„Fritz Oellers“ – Versionsunterschied

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== Partei ==
== Partei ==
Oellers begründete 1945 die [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]] in [[Halle (Saale)|Halle]] mit. Nach seiner Flucht in den Westen wurde er Mitglied der [[Freie Demokratische Partei|FDP]], wo er mit [[August-Martin Euler]] in Hessen, [[Friedrich Middelhauve]] in Nordrhein-Westfalen und [[Artur Stegner]] in Niedersachsen den äußersten rechten Parteiflügel bildete.<ref>Vgl. Marco Kirchhof: ''Die Bedeutung des Liberalismus bei der Wiederbegründung des deutschen Parteiensystems von 1945 bis 1953 (Bundesrepublik Deutschland und Deutsche Demokratische Republik)'' (Diplomarbeit, Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Potsdam 2006, S. 73 f.</ref> Vom 29. April 1947, als er den linksliberalen [[Peter Christel Asmussen]] ablöste, bis 1951 war er [[FDP Schleswig-Holstein|Landesvorsitzender der FDP]] in [[Schleswig-Holstein]]. Am 12. Dezember 1948 wurde er in [[Heppenheim (Bergstraße)|Heppenheim]] in den ersten [[FDP-Bundesvorstand|Bundesvorstand der FDP]] gewählt, scheiterte jedoch bei der Neuwahl des Vorstandes auf dem ersten ordentlichen Bundesparteitag im Juni 1949 in [[Bremen]]. Politisch sprach er sich schon früh – unter anderem auf dem [[FDP-Bundesparteitag 1949|Bremer Parteitag 1949]] – für die Wiederbewaffnung aus, zu einem Zeitpunkt, als ein deutscher Wehrbeitrag auch in der FDP noch nicht mehrheitsfähig war. Ein Jahr später, auf dem [[FDP-Bundesparteitag 1950|Bundesparteitag am 29./30. April 1950]], gelang ihm dann die Rückkehr in den engeren Bundesvorstand, dem er bis 1951 und dann erneut von 1970 bis 1972 angehörte. Von 1969 bis 1977 war er Mitglied des [[Liste der Gremienmitglieder der Friedrich-Naumann-Stiftung#Beirat|Beirats]] der [[Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit|Friedrich-Naumann-Stiftung]].
Oellers begründete 1945 die [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]] in [[Halle (Saale)|Halle]] mit. Nach seiner Flucht in den Westen wurde er Mitglied der [[Freie Demokratische Partei|FDP]], wo er mit [[August-Martin Euler]] in Hessen, [[Friedrich Middelhauve]] in Nordrhein-Westfalen und [[Artur Stegner]] in Niedersachsen den äußersten rechten Parteiflügel bildete.<ref>Vgl. Marco Kirchhof: ''Die Bedeutung des Liberalismus bei der Wiederbegründung des deutschen Parteiensystems von 1945 bis 1953 (Bundesrepublik Deutschland und Deutsche Demokratische Republik)'' (Diplomarbeit, Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Potsdam 2006, S. 73 f.</ref> Vom 29. April 1947, als er den linksliberalen [[Peter Christel Asmussen]] ablöste, bis 1951 war er [[FDP Schleswig-Holstein|Landesvorsitzender der FDP]] in [[Schleswig-Holstein]]. Am 12. Dezember 1948 wurde er in [[Heppenheim (Bergstraße)|Heppenheim]] in den ersten [[FDP-Bundesvorstand|Bundesvorstand der FDP]] gewählt, scheiterte jedoch bei der Neuwahl des Vorstandes auf dem ersten ordentlichen Bundesparteitag im Juni 1949 in [[Bremen]]. Politisch sprach er sich schon früh – unter anderem auf dem [[FDP-Bundesparteitag 1949|Bremer Parteitag 1949]] – für die Wiederbewaffnung aus, zu einem Zeitpunkt, als ein deutscher Wehrbeitrag auch in der FDP noch nicht mehrheitsfähig war. Ein Jahr später, auf dem [[FDP-Bundesparteitag 1950|Bundesparteitag am 29./30. April 1950]], gelang ihm dann die Rückkehr in den engeren Bundesvorstand, dem er bis 1951 und dann erneut von 1970 bis 1972 angehörte. Von 1969 bis 1977 war er Mitglied des Beirats der [[Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit|Friedrich-Naumann-Stiftung]].


== Abgeordneter ==
== Abgeordneter ==

Aktuelle Version vom 24. April 2022, 07:19 Uhr

Fritz Oellers

Fritz Oellers (* 25. Juli 1903 in Düsseldorf; † 4. Dezember 1977 in Straßlach, Oberbayern) war ein deutscher Diplomat und Politiker der FDP.

Oellers studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften und ließ sich anschließend als Rechtsanwalt mit dem Arbeitsschwerpunkt Versicherungsrecht im heutigen Sachsen-Anhalt nieder. Von 1933 bis 1945 war er ohne Unterbrechung Vorstandsmitglied in dem Versicherungsbereich „Deutsche Anwalt- und Notar-Versicherung“ (DANV) der Hamburg-Mannheimer Versicherung. Zur gleichen Zeit zwang die Versicherungsgesellschaft ihre jüdischen Aufsichtsratsmitglieder, darunter Erich Warburg aus der bekannten Hamburger Bankiersfamilie und den Politiker Erich Koch-Weser, zum Rücktritt.[1]

Fritz Oellers (1956)

1946 floh Oellers vor Repressalien der sowjetischen Besatzungsmacht nach Schleswig-Holstein, wo er erneut als Rechtsanwalt tätig war. Er war von 1951 bis 1956 deutscher Botschafter in Brasilien und anschließend bis 1959 in der Türkei. 1959 wurde er in den vorläufigen Ruhestand versetzt.[2]

Oellers war seit 1922 Mitglied des Corps Teutonia Halle, das 1949 im Corps Saxonia Frankfurt am Main aufging.[3]

Oellers begründete 1945 die LDPD in Halle mit. Nach seiner Flucht in den Westen wurde er Mitglied der FDP, wo er mit August-Martin Euler in Hessen, Friedrich Middelhauve in Nordrhein-Westfalen und Artur Stegner in Niedersachsen den äußersten rechten Parteiflügel bildete.[4] Vom 29. April 1947, als er den linksliberalen Peter Christel Asmussen ablöste, bis 1951 war er Landesvorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein. Am 12. Dezember 1948 wurde er in Heppenheim in den ersten Bundesvorstand der FDP gewählt, scheiterte jedoch bei der Neuwahl des Vorstandes auf dem ersten ordentlichen Bundesparteitag im Juni 1949 in Bremen. Politisch sprach er sich schon früh – unter anderem auf dem Bremer Parteitag 1949 – für die Wiederbewaffnung aus, zu einem Zeitpunkt, als ein deutscher Wehrbeitrag auch in der FDP noch nicht mehrheitsfähig war. Ein Jahr später, auf dem Bundesparteitag am 29./30. April 1950, gelang ihm dann die Rückkehr in den engeren Bundesvorstand, dem er bis 1951 und dann erneut von 1970 bis 1972 angehörte. Von 1969 bis 1977 war er Mitglied des Beirats der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Oellers war 1948/49 Mitglied des Wirtschaftsrates der Bizone. Er gehörte dem Deutschen Bundestag in dessen erster Legislaturperiode von 1949 bis zum 5. Juni 1951 an. Noch am 10. Januar 1951 wurde er zum Beisitzer im Fraktionsvorstand gewählt. Oellers legte sein Mandat nieder, um Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Brasilien zu werden. Mit Euler, Middelhauve und Stegner sprach er sich für eine Fraktionsgemeinschaft mit der Deutschen Partei im Bundestag aus, konnte sich jedoch nicht durchsetzen.

Einzelnachweise

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  1. Ingo Böhle: „Juden können nicht Mitglieder der Kasse sein“: Versicherungswirtschaft und die jüdischen Versicherten im Nationalsozialismus am Beispiel Hamburg. Hrsg.: Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Lütcke & Wulff, Hamburg 2003, ISBN 978-3-929728-72-9 (hamburg.de [PDF; abgerufen am 27. September 2021]).
  2. B 136/6170
  3. Kösener Corpslisten, 1960, 37/347, 29/135.
  4. Vgl. Marco Kirchhof: Die Bedeutung des Liberalismus bei der Wiederbegründung des deutschen Parteiensystems von 1945 bis 1953 (Bundesrepublik Deutschland und Deutsche Demokratische Republik) (Diplomarbeit, Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Potsdam 2006, S. 73 f.