„Gundersweiler“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
→Geschichte: ergänzt |
Dk1909 (Diskussion | Beiträge) K Klammern korrigiert |
||
Zeile 26: | Zeile 26: | ||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als ''novale Guntharii, stammt von 891.<ref>[[Wolfgang Haubrichs]]: ''Winnweiler und Umgebung im Jahre 891.'' In: Werner Rasche: ''Ortsgeschichte von Winnweiler mit Alsenbrück-Langmeil, Hochstein und Potzbach.'' Winnweiler 1991, S. 57 ff.</ref> |
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als ''novale Guntharii'', stammt von 891.<ref>[[Wolfgang Haubrichs]]: ''Winnweiler und Umgebung im Jahre 891.'' In: Werner Rasche: ''Ortsgeschichte von Winnweiler mit Alsenbrück-Langmeil, Hochstein und Potzbach.'' Winnweiler 1991, S. 57 ff.</ref> Der Name leitet sich von einem der ersten Siedler, ''Gunthari'', ab. In einer Urkunde aus dem Jahre 1290 wird erstmals ''Guntzwilre'' erwähnt. 1355 wurde Gundersweiler ein [[Kurpfalz|kurpfälzisches]] Lehnsdorf und kam 1515 zum kurpfälzischen Unteramt [[Rockenhausen]]. Auch das [[Abtei Otterberg|Kloster Otterberg]] war im Ort begütert.<ref>[[Jürgen Keddigkeit]], [[Michael Werling]], Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: ''Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg''. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): ''Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden'', Band 3: ''M–R''. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).</ref> |
||
Im 17. Jahrhundert litt die Gegend erheblich unter [[Raubritter]]n, wie dem berüchtigten Waldemar von Odenbach, so dass die Straße durch das Moschelbachtal von bewaffneten [[Ritter]]n bewacht werden musste. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Gundersweiler wie alle Dörfer der Gegend fast vollständig zerstört. |
Im 17. Jahrhundert litt die Gegend erheblich unter [[Raubritter]]n, wie dem berüchtigten Waldemar von Odenbach, so dass die Straße durch das Moschelbachtal von bewaffneten [[Ritter]]n bewacht werden musste. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Gundersweiler wie alle Dörfer der Gegend fast vollständig zerstört. |
Version vom 7. Mai 2022, 11:02 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 36′ N, 7° 47′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Nordpfälzer Land | |
Höhe: | 231 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,44 km2 | |
Einwohner: | 516 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67724 | |
Vorwahl: | 06361 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 028 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bezirksamtsstraße 7 67806 Rockenhausen | |
Website: | www.nordpfälzerland.de | |
Ortsbürgermeister: | Helmut Klein | |
Lage der Ortsgemeinde Gundersweiler im Donnersbergkreis | ||
Gundersweiler ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land an.
Geographische Lage
Gundersweiler liegt im Tal des Moschelbachs im Nordpfälzer Bergland südwestlich des Donnersbergs zwischen Kaiserslautern und Bad Kreuznach.
Zu Gundersweiler gehören auch die Wohnplätze Erlenhof und Messersbacherhof.[2]
Geschichte
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als novale Guntharii, stammt von 891.[3] Der Name leitet sich von einem der ersten Siedler, Gunthari, ab. In einer Urkunde aus dem Jahre 1290 wird erstmals Guntzwilre erwähnt. 1355 wurde Gundersweiler ein kurpfälzisches Lehnsdorf und kam 1515 zum kurpfälzischen Unteramt Rockenhausen. Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[4]
Im 17. Jahrhundert litt die Gegend erheblich unter Raubrittern, wie dem berüchtigten Waldemar von Odenbach, so dass die Straße durch das Moschelbachtal von bewaffneten Rittern bewacht werden musste. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Gundersweiler wie alle Dörfer der Gegend fast vollständig zerstört.
Nach der Französischen Revolution wurde der Ort in das französische Département Donnersberg eingegliedert. Infolge des Wiener Kongresses war er von 1816 bis 1945 bayerisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Gundersweiler Teil der französischen Besatzungszone und wurde in das 1946 neu gebildete Land Rheinland-Pfalz eingegliedert.
Religion
Die Bevölkerung von Gundersweiler ist überwiegend protestantisch. Für den Gottesdienst steht ihr die 1727 erbaute Saalkirche im spätbarocken Stil zur Verfügung. Das Gotteshaus wurde 2000 unter Denkmalschutz gestellt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Gundersweiler besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist Helmut Klein. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 94,97 % erneut in seinem Amt bestätigt.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Sandsteinquaderbau, klassizistische und barocke Motive, bezeichnet 1911, Architekt H. Stier
- Protestantische Pfarrkirche, kleiner spätbarocker Saalbau, bezeichnet 1727
- Protestantisches Pfarrhaus; klassizistischer Walmdachbau, bezeichnet 1824, Torpfeiler bezeichnet 1826, Pfarrgarten
- Hakenhof; barockes Wohnhaus, teilweise Fachwerk, bezeichnet 1731, Viehstall, teilweise Fachwerk, Scheune und Ställe 19. Jahrhundert
- repräsentatives Eckwohnhaus, Sandsteinquaderbau, bezeichnet 1905, Architekt H. Stier, Stall mit Speichergeschoss
- Messersbacherhof: spätbarockes Doppelwohnhaus, wohl drittes Viertel des 18. Jahrhunderts
- Messersbacherhof: streuhofartige Hofanlage; Wohnhaus, teilweise Fachwerk (teilweise verputzt), wohl erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, Wirtschaftsgebäude 19. Jahrhundert; Bruchsteinscheune, teilweise Fachwerk, bezeichnet 1778, Backhaus, Scheune bezeichnet 1835[7]
- siehe auch Liste der Kulturdenkmäler in Gundersweiler
-
Sandsteinquaderbau
-
Protestantische Pfarrkirche
-
Protestantisches Pfarrhaus
-
Hakenhof
-
repräsentatives Eckwohnhaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Gundersweiler verfügt über einen eigenen Kindergarten. Der Schulbesuch muss in den umliegenden Orten stattfinden.
Literatur
- Alexander Thon: Gundersweiler. In: Jürgen Keddigkeit (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon (= Beiträge zur pfälzischen Geschichte. Band 12/2). Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2002, ISBN 3-927754-48-X, S. 242 f.
Weblinks
- Ortsgemeinde Gundersweiler auf den Seiten der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land
- Ortsporträt über Gundersweiler ( vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) bei SWR Fernsehen
- Literatur über Gundersweiler in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 138 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Wolfgang Haubrichs: Winnweiler und Umgebung im Jahre 891. In: Werner Rasche: Ortsgeschichte von Winnweiler mit Alsenbrück-Langmeil, Hochstein und Potzbach. Winnweiler 1991, S. 57 ff.
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Gundersweiler. Abgerufen am 25. August 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 25. August 2019 (siehe Nordpfälzer Land, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile).
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Donnersbergkreis. ( vom 14. Januar 2024 im Internet Archive) Mainz 2018 [Version 2024 liegt vor.], S. 21 (PDF; 5,3 MB).