht zur Wandebene (z. B. Stützwand, Staumauer, Wand als [[Windschirm]]) beansprucht, so ist sie statisch eine |
Man spricht auch von einer ''Wandscheibe'', analog zur [[Fensterscheibe]]. Statisch gesehen ist eine Wand nur dann eine [[Scheibe (Technische Mechanik)|Scheibe]], wenn sie ein flächiges [[Tragwerk (Bauwesen)|Tragwerk]] ist und hauptsächlich von Kräften entlang / parallel zur Scheiben-Ebene beansprucht wird. Wird eine Wand von Kräften senkrecht zur Wandebene (z. B. Stützwand, Staumauer, Wand als [[Windschirm]]) beansprucht, so ist sie statisch eine [[Platte (Technische Mechanik)|Platte]]. |
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Der Begriff kommt vom [[althochdeutsch]]en ''want'', das wiederum verwandt ist mit dem heutigen Verb ''winden'', vom indogermanischen Begriff ''uonedh'' abgeleitet ist und ein Geflecht bezeichnet, das mit Lehm bestrichen ist (vgl. [[Flechtwerkwand]]). |
Der Begriff kommt vom [[althochdeutsch]]en ''want'', das wiederum verwandt ist mit dem heutigen Verb ''winden'', vom indogermanischen Begriff ''uonedh'' abgeleitet ist und ein Geflecht bezeichnet, das mit Lehm bestrichen ist (vgl. [[Flechtwerkwand]]). |
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Aufgrund ihrer Geometrie hat eine Wand eine abgrenzende Funktion, das kann insbesondere eine schützende oder raumabschließende Funktion sein. Dabei trennt eine Wand jeweils zwei [[Raum (Architektur)|Räume]], zwei Bereiche oder zwei Raum-Zonen voneinander – beispielsweise [[Innenraum]] und [[Außenraum]] oder zwei Grundstücke. Darüber hinaus kann eine Wand auch eine für das Bauwerk wirksame statische Funktion haben (tragende / aussteifende Wand / Stützwand etc). Mehrere Wände können einen . Einen Innenraum, der allseitig umschlossen ist, d. h. der in der Regel auf allen Seiten von Wänden umgeben ist, einen [[Fußboden|Boden]] und eine [[Decke (Bauteil)|Decke]] besitzt, nennt man einen geschlossenen Raum. Hier sind Wandöffnungen wie [[Tür]]en und [[Fenster]] wichtig, um eine Wand temporär oder dauerhaft für Menschen, Licht oder Luft zugänglich bzw. durchlässig zu machen. |
Aufgrund ihrer Geometrie hat eine Wand eine abgrenzende Funktion, das kann insbesondere eine schützende oder raumabschließende Funktion sein. Dabei trennt eine Wand jeweils zwei [[Raum (Architektur)|Räume]], zwei Bereiche oder zwei Raum-Zonen voneinander – beispielsweise [[Innenraum]] und [[Außenraum]] oder zwei Grundstücke. Darüber hinaus kann eine Wand auch eine für das Bauwerk wirksame statische Funktion haben (tragende / aussteifende Wand / Stützwand etc). Mehrere Wände können einen [[Raum (Architektur)|Raum]] definieren. Einen Innenraum, der allseitig umschlossen ist, d. h. der in der Regel auf allen Seiten von Wänden umgeben ist, einen [[Fußboden|Boden]] und eine [[Decke (Bauteil)|Decke]] besitzt, nennt man einen geschlossenen Raum. Hier sind Wandöffnungen wie [[Tür]]en und [[Fenster]] wichtig, um eine Wand temporär oder dauerhaft für Menschen, Licht oder Luft zugänglich bzw. durchlässig zu machen. |
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== Wandtypen == |
== Wandtypen == |
Version vom 25. September 2017, 08:51 Uhr
Eine Wand ist ein vertikales flächiges Bauteil. Bei einer Wand ist die Ausdehnung in der Länge und Höhe sehr viel größer als in der Tiefe (auch (Wand-)dicke oder (Wand-)breite im Schnitt).
Man spricht auch von einer Wandscheibe, analog zur Fensterscheibe. Statisch gesehen ist eine Wand nur dann eine Scheibe, wenn sie ein flächiges Tragwerk ist und hauptsächlich von Kräften entlang / parallel zur Scheiben-Ebene beansprucht wird. Wird eine Wand von Kräften senkrecht zur Wandebene (z. B. Stützwand, Staumauer, Wand als Windschirm) beansprucht, so ist sie statisch eine Platte.
Der Begriff kommt vom althochdeutschen want, das wiederum verwandt ist mit dem heutigen Verb winden, vom indogermanischen Begriff uonedh abgeleitet ist und ein Geflecht bezeichnet, das mit Lehm bestrichen ist (vgl. Flechtwerkwand).
Aufgrund ihrer Geometrie hat eine Wand eine abgrenzende Funktion, das kann insbesondere eine schützende oder raumabschließende Funktion sein. Dabei trennt eine Wand jeweils zwei Räume, zwei Bereiche oder zwei Raum-Zonen voneinander – beispielsweise Innenraum und Außenraum oder zwei Grundstücke. Darüber hinaus kann eine Wand auch eine für das Bauwerk wirksame statische Funktion haben (tragende / aussteifende Wand / Stützwand etc). Mehrere Wände können einen Raum definieren. Einen Innenraum, der allseitig umschlossen ist, d. h. der in der Regel auf allen Seiten von Wänden umgeben ist, einen Boden und eine Decke besitzt, nennt man einen geschlossenen Raum. Hier sind Wandöffnungen wie Türen und Fenster wichtig, um eine Wand temporär oder dauerhaft für Menschen, Licht oder Luft zugänglich bzw. durchlässig zu machen.
Wandtypen
Eine Wand kann verschieden konstruiert sein und aus verschiedenen Materialien bestehen und damit auch völlig unterschiedliche Funktionen übernehmen. Hier einige Beispiele:
Material, Bauweise und Statik
Wände differenziert nach Material und Bauweise
- Massivwand in Massivbau,
- aus Mauerwerk: Im Mauerwerksbau unterscheidet man einschalige oder zweischalige Außenwandkonstruktionen. Sie bestehen aus Schalen (Mauerwerkswänden), die hintereinander stehen und zusammen das Wandbauteil bilden. Der Zwischenraum wird heute in der Regel mit Dämmstoff verfüllt.
- aus Stahlbeton
- aus Faserbeton
- aus Stampflehm
- Blockwand aus Holz im Blockbau
- Palsadenwand bzw. Palsade aus Holz in Palisadenbauweise
- Flechtwand im Lehmbau
- Fachwerkwände mit Ausfachungen oder Beplankungen z. B. durch Bretter
- Leichtbauwand, in Trockenbau, leichte fachwerkähnliche Konstruktion aus Holz oder Metallblech-Profilen mit Beplankungen zum Beispiel aus Gipskarton oder Holzwerkstoffplatten.
- Bretterwand, Bohlenwand im Holzrahmenbau,
- Wand aus Glasbausteinen
Differenziert nach Statischer Funktion
- Tragende Wand: Wand, die auch statische Aufgaben übernimmt, hier im Wesentlichen Aufnahme von Vertikallasten
- Aussteifende Wand: Wand, die ein Bauwerk statisch aussteift.
- Nichttragende Wand: Wand als leichte Trennwand oder als Teil der Gebäudehülle, aber ohne tragende oder aussteifende Funktion.
- Stützwand: Wand die statisch betrachtet hauptsächlich Querkräfte aufnimmt, als Sicherung eines Niveausprungs in der Geländeoberfläche.
- Freistehende Wand: Wand, die nicht Teil eines Gebäudes ist und nur sich selbst trägt.
Differenziert nach der Position/Anordnung:
- Mauer: freistehende Wandscheibe
- Außenwand: Wand, die den Außenraum vom Innenraum trennt.
- Innenwand: Eine im Gebäude liegende Wand
- Seitenwand, Rückwand: relativ zur Position des Betrachters
Differenzierung nach Funktion
Am vielfältigsten lassen sich Wände nach ihrer Funktion differenzieren:
- Trennwand: Bei Bauvorhaben sind Trennwände insbesondere im Hinblick auf Statik, Schall- und Wärmedämmung ein kritischer Bereich.
- Wand zwischen zwei Zimmern auch: Zwischenwand (Innenwand)
- Wand zwischen zwei Gebäudeteilen: Gebäudetrennwand
- Wand zwischen zwei Einheiten / Wohnungen: Wohnungstrennwand
- Brandwand als Feuerschutzmaßnahme zwischen Gebäuden und Gebäudeteilen: daneben werden alle Wände mit einer Brandschutzklasse gekennzeichnet, und müssen hier gewisse Forderungen erfüllen
- Kommunwand (von lat. communis „gemeinsam“): Eine Wand, die von zwei Gebäuden geteilt wird. Früher wurde diese Art der Konstruktion als Gebäudetrennwand zwischen Reihenhäusern oder Doppelhaushälften eingesetzt. Heute sieht man aufgrund des Schallschutzes meist davon ab. Außerdem lassen die Brandschutzvorschriften dies nicht mehr zu und es muss jedes Gebäude für sich eine abschließende Außenwand (Brandmauer) haben.
- Bei der Bauausführung:
- Stützwand: Wand, die zum Beispiel einen steilen Hang abstützt
- Spundwand: Spezielle Stützwand, die auf Baustellen zur Absicherung von Baugruben verwendet wird bzw. beim Bau von Kaimauern und Kaianlagen, um das Erdreich oder die Hinterfüllung usw. vor dem permanenten Kräfteeinfluss des Wassers und dessen Folgen (etwa Unterspülungen) zu schützen.
- Stellwand, spanische Wand = mobile Wand zur temporären optischen Trennung von Räumen