„Deutschland Tour 1999“ – Versionsunterschied

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Der Gesamtführende wurde mit einem weißen Trikot prämiert, während der Führende der Sprintwertung ein gelb-schwarzes und der Leader der Bergwertung ein rotes Trikot trugen.
Der Gesamtführende wurde mit einem weißen Trikot prämiert, während der Führende der Sprintwertung ein gelb-schwarzes und der Leader der Bergwertung ein rotes Trikot trugen.


Jedoch stand die Wiederaufnahme der Rundfahrt unter keinem guten Stern. Auf der dritten Etappe stürzte Jan Ullrich, einer der Favoriten auf den Gesamtsieg bei der bevorstehenden [[Tour de France 1999|Tour de France]], schwer und musste aufgrund seiner Verletzungen die Rundfahrt beenden und auch die Frankreich-Rundfahrt absagen. Auf der sechsten Etappe verletzte sich der Weltcup-Gesamtsieger von 1997 und 1998 [[Michele Bartoli]] ebenfalls schwer bei einem Sturz. Das 29&nbsp;Kilometer lange [[Zeitfahren#Einzelzeitfahren|Einzelzeitfahren]] wurde von einem orkanartigen Unwetter überschattet und wurde nicht in die Gesamtwertung einberechnet. Der Franzose [[Emanuel Magnien]] wurde von einem Absperrgitter getroffen, das eine [[Bö|Orkanbö]] auf die Straße geweht hatte und zog sich einen Bänderriss im Knie zu. Zudem musste das große Finale in Bonn um 11,5&nbsp;Kilometer verkürzt werden, da bei der Rennleitung eine Bombendrohung eingegangen war.
Jedoch stand die Wiederaufnahme der Rundfahrt unter keinem guten Stern. Auf der dritten Etappe stürzte Jan Ullrich, einer der Favoriten auf den Gesamtsieg bei der bevorstehenden [[Tour de France 1999|Tour de France]], schwer und musste aufgrund seiner Verletzungen die Rundfahrt beenden und auch die Frankreich-Rundfahrt absagen. Auf der sechsten Etappe verletzte sich der Weltcup-Gesamtsieger von 1997 und 1998 [[Michele Bartoli]] ebenfalls schwer bei einem Sturz. Das 29&nbsp;Kilometer lange [[Einzelzeitfahren]] wurde von einem orkanartigen Unwetter überschattet und wurde nicht in die Gesamtwertung einberechnet. Der Franzose [[Emanuel Magnien]] wurde von einem Absperrgitter getroffen, das eine [[Bö|Orkanbö]] auf die Straße geweht hatte und zog sich einen Bänderriss im Knie zu. Zudem musste das große Finale in Bonn um 11,5&nbsp;Kilometer verkürzt werden, da bei der Rennleitung eine Bombendrohung eingegangen war.


== Verlauf ==
== Verlauf ==
Der junge Franzose [[Jimmy Casper]] stahl [[T-Mobile Team|Telekom]]-Sprinter Erik Zabel bereits auf der ersten Etappe die Show. Zwar konnte sich Zabel am Ende der Rundfahrt das Trikot des Punktbesten sichern, doch auf der dritten, vierten und siebten Etappen musste er sich ebenfalls dem bis dahin unbekannten Franzosen geschlagen geben. Nur auf der sechsten Etappe ging Zabel aus dem Duell als Sieger hervor. Casper, der sich durch seinen Sieg auf der ersten Etappe das Führungstrikot gesichert hatte, musste dieses am Ende des zweiten Tagesabschnittes an Etappensieger [[Rolf Aldag]] abgeben. Als dieser auf der dritten Etappe in den Sturz um Ullrich verwickelt war und am Ende des Tages mit einem gebrochenen Ellenbogen das Rennen aufgeben musste, streifte sich [[Axel Merckx]] das Trikot über. Auf der fünften Etappe gab es erneut einen Führungswechsel. Diesmal war [[Jens Heppner]] der Glückliche, der Teil einer Spitzengruppe war aus der sich [[Andreas Kappes]] den Tagessieg sicherte. Auch aufgrund der Annullierung des [[Zeitfahren#Einzelzeitfahren|Einzelzeitfahren]]s sicherte sich Heppner den größten Erfolg seiner Karriere und bescherte dem Team Telekom doch noch einen versöhnlichen Abschluss.
Der junge Franzose [[Jimmy Casper]] stahl [[T-Mobile Team|Telekom]]-Sprinter Erik Zabel bereits auf der ersten Etappe die Show. Zwar konnte sich Zabel am Ende der Rundfahrt das Trikot des Punktbesten sichern, doch auf der dritten, vierten und siebten Etappen musste er sich ebenfalls dem bis dahin unbekannten Franzosen geschlagen geben. Nur auf der sechsten Etappe ging Zabel aus dem Duell als Sieger hervor. Casper, der sich durch seinen Sieg auf der ersten Etappe das Führungstrikot gesichert hatte, musste dieses am Ende des zweiten Tagesabschnittes an Etappensieger [[Rolf Aldag]] abgeben. Als dieser auf der dritten Etappe in den Sturz um Ullrich verwickelt war und am Ende des Tages mit einem gebrochenen Ellenbogen das Rennen aufgeben musste, streifte sich [[Axel Merckx]] das Trikot über. Auf der fünften Etappe gab es erneut einen Führungswechsel. Diesmal war [[Jens Heppner]] der Glückliche, der Teil einer Spitzengruppe war aus der sich [[Andreas Kappes]] den Tagessieg sicherte. Auch aufgrund der Annullierung des [[Einzelzeitfahren]]s sicherte sich Heppner den größten Erfolg seiner Karriere und bescherte dem Team Telekom doch noch einen versöhnlichen Abschluss.


== Etappen ==
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| 6. Etappe (a) || 2. Juni || Koblenz – [[Bensheim]] || 155,5 || [[Erik Zabel]] || Jens Heppner
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| 6. Etappe (b) || 2. Juni || [[Viernheim]] – Bensheim || 29 ([[Zeitfahren#Einzelzeitfahren|EZF]])* || [[Raivis Belohvoščiks]] || Jens Heppner
| 6. Etappe (b) || 2. Juni || [[Viernheim]] – Bensheim || 29 ([[Einzelzeitfahren|EZF]])* || [[Raivis Belohvoščiks]] || Jens Heppner
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| 7. Etappe || 3. Juni || [[Wiesbaden]] – [[Bonn]] || 155,5** || Jimmy Casper || Jens Heppner
| 7. Etappe || 3. Juni || [[Wiesbaden]] – [[Bonn]] || 155,5** || Jimmy Casper || Jens Heppner
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<nowiki/>*<nowiki/> <small>nicht gewertet wegen eines Orkans</small><br/>
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<nowiki/>**<nowiki/> <small>verkürzt auf 144 km wegen einer Bombendrohung in der Nähe der Zielankunft</small>
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== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 1. Januar 2021, 11:32 Uhr

Endstand nach der 7. Etappe
Sieger Jens Heppner 30:22:29 h
(40,422 km/h)
Zweiter Andreas Kappes + 1:36 min
Dritter Christian Wegmann + 1:44 min
Vierter Grischa Niermann + 1:48 min
Fünfter Michael Blaudzun + 1:51 min
Sechster Bart Voskamp + 1:52 min
Siebter Rolf Huser gl. Zeit
Achter Geert Van Bondt gl. Zeit
Neunter Bert Grabsch gl. Zeit
Zehnter Steve Vermaut gl. Zeit
Sprintwertung Erik Zabel 130 P.
Zweiter Jimmy Casper 101 P.
Dritter Olaf Pollack 54 P.
Bergwertung Jens Heppner 30 P.
Zweiter Paolo Lanfranchi 22 P.
Dritter Bert Dietz 16 P.

Die 1. Deutschland Tour wurde vom 28. Mai bis 3. Juni 1999 ausgetragen. Es war die erste Landesrundfahrt nach einer Unterbrechung von 17 Jahren. Sie führte von Berlin über 1.268,6 Kilometer nach Bonn. Durch verschiedene Umstände verkürzte sich die eigentlich zurückgelegte Distanz auf 1.227,8 Kilometer. Die Rundfahrt wurde, wie bereits 1979, durch die Erfolge deutscher Radsportler, allen voran Jan Ullrich und Erik Zabel, wieder ins Leben gerufen. Auch durch das Interesse des TV-Senders Sat.1, der sämtliche Etappen live übertrug, startete die Tour mit einem Etat von 6,5 Millionen DM.

Mit der zeitlichen Lage der Rundfahrt im Mai und Juni bot sie eine Vorbereitung für die im Juli bevorstehende Tour de France, musste jedoch mit dem gleichzeitig ausgetragenen Giro d’Italia konkurrieren.

Der Gesamtführende wurde mit einem weißen Trikot prämiert, während der Führende der Sprintwertung ein gelb-schwarzes und der Leader der Bergwertung ein rotes Trikot trugen.

Jedoch stand die Wiederaufnahme der Rundfahrt unter keinem guten Stern. Auf der dritten Etappe stürzte Jan Ullrich, einer der Favoriten auf den Gesamtsieg bei der bevorstehenden Tour de France, schwer und musste aufgrund seiner Verletzungen die Rundfahrt beenden und auch die Frankreich-Rundfahrt absagen. Auf der sechsten Etappe verletzte sich der Weltcup-Gesamtsieger von 1997 und 1998 Michele Bartoli ebenfalls schwer bei einem Sturz. Das 29 Kilometer lange Einzelzeitfahren wurde von einem orkanartigen Unwetter überschattet und wurde nicht in die Gesamtwertung einberechnet. Der Franzose Emanuel Magnien wurde von einem Absperrgitter getroffen, das eine Orkanbö auf die Straße geweht hatte und zog sich einen Bänderriss im Knie zu. Zudem musste das große Finale in Bonn um 11,5 Kilometer verkürzt werden, da bei der Rennleitung eine Bombendrohung eingegangen war.

Der junge Franzose Jimmy Casper stahl Telekom-Sprinter Erik Zabel bereits auf der ersten Etappe die Show. Zwar konnte sich Zabel am Ende der Rundfahrt das Trikot des Punktbesten sichern, doch auf der dritten, vierten und siebten Etappen musste er sich ebenfalls dem bis dahin unbekannten Franzosen geschlagen geben. Nur auf der sechsten Etappe ging Zabel aus dem Duell als Sieger hervor. Casper, der sich durch seinen Sieg auf der ersten Etappe das Führungstrikot gesichert hatte, musste dieses am Ende des zweiten Tagesabschnittes an Etappensieger Rolf Aldag abgeben. Als dieser auf der dritten Etappe in den Sturz um Ullrich verwickelt war und am Ende des Tages mit einem gebrochenen Ellenbogen das Rennen aufgeben musste, streifte sich Axel Merckx das Trikot über. Auf der fünften Etappe gab es erneut einen Führungswechsel. Diesmal war Jens Heppner der Glückliche, der Teil einer Spitzengruppe war aus der sich Andreas Kappes den Tagessieg sicherte. Auch aufgrund der Annullierung des Einzelzeitfahrens sicherte sich Heppner den größten Erfolg seiner Karriere und bescherte dem Team Telekom doch noch einen versöhnlichen Abschluss.

Etappen Tag Start – Ziel km Etappensieger Gesamterster
1. Etappe 28. Mai BerlinLeipzig 168,3 Jimmy Casper Jimmy Casper
2. Etappe 29. Mai EislebenGoslar 214,3 Rolf Aldag Rolf Aldag
3. Etappe 30. Mai Goslar – Bielefeld 172,8 Jimmy Casper Rolf Aldag
4. Etappe 31. Mai Bielefeld – Dortmund 174,5 Jimmy Casper Axel Merckx
5. Etappe 1. Juni Dortmund – Koblenz 198,4 Andreas Kappes Jens Heppner
6. Etappe (a) 2. Juni Koblenz – Bensheim 155,5 Erik Zabel Jens Heppner
6. Etappe (b) 2. Juni Viernheim – Bensheim 29 (EZF)* Raivis Belohvoščiks Jens Heppner
7. Etappe 3. Juni WiesbadenBonn 155,5** Jimmy Casper Jens Heppner

* nicht gewertet wegen eines Orkans
** verkürzt auf 144 km wegen einer Bombendrohung in der Nähe der Zielankunft