„Otto S. Wolfbeis“ – Versionsunterschied
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'''Otto S. Wolfbeis''' (* [[18. Juli]] [[1947]] in [[Graz]]) war Professor für [[Analytische Chemie|Analytische Chemie und Grenzflächenchemie]] an der [[Universität Regensburg]]. |
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Wolfbeis (geboren 1947 in Graz) studierte Chemie an der [https://www.uni-graz.at/ Universität Graz] und promovierte im Nov. 1972 im Fach Organische Chemie unter der Anleitung von Prof. Hans Juneck. Er war danach postdoktoraler Mitarbeiter am ''Max-Planck-Institut für Strahlenchemie'' in Mülheim (jetzt: ''Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion'') in der Arbeitsgruppe von Prof. Koerner von Gustorf. Ab Sep. 1974 war er Assistent am ''Institut für Organische Chemie der Universität Graz''. Nach einem weiteren Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der ''Technischen Universität Berlin'' bei Prof. Ernst Lippert (1978) habilitierte es sich im Jahr 1979 mit einer Arbeit über Synthesen und spektroskopische Eigenschaften von Laserfarbstoffen und fluoreszierenden Indikatoren. Er war danach Gastprofessor an der ''Tufts University'' (Boston, 1986), ''Hebrew University'' (Jerusalem; 1995), und ''Wuhan University'' (China, 1997). Von 1991 bis 1994 war er Gründungsdirektor des Instituts für optische Sensorik an der ''[https://www.joanneum.at/materials/ Forschungsgesellschaft Joanneum]'' in Graz, das jetzt Teil des ''Instituts für Oberflächentechnologien und Photonik'' ist. |
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Version vom 15. Mai 2019, 16:49 Uhr
Otto S. Wolfbeis (* 18. Juli 1947 in Graz) war Professor für Analytische Chemie und Grenzflächenchemie an der Universität Regensburg.
Biographie
Wolfbeis (geboren 1947 in Graz) studierte Chemie an der Universität Graz und promovierte im Nov. 1972 im Fach Organische Chemie unter der Anleitung von Prof. Hans Juneck. Er war danach postdoktoraler Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Strahlenchemie in Mülheim (jetzt: Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion) in der Arbeitsgruppe von Prof. Koerner von Gustorf. Ab Sep. 1974 war er Assistent am Institut für Organische Chemie der Universität Graz. Nach einem weiteren Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der Technischen Universität Berlin bei Prof. Ernst Lippert (1978) habilitierte es sich im Jahr 1979 mit einer Arbeit über Synthesen und spektroskopische Eigenschaften von Laserfarbstoffen und fluoreszierenden Indikatoren. Er war danach Gastprofessor an der Tufts University (Boston, 1986), Hebrew University (Jerusalem; 1995), und Wuhan University (China, 1997). Von 1991 bis 1994 war er Gründungsdirektor des Instituts für optische Sensorik an der Forschungsgesellschaft Joanneum in Graz, das jetzt Teil des Instituts für Oberflächentechnologien und Photonik ist.
Im Jahr 1994 erhielt er Rufe an die Universitäten Paderborn und Regensburg (Bayern) und nahm letzteren an. Ab 1995 baute er als Direktor das bestehende Institut für Physikalische Chemie in ein Institut für Analytische Chemie, Chemo- & Biosensorik um. Siehe: http://www-analytik.chemie.uni-regensburg.de/en/index.htm
In seine Zeit als Vorstand des Institutes in Regensburg fallen
- die Einführung des Faches Analytische Chemie als eines der fünf Studienhauptfächer
- 7 Habilitationen
- die Mitgliedschaft im Senat der UR (1998 – 2000, 2007 – 2009)
- die Leitung des Laboratoriums für Umweltradioaktivität (1998 – 2012)
- die Tätigkeiten als Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie (2000 – 2002), als Prorektor (2002 – 2004), und als Regensburger Vertreter der Bayerischen Eliteakademie (2004 – 2008). Er hat die Gründung der Fraunhofer-Gruppe für Optische Sensorik in Regensburg initiiert. (jetzt Teil der Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien; München).
Prof. Wolfbeis hat mehr als 60 Promotionen und eine große Anzahl von Diplom- und Masterarbeiten erfolgreich betreut. Insgesamt waren 6 Stipendiaten der Alexander von Humboldt Stiftung (aus den USA, Kanada, China, Ungarn) und mehr als 30 post-doktorale Mitarbeiter am Institut tätig. Während seine Tätigkeit in Regensburg haben 7 Institutsmitarbeiter Rufe auf auswärtige Professuren erhalten.
Prof. Wolfbeis hat fast 600 Publikationen in Peer-referierten Journalen veröffentlicht (http://www-analytik.chemie.uni-regensburg.de/wolfbeis/P2-www.pdf ) und ist genannter Erfinder von rund 40 Patenten.
Im Jahr 1989 gründete er die Konferenzserie Methods & Applications in Fluorescence (MAF), die inzwischen jährlich (abwechselnd in Nordamerika und Europa) abgehalten wird und wo auch der nach ihm benannte Preis for Excellence in Fluorescence verliehen wird. Im Jahr 2012 gründete er, zusammen mit David Birch (Univ. of Strathclyde) und Yves Mely (Univ. de Strasbourg), das ebenso benannte Journal. Es wird von Institute of Physics (London) herausgegeben. Wolfbeis war Chairman des Permanent Steering Committees der MAF-Konferenzserie von 1988 - 2011.
Im Jahr 1992 wurde von ihm die erste Europtrode-Konferenz organisiert. Sie wird seitdem alle zwei Jahre in einer europäischen Stadt durchgeführt und behandelt optische Methoden der Chemo-und Biosensorik Zum einen sind dies spektroskopische Methoden wie Absorption (von UV bis zum IR), Emission (Raman, SERS und Fluoreszenz), aber auch Oberflächenplasmonenresonanz (SPR), photonische Kristalle und bildgebende Methoden. Zum anderen sind es instrumentelle Aspekte wie z.B. faseroptische Sensoren, Sensor-Arrays, Remote-Sensoren oder Nanosensoren, sowie deren Anwendungen in der Medizin, Umweltüberwachung, Bioprozesskontrolle und Meeresforschung. Wolfbeis war Chairman des Permanent Steering Committees der Konferenzserie von 1991 - 2009 und übergab diese Funktion im Jahr 2009 an Prof. G. Orellana (Complutense Univ.; Madrid).
Im Jahr 1996 gründete er, mit Robert Kellner (Wien), den ASCOS-Kurs (Advanced Study Course on Optical Sensors). In dieser alle zwei Jahre stattfindenden Sommerschule werden Klassen und Gruppen von Graduate- und Postdoc-Studenten gebildet. Die Klassen erhalten vormittags von Experten aus Europa und den USA einführende oder eine weiterführende Vorlesungen in optisch-chemischer Sensortechnologie. Nachmittags und abends sind die einzelnen Gruppen angehalten, Lösungen für 2 - 3 ihnen gestellte sensorische Aufgaben zu entwickeln. Diese sind am Kursende zu präsentieren. Die Teilnehmer kommen aus den Bereichen Chemie, Physik, Biochemie, optisches Engineering, Spektroskopie, Umwelt- und Materialwissenschaften. Die ASCOS-Kurse komplementieren die Europtrode-Konferenzen. Wolfbeis ist, zusammen mit Francesco Baldini (CNRS Florenz), Martin Kraft (Infineon Villach) und Jiri Homola (Acad. Sci.; Prag), nach wie vor im Executive Committee tätig.
Die Herausgebertätigkeit von Wolfbeis umfasste folgende Tätigkeiten:
(1) Als Editor-in-Chief der
- Microchimica Acta von 2005 bis 2020, mit dem Schwerpunkt Analytical Sciences Based on Micro- and Nanomaterials. Der Journal Impact Factor im Jahr 2018 betrug 5.7.
- Springer Series on Methods and Applications of Fluorescence von 1999 bis 2013
- Springer Series on Chemical Sensors and Biosensors von 2000 bis 2006
- Methods and Applications of Fluorescence (IOP, London) von 2012 bis 2020
(2) Als Editor ("Kurator") der Angewandten Chemie (01/2006 - 12/2013)
(3) Als Mitglied des Editorial Boards von rund 15 anderen Journalen in den Themenbereichen Chemo- & Biosensorik, Analytische Chemie, Spektroskopie und Materialwissenschaften (zwischen 1990 und 2005).
Auszeichnungen
- 1989 Heinrich-Emanuel-Merck-Preis
- 1996 Friedrich-Emich-Plakette
- 2010 Křižík Medal (Czech Acad. Sci.)
- 2013 Clemens-Winkler-Medaille
Veröffentlichungen
- als Herausgeber: Fiber Optic Chemical Sensors and Biosensors. 2 Bände. CRC Press, Boca Raton FL u. a. 1991, ISBN 0-8493-5508-7 (Bd. 1), ISBN 0-8493-5509-5 (Bd. 2).
- als Herausgeber (2000–2008) der Springer Series on Fluorescence. Springer, Berlin. ISSN 1617-1306. https://www.springer.com/series/4243
- als Herausgeber (2002–2007) der Springer Series on Chemical Sensors and Biosensors. Springer, Berlin. ISSN 1612-7617. https://www.springer.com/series/5346
- als Herausgeber (2002-2020) der ''Microchimica Acta'' (Springer-Nature; Heidelberg-Berlin). ISSN 0026-3672 (gedruckt); ISSN 1436-5073 (digital)
- als Gründungsherausgeber (2012-2019) (zusammen mit David Birch (Strathclyde) und Yves Mely (Strasbourg)) des Journals Methods and Applications in Fluorescence (Institute of Physics; London). ISSN 2050-6120 (digital)
Weblinks
- Literatur von und über Otto S. Wolfbeis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie
- Publikationen mit graphischen Abstracts
- ScholarGoogle Profile
Personendaten | |
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NAME | Wolfbeis, Otto S. |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 18. Juli 1947 |
GEBURTSORT | Graz |