„Dirlewang“ – Versionsunterschied
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Version vom 11. April 2018, 20:51 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 0′ N, 10° 30′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dirlewang | |
Höhe: | 620 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,25 km2 | |
Einwohner: | 2316 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 100 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 87742, 87782 | |
Vorwahl: | 08267 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 127 | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktstr. 19 87742 Dirlewang | |
Website: | www.vg-dirlewang.de | |
Bürgermeister: | Alois Mayer (Überparteiliche Wählergem.) | |
Lage des Marktes Dirlewang im Landkreis Unterallgäu | ||
Dirlewang ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Er ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Dirlewang.
Geografie
Dirlewang liegt in der Region Donau-Iller etwa 30 km östlich von Memmingen in Mittelschwaben.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Dirlewang, Altensteig und Helchenried.
Zu Dirlewang gehören die Orte Alesrain, Altensteig, Eberscholl, Helchenried Leutenhof, Osterlauchdorf und Wallenried. Die Ortschaften Beiburg, Holzhauserin, Luwang, Tannburg und Wichstein sind abgegangen.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Besiedelt wurde das heutige Gebiet des Marktes wohl schon zu römischer Zeit, was Ausgrabungen und Grabfunde beweisen. Auf dem Gemeindegebiet wurden mehrere römische Ziegeleien ergraben.[2]
Erstmals urkundlich erwähnt wurde "Durniwanc" im Jahr 919. Damals lag der Ort im Herzogtum Schwaben. Der bereits vor 1400 zum Markt erhobene Ort Dirlewang gehörte ab 1617 zur Herrschaft Mindelheim des Kurfürstentums Bayern, seit dem Gemeindeedikt von 1818 ist Dirlewang eine politische Gemeinde.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform schlossen sich die Gemeinden Helchenried und Altensteig am 1. April 1972 bzw. am 1. Juli 1972 an.[3]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1959 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohner | 1071 | 1096 | 1200 | 1835 | 1617 | 1540 | 1762 | 1892 | 2003 | 2098 | 2123 | 2106 | 2126 |
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Nach der Kommunalwahl vom 16. März 2014 nimmt die Liste „Gemeinsam für Dirlewang“ elf Sitze ein, drei Sitze gingen an die „Unabhängige Bürgergemeinschaft Altensteig“.
Bürgermeister ist Alois Mayer (Überparteiliche Wählergem.).
Gemeindefinanzen
Im Jahr 2012 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 1,269 Millionen €, davon waren 294.000 € Gewerbesteuern (netto).
Wappen
Blasonierung: „In Rot zwischen zwei silbernen Zinnentürmen, deren Sockel aus silbernen und blauen Quadern bestehen, ein geschlossenes goldenes Tor mit Einlasspförtchen in silberner Mauer.“
Schon vor 1400 verfügte der Ort Dirlewang über das Marktrecht, aber erst 1725 wurde ihm zunächst als Siegel ein eigenes Wappen durch Kurfürst Max Emanuel II. von Bayern verliehen. Das geschichtliche Wappen des Marktes ist seinem Inhalt nach schwer zu deuten. So ist die rote Feldfarbe identisch mit der Hauptfarbe des Wappens des ehemaligen Fürststiftes Kempten, das über mehrere Jahrhunderte Dirlewang als Lehen besaß, bis es 1587 auf Hans Fugger käuflich überging. Das Tor mit Einlasstürchen zwischen zwei Türmen gab verschiedentlich Anlass für eine naive und sicher unzutreffende Auslegung des Wappenbildes für den Ortsnamen (Dirle=Türlewang=für offen). Viel wahrscheinlicher sollten aber durch das Wappenbild die seinerzeit besonderen Rechte des Marktes wie die Hohe Gerichtsbarkeit, die Freiheit von der Frondienstleistung und das Marktrecht auch unter bayerischem Recht (Farben weiß-blau) als gesichert herausgestellt werden.
Flagge
Die Flagge wurde am 30. August 1990 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt.
Die Flagge ist gelb-blau gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Die Gestaltung der Gemeindeflagge übernahm der Freisinger Theodor Goerge.
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sieben, im produzierenden Gewerbe 207 und im Bereich Handel und Verkehr 58 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 83 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 708. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1361 ha. Davon waren 1070 ha Dauergrünfläche.
Dirlewanger Bürgerbeteiligungsbatterie
Im Mai 2011 gab Bürgermeister Alois Mayer bekannt, dass es Planungen für ein Pumpspeicherkraftwerk bei Dirlewang gibt. Der Standort Dirlewang wurde aus mehreren Gründen ausgewählt:
- regelmäßige Hochwasser, die durch einen neu errichteten Staudamm zurückgehalten werden
- nahegeleger Roßkopf, ein ca. 700 Meter hoher Berg, auf dem der Speichersee entstehen soll
- vorbeiführende Stromleitung mit Trafostation, von daher wäre also keine neue Leitung nötig
Das Netz wird zusätzlich mit 6,18 Megawatt belastet, das bedeutet Strom für 20.000 Menschen, der für sechs Stunden gespeichert werden kann.
Verkehr
Dirlewang liegt an der B 16, die von Roding über Regensburg nach Füssen führt. Die A 96 ist etwa drei Kilometer entfernt (Ausfahrt Mindelheim).
Der Ort ist ein Knotenpunkt im Busverkehr und liegt an den Linien 912 (Mindelheim–Dirlewang), 913 (Dirlewang–Baisweil), 914 (Mindelheim–Binkenhofen) und 912 (Dirlewang–Erisried). Der nächstgelegene Bahnhof ist der etwa fünf Kilometer entfernte Bahnhof Mindelheim.
Bildung
Im Jahre 2014 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergarten Sonnenwirbel - drei Kindergartengruppen und eine1 Kinderkrippengruppe
- Grundschule - doppelzügig, 177 Schüler
Persönlichkeiten
- Johann Michael Franz (1715–1793), deutscher Barockkünstler, hier geboren
- Engelbert Buxbaum (1831–1911), Maschinenbauer und Reichstagsabgeordneter
- Karl von Brug (1855–1923), bayerischer General der Infanterie und Luftfahrtpionier
Weblinks
- Commons: Dirlewang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Eintrag zum Wappen von Dirlewang in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Dirlewang: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 524.
- ↑ Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018