„Gustav von Blome“ – Versionsunterschied

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== Biografie ==
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Blome stammte aus dem auf [[Landeskulturzentrum Salzau|Salzau]] ansässigen, ursprünglich [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Adel]]sgeschlecht [[Blome (Adelsgeschlecht)|Blome]] mit Stammsitz im [[Fürstentum Calenberg]] ([[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg]]). Er war der älteste Sohn des [[Dänemark|dänischen]] [[Geheimrat|Geheimen Konferenzrats]] und [[Kammerherr]]n [[Otto von Blome (Majoratsherr)|Otto von Blome]] (1795–1884) auf Salzau und der Prinzessin Klementine Bagration (1810–1829), der Tochter von [[Katharina Bagration]] aus ihrer Liaison mit [[Klemens Wenzel Lothar von Metternich]]. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt. Sein Vater wurde am 11. September 1819 mit [[Wappenbrief|Diplom]] vom 1. Mai 1820 in den dänischen [[Graf|Lehnsgrafenstand]] erhoben.<ref>[[Genealogisches Handbuch des Adels]], ''Adelslexikon'' Band I, Seite 436, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972</ref>
Blome stammte aus dem auf [[Gut Salzau]] ansässigen, ursprünglich [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Adel]]sgeschlecht [[Blome (Adelsgeschlecht)|Blome]] mit Stammsitz im [[Fürstentum Calenberg]] ([[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg]]). Er war der älteste Sohn des [[Dänemark|dänischen]] [[Geheimrat|Geheimen Konferenzrats]] und [[Kammerherr]]n [[Otto von Blome (Majoratsherr)|Otto von Blome]] (1795–1884) auf Salzau und der Prinzessin Klementine Bagration (1810–1829), der Tochter von [[Katharina Bagration]] aus ihrer Liaison mit [[Klemens Wenzel Lothar von Metternich]]. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt. Sein Vater wurde am 11. September 1819 mit [[Wappenbrief|Diplom]] vom 1. Mai 1820 in den dänischen [[Graf|Lehnsgrafenstand]] erhoben.<ref>[[Genealogisches Handbuch des Adels]], ''Adelslexikon'' Band I, Seite 436, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972</ref>


Er besuchte zunächst die [[Ritterakademie (Lüneburg)|Ritterakademie Lüneburg]] und studierte anschließend [[Rechtswissenschaft]]en an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]]. Seine Teilnahme am [[Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)|Schleswig-Holsteinischen Krieg]] 1848/1849 als [[Leutnant]] in der [[Schleswig-Holsteinische Armee|schleswig-holsteinischen Armee]] und [[Ordonnanzoffizier]] des [[General]]s [[Eduard von Bonin]] machten seinen Eintritt in den dänischen diplomatischen Dienst unmöglich. So trat er in den [[Diplomatischer Dienst|diplomatischen Dienst]] Österreichs ein, der ihn als [[Attaché]] nach [[Sankt Petersburg|St. Petersburg]], als Sekretär an der [[Gesandtschaft]] in [[Paris]] und ins [[Außenministerium]] nach [[Wien]] brachte. Im Jahr 1860 kam er als [[Gesandter]] bei den [[Hansestadt|Hansestädten]] nach [[Hamburg]] und 1864 nach [[München]] als bevollmächtigter Minister am [[Königreich Bayern|bayerischen Königshof]]. Im Jahr 1865 war er der österreichische Unterhändler bei jenen Verhandlungen, die schließlich am 14. August 1865 zur [[Gasteiner Konvention]] über die Elbherzogtümer führten. Im Folgejahr 1866 trat er schließlich vom diplomatischen Dienst zurück.
Er besuchte zunächst die [[Ritterakademie (Lüneburg)|Ritterakademie Lüneburg]] und studierte anschließend [[Rechtswissenschaft]]en an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]]. Seine Teilnahme am [[Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)|Schleswig-Holsteinischen Krieg]] 1848/1849 als [[Leutnant]] in der [[Schleswig-Holsteinische Armee|schleswig-holsteinischen Armee]] und [[Ordonnanzoffizier]] des [[General]]s [[Eduard von Bonin]] machten seinen Eintritt in den dänischen diplomatischen Dienst unmöglich. So trat er in den [[Diplomatischer Dienst|diplomatischen Dienst]] Österreichs ein, der ihn als [[Attaché]] nach [[Sankt Petersburg|St. Petersburg]], als Sekretär an der [[Gesandtschaft]] in [[Paris]] und ins [[Außenministerium]] nach [[Wien]] brachte. Im Jahr 1860 kam er als [[Gesandter]] bei den [[Hansestadt|Hansestädten]] nach [[Hamburg]] und 1864 nach [[München]] als bevollmächtigter Minister am [[Königreich Bayern|bayerischen Königshof]]. Im Jahr 1865 war er der österreichische Unterhändler bei jenen Verhandlungen, die schließlich am 14. August 1865 zur [[Gasteiner Konvention]] über die Elbherzogtümer führten. Im Folgejahr 1866 trat er schließlich vom diplomatischen Dienst zurück.

Version vom 8. Juli 2018, 21:00 Uhr

Gustav Graf von Blome

Otto Paul Julius Gustav Lehnsgraf von Blome (* 18. Mai 1829 in Hannover; † 24. August 1906 in Bad Kissingen) war ein deutschstämmiger Diplomat in österreichischen Diensten, Politiker und Sozialreformer.

Biografie

Blome stammte aus dem auf Gut Salzau ansässigen, ursprünglich niedersächsischen Adelsgeschlecht Blome mit Stammsitz im Fürstentum Calenberg (Herzogtum Braunschweig-Lüneburg). Er war der älteste Sohn des dänischen Geheimen Konferenzrats und Kammerherrn Otto von Blome (1795–1884) auf Salzau und der Prinzessin Klementine Bagration (1810–1829), der Tochter von Katharina Bagration aus ihrer Liaison mit Klemens Wenzel Lothar von Metternich. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt. Sein Vater wurde am 11. September 1819 mit Diplom vom 1. Mai 1820 in den dänischen Lehnsgrafenstand erhoben.[1]

Er besuchte zunächst die Ritterakademie Lüneburg und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Universität Bonn. Seine Teilnahme am Schleswig-Holsteinischen Krieg 1848/1849 als Leutnant in der schleswig-holsteinischen Armee und Ordonnanzoffizier des Generals Eduard von Bonin machten seinen Eintritt in den dänischen diplomatischen Dienst unmöglich. So trat er in den diplomatischen Dienst Österreichs ein, der ihn als Attaché nach St. Petersburg, als Sekretär an der Gesandtschaft in Paris und ins Außenministerium nach Wien brachte. Im Jahr 1860 kam er als Gesandter bei den Hansestädten nach Hamburg und 1864 nach München als bevollmächtigter Minister am bayerischen Königshof. Im Jahr 1865 war er der österreichische Unterhändler bei jenen Verhandlungen, die schließlich am 14. August 1865 zur Gasteiner Konvention über die Elbherzogtümer führten. Im Folgejahr 1866 trat er schließlich vom diplomatischen Dienst zurück.

Blome war seit 1862 Herr auf Montpreis in der Untersteiermark (heute Planina pri Sevnici, Slowenien) und königlich kaiserlicher Kämmerer, Geheimrat, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister zur Disposition. Ab April 1867 gehörte er auf Lebenszeit dem österreichischen Herrenhaus an, wo er katholisch-konservative Positionen vertrat. Außerdem avancierte er zum Ehrenritter des Malteserordens.

Gustav von Blome engagierte sich im Herrenhaus nachhaltig für sozialpolitische Reformen und trat u. a. für eine Verkürzung der Arbeitszeit auf höchstens 10 Stunden, für die berufsständische Organisation der Wirtschaft, für eine Arbeiterunfallversicherung, für Sonntagsruhe und für ein Verbot der Nachtarbeit durch Frauen ein. Auf seinem eigenen Gut setzte er diese Ideen nach Möglichkeit bereits selbst um. Journalistisch war er bei der Tageszeitung „Vaterland“ tätig.

Gegen den energischen Widerstand seines Vaters und unter dem Zuspruch seiner Tante, der Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn, war Blome 1857 zum katholischen Glauben konvertiert. Er heiratete am 1. September 1858 in Maria Enzersdorf (Niederösterreich) Josephine Gräfin von Buol-Schauenstein (* 10. Oktober 1835 in Karlsruhe; † 21. Mai 1916 in Salzburg), die Tochter des österreichischen Botschafters und Ministerpräsidenten Karl Graf von Buol-Schauenstein (1797–1865) und der Caroline Gräfin von Isenburg-Birstein (1809–1861). Letztere war die Enkelin des bayerischen Generalleutnants Friedrich Wilhelm zu Isenburg und Büdingen (1730–1804) und seiner Gattin Karoline Franziska Dorothea von Parkstein (1762–1816), einer natürlichen Tochter des Kurfürsten Karl Theodor von Kurpfalz-Bayern.[2] Gustav und Josephine von Blome hatten insgesamt 10 Kinder (4 Jungen und 6 Mädchen).[3] Eine der Töchter, Carola von Blome (1877–1951), wurde Ordensschwester und nach ihr ist die Carola-Blome-Straße in Salzburg benannt.[4]

Gustav von Blome ist auf dem Kapellenfriedhof in Bad Kissingen begraben.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Seite 436, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972
  2. Genealogische Seite zu Caroline von Isenburg-Birstein
  3. Genealogische Webseite mit Auflistung der Kinder (Memento des Originals vom 20. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gedbas.genealogy.net
  4. Webseite aus Salzburg-Wiki

Literatur

Commons: Gustav von Blome – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich von TestaÖsterreichischer Gesandter in Hamburg
7. November 1860 bis 12. Oktober 1863
Carl Ramon Soter von Lederer
Alexander von Schönburg-HartensteinÖsterreichischer Gesandter in München
17. Dezember 1863 bis 16. Dezember 1866
Ferdinand von Trauttmansdorff