„Karl R. Stadler“ – Versionsunterschied

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== Publikationen (Auswahl) ==
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* gemeinsam mit [[Maria Szécsi]]: ''Die NS-Justiz in Österreich und ihre Opfer.'' Herold, Wien / München 1962.
* gemeinsam mit [[Maria Szécsi]]: ''Die NS-Justiz in Österreich und ihre Opfer.'' Herold, Wien / München 1962.
*gemeinsam mit Inez Kykal: Richard Bernaschek. Odyssee eines Rebellen. Europaverlag, Wien 1976, ISBN 3-203-50572-X
* ''Österreich 1938–1945 im Spiegel der NS-Akten.'' Herold, Wien / München 1966.
* ''Österreich 1938–1945 im Spiegel der NS-Akten.'' Herold, Wien / München 1966.
* ''Opfer verlorener Zeiten: Geschichte der Schutzbund-Emigration 1934.'' Herausgegeben vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung. Europaverlag, Wien 1974, ISBN 3-203-50496-0.
* ''Opfer verlorener Zeiten: Geschichte der Schutzbund-Emigration 1934.'' Herausgegeben vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung. Europaverlag, Wien 1974, ISBN 3-203-50496-0.

Version vom 28. Mai 2019, 22:26 Uhr

Karl R. Stadler, geboren als Karl Stavarits (* 8. Oktober 1913 in Wien; † 7. Juli 1987 in Linz), war ein österreichischer Historiker.[1]

Leben

Nach der Matura begann er 1931 in Wien ein Studium der Rechtswissenschaften. Dies motivierte ihn nur kurz und er wechselte bald zum Sprachstudium. Von 1934 war er mit seinem Jugendfreund Christian Broda Mitglied der KPÖ und beim illegalen Kommunistischen Jugendverband Österreichs tätig, aus dem beide 1936 wegen fraktioneller Tätigkeit (Trotzkismus) ausgeschlossen wurden. 1938 emigrierte er nach Großbritannien, wo er sich der Sozialdemokratie annäherte, sich mit verschiedenen Jobs über Wasser hielt und sein Studium fortsetzte. Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande wurde Stadler für ein halbes Jahr interniert. Später fand er eine Stelle in der Erwachsenenbildung in Derby.

Nach dem Krieg fand Stadler Arbeit bei der Re-education des Informationsministeriums und 1946 bekam er eine Lehrstelle an der Universität Nottingham. Seinen Studienschwerpunkt hatte er mittlerweile auf die Zeitgeschichte verlegt, seine Studien schloss er extern an der Universität London ab. Neben seiner Lehrtätigkeit unternahm er Reisen zu verschiedenen Archiven. 1962 wurde er Senior Lecturer an der Universität Nottingham.[1]

Von 1964 bis 1966 wurde er dort beurlaubt, um das von Bruno Kreisky initiierte Wiener Institut für Entwicklungsfragen aufzubauen. Daneben wirkte er als Gastprofessor am Institut für Höhere Studien und an der Diplomatischen Akademie.[1] 1963 wurde er auf Antrag von Broda (mittlerweile Justizminister) Mitarbeiter bei einem von der österreichischen Bundesregierung beauftragten Projekt zur wissenschaftlichen Darstellung des Beitrags Österreichs zu seiner Befreiung im Sinne der Moskauer Deklaration. Auf Vorschlag des Projektleiters Ludwig Jedlicka behandelte er dabei den Themenkomplex der Emigration und forschte dafür viel in US-amerikanischen Archiven.[2]

1968 erfolgte der Ruf an die neugegründete Universität Linz, wo er bis 1983 Professor für Zeitgeschichte war und wo er das Ludwig Boltzmann Institut für die Geschichte der Arbeiterbewegung (heute: Gesellschafts- und Kulturgeschichte) gründete und leitete. Stadler wurde 1973 Rektor des Renner-Instituts der SPÖ und war von 1970 bis 1984 Präsident des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen.[1]

1982 wurde Stadler der Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften verliehen.

Der Nachlass von Karl R. Stadler liegt im Österreichischen Volkshochschularchiv.

Publikationen (Auswahl)

  • gemeinsam mit Maria Szécsi: Die NS-Justiz in Österreich und ihre Opfer. Herold, Wien / München 1962.
  • gemeinsam mit Inez Kykal: Richard Bernaschek. Odyssee eines Rebellen. Europaverlag, Wien 1976, ISBN 3-203-50572-X
  • Österreich 1938–1945 im Spiegel der NS-Akten. Herold, Wien / München 1966.
  • Opfer verlorener Zeiten: Geschichte der Schutzbund-Emigration 1934. Herausgegeben vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung. Europaverlag, Wien 1974, ISBN 3-203-50496-0.
  • Adolf Schärf: Mensch, Politiker, Staatsmann. Herausgegeben vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung. Europaverlag, Wien / München / Zürich 1982, ISBN 3-203-50816-8.

Einzelnachweise

  1. a b c d Helmut Konrad: Karl R. Stadler. Johannes Kepler Universität Linz, 19. November 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2017; abgerufen am 13. Mai 2019.
  2. Wolfgang Neugebauer: Ludwig Jedlicka, Herbert Steiner und die Widerstandsforschung. Aspekte der Frühgeschichte des Instituts für Zeitgeschichte und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. In: Bertrand Perz, Ina Markova (Hrsg): 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien 1966–2016. new academic press, Wien 2017, ISBN 978-3-7003-1946-7, S. 70.