„Ku’dorf (Diskothek)“ – Versionsunterschied
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Die 2000 m² große Diskothek bestand aus vier Tanzflächen und 18 kleinen Kneipen bzw. Sektionen, die verschiedene Themenwelten wie bayerische Wirtshäuser, Dschungelhöhlen oder Partykeller in der Provinz darstellten. Weiter gab es einen Brunnenplatz, einen [[Jazzclub]] und eine [[Weinstube]] mit Livemusik. Der "Jo 15" genannte Gesamtkomplex, der neben dem Ku’dorf später auch Ableger wie den Club ''Maxxim'' und die Bar Nicos umfasste, wurde von 200 Mitarbeitern bewirtschaftet und zog an fünf Tagen der Woche zwischen 6.000 und 10.000 Gäste, davon viele Touristen, an.<ref name="berliner_zeitung_20110504">{{Internetquelle |autor=Anne Lena Mösken |url=https://www.berliner-zeitung.de/vor-der-wende-war-der-kudamm-das-zentrum-des-nachtlebens-heute-gehen-dort-jugendliche-und-touristen-aus-zahnspangen-im-schwarzlicht-li.70046 |titel=Vor der Wende war der Kudamm das Zentrum des Nachtlebens. Heute gehen dort Jugendliche und Touristen aus: Zahnspangen im Schwarzlicht |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2011-05-04 |abruf=2022-06-14}}</ref> |
Die 2000 m² große Diskothek bestand aus vier Tanzflächen und 18 kleinen Kneipen bzw. Sektionen, die verschiedene Themenwelten wie bayerische Wirtshäuser, Dschungelhöhlen oder Partykeller in der Provinz darstellten. Weiter gab es einen Brunnenplatz, einen [[Jazzclub]] und eine [[Weinstube]] mit Livemusik. Der "Jo 15" genannte Gesamtkomplex, der neben dem Ku’dorf später auch Ableger wie den Club ''Maxxim'' und die Bar Nicos umfasste, wurde von 200 Mitarbeitern bewirtschaftet und zog an fünf Tagen der Woche zwischen 6.000 und 10.000 Gäste, davon viele Touristen, an.<ref name="berliner_zeitung_20110504">{{Internetquelle |autor=Anne Lena Mösken |url=https://www.berliner-zeitung.de/vor-der-wende-war-der-kudamm-das-zentrum-des-nachtlebens-heute-gehen-dort-jugendliche-und-touristen-aus-zahnspangen-im-schwarzlicht-li.70046 |titel=Vor der Wende war der Kudamm das Zentrum des Nachtlebens. Heute gehen dort Jugendliche und Touristen aus: Zahnspangen im Schwarzlicht |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2011-05-04 |abruf=2022-06-14}}</ref> |
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Zum vom Ku’dorf verfolgten Konzept der [[Erlebnisgastronomie]] gehörte, dass in der Diskothek nach Mitternacht ausgefallene Bühnenshows mit [[Striptease]]-Tänzerinnen dargeboten wurden. Zum Unterhaltungsprogramm gehörten auch Liveauftritte von [[Unterhaltungskünstler]]n wie [[Mickie Krause]], sowie [[Go-go-Tänzer|Go-go-Girls]] und verkleidete [[Animateur|Animateure]].<ref name="berliner_zeitung_20110504"/><ref name="taz_20170107">{{Internetquelle |autor=Leonie Schlick |url=https://taz.de/taz-Serie-Verschwindende-Dinge-8/!5370555/ |titel=Die Masse will nicht mehr |werk=[[Die Tageszeitung]] |datum=2017-01-07 |abruf=2022-06-14}}</ref> |
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⚫ | Neben skandalträchtigen Striptease-Shows und [[Schlägerei]]en brachten auch Alkoholexzesse die Diskothek wiederholt in die Schlagzeilen. Um dem übermäßigem Alkoholkonsum der meist jugendlichen Gäste entgegenzuwirken, bekamen minderjährige Gäste am Einlass farbige Armbänder, womit sichergestellt werden sollte, dass Ihnen keine hochprozentigen Alkoholika ausgehändigt wurden. Bekannt war das Q-Dorf auch für die sogenannte "Promille-Polizei", junge Frauen in Dienstuniform, welche mit einem [[Atemalkoholbestimmung|Alkoholtestgerät]] gegen Gebühr den Alkoholspiegel der Gäste bestimmten.<ref name="tagesspiegel_20131404">{{Internetquelle |autor=Cay Dobberke |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/komasaufen-in-berlin-wie-die-diskothek-q-dorf-darum-kaempft-sicher-fuer-die-jugend-zu-sein/8064518.html |titel=Komasaufen in Berlin: Wie die Diskothek Q-Dorf darum kämpft, sicher für die Jugend zu sein |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2013-04-14 |abruf=2022-06-13}}</ref><ref name="bz">{{Internetquelle |url=https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/b-z-checkt-die-ferkel-im-q-dorf |titel=Disco-Nacht: B.Z. checkt die Ferkel im Q-Dorf |werk=[[B.Z.]] |abruf=2022-06-13}}</ref><ref name="berliner_zeitung_20110504"/> |
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Im Jahr 2012 wurde der Nachtclub in ''Q-Berlin'' umbenannt, wodurch man sich einen Verjüngungseffekt erhoffte. Diese letzte Umbenennung konnte sich jedoch nicht durchsetzen, von vielen Gästen wurde die Diskothek weiterhin "das Dorf" genannt.<ref name="zitty_06102014">{{Internetquelle |autor=Lydia Brakebusch |url=https://www.zitty.de/das-q-dorf-in-berlin-trotzt-dem-sterben-der-grossraumdiskotheken/ |titel=Hurra, wir leben noch! Das Q-Dorf in Berlin trotzt dem Sterben der Großraumdiskotheken |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161105015304/http://www.zitty.de/das-q-dorf-in-berlin-trotzt-dem-sterben-der-grossraumdiskotheken/ |archiv-datum=2016-11-05 |zugriff=2020-07-22 |datum=2014-10-06 |werk=[[Zitty]]}}</ref> |
Im Jahr 2012 wurde der Nachtclub in ''Q-Berlin'' umbenannt, wodurch man sich einen Verjüngungseffekt erhoffte. Diese letzte Umbenennung konnte sich jedoch nicht durchsetzen, von vielen Gästen wurde die Diskothek weiterhin "das Dorf" genannt.<ref name="zitty_06102014">{{Internetquelle |autor=Lydia Brakebusch |url=https://www.zitty.de/das-q-dorf-in-berlin-trotzt-dem-sterben-der-grossraumdiskotheken/ |titel=Hurra, wir leben noch! Das Q-Dorf in Berlin trotzt dem Sterben der Großraumdiskotheken |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161105015304/http://www.zitty.de/das-q-dorf-in-berlin-trotzt-dem-sterben-der-grossraumdiskotheken/ |archiv-datum=2016-11-05 |zugriff=2020-07-22 |datum=2014-10-06 |werk=[[Zitty]]}}</ref> |
Version vom 14. Juni 2022, 15:32 Uhr
Das Q-Berlin (vormals: Q-Dorf oder auch Ku’dorf) war eine Großraumdiskothek und über Jahrzehnte hinweg die größte und älteste Diskothek in Berlin.[1]
Der ursprüngliche Name Ku’dorf leitet sich von dem nahegelegenen Kurfürstendamm (umgangssprachlich: Ku’damm) ab. Die Diskothek befand sich in der Joachimsthaler Straße 15 im Ortsteil Charlottenburg.
Geschichte und Veranstaltungsort
Das Ku’dorf wurde am 27. November 1975 als Deutschlands erstes „Bierdorf“ gegründet. Nach Maueröffnung war der im ehemaligen West-Berlin etablierte Club vor neue Erwartungen des Publikums gestellt. So entwickelte sich aus dem Bierdorf schnell eine „Erlebnis-Diskothek“. Anders als zahlreiche andere Clubs in der City West schaffte es das Ku’dorf, durch kontinuierliche Anpassungen eine feste Größe im Berliner Nachtleben zu bleiben.
Die 2000 m² große Diskothek bestand aus vier Tanzflächen und 18 kleinen Kneipen bzw. Sektionen, die verschiedene Themenwelten wie bayerische Wirtshäuser, Dschungelhöhlen oder Partykeller in der Provinz darstellten. Weiter gab es einen Brunnenplatz, einen Jazzclub und eine Weinstube mit Livemusik. Der "Jo 15" genannte Gesamtkomplex, der neben dem Ku’dorf später auch Ableger wie den Club Maxxim und die Bar Nicos umfasste, wurde von 200 Mitarbeitern bewirtschaftet und zog an fünf Tagen der Woche zwischen 6.000 und 10.000 Gäste, davon viele Touristen, an.[2]
Zum vom Ku’dorf verfolgten Konzept der Erlebnisgastronomie gehörte, dass in der Diskothek nach Mitternacht ausgefallene Bühnenshows mit Striptease-Tänzerinnen dargeboten wurden. Zum Unterhaltungsprogramm gehörten auch Liveauftritte von Unterhaltungskünstlern wie Mickie Krause, sowie Go-go-Girls und verkleidete Animateure.[2][3]
Neben skandalträchtigen Striptease-Shows und Schlägereien brachten auch Alkoholexzesse die Diskothek wiederholt in die Schlagzeilen. Um dem übermäßigem Alkoholkonsum der meist jugendlichen Gäste entgegenzuwirken, bekamen minderjährige Gäste am Einlass farbige Armbänder, womit sichergestellt werden sollte, dass Ihnen keine hochprozentigen Alkoholika ausgehändigt wurden. Bekannt war das Q-Dorf auch für die sogenannte "Promille-Polizei", junge Frauen in Dienstuniform, welche mit einem Alkoholtestgerät gegen Gebühr den Alkoholspiegel der Gäste bestimmten.[4][5][2]
Im Jahr 2012 wurde der Nachtclub in Q-Berlin umbenannt, wodurch man sich einen Verjüngungseffekt erhoffte. Diese letzte Umbenennung konnte sich jedoch nicht durchsetzen, von vielen Gästen wurde die Diskothek weiterhin "das Dorf" genannt.[6]
Ende 2015 schloss das Q-Dorf, in einem Teil der Räumlichkeiten wird seitdem der Ableger Maxxim Club Berlin bewirtschaftet.
Weblinks
- Das Q-Dorf in Berlin trotzt dem Sterben der Großraumdiskotheken. In: Zitty, 6. Oktober 2014 ( vom 5. November 2016 im Internet Archive)
- Rundgang durchs Q-Dorf (2009) auf YouTube
Einzelnachweise
- ↑ Discothek Q-Dorf in Berlin. In: BerlinStadtService. Abgerufen am 13. Juni 2022.
- ↑ a b c Anne Lena Mösken: Vor der Wende war der Kudamm das Zentrum des Nachtlebens. Heute gehen dort Jugendliche und Touristen aus: Zahnspangen im Schwarzlicht. In: Berliner Zeitung. 4. Mai 2011, abgerufen am 14. Juni 2022.
- ↑ Leonie Schlick: Die Masse will nicht mehr. In: Die Tageszeitung. 7. Januar 2017, abgerufen am 14. Juni 2022.
- ↑ Cay Dobberke: Komasaufen in Berlin: Wie die Diskothek Q-Dorf darum kämpft, sicher für die Jugend zu sein. In: Der Tagesspiegel. 14. April 2013, abgerufen am 13. Juni 2022.
- ↑ Disco-Nacht: B.Z. checkt die Ferkel im Q-Dorf. In: B.Z. Abgerufen am 13. Juni 2022.
- ↑ Lydia Brakebusch: Hurra, wir leben noch! Das Q-Dorf in Berlin trotzt dem Sterben der Großraumdiskotheken. In: Zitty. 6. Oktober 2014, archiviert vom am 5. November 2016; abgerufen am 22. Juli 2020.
Koordinaten: 52° 30′ 7,2″ N, 13° 19′ 50,9″ O