„Imogen Holst“ – Versionsunterschied

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Aus Beschreibungen von Imogen als Kleinkind geht hervor, dass sie blaue Augen, blondes Haar, ein ovales Gesicht, das an das ihres Vaters erinnerte, und eine ziemlich markante Nase hatte, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte.<ref name=":0" /> Im Jahr 1912, im Alter von fünf Jahren, kam sie in die Kindergartenklasse des Fröbel-Instituts und blieb fünf Jahre lang an der Schule. Die Sommer verbrachte sie oft in dem von den Holsts gemieteten Landhaus in [[Thaxted]] in [[Essex]], wo Gustav Holst 1916 ein jährliches Pfingstfest ins Leben rief.<ref name=":0" />
Aus Beschreibungen von Imogen als Kleinkind geht hervor, dass sie blaue Augen, blondes Haar, ein ovales Gesicht, das an das ihres Vaters erinnerte, und eine ziemlich markante Nase hatte, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte.<ref name=":0" /> Im Jahr 1912, im Alter von fünf Jahren, kam sie in die Kindergartenklasse des Fröbel-Instituts und blieb fünf Jahre lang an der Schule. Die Sommer verbrachte sie oft in dem von den Holsts gemieteten Landhaus in [[Thaxted]] in [[Essex]], wo Gustav Holst 1916 ein jährliches Pfingstfest ins Leben rief.<ref name=":0" />


1917 ging Imogen auf das Internat Eothen, eine kleine Privatschule für Mädchen in Caterham, wo Jane Joseph, Gustavs Starschülerin von der SPGS, Musik unterrichtete.<ref>{{Literatur |Autor=Alan Gibbs |Titel=Holst Among Friends |Band=Chapter II: Jane Jospeh |Verlag=Thames Publishing |Ort=London |Datum=2000 |Sprache=en |Seiten=29-30}}</ref> Ein Brief nach Hause, datiert vom 17. Juli 1917, berichtet von "compertishions [sic], and ripping prizes, and strawberries and cream for tea"<ref name=":0" /> An der Schule lernte Imogen Klavier bei Eleanor Shuttleworth, Geige bei André Mangeot (beschrieben als "topping") und Theorie bei Jane Joseph ("ripping"). Unter Josephs Anleitung schuf Imogen ihre ersten Kompositionen - zwei Instrumentalstücke und vier Weihnachtslieder -, die sie als Ops. 1, 2 und 3.<ref name=":0" /><ref>{{Literatur |Autor=Tinker, Christopher; Strode, Rosamund |Titel=Imogen Holst: A Life in Music |Verlag=The Boydell Press |Ort=Woodbridge, Suffolk |Datum=2010 |ISBN=978-1-84383-599-8 |Seiten=451}}</ref> Im Sommersemester 1920 komponierte und choreographierte sie einen "Tanz der Nymphen und Hirten", der am 9. Juli unter ihrer Leitung in der Schule aufgeführt wurde.<ref name=":0" />
1917 ging Imogen auf das Internat Eothen, eine kleine Privatschule für Mädchen in Caterham, wo Jane Joseph, Gustavs Starschülerin von der SPGS, Musik unterrichtete.<ref>{{Literatur |Autor=Alan Gibbs |Titel=Holst Among Friends |Band=Chapter II: Jane Joseph |Verlag=Thames Publishing |Ort=London |Datum=2000 |Sprache=en |Seiten=29-30}}</ref> Ein Brief nach Hause, datiert vom 17. Juli 1917, berichtet von "compertishions [sic], and ripping prizes, and strawberries and cream for tea"<ref name=":0" /> An der Schule lernte Imogen Klavier bei Eleanor Shuttleworth, Geige bei André Mangeot (beschrieben als "topping") und Theorie bei Jane Joseph ("ripping"). Unter Josephs Anleitung schuf Imogen ihre ersten Kompositionen - zwei Instrumentalstücke und vier Weihnachtslieder -, die sie als Ops. 1, 2 und 3.<ref name=":0" /><ref>{{Literatur |Autor=Tinker, Christopher; Strode, Rosamund |Titel=Imogen Holst: A Life in Music |Verlag=The Boydell Press |Ort=Woodbridge, Suffolk |Datum=2010 |ISBN=978-1-84383-599-8 |Seiten=451}}</ref> Im Sommersemester 1920 komponierte und choreographierte sie einen "Tanz der Nymphen und Hirten", der am 9. Juli unter ihrer Leitung in der Schule aufgeführt wurde.<ref name=":0" />


Imogen verließ Eothen im Dezember 1920 in der Hoffnung, bei Ruby Ginner an der Ginner-Mawer School of Dance and Drama zu studieren, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt, obwohl es offenbar keine nennenswerten medizinischen Probleme gab. Sie lernte daraufhin zu Hause bei einer Gouvernante, während sie darauf wartete, im Herbst an der St Paul's Girls School aufgenommen zu werden. Zu Pfingsten 1921 nahm sie als Tänzerin an der Inszenierung von [[Henry Purcell|Purcells]] [[Semi-Oper]] von 1690, Masque of Dioclesian, teil, die auf dem Gelände der St. Paul's School aufgeführt und eine Woche später im Hyde Park wiederholt wurde.<ref name=":0" />
Imogen verließ Eothen im Dezember 1920 in der Hoffnung, bei Ruby Ginner an der Ginner-Mawer School of Dance and Drama zu studieren, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt, obwohl es offenbar keine nennenswerten medizinischen Probleme gab. Sie lernte daraufhin zu Hause bei einer Gouvernante, während sie darauf wartete, im Herbst an der St Paul's Girls School aufgenommen zu werden. Zu Pfingsten 1921 nahm sie als Tänzerin an der Inszenierung von [[Henry Purcell|Purcells]] [[Semi-Oper]] von 1690, Masque of Dioclesian, teil, die auf dem Gelände der St. Paul's School aufgeführt und eine Woche später im Hyde Park wiederholt wurde.<ref name=":0" />
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Imogen Holst war eine Teilzeitkomponistin, die in ihrem umfangreichen musikalischen Schaffen nur sporadisch produktiv war. In ihren frühen Jahren gehörte sie zu einer Gruppe junger britischer Komponistinnen - Elizabeth Maconchy und Elisabeth Lutyens waren andere -, deren Musik regelmäßig aufgeführt und gesendet wurde. Einem späteren Kritiker zufolge zeigte ihre Messe in a-Moll von 1927 "eine selbstbewusste und phantasievolle Schichtung von Stimmen, die sich zu einem befriedigenden Agnus Dei aufbaut". In ihrer späteren Karriere komponierte Holst jedoch über weite Strecken kaum noch. Nach dem RCM waren ihre aktivsten Jahre als Komponistin in Dartington in den 1940er Jahren und die Zeit nach 1964. Ihr Schaffen an Kompositionen, Bearbeitungen und herausgegebener Musik ist umfangreich, wurde aber von der Kritik nur wenig beachtet. Vieles davon ist unveröffentlicht und wurde nach der ersten Aufführung meist vernachlässigt.
Imogen Holst war eine Teilzeitkomponistin, die in ihrem umfangreichen musikalischen Schaffen nur sporadisch produktiv war. In ihren frühen Jahren gehörte sie zu einer Gruppe junger britischer Komponistinnen - Elizabeth Maconchy und Elisabeth Lutyens waren andere -, deren Musik regelmäßig aufgeführt und gesendet wurde. Einem späteren Kritiker zufolge zeigte ihre Messe in a-Moll von 1927 "eine selbstbewusste und phantasievolle Schichtung von Stimmen, die sich zu einem befriedigenden Agnus Dei aufbaut". In ihrer späteren Karriere komponierte Holst jedoch über weite Strecken kaum noch. Nach dem RCM waren ihre aktivsten Jahre als Komponistin in Dartington in den 1940er Jahren und die Zeit nach 1964. Ihr Schaffen an Kompositionen, Bearbeitungen und herausgegebener Musik ist umfangreich, wurde aber von der Kritik nur wenig beachtet. Vieles davon ist unveröffentlicht und wurde nach der ersten Aufführung meist vernachlässigt.


Das Oeuvre umfasst Instrumental-, Vokal-, Orchester- und Chormusik. Als Tochter von Gustav Holst wurde Holst in erster Linie von dem beeinflusst, was der Analytiker Christopher Tinker als "ihre natürliche und unausweichliche Beziehung zum englischen Musikestablishment" bezeichnet, von ihrer engen persönlichen Beziehung zu ihrem Vater und ihrer Liebe zum Volkslied. Einige ihrer ersten Kompositionen spiegeln den Pastoralismus von Ralph Vaughan Williams wider, der sie am RCM unterrichtete. Während ihrer Lehrtätigkeit und ihrer EFDSS-Zeit in den 1930er Jahren wurde sie für ihre Volksliedarrangements bekannt, komponierte aber selbst nur wenig Musik. Der persönliche Stil, der sich in den 1940er Jahren herausbildete, vereinte ihre Vorliebe für Volkslied und Tanz, ihr intensives Interesse an der englischen Musik des 16. und 17. In ihrer Suite für Viola solo von 1930 hatte sie begonnen, mit Tonleitermustern zu experimentieren; in den 1940er Jahren baute sie ihre eigenen sechs- und achttönigen Tonleitern in ihre Kammermusik und gelegentlich in Chorwerke wie die Five Songs (1944) ein. Dieses Experimentieren taucht in späteren Werken wieder auf; in Hallo My Fancy (1972) wird für jede Strophe eine neue Tonleiter eingeführt, während der Chor eine Solostimme frei harmonisiert. [In Homage to William Morris (1984), einem ihrer letzten Werke, stellt Tinker fest, dass sie Dissonanzen einsetzte, "um die musikalische Artikulation des Textes zu verstärken". Das Streichquintett von 1982, das Werk, von dem Holst selbst meinte, es mache sie "zu einer echten Komponistin", zeichnet sich dagegen durch die Wärme seiner Harmonien aus.
Das Œuvre umfasst Instrumental-, Vokal-, Orchester- und Chormusik. Als Tochter von Gustav Holst wurde Holst in erster Linie von dem beeinflusst, was der Analytiker Christopher Tinker als "ihre natürliche und unausweichliche Beziehung zum englischen Musikestablishment" bezeichnet, von ihrer engen persönlichen Beziehung zu ihrem Vater und ihrer Liebe zum Volkslied. Einige ihrer ersten Kompositionen spiegeln den Pastoralismus von Ralph Vaughan Williams wider, der sie am RCM unterrichtete. Während ihrer Lehrtätigkeit und ihrer EFDSS-Zeit in den 1930er Jahren wurde sie für ihre Volksliedarrangements bekannt, komponierte aber selbst nur wenig Musik. Der persönliche Stil, der sich in den 1940er Jahren herausbildete, vereinte ihre Vorliebe für Volkslied und Tanz, ihr intensives Interesse an der englischen Musik des 16. und 17. In ihrer Suite für Viola solo von 1930 hatte sie begonnen, mit Tonleitermustern zu experimentieren; in den 1940er Jahren baute sie ihre eigenen sechs- und achttönigen Tonleitern in ihre Kammermusik und gelegentlich in Chorwerke wie die Five Songs (1944) ein. Dieses Experimentieren taucht in späteren Werken wieder auf; in Hallo My Fancy (1972) wird für jede Strophe eine neue Tonleiter eingeführt, während der Chor eine Solostimme frei harmonisiert. [In Homage to William Morris (1984), einem ihrer letzten Werke, stellt Tinker fest, dass sie Dissonanzen einsetzte, "um die musikalische Artikulation des Textes zu verstärken". Das Streichquintett von 1982, das Werk, von dem Holst selbst meinte, es mache sie "zu einer echten Komponistin", zeichnet sich dagegen durch die Wärme seiner Harmonien aus.


Ein großer Teil von Holsts Chormusik wurde für Amateuraufführungen geschrieben. Kritiker haben einen deutlichen Qualitätsunterschied zwischen diesen Stücken und den für professionelle Chöre geschriebenen Chorwerken, insbesondere denen für Frauenstimmen, festgestellt. Die letztgenannten Stücke, so Tinker, enthalten ihre beste Arbeit als Originalkomponistin. Die Plattenfirmen erkannten ihr kommerzielles Potenzial nur langsam, und erst 2009 wurde eine CD herausgegeben, die ausschließlich ihrer Musik gewidmet war - eine Auswahl ihrer Werke für Streicher. Der Rezensent des Guardian begrüßte die Aufnahme: "Es gibt eine Menge englischer Musik von weitaus geringerem Wert, die häufig in den Himmel gelobt wird." 2012 wurde eine Auswahl ihrer Chormusik, gesungen vom Clare College Choir, von Harmonia Mundi aufgenommen. Eine Rezension dieser Aufnahme hebt Welcome Joy and Welcome Sorrow, geschrieben für Frauenstimmen mit Harfenbegleitung, hervor, da es "einen Einblick in ihre eigene, sanft nuancierte, bahnbrechende Stimme gibt". Eine andere erwähnt die Vertonung der "Drei Psalmen", in der "die inneren Rhythmen durch die subtilen, darunter pulsierenden Streicher-Ostinati unterstrichen werden".
Ein großer Teil von Holsts Chormusik wurde für Amateuraufführungen geschrieben. Kritiker haben einen deutlichen Qualitätsunterschied zwischen diesen Stücken und den für professionelle Chöre geschriebenen Chorwerken, insbesondere denen für Frauenstimmen, festgestellt. Die letztgenannten Stücke, so Tinker, enthalten ihre beste Arbeit als Originalkomponistin. Die Plattenfirmen erkannten ihr kommerzielles Potenzial nur langsam, und erst 2009 wurde eine CD herausgegeben, die ausschließlich ihrer Musik gewidmet war - eine Auswahl ihrer Werke für Streicher. Der Rezensent des Guardian begrüßte die Aufnahme: "Es gibt eine Menge englischer Musik von weitaus geringerem Wert, die häufig in den Himmel gelobt wird." 2012 wurde eine Auswahl ihrer Chormusik, gesungen vom Clare College Choir, von Harmonia Mundi aufgenommen. Eine Rezension dieser Aufnahme hebt Welcome Joy and Welcome Sorrow, geschrieben für Frauenstimmen mit Harfenbegleitung, hervor, da es "einen Einblick in ihre eigene, sanft nuancierte, bahnbrechende Stimme gibt". Eine andere erwähnt die Vertonung der "Drei Psalmen", in der "die inneren Rhythmen durch die subtilen, darunter pulsierenden Streicher-Ostinati unterstrichen werden".

Version vom 31. Januar 2023, 22:30 Uhr

Imogen Holst, 1926

Imogen Claire Holst geborene von Holst [1](* 12. April 1907 in Richmond upon Thames (Surrey); † 9. März 1984 in Aldeburgh, Suffolk) war eine englische Komponistin, Dirigentin, Organisatorin, Musiklehrerin und Musikschriftstellerin. Als einziges Kind des Komponisten Gustav Holst ist sie vor allem für ihre pädagogische Arbeit in Dartington Hall in den 1940er Jahren und für ihre 20-jährige Tätigkeit als gemeinsame künstlerische Leiterin des Aldeburgh Festivals bekannt. Sie komponierte nicht nur Musik, sondern schrieb auch Komponistenbiografien, viel pädagogisches Material und mehrere Bücher über das Leben und Werk ihres Vaters. Sie komponierte nicht nur Musik, sondern schrieb auch Komponistenbiografien, viele pädagogische Materialien und mehrere Bücher über das Leben und Werk ihres Vaters.

Schon in jungen Jahren zeigte Holst ein frühes Talent für Komposition und Aufführung. Nach dem Besuch der Eothen School und der St Paul's Girls' School besuchte sie das Royal College of Music, wo sie ihre Fähigkeiten als Dirigentin ausbaute und mehrere Preise für ihre Kompositionen gewann. Aus gesundheitlichen Gründen konnte sie ihren ursprünglichen Ambitionen, Pianistin oder Tänzerin zu werden, nicht nachkommen und verbrachte den größten Teil der 1930er Jahre als Lehrerin und als Vollzeit-Organisatorin für die English Folk Dance and Song Society. Diese Aufgaben schränkten ihre kompositorischen Aktivitäten ein, obwohl sie viele Arrangements von Volksliedern machte. Nachdem sie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs als Organisatorin für den Council for the Encouragement of Music and the Arts tätig war, begann sie 1942 in Dartington zu arbeiten. In den neun Jahren, die sie dort tätig war, machte sie Dartington zu einem bedeutenden Zentrum der Musikausbildung und -tätigkeit. In den frühen 1950er Jahren wurde Holst musikalische Assistentin von Benjamin Britten, zog nach Aldeburgh und begann, bei der Organisation des jährlichen Aldeburgh Festivals mitzuwirken. Im Jahr 1956 wurde sie gemeinsame künstlerische Leiterin des Festivals und verhalf ihm in den folgenden 20 Jahren zu einer herausragenden Stellung im britischen Musikleben. 1964 gab sie ihre Arbeit als Brittens Assistentin auf, um ihre eigene kompositorische Laufbahn fortzusetzen und sich auf die Bewahrung des musikalischen Erbes ihres Vaters zu konzentrieren. Ihre eigene Musik ist nicht sehr bekannt und wurde von der Kritik kaum beachtet; ein Großteil ihrer Werke ist unveröffentlicht und wird nicht aufgeführt. Die ersten Einspielungen ihrer Werke, die 2009 und 2012 erschienen, wurden von der Kritik sehr positiv aufgenommen. Sie wurde 1975 zum CBE ernannt und erhielt zahlreiche akademische Ehrungen. Sie starb in Aldeburgh und ist auf dem dortigen Kirchhof begraben.

Hintergrund

Frühes Leben und Familie

Imogen Holst wurde am 12. April 1907 in der 31 Grena Road in Richmond, einer Flussstadt westlich von London, geboren.[2] Ihre Eltern waren Gustav Theodore Holst, ein aufstrebender Komponist, der damals als Musiklehrer arbeitete, und Isobel, geborene Harrison. Die Familie Holst, die schwedischer, deutscher und lettischer Abstammung war, lebte seit 1802 in England und war seit mehreren Generationen als Musiker tätig.[3] Gustav folgte dieser Familientradition; während seines Studiums am Royal College of Music (RCM) lernte er Isobel Harrison kennen, die in einem der von ihm geleiteten Laienchöre sang. Er fühlte sich sofort zu ihr hingezogen, und sie heirateten am 22. Juli 1901.[4]

Während er versuchte, sich als Komponist zu etablieren, arbeitete Gustav Holst zunächst als Orchesterposaunist und später als Lehrer. Ab 1907 unterrichtete er an der James Allen's Girls' School in Dulwich und an der St Paul's Girls' School (SPGS) in Hammersmith, wo er Musikdirektor war.[5] Ab 1907 war er Musikdirektor am Morley College, einer Erwachsenenbildungseinrichtung im Londoner Stadtteil Waterloo.[6][7] Als Imogen noch sehr klein war, zog die Familie von Richmond in ein kleines Haus am Fluss im nahe gelegenen Barnes, das sie von einem Verwandten gemietet hatte. Imogens wichtigste Erinnerungen an dieses Haus sind die Arbeit ihres Vaters in seinem Komponierzimmer im obersten Stockwerk, das sie nicht betreten durfte, und seine Bemühungen, ihr Volkslieder beizubringen.[2]

Schulzeit

Aus Beschreibungen von Imogen als Kleinkind geht hervor, dass sie blaue Augen, blondes Haar, ein ovales Gesicht, das an das ihres Vaters erinnerte, und eine ziemlich markante Nase hatte, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte.[2] Im Jahr 1912, im Alter von fünf Jahren, kam sie in die Kindergartenklasse des Fröbel-Instituts und blieb fünf Jahre lang an der Schule. Die Sommer verbrachte sie oft in dem von den Holsts gemieteten Landhaus in Thaxted in Essex, wo Gustav Holst 1916 ein jährliches Pfingstfest ins Leben rief.[2]

1917 ging Imogen auf das Internat Eothen, eine kleine Privatschule für Mädchen in Caterham, wo Jane Joseph, Gustavs Starschülerin von der SPGS, Musik unterrichtete.[8] Ein Brief nach Hause, datiert vom 17. Juli 1917, berichtet von "compertishions [sic], and ripping prizes, and strawberries and cream for tea"[2] An der Schule lernte Imogen Klavier bei Eleanor Shuttleworth, Geige bei André Mangeot (beschrieben als "topping") und Theorie bei Jane Joseph ("ripping"). Unter Josephs Anleitung schuf Imogen ihre ersten Kompositionen - zwei Instrumentalstücke und vier Weihnachtslieder -, die sie als Ops. 1, 2 und 3.[2][9] Im Sommersemester 1920 komponierte und choreographierte sie einen "Tanz der Nymphen und Hirten", der am 9. Juli unter ihrer Leitung in der Schule aufgeführt wurde.[2]

Imogen verließ Eothen im Dezember 1920 in der Hoffnung, bei Ruby Ginner an der Ginner-Mawer School of Dance and Drama zu studieren, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt, obwohl es offenbar keine nennenswerten medizinischen Probleme gab. Sie lernte daraufhin zu Hause bei einer Gouvernante, während sie darauf wartete, im Herbst an der St Paul's Girls School aufgenommen zu werden. Zu Pfingsten 1921 nahm sie als Tänzerin an der Inszenierung von Purcells Semi-Oper von 1690, Masque of Dioclesian, teil, die auf dem Gelände der St. Paul's School aufgeführt und eine Woche später im Hyde Park wiederholt wurde.[2]

Im September 1921 ging Imogen auf die St. Paul's Girls School und wurde ab Frühjahr 1922 Internatsschülerin. Im Juli 1922 trug sie ein Präludium und eine Fuge von Bach auf dem Klavier vor, wofür Joseph sie sehr lobte und schrieb: "Ich glaube, alle haben den Bach von Anfang bis Ende genossen und am Ende schöne zufriedene Geräusche gemacht"[2] Imogens SPGS-Jahre waren im Allgemeinen glücklich und erfolgreich. Im Juli 1923 gewann sie den Alice-Lupton-Klavierpreis, aber ihre Chancen, sich als Pianistin auszuzeichnen, wurden durch eine Venenentzündung in ihrem linken Arm getrübt.[2] Neben anderen Aktivitäten interessierte sie sich für Volksmusik und -tanz und wurde 1923 Mitglied der English Folk Dance Society (EFDS).[2] 1924-25, in ihrem letzten Jahr an der SPGS, gründete Imogen eine Volkstanzgruppe an der Schule. Bei einem Schulkonzert zum Abschluss des Schuljahres Ende Juli 1925 spielte sie Chopins Etüde in E-Dur und gab die erste Aufführung von Gustav Holsts Toccata.[2]

Königliche Hochschule für Musik

Obwohl sie wie ihr Vater für das RCM bestimmt war, studierte Holst zunächst ein Jahr lang Komposition bei Herbert Howells, Klavier bei Adine O'Neill und Waldhorn bei Adolph Borsdorf, während sie an den EFDS-Sommerschulen und anderen musikalischen Aktivitäten teilnahm.(Einzelnachweis 2,Seiten 33-35) Im Juli 1926 arrangierte und dirigierte sie die Musik für ein EFDS-Festspiel, das in Thaxted stattfand, um Spenden für den Bau des neuen Hauptsitzes der Gesellschaft im Regent's Park zu sammeln.(Einzelnachweis 2, Seite 38) Im September 1926 begann Holst ihr Studium an der RCM und studierte Klavier bei Kathleen Long, Komposition bei George Dyson und Dirigieren bei W. H. Reed. Ihre Begabung als Dirigentin zeigte sich im Dezember 1926, als sie das Dritte Orchester des Colleges im ersten Satz von Mozarts "Prager" Sinfonie leitete. (Einzelnachweis 2, Seiten 41/42) Diese und andere Auftritte auf dem Podium veranlassten den Daily Telegraph zu der Spekulation, dass Holst schließlich die erste Frau werden könnte, die "eine sichere Stellung auf dem Dirigentenpodest einnimmt". (s.o.,S.46)

In ihrem zweiten RCM-Jahr konzentrierte sich Holst auf die Komposition und schuf mehrere Kammermusikwerke, darunter eine Violinsonate, ein Oboenquintett und eine Suite für Holzbläser. Ihre ersten Schritte in die persönliche Unabhängigkeit unternahm sie, als sie von ihrem Elternhaus in eine Wohnung in der Nähe von Kensington Gardens zog. 1928 reiste sie mit der EFDS nach Belgien, machte Italienurlaub und unternahm eine ausgedehnte Reise nach Deutschland mit einer Gruppe, die als "The Travelling Morrice" bekannt war und die Völkerverständigung durch Musik und Tanz förderte. (S.48) Im Oktober 1928 gewann sie den Cobbett-Preis des RCM für eine originelle Kammermusikkomposition, ihr Phantasy String Quartet, und erhielt kurz darauf das Morley-Stipendium für den "besten Allround-Studenten" (Seiten 53-55). Das Quartett wurde am 20. März 1929 von der BBC gesendet, (Seite 60) aber für sie wurde dieser Erfolg von der Nachricht überschattet, dass ihre frühe Mentorin Jane Joseph im Alter von 34 Jahren verstorben war. (Gibbs, Seiten 50/51) [10]

Im Winter 1929 besuchte Holst im Rahmen einer EFDS-Gruppe zum ersten Mal Kanada und die Vereinigten Staaten. (Seiten 67-70) Zurück in der Heimat arbeitete sie an ihrer RCM-Abschlusskomposition, einer Suite für Blasorchester mit dem Titel The Unfortunate Traveller. (Seite 72) Trotz einiger Bedenken ihrerseits bestand das Stück die Prüfung der Prüfer und wurde beim Abschlusskonzert des Colleges im Juli 1930 gespielt. Zuvor, im Juni, erfuhr Holst, dass sie ein mit 100 Pfund dotiertes Octavia-Reisestipendium erhalten hatte, das ihr ein Kompositionsstudium im Ausland ermöglichen sollte. (S.74-76)

Karriere

Europareise; 1930-1931

Holst verbrachte einen Großteil der Zeit zwischen September 1930 und Mai 1931 auf Reisen. Auf einen hektischen Besuch in Lüttich im September anlässlich des Kongresses der Internationalen Gesellschaft für zeitgenössische Musik folgte eine dreimonatige Rundreise durch Skandinavien, Deutschland, Österreich und Ungarn, von der sie über Prag, Dresden, Leipzig, Berlin und Amsterdam nach England zurückkehrte. Zu ihren musikalischen Erlebnissen gehörten eine Mozart-Wallfahrt in Salzburg, Aufführungen von Der Rosenkavalier und Die Entführung aus dem Serail an der Wiener Staatsoper, Bach in Berlin und Mahlers Siebte Symphonie in Amsterdam. (S. 79-90) Am 1. Februar 1932 verließ sie England erneut, diesmal in Richtung Italien. Nach einer zweimonatigen Tournee kam Holst mit gemischten Gefühlen über das italienische Musikleben nach Hause. Sie kam zu dem Schluss, dass "die Italiener ein Volk von Sängern sind;" Aber die Musik ist eine andere Sprache in diesem Teil der Welt". Zurück in London beschloss sie, dass es trotz ihrer Erfahrungen "keinen besseren Ort als London gibt, wenn man nach Musik sucht" (Seite 91-93)[11]

Lehrtätigkeit; 1931-1938

Da ihre Stipendienmittel erschöpft waren, brauchte Holst eine Arbeit und übernahm im Juni 1931 die Leitung der Musikabteilung des Citizen House Arts and Education Centre in Bath. Sie mochte die von einem unsympathischen und unnachgiebigen Vorgesetzten auferlegten Disziplinen nicht, blieb aber bis zum Ende des Jahres, als das Citizen House nach Hampstead umzog.[37] Sie arbeitete kurzzeitig als freiberufliche Dirigentin und Begleiterin, bevor sie Anfang 1932 in den Stab der EFDS eintrat. Die Organisation hatte sich inzwischen zur "English Folk Dance and Song Society" (EFDSS) ausgeweitet und hatte ihren Sitz in einem neuen Hauptquartier im Cecil Sharp House. Die Aufgaben, vor allem das Unterrichten, waren nicht Vollzeit, und sie konnte Teilzeitstellen als Lehrerin an ihrer alten Schule, Eothen, und an der Roedean School annehmen. Obwohl sie in diesen Jahren nur wenig eigene Musik komponierte, machte sie viele Instrumental- und Vokalarrangements von traditionellen Volksmelodien.

Gustav Holsts Gesundheitszustand war seit Jahren schlecht; im Winter 1933/34 verschlechterte er sich, und er starb am 25. Mai 1934. Imogen Holst war insgeheim entschlossen, das musikalische Erbe ihres Vaters zu erhalten und zu schützen. Am 24. März 1935 nahm sie an einem Gustav-Holst-Gedenkkonzert teil, bei dem sie ihre eigene Bearbeitung einer Brass-Band-Suite ihres Vaters dirigierte. In der Zwischenzeit begann sie, mit ihrer eigenen Musik Aufmerksamkeit zu erregen. Ihr Weihnachtslied "Nowell and Nowell" wurde 1934 in einem Weihnachtskonzert in der Kathedrale von Chichester aufgeführt, und im darauffolgenden Jahr fand die Uraufführung ihres Konzerts für Violine und Streicher mit Elsie Avril als Solistin statt. 1936 besuchte sie Hollywood, wo sie bei ihrem Onkel (Gustavs Bruder), dem Schauspieler Ernest Cossart, wohnte. Zurück in England arbeitete Holst an Blockflötenbearbeitungen von Musik des vernachlässigten Komponisten Pelham Humphrey aus dem 16. Diese wurden 1936 veröffentlicht und von der Kritik positiv aufgenommen

1938 veröffentlichte Holst eine Biografie ihres Vaters. Neben vielen positiven Kommentaren von Freunden und Kritikern lobte der Komponist Edmund Rubbra sie dafür, dass sie ein Buch geschrieben habe, das "nicht von Gefühlen getrübt ist ... ihre Biografie ist zugleich intim und objektiv"

Krieg Reise für CEMA

1938 beschloss Holst, das Amateurmusizieren und Unterrichten aufzugeben, um sich auf ihre eigene berufliche Entwicklung zu konzentrieren. Sie trat von ihrem EFDSS-Posten zurück, erfüllte aber weiterhin bestehende Verpflichtungen gegenüber der Organisation. Ihre Arbeit in Roedean hatte sie 1936 aufgegeben;[42] zu Ostern 1939 trat sie von Eothen zurück. Im Juni 1939 begann sie eine Tournee durch die Schweiz, an der auch das Lucerne Festival teilnahm. Gegen Ende August, als der Krieg immer wahrscheinlicher wurde, brach sie die Reise ab und kehrte nach Hause zurück.

Nach dem Ausbruch des Krieges am 3. September 1939 arbeitete Holst für das Bloomsbury House Refugee Committee, das deutsche und österreichische Flüchtlingsmusiker unterstützte, die aufgrund von Notstandsregelungen interniert waren. Im Januar 1940 nahm sie eine Stelle im Rahmen eines vom Pilgrim Trust organisierten Programms als eine von sechs "Musikreisenden" an, deren Aufgabe es war, die Moral durch die Förderung musikalischer Aktivitäten in ländlichen Gemeinden zu stärken. Holst wurde für den Westen Englands eingeteilt, ein riesiges Gebiet, das sich von Oxfordshire bis Cornwall erstreckte. Als die Regierung den Council for the Encouragement of Music and the Arts (CEMA) gründete, ging die Zuständigkeit für die Music Travellers auf diese Einrichtung über.

Mit wenig praktischer Unterstützung durch die CEMA entwickelte sich Holsts Organisationstalent laut ihrer Freundin Ursula Vaughan Williams "glänzend". Nach Holsts eigenen Angaben gehörte es zu ihren Aufgaben, örtliche Blaskapellen und Chöre des Women's Institute zu dirigieren ("vierzehn sehr alte Frauen mit Hüten, die am Rande einer dunklen, leeren, hässlichen Blechhütte saßen") und Singspiele für evakuierte Kinder zu organisieren. Sie organisierte Auftritte professioneller Gruppen und so genannte "Drop-in-and-sing"-Festivals, bei denen jeder mitmachen konnte. Sie schrieb von "idyllischen Tagen", die sie bei einer Tasse Tee verbrachte und in denen sie die Hoffnungen und Träume angehender Musikerinnen und Musiker diskutierte. Ihre kompositorische Tätigkeit war in diesen Jahren durch die Zeit und den Arbeitsdruck begrenzt, aber sie produzierte zwei Blockflötentrios - die Offley- und Deddington-Suiten - und machte zahlreiche Bearbeitungen von Weihnachtsliedern und traditionellen Liedern für Frauenstimmen.

Dartington

1938 hatte Holst Dartington Hall besucht, eine fortschrittliche Schule und Handwerksgemeinschaft in der Nähe von Totnes in Devon, die 1925 von Leonard und Dorothy Elmhirst gegründet worden war. 1941-42, als sie für CEMA in Devon und Cornwall unterwegs war, wurde sie von den Elmhirsts eingeladen, sich in Dartington niederzulassen. Im Sommer 1942 wurde sie von Christopher Martin, dem Verwalter des Zentrums, überredet, ihre Rolle bei CEMA aufzugeben und in Dartington zu arbeiten. Ihm schwebte ein Musikkurs vor, "wie ihn dein Vater in den alten Tagen am Morley College gemacht hat" Ab 1943 richtete Holst einen einjährigen Kurs ein, der zunächst junge Frauen für die Organisation von Amateurorchestern und Musikveranstaltungen in ländlichen Gemeinden ausbilden sollte. Nach und nach entwickelte sich der Kurs zu einer allgemeineren musikalischen Ausbildung für eine größere Zahl von Studenten. Unter Holsts Leitung wurde der Kurs schnell zum Dreh- und Angelpunkt für eine Reihe von musikalischen Aktivitäten, darunter auch die Gründung eines Amateurorchesters: "Kaum eine von uns konnte spielen ... Egal, wie schlecht wir waren, wir machten weiter."[53] Holsts Lehrmethoden, die stark auf "learning by doing" basierten und ohne formale Prüfungen auskamen, verunsicherten zunächst ihre Schüler und verwirrten die Schulinspektoren, gewannen aber schließlich an Akzeptanz und Respekt. Rosamond Strode, eine Schülerin in Dartington, die später mit Holst in Aldeburgh zusammenarbeitete, sagte über ihren Ansatz: "Sie wusste genau, wie und wann sie ihre Opfer ins kalte Wasser warf, und sie wusste auch, dass sie zwar zunächst zappeln und planschen würden, es aber nicht lange dauern würde, bis ... sie mühelos schwimmen würden, während sie vom Ufer aus Zustimmung signalisierte"

In der förderlichen Atmosphäre von Dartington nahm Holst die ernsthafte Komposition wieder auf, die sie während der hektischen CEMA-Jahre weitgehend aufgegeben hatte. Im Jahr 1943 vollendete sie eine Serenade für Flöte, Viola und Fagott, eine Suite für Streichorchester und ein Chorwerk, Three Psalms. Alle diese Werke wurden in einem ihrer Musik gewidmeten Konzert in der Wigmore Hall am 14. Juni 1943 aufgeführt. Weitere Kompositionen aus den Jahren in Dartington waren Theme and Variations für Solovioline, String Trio No. 1 (uraufgeführt vom Dartington Hall String Trio in der National Gallery am 17. Juli 1944), Lieder aus der Anthologie Tottel's Miscellany aus dem 16. Jahrhundert, ein Oboenkonzert und ein Streichquartett. Im Oktober 1943 gaben der Komponist Benjamin Britten und der Tenor Peter Pears das erste von mehreren Rezitalen in Dartington. Zwischen Britten und Holst entwickelte sich eine gegenseitige Achtung und Freundschaft, die durch ihre gemeinsame Liebe zur vernachlässigten Musik der Renaissance und des Barocks noch verstärkt wurde. Holst war davon überzeugt, dass Britten der richtige Komponist war, um das Werk ihres Vaters fortzusetzen und zu vervollständigen und den Charakter der englischen Musik neu zu definieren.

Ab 1945 begann Holst, ihre musikalischen Aktivitäten auszuweiten, während sie ihr Engagement in Dartington beibehielt. Sie redigierte nicht nur Partituren für Britten und bereitete sie vor, sondern warb auch für Dartington als Sitz von Brittens neuer English Opera Group, obwohl sie schließlich Glyndebourne den Vorzug gab. 1947 ermutigte sie den geflüchteten Geiger Norbert Brainin, sein eigenes Streichquartett zu gründen, das am 13. Juli 1947 in Dartington als "Brainin Quartet" debütierte. Sechs Monate später trat die in Amadeus-Quartett umbenannte Gruppe in der Wigmore Hall auf und erlangte weltweite Anerkennung. 1948 begann sie mit der Arbeit an einer kritischen Studie über die Musik ihres Vaters, einem Begleitband zu ihrer Gustav-Holst-Biografie von 1938. Als diese 1951 veröffentlicht wurde, lobten die meisten Kritiker ihre Objektivität, wobei ein Kritiker meinte, sie sei in ihren Urteilen "unnötig hart" gewesen.

Am 23. Juli 1950 dirigierte Holst die Uraufführung von Brittens Five Flower Songs part songs in the open air in Dartington, die für den 25. Hochzeitstag ihrer Besitzer komponiert worden waren. Das steigende Leistungsniveau in Dartington ermöglichte es Holst, Aufführungen anspruchsvollerer Werke zu organisieren, wie z. B. Bachs h-Moll-Messe im Juli 1950 zu Ehren des 200-jährigen Todestages von Bach. Drei Jahre lang wurde dieses Unterfangen vorbereitet, und einer der Zuhörer äußerte sich anerkennend: "Ich weiß nicht und kann mir nicht vorstellen, wie die Musik im Himmel ist. Aber wenn wir alle dort ankommen, bitte Gott, hoffe ich, dass Ihre Dienste erforderlich sein werden und dass ich im Chor sein werde.

Mitte des Jahres 1950 änderte sich Holsts beruflicher Schwerpunkt. Sie hatte 1948 und 1949 an den ersten beiden Aldeburgh Festivals teilgenommen und nahm 1950 einen Auftrag für ein Chorwerk an, das beim Festival 1951 aufgeführt werden sollte; es handelte sich um den Liederzyklus für Frauenstimmen und Harfe, Welcome Joy and Welcome Sorrow. Da sie spürte, dass es an der Zeit war, Dartington zu verlassen, kündigte sie für ein Jahr, von dem sie einen Teil als Sabbatical verbrachte, um an der Universität von Rabindranath Tagore in Westbengalen indische Musik zu studieren. Eine Frucht dieses Besuchs waren ihre Ten Indian Folk Tunes für Blockflöte. Am 21. Juli 1951 wurde ihre einaktige Oper Benedick and Beatrice in Dartington aufgeführt, um ihren Abschied zu feiern.

Aldeburgh

Ohne konkrete Pläne für ihre Zukunft nach Dartington reiste Holst durch Europa und sammelte Musik, die sie später für Aufführungen bearbeiten sollte, darunter Madrigale von Carlo Gesualdo, die sie "sehr aufregend" fand. Zu Hause arbeitete sie, obwohl sie nicht offiziell von Britten angestellt war, mit ihm an mehreren Projekten, darunter eine neue Aufführungsfassung von Purcells Dido and Aeneas und die Vorbereitung der Gesangs- und Gesamtpartitur für Brittens Oper Billy Budd. [Pears, die Holsts allgemeinen Beitrag zum Musikleben in Dartington beobachtet hatte, glaubte, dass sie Britten und dem Aldeburgh Festival auf einer formelleren Basis helfen könnte, und kurz nach dem Festival 1952 lud Britten sie ein, mit ihm zu arbeiten. Sie willigte ein und zog in eine Wohnung in Aldeburgh.

Assistent für Britten

Als Holst zu Britten kam, war die finanzielle Vereinbarung vage; Britten zahlte ihr eher stückweise als ein regelmäßiges Gehalt, da er nicht wusste, dass sie ihre Rechte am Erbe ihres Vaters auf ihre Mutter übertragen hatte und selbst nur wenig Geld besaß. Infolgedessen lebte sie in Aldeburgh sehr sparsam, aber ihr Engagement für Britten war ihr wichtiger als ihr eigenes körperliches Wohlbefinden. In den nächsten zwölf Jahren richtete sie ihr Leben nach den gemeinsamen Zielen aus, Britten zu unterstützen und das Aldeburgh Festival aufzubauen. Neben dieser Arbeit erstellte sie zahlreiche Chor- und Gesangsarrangements, warb für die Musik ihres Vaters und schrieb Bücher, Artikel und Programmhefte.

In den ersten 18 Monaten ihrer Zusammenarbeit mit Britten führte Holst ein Tagebuch, das laut Grogan ihren "unbedingten Glauben an Brittens Leistung und Status und ihre absolute Hingabe an sein Werk"dokumentiert. Das erste Werk Brittens, zu dem sie einen wesentlichen Beitrag leistete, war die Oper Gloriana, die für die Krönungsfeierlichkeiten 1953 vorgesehen war. Der kurze Zeitrahmen für die Arbeit an der Oper setzte den Komponisten und seine neue Assistentin unter erheblichen Druck, was 60 Jahre später in dem Hörspiel Imo and Ben dramatisiert wurde. Holsts Hauptaufgabe bei Gloriana bestand darin, Brittens Bleistiftskizzen zu kopieren und die Gesangs- und Klavierpartituren vorzubereiten, die die Sänger bis Februar 1953 für die Proben benötigten. Später unterstützte sie ihn bei der Abfassung der vollständigen Orchesterpartitur, und leistete ähnliche Dienste bei seiner nächsten Oper, The Turn of the Screw (1954). Als Britten bei der Komposition seines Balletts The Prince of the Pagodas (1956) unter Druck stand, begleitete Holst ihn in die Schweiz, um ihm bei der Fertigstellung des Werks zur Seite zu stehen. Sie arbeitete mit großer Freude an Brittens Kinderoper Noye's Fludde (1957) mit, für die sie Britten zeigte, wie man einen einzigartigen Regentropfeneffekt erzielen konnte, indem man mit einem Holzlöffel auf eine Reihe von Porzellantassen schlug. Gemeinsam mit Britten sammelte und veröffentlichte sie Musik für Blockflöte in einer Reihe bei Boosey and Hawkes (1954-59) und schrieb gemeinsam ein populäres Einführungsbuch, The Story of Music (1958).

Holst unterstützte Britten bis 1964 bei all seinen wichtigen Kompositionen. Zu diesem Zeitpunkt beschloss sie, sich vorrangig um die endgültige Sicherung des musikalischen Erbes ihres Vaters zu kümmern, ihre Karriere als Komponistin wieder in Gang zu bringen und einen unabhängigeren Weg einzuschlagen. Sie gab ihre Stelle als Brittens Assistentin auf, blieb Britten aber persönlich treu. Sie verließ Aldeburgh nicht und setzte ihre Arbeit mit dem jährlichen Aldeburgh Festival fort.

Künstlerische Leiterin

1956 wurde Holsts Rolle beim Aldeburgh Festival formalisiert, als sie sich Britten und Pears als künstlerische Leiterin des Festivals anschloss und die Verantwortung für Programme und Interpreten übernahm. Für das Festival 1956 plante sie eine Aufführung von Gustav Holsts Oper Savitri, das erste von mehreren Werken von Gustav Holst, die sie in den folgenden Jahren beim Festival einführte. Savitri wurde als Teil einer Doppelvorstellung angeboten, zu der auch Imogens Bearbeitung von John Blows Oper Venus und Adonis aus dem 17. Jahrhundert gehörte. 1957 richtete sie Nachtkonzerte ein, und 1962 organisierte sie eine Reihe, die der flämischen Musik gewidmet war, für die sie sich seit kurzem interessierte. Außerdem entwarf sie regelmäßig Programme mit Kirchenmusik, die in der Pfarrkirche von Aldeburgh aufgeführt wurden. Seit ihrem Umzug nach Aldeburgh im Jahr 1952 hatte Holst in einer Reihe von Unterkünften und Mietwohnungen gewohnt. 1962 zog sie in einen kleinen zeitgenössischen Bungalow, der für sie in Church Walk gebaut worden war und in dem sie bis zu ihrem Lebensende lebte. Das Haus wurde am Rande des Grundstücks gebaut, auf dem ein Festspielhaus errichtet werden sollte. Als dieser Plan zugunsten eines Umzugs nach Snape Maltings aufgegeben wurde, wurde der Bungalow dennoch von dem Architekten H. T. Cadbury-Brown gebaut, der Holst erlaubte, dort mietfrei zu wohnen.

1964 begann Holst wieder zu komponieren, und 1965 nahm er Aufträge für zwei groß angelegte Werke an: The Sun's Journey, eine Kantate für Frauenstimmen, und die Trianon Suite, komponiert für das Trianon Youth Orchestra of Ipswich. In den Jahren 1965 und 1966 veröffentlichte sie zwei Bücher, Studien über Bach und Britten. Das letztgenannte Werk sorgte für einige Verwunderung, da es nicht erwähnte, dass mehrere Schlüsselfiguren von Brittens früherer Karriere, die später in Ungnade gefallen waren, wie seine ehemaligen Librettisten Eric Crozier und Ronald Duncan, zu Brittens Erfolgen beigetragen hatten. Zwischen 1966 und 1970 nahm Holst eine Reihe von Werken ihres Vaters mit den Purcell Singers und dem English Chamber Orchestra unter den Labels Argo und Lyrita auf. Zu diesen Aufnahmen gehörte das Doppelviolinkonzert, das sie mit Emanuel Hurwitz als Solist dirigierte. Vierzig Jahre zuvor hatte sie vor der Uraufführung des Werks als Probenpianistin fungiert.

Holst hatte die Purcell Singers, einen kleinen semiprofessionellen Chor, im Oktober 1952 vor allem auf Anregung von Pears gegründet. Ab 1954 trat der Chor regelmäßig beim Aldeburgh Festival auf, wobei die Programme von selten gehörter mittelalterlicher Musik bis zu Werken des 20. Jahrhunderts reichten. Zu den Chormitgliedern, die sich später individuell profilierten, gehörten der Bassbariton John Shirley-Quirk, die Tenöre Robert Tear und Philip Langridge sowie der Gründer und Dirigent des Heinrich-Schütz-Chores, Roger Norrington. Langridge erinnerte sich mit besonderer Freude an eine Aufführung der vierzigstimmigen Motette Spem in alium von Thomas Tallis am 2. Juli 1963 in der Kirche von Orford. Als sie 1967 die Leitung des Chors abgab, wurde ein Großteil der musikalischen Aufgaben, insbesondere das Engagement für Alte Musik, von anderen Gruppen übernommen, wie Norringtons Schütz-Chor und dem Purcell Consort, das von dem ehemaligen Chorleiter der Purcell Singers, Grayston Burgess, gegründet wurde.

Am 2. Juni 1967 stand Holst gemeinsam mit Britten auf dem Podium des Konzerts, mit dem das Aldeburgh Festival sein neues Domizil in den Snape Maltings einweihte. Ab 1972 war Holst an der Entwicklung von Ausbildungskursen in den Maltings beteiligt, die mit Wochenend-Gesangskursen begannen und sich zur Britten-Pears School for Advanced Musical Studies mit eigenem Ausbildungsorchester entwickelten. Zu diesem Zeitpunkt waren Imogens Auftritte beim Festival immer seltener geworden, aber 1975 dirigierte sie ein Konzert mit Blasmusik von Gustav Holst, das im Freien auf Framlingham Castle stattfand. Ein Bericht über die Veranstaltung beschreibt einen Abend mit "anhaltendem Nieselregen ... bis eine zierliche Gestalt in einem speziellen scharlachroten Kleid den Dirigentenstab übernahm. Die Band war wie verwandelt und spielte Holsts Suite, wie sie noch nie zuvor gespielt wurde".

Britten hatte sich seit einer Herzoperation im Jahr 1973 in einem schlechten Gesundheitszustand befunden und starb am 4. Dezember 1976. Holst war sich nicht sicher, ob sie die Zusammenarbeit mit Pears allein aufrechterhalten konnte, und als sie 1977 70 Jahre alt wurde, beschloss sie, sich nach dem diesjährigen Festival als künstlerische Leiterin zurückzuziehen. Ihren letzten Auftritt beim Festival hatte sie, als sie beim Eröffnungskonzert des Snape Maltings Training Orchestra für den verhinderten Dirigenten André Previn einsprang. Bei ihrer Verabschiedung in den Ruhestand nahm sie den Ehrentitel eines "Artistic Director Emeritus" an.

Spätere Karriere

Gustav Holsts hundertster Geburtstag wurde 1974 gefeiert, als Imogen einen Thematischen Katalog von Gustav Holsts Musik veröffentlichte und das Holst Birthplace Museum in Cheltenham gründete.Der hundertste Geburtstag war der Anlass für die Veröffentlichung des ersten Bandes einer Faksimile-Ausgabe von Gustav Holsts Manuskripten, an der Imogen mit Hilfe des Komponisten Colin Matthews arbeitete. Drei weitere Faksimile-Bände folgten in den Jahren bis 1983, als die steigenden Kosten und Imogens schwächelnde Gesundheit zur Aufgabe des Projekts führten. Im Rahmen der Hundertjahrfeier 1974 vermittelte sie Aufführungen von Savitri und The Wandering Scholar in Aldeburgh und Sadler's Wells und half bei der Organisation von Ausstellungen über Gustav Holsts Leben und Werk in Aldeburgh und der Royal Festival Hall.

Neben ihren Büchern, die sich mit dem Leben und den Werken ihres Vaters befassten, schrieb Holst auch weiterhin über andere Aspekte der Musik. Neben zahlreichen Artikeln veröffentlichte sie eine kurze Studie über den Renaissance-Komponisten William Byrd (1972) und ein Handbuch für Dirigenten von Amateurchören (1973). Sie komponierte weiterhin, meist kurze Stücke, aber gelegentlich auch größere Orchesterwerke wie die Woodbridge Suite (1970) und den Deben-Kalender (1977), letzterer eine Serie von zwölf Skizzen, die den Fluss Deben in Suffolk in verschiedenen Phasen des Jahres darstellen. Ihre letzte größere Komposition war ein Streichquintett, das 1982 entstand und im Oktober desselben Jahres vom Endellion-Quartett mit dem Cellisten Steven Isserlis aufgeführt wurde.

Im April 1979 war Holst anwesend, als die Königinmutter das neue Gebäude der Britten-Pears School in Snape eröffnete. Zu dem Gebäude gehörte auch eine neue Bibliothek, die Gustav Holst Library, für die Holst eine große Menge an Material gespendet hatte, darunter auch Bücher, die ihr Vater in seiner eigenen Lehrtätigkeit verwendet hatte. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich nach 1977 ganz vom Aldeburgh Festival zurückzuziehen, doch 1980 machte sie eine Ausnahme, als sie ein Festkonzert zum 70. Geburtstag von Pears organisierte.

Tod

Kurz nach dem Aldeburgh Festival 1977 erkrankte Holst ernsthaft an einer, wie sie es nannte, "koronaren Angina", die in der Folgezeit immer wieder auftrat, obwohl sie weiterhin arbeitete und Engagements wahrnahm. Anfang 1984 wurde die Verschlechterung ihres Gesundheitszustands jedoch von ihren Freunden bemerkt. Sie starb am 9. März 1984 zu Hause an Herzversagen und wurde fünf Tage später auf dem Friedhof von Aldeburgh beigesetzt, nur wenige Meter von Brittens Grab entfernt. In einem Nachruf in der Zeitschrift Early Music wurde ihre lange Verbundenheit mit der Musik in der Kirche von Aldeburgh hervorgehoben, wo sie "schillernde Facetten dieser Tradition zum Leben erweckte, der sie ihr eigenes Leben gewidmet hatte und die sie als ständige Quelle der Kraft und des Staunens präsentierte". Ursula Vaughan Williams schrieb: "Imogen hatte etwas von einer mittelalterlichen Gelehrten an sich ... sie gab sich mit wenigen Annehmlichkeiten zufrieden, wenn es genug Musik, genug Arbeit und genug Bücher gab, um ihre Tage zu füllen. In der Tat füllte sie ihre Tage immer aus und schaffte in vierundzwanzig Stunden das, wofür die meisten von uns doppelt so viel Zeit brauchen."

Im Jahr 2007 wurde Holsts hundertster Geburtstag in Aldeburgh mit mehreren besonderen Veranstaltungen gewürdigt, darunter ein Konzert des Navarra Quartetts in der Pfarrkirche, bei dem Werke von Purcell und Schubert mit Imogens eigenem Werk The Fall of the Leaf für Solocello und dem Streichquintett gemischt wurden. Das letztgenannte Werk wurde von Andrew Clements in The Guardian als "wirklich denkwürdig ..." beschrieben. Die Variationen, mit denen das Quintett endet, lösen sich in eine Reihe von nackten Sololinien auf, die Holsts Musik mit der ihres Vaters verbinden".

Holst heiratete nie, obwohl sie eine Reihe von romantischen Freundschaften pflegte, insbesondere mit dem zukünftigen Dichter Miles Tomalin, den sie als Schülerin in St. Paul's kennenlernte. Die beiden standen sich bis 1929 nahe und tauschten Gedichte aus; Tomalin heiratete 1931. Viele Jahre nach dem Ende der Beziehung gab Holst gegenüber Britten zu, dass sie Tomalin gerne geheiratet hätte.

Ehrungen

Holst wurde 1966 zum Fellow des Royal College of Music ernannt. Sie erhielt die Ehrendoktorwürde der Universitäten von Essex (1968), Exeter (1969) und Leeds (1983). 1970 wurde ihr die Ehrenmitgliedschaft der Royal Academy of Music verliehen. Im Rahmen der Neujahrsehrungen 1975 wurde Holst für ihre Verdienste um die Musik zum Commander of the Order of the British Empire (CBE) ernannt.

Musik

Imogen Holst war eine Teilzeitkomponistin, die in ihrem umfangreichen musikalischen Schaffen nur sporadisch produktiv war. In ihren frühen Jahren gehörte sie zu einer Gruppe junger britischer Komponistinnen - Elizabeth Maconchy und Elisabeth Lutyens waren andere -, deren Musik regelmäßig aufgeführt und gesendet wurde. Einem späteren Kritiker zufolge zeigte ihre Messe in a-Moll von 1927 "eine selbstbewusste und phantasievolle Schichtung von Stimmen, die sich zu einem befriedigenden Agnus Dei aufbaut". In ihrer späteren Karriere komponierte Holst jedoch über weite Strecken kaum noch. Nach dem RCM waren ihre aktivsten Jahre als Komponistin in Dartington in den 1940er Jahren und die Zeit nach 1964. Ihr Schaffen an Kompositionen, Bearbeitungen und herausgegebener Musik ist umfangreich, wurde aber von der Kritik nur wenig beachtet. Vieles davon ist unveröffentlicht und wurde nach der ersten Aufführung meist vernachlässigt.

Das Œuvre umfasst Instrumental-, Vokal-, Orchester- und Chormusik. Als Tochter von Gustav Holst wurde Holst in erster Linie von dem beeinflusst, was der Analytiker Christopher Tinker als "ihre natürliche und unausweichliche Beziehung zum englischen Musikestablishment" bezeichnet, von ihrer engen persönlichen Beziehung zu ihrem Vater und ihrer Liebe zum Volkslied. Einige ihrer ersten Kompositionen spiegeln den Pastoralismus von Ralph Vaughan Williams wider, der sie am RCM unterrichtete. Während ihrer Lehrtätigkeit und ihrer EFDSS-Zeit in den 1930er Jahren wurde sie für ihre Volksliedarrangements bekannt, komponierte aber selbst nur wenig Musik. Der persönliche Stil, der sich in den 1940er Jahren herausbildete, vereinte ihre Vorliebe für Volkslied und Tanz, ihr intensives Interesse an der englischen Musik des 16. und 17. In ihrer Suite für Viola solo von 1930 hatte sie begonnen, mit Tonleitermustern zu experimentieren; in den 1940er Jahren baute sie ihre eigenen sechs- und achttönigen Tonleitern in ihre Kammermusik und gelegentlich in Chorwerke wie die Five Songs (1944) ein. Dieses Experimentieren taucht in späteren Werken wieder auf; in Hallo My Fancy (1972) wird für jede Strophe eine neue Tonleiter eingeführt, während der Chor eine Solostimme frei harmonisiert. [In Homage to William Morris (1984), einem ihrer letzten Werke, stellt Tinker fest, dass sie Dissonanzen einsetzte, "um die musikalische Artikulation des Textes zu verstärken". Das Streichquintett von 1982, das Werk, von dem Holst selbst meinte, es mache sie "zu einer echten Komponistin", zeichnet sich dagegen durch die Wärme seiner Harmonien aus.

Ein großer Teil von Holsts Chormusik wurde für Amateuraufführungen geschrieben. Kritiker haben einen deutlichen Qualitätsunterschied zwischen diesen Stücken und den für professionelle Chöre geschriebenen Chorwerken, insbesondere denen für Frauenstimmen, festgestellt. Die letztgenannten Stücke, so Tinker, enthalten ihre beste Arbeit als Originalkomponistin. Die Plattenfirmen erkannten ihr kommerzielles Potenzial nur langsam, und erst 2009 wurde eine CD herausgegeben, die ausschließlich ihrer Musik gewidmet war - eine Auswahl ihrer Werke für Streicher. Der Rezensent des Guardian begrüßte die Aufnahme: "Es gibt eine Menge englischer Musik von weitaus geringerem Wert, die häufig in den Himmel gelobt wird." 2012 wurde eine Auswahl ihrer Chormusik, gesungen vom Clare College Choir, von Harmonia Mundi aufgenommen. Eine Rezension dieser Aufnahme hebt Welcome Joy and Welcome Sorrow, geschrieben für Frauenstimmen mit Harfenbegleitung, hervor, da es "einen Einblick in ihre eigene, sanft nuancierte, bahnbrechende Stimme gibt". Eine andere erwähnt die Vertonung der "Drei Psalmen", in der "die inneren Rhythmen durch die subtilen, darunter pulsierenden Streicher-Ostinati unterstrichen werden".

Veröffentlichungen

  • Imogen Holst: Das ABC der Musik. Grundbegriffe, Harmonik, Formen, Instrumente. Mit einem Vorwort von Benjamin Britten. Englische Originalausgabe 1963, übersetzt von Meinhard Saremba. 7. Auflage. Reclam Sachbuch, ISBN 978-3-15-018681-7.

(Die folgende Liste ist der englischen Wikipedia entnommen)

  • Gustav Holst: A biography. Oxford University Press, London 1938, OCLC 852118145. (Neuauflage 1969).
  • The Music of Gustav Holst. Oxford University Press, London 1951, OCLC 881989. (revidierte Ausgaben 1968 und 1985, letztere mit Zusatz Holst’s Music Reconsidered).
  • The Book of the Dolmetsch Descant Recorder. Boosey & Hawkes, London 1957, OCLC 221221906.
  • The Story of Music („The Wonderful World“ Serie). Rathbone, London, OCLC 2182017. (Coauthor Benjamin Britten).
  • Heirs and Rebels: Letters Written to Each Other, and Occasional Writings on Music by Ralph Vaughan Williams and Gustav Holst. Oxford University Press, London 1959, OCLC 337514. (Coautorin Ursula Vaughan Williams).
  • Henry Purcell, 1659–1695: Essays on his Music. Oxford University Press, London 1959, OCLC 602569. (Hrsg.).
  • Henry Purcell: The Story of his Life and Work. Boosey & Hawkes, London 1961, OCLC 1200203.
  • Tune. Faber & Faber, London 1962, OCLC 843455729..
  • An ABC of Music: a Short Practical Guide to the Basic Essentials of Rudiments, Harmony, and Form. Oxford University Press, Oxford 1963, ISBN 0-19-317103-1.
  • Your Book of Music. Faber & Faber, London 1964, OCLC 170598.
  • Bach („Great Composers“ Serie). Faber & Faber, London 1965, OCLC 748710834.
  • Britten („Great Composers“ Serie). Faber & Faber, London 1966, OCLC 243904447.
  • Byrd („Great Composers“ Serie). Faber & Faber, London 1972, ISBN 0-571-09813-4.
  • Conducting a Choir: a Guide for Amateurs. Oxford University Press, London 1973, ISBN 0-19-313407-1.
  • Holst („Great Composers“ Serie). Faber & Faber, London 1974, ISBN 0-571-09967-X. (Neuauflage 1981)
  • A Thematic Catalogue of Gustav Holst’s Music. Faber Music, in conjunction with G & I Holst Ltd, London 1974, ISBN 0-571-10004-X.

Imogen Holst schrieb zwischen 1935 und 1984 auch zahlreiche Artikel, Pamphlete, Aufsätze, Einführungen und Programmeinführungen.[12]

Werkliste

(S = Sopran; A = Alt; T = Tenor; B = Bass)

1. Original Kompositionen

Genre Jahr Titel Forces
(instrumental und vocal)
Bemerkungen
Kammermusik 1918 Sonata in D minor Violine, Viola, Cello and Klavier Opus 1 (nur die ersten vier Werke sind nummeriert)
Unaccompanied tune 1918 Four English Christmas Carols Opus 2
Instrumental 1918 Duet Viola und Klavier Opus 3
Instrumental 1920 The Masque of the Tempest Flöte, Klarinette, Triangel und Streicher Opus 4
Choral 1921 Arrangement: „Resonet in Laudibus“ Stimmen unisono und kleines Orchester
Choral 1925 An Essex Rhapsody gemischter Chor und Orchester
Vocal 1925 Three songs (words: Walter de la Mare) gemischte Stimmen, zwei Violinen und Cello
Vocal 1926 Two Four-part Rounds Unbegleitete Stimmen
Vocal 1926 „Weathers“ (song) (Text: Thomas Hardy) Stimme solo und Klavier
Instrumental 1926 Theme and variations Klavier
Choral 1927 Mass in A minor Chor SSATB
Instrumental 1927 Suite in F: „Allegro assai“ Streicher
Orchestral 1927 Suite: „Moderato“ Kleines Orchester
kammermusik 1928 Quintet Oboe und Streicher
Instrumental 1928 Sonata in G Violine und Klavier
Kammermusik 1928 Phantasy Streichquartett
Kammermusik 1928 Suite Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott
Orchestral 1929 Overture: Persephone Orchester
Orchestral 1929 Suite: The Unfortunate Traveller Brassband
Instrumental 1930 Suite: The Unfortunate Traveller Streicher Arrangement einer Suite für Blaskapelle (1929)
Choral 1930 „What Man is He“ Chorus SATB und Orchestra Text aus Wisdom IX: 13–17
Ballet 1930 Meddling in Magic Orchester
Instrumental 1930 Suite Viola allein
Kammermusik 1930 Sonata Violine und Cello
Orchestral 1932 Morris Suite Kleines Orchester
Instrumental 1934 Five Short Airs on a Ground Flöten
Instrumental 1934 Five Short Pieces Klavier
Instrumental 1934 Six Pictures from Finland Solo Klavier
Choral 1934 Wedding Hymn: „Father in Thine Almighty Hand“ (Worte: Eleanor Spensley) Stimmen SATB
Orchestral 1934 Incidental music: The Song of Solomon Orchester Music for a Hollywood pageant
Concertante 1935 Concerto for violin and string orchestra Solo-Violine und Streicher Basiert auf traditionellen irischen Melodien
Instrumental 1935 Four Easy Pieces Viola und Klavier
Orchestral 1935 On Westhall Hill Kleines Orchester
Choral 1935 Carol: „My Bairn, Sleep Softly Now“ (Anon.) Frauenstimmen (SSSAA)a cappella oder Sopran und Flöten
Instrumental 1936 Canons Gemischte Flöten
Vocal 1936 „Fly Away Over the Sea“ (Worte: Christina Rossetti) Zwei Soprane und Klavier
Vocal 1936 Canon: „Great Art Thou, O Lord“ Fünf gleiche Stimmen a cappella
Vocal 1936 „Lady Daffadowndilly“ (words: Christina Rossetti) gemischte Stimmen und Klavier
Choral 1936 „Now Will I Weave White Violets“ (Worte: Meleager of Gadara) Frauenstimmen (SSA)
Choral 1937 Incidental music: Nicodemus Chor und Orchester
Instrumental 1937 12 Songs for Children (piano accompaniments) Klavier
Vocal 1937 „Little Thinkest Thou, Poore Flower“ (words: John Donne) Stimme und Klavier
Instrumental 1939 „Prelude and Dance“ Klavier
Orchestral 1939 Eothen Suite Kleines Orchester
Choral 1940 „The Cherry Tree Carol“ SATB a cappella
Instrumental 1940 Six Shakespeare songs Blockflöten-Trio
Choral 1940 „A Hymne to Christ“ (words: John Donne) Chor SATB a cappella
Chamber 1941 Offley Suite Blockflöten-Trio
Instrumental 1941 Deddington Suite Blockflöten-Trio
Kammermusik 1942 Serenade Flöte, Viola und Fagott
Instrumental 1943 Suite Streichorchester
Choral 1943 Three Psalms Chor SSAATB und Streicher
Instrumental 1943 Theme and variations Solo Violine
Concertante 1944 Oboe concerto Oboe und Orchester
Kammermusik 1944 First String Trio Violine, Viola, Cello
Choral 1944 Five songs (words: Anon., Robert Herrick, John Donne) Stimmen SSSAA
Vocal 1944 Four Songs (words: Tottel's Miscellany) Sopran und Klavier
Choral 1945 Hierusalem (words: Tottel's Miscellany) Achtstimiger Frauenchor
Oper 1945 Young Beichan (libretto: Beryl de Zoete) Solisten, Chor und Orchester Marionettenoper in sieben Szenen
Instrumental 1945 Offley Suite Streicher Arrangement für Klavieranfänger und Anfänger-Streicherklasse
Instrumental 1946 Duet for treble recorders Duett für gemischte Blockflöten
Instrumental 1946 Six Canons Violinen Übungen für Violine
Choral 1946 Anthem: „How Manifold are thy Works“ Chor, unspezifiziert
Choral 1946 Four Canons for Winsome Female voices Für Winsome Bartlett, Kollege von IH in Dartington[13]
Kammermusik 1946 String Quartet No. 1 Streichquartett Nr. 1
Choral 1947 Birthday Canon for Winsome: „Open me the gates of righteousness“ Stimmen SATB
Choral 1947 Birthday Part-Song for Winsome: „The lopped tree in time may grow again“ Stimmen SSAA
Vocal 1948 Round: „I stand as still as any stone“ Vier Stimmen (unspezifiziert)
Chamber 1949 String quartet No. 2 Streichquartett Nr. 2
Vocal 1950 Incidental music, Prometheus (words: Aeschylus) Stimmen (unspezifiziert) und Viola
Choral 1950 Six part-songs: Welcome Joy and Welcome Sorrow Stimmen SSA und Harfe (oder Klavier)
Opera 1951 Benedick and Beatrice Solisten, Cchor und Orchester Oper in einem Akt, basierend auf Figuren (Charaktere) von Shakespeare[14]
Choral 1955 Motet: „Lavabo inter innocentes“ Stimmen SSSAA
Instrumental 1962 The Fall of the Leaf: three short studies on a 16th-century tune Cello allein
Choral 1962 „The Twelve Kindly Months“ (Worte: Thomas Tusser) Stimmen SSA
Instrumental 1962 Variations on „Loth to Depart“ Streichquartett und zwei Streichorchester
Instrumental 1962 String Trio No. 2 Violine, Viola and Cello
Choral 1964 „As Laurel Leaves That Cease Not to Be Green“ (from Tottel’s Miscellany) Stimmen SSA
Choral 1964 „That Lord that Lay in Asse Stall“ Stimmen SATB
Choral 1965 Carol: „Make Ye Merry For Him That Is To Come“ Stimmen SSATB
Choral 1965 „Not Unto Us O Lord“ Zwei gemischte und hohe Chöre (stimmt Übersetzung?), Orgel, optional Röhren-Glocken
Choral 1965 Cantata: The Sun’s Journey Sopran- und Altchöre, kleines Orchester (oder Klavier)
Orchestral 1965 Triannon Suite Orchester
Instrumental 1966 Fanfare for the Grenadier Guards Drei Trompeten, Horn, zwei Posaunen
Instrumental 1966 Fanfare for Thaxted Zwei Trompeten, Flöte, Glocken
Instrumental 1967 Leiston Suite Bläserquartett
Instrumental 1968 Duo Viola und Klavier
Choral 1968 „Out of Your Sleep arise and Wake“ Chor SSATTB a cappella
Instrumental 1969 Badingham Chime Handglocken
Orchestral 1969 Theme and seven variations: The Glory of the West Brassband
Orchestral 1969 Woodbridge Suite Orchester
Instrumental 1970 Fantasia on Hampshire Folk Tunes Streichorchester
Instrumental 1972 Iken Fanfare Schul-Blaskapelle
Choral 1972 „Hallo My Fancy, Whither Wilt Thou Go“ (words: William Cleland) SSTBB und Countertenor
Vocal 1974 „Farewell to Rod“ Solo Stimme und Continuo
Concertante 1976 Joyce’s Divertimento Viola und Orchester
Orchestral 1977 Deben Calendar Orchester
Instrumental 1980 February Welcome Handglocken
Vocal 1980 A Greeting Zwei Soprane, Mezzosopran und Klavier
Vocal 1982 „Song for a Well-Loved Librarian“ Sopran, Mezzosopran, Tenor und Bariton Gewidmed Fred Ferry, librarian to the Britten-Pears Library[15] baritone
Chamber 1982 String Quintet Streichquintett:zwei Violinen, Viola, zwei Celli
Vocal 1984 Homage to William Morris Bass Stimme und Streichbass
Instrumental 1984 Recorder sextet Sopranino, zwei Diskant-, zwei gemischte- und Tenorblockflöte
Instrumental 1984 Concerto for recorder and string orchestra
Instrumental 1984 Duett Violine und Cello

2. Arrangements

Genre Jahr Titel Forces
(instrumental und vocal)
Bemerkungen
Instrumental 1932 First Book of Tunes for the Pipes Pipes Gesammelt und arrangiert
Instrumental 1933 Selected 18th Century Dances Piano Gesammelt und arrangiert
Instrumental 1933 Second Book of Tunes for the Pipes Pipes Gesammelt und arrangiert
Instrumental 1933 Two Scottish Airs Cello and piano
Vocal 1934 Four Oxfordshire Folk Songs Two sopranos and piano
Vocal 1934 Four Somerset Folk Songs Two sopranos and alto
Orchestral 1934 Love in a Mist or The Blue-Haired Stranger Orchestra Arrangiert nach einem Stück von Scarlatti
Choral 1934 Folk song: „Nowell and Nowell“ Mixed voices
Vocal 1934 Six Scottish Folk Songs Voice, pipes piano
Orchestral 1934 Traditional Country Dances Orchestra Arrangiert für das Cecil Sharp House Orchestra und andere
Instrumental 1935 Four Folk Tunes from Hampshire Unison violins and piano
Orchestral 1935 „Intermezzo“ from Gustav Holst's First Suite in E flat Orchestra Orchesterarrangement
Choral 1935 Folk song: „The Virgin Unspotted“ Unaccompanied female voices (SSA)
Instrumental 1936 Twelve Old English Dance Airs Pipes Arrangements, aus Playfords English Dancing Master
Choral 1936 „Wassail Song“ Unaccompanied men’s chorus Arrangiert nach Gustav Holsts Version für gemischten Chor
Instrumental 1937 Six Old English Dances Piano Arrangements, aus Playfords English Dancing Master
Choral 1937 Folk song: „A Sweet Country Life“ Unaccompanied SATB voices
Choral 1937 Folk song from Hampshire: „The Cobbler“ Unaccompanied SATB voices
Choral 1937 „A Cornish Wassail Song“ Unaccompanied SATB voices
Orchestral 1937 Coronation Country Dances Brassband zusammen mit Gordon Jacob
Instrumental 1937 The Rival Sisters Strings, ad lib woodwind and percussion Arrangement von Purcells Suite für kleines Orchester
Vocal 1938 Pelham Humphrey: Three Songs (Pelham Humphrey) Voice and piano
Vocal 1938 Ten Appalachian Folk Songs Voice and piano
Choral 1940 Six Traditional Carols (first set) SSA voices Vollendet zwischen 1940 und 1946
Vocal 1940 Pastoral scene: Nymphs and Shepherds SSA voices, strings, optional recorders Basierend auf Musik von Purcell
Choral 1940 Dorset folk carol: „Come All You Worthy People“ SSA voices
Instrumental 1940 Pelham Humphrey: Five airs Recorder trio
Vocal 1941 Pelham Humphrey: Song „Nature’s Homily“ Baritone and piano
Instrumental 1942 Handel's „As When the Dove“ Continuo
Instrumental 1942 A Bach Book for the Treble Recorder Treble recorder Ausgewählt und bearbeitet von Holst
Vocal 1942 Three Carols from Other Lands Unspecified
Choral 1943 „Of a Rosemary Branch Sent“ SATB voices with strings
Choral 1943 Shropshire folk carol: „All Under the Leaves“ SSA voices Auch unter dem Titel „The Seven Virgins“ bekannt
Choral 1943 Cornish folk-carol: „Cherry, Holly and Ivy“ SATB voices
Choral 1945 Bach's Cantata No. 79: „God the Lord is Son and Shield“ SSA voices
Instrumental 1945 Purcell's The Tempest Piano, flute, descant recorder, oboe, clarinet, strings
Orchestral 1945 Three Somerset Folk Songs Small orchestra
Instrumental 1947 British Folk Songs Solo piano
Choral 1948 Six Traditional Carols (Second set) SSA voices
Choral 1949 Gustav Holst: „Lullay my Liking“ SSA voices with solo soprano
Choral 1949 Six Christmas Carols (Third set) SSA and SSAA voices
Instrumental 1950 Purcell: Four songs Recorder ensemble
Choral 1950 „Greensleeves“ SSA voices
Instrumental 1950 Purcell: Seventeen songs Piano, two violins, cello ad lib
Choral 1950 Folk song: „I Must Live All Alone“ SSA voices
Instrumental 1951 Ten Indian Folk Tunes from the Punjab Descant recorder Transkribiert von Holst und Prabhakar Chinchore
Choral 1952 Handel: L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato Equal voices with ad lib soprano and alto soli
Instrumental 1952 „Sellenger’s Round“ Strings Arrangement eines Satzes von Byrd
Vocal 1953 Daniel Purcell: „By What I’ve Seen I am Undone“ Voice and piano
Vocal 1953 Henry Carey: Four Songs Voice and piano
Orchestral 1954 Britten: „March from the Courtly Dances sequence in Gloriana Orchestra Orchesterarrangement
Vocal 1954 Britten: Second Lute Song of Earl of Essex, from Gloriana Voice and piano
Choral 1955 Britten: Choral Dances from Gloriana Tenor solo and SATB chorus
Instrumental 1955 Bach: A Christmas Canon Recorder quartet
Vocal 1955 Handel: „For Ever Blessed Be Thy Holy Name“ Voice and piano
Choral 1955 Folk song: „O Can Ye Sew Cushions“ SSA voices and piano Aus Brittens Folk Song arrangements Vol. 1
Choral 1955 Six Scottish Songs SSA voices unaccompanied
Choral 1955 Traditional Songs of Scotland SSA voices unaccompanied
Vocal 1955 Arne: „Under the Greenwood Tree“ Voice and piano
Vocal 1956 Sea shanty: „Sally Brown“ Voices and recorders
Opera 1956 Venus and Adonis Unspecified Original von John Blow, arrangiert für das Aldeburgh Festival[16]
Choral 1957 „Singing for Pleasure“ Female voices Sammlung von Liedern
Choral 1958 Six Traditional Carols (Fourth Set) Unaccompanied SSA and SSSA voices
Choral 1959 „A Jubilee Book of English Folk Songs“ Unison voices and piano Sammlung von Liedern
Choral 1959 Ten songs from John Wilson's Cheerfull Ayres and Ballads (1659) SSA voices
Instrumental 1960 Fifty Bach tunes Recorder Arrangiert nach den Originalen
Instrumental 1960 Ten Bach tunes Recorder Arrangiert nach den Originalen
Choral 1960 A Yacre of Land: 16 folksongs from collection of Ralph Vaughan Williams Unison voices and piano, or unaccompanied voices Gemeinsam mit Ursula Vaughan Williams
Vocal 1961 Nineteen Songs from Folk Songs of Europe, ed. Maud Karpeles Voice and piano accompaniment
Choral 1961 Tunes from Kentucky Equal voices and junior orchestra
Choral 1962 Heinrich Schütz: The Passion According to St John Soloists and unaccompanied chorus Gemeinsam mit Peter Pears
Choral 1964 Scottish Traditional Song: „A Wee Bird Cam' to Our Ha'Door“ SATB voices
Choral 1965 The Passion According to St Luke Unaccompanied voices Zur Aufführung eingerichtet nach Manuskripten aus dem 15. Jahrhundert
Choral 1965 Heinrich Schütz: The Passion According to St Matthew Soloists and unaccompanied chorus Gemeinsam mit Peter Pears
Vocal 1966 Thomas Tudway: „I Will Lift Up Mine Eyes“ Soprano and continuo
Choral 1966 George Kirbye: „O Jesu, Look“ SSATB voices
Opera 1967 Purcell: The Faerie Queen (shortened version) Soloists, chorus and orchestra Für die Aufführung eingerichtet von Holst, Peter Pears und Benjamin Britten
Choral 1967 Bach: The Passion According to St John Soloists, chorus and orchestra Bearbeitet von Benjamin Britten and Holst; Englische Übersetzung von Peter Pears
Orchestral 1967 Lully: Suite from Persée Orchestra Bearbeitet von Holst und Emanuel Hurwitz
Vocal 1967 Three Carol Arrangements Three equal unaccompanied voices
Vocal 1967 Twenty Traditional British Folk Songs unaccompanied voices in part song
Choral 1968 Purcell: Wedding anthem, „How Blest Are They“ Mixed voices, soprano and bass soli Gemeinsam mit Philip Ledger
Choral 1969 Purcell: „Remember Not, O Lord“ Male chorus
Instrumental 1970 William Byrd: „Browning“ Violin, two violas, two cellos
Choral 1970 English folk song: „Gypsy Davy“ Unaccompanied chorus Als Ballade bearbeitet
Vocal 1978 Pelham Humphrey and John Blow: „A Dialogue Between Two Penitents“ Two tenors and continuo
Instrumental 1981 Seventeenth-century traditional English dance: „About Ship“ Piano duet
Instrumental 1983 Seven tunes by Gustav Holst piano Arrangiert als einfache Klavierausgabe

3. Aufnahmen

  • CD: Messe a-Moll etc, Choir of Clare College, Cambridge, The Dmitri Ensemble, Graham Ross, 2013, harmonia mundi HMH 907576.
  • CD: Streichquartett Nr. 1, zusammen mit Quartetten von B. Britten u. a., 1993.
  • »Phantasy«-Quartett, Aufführung BBC Proms 19. August 2013.

Literatur

  • Christopher Grogan: Part III – 1952-54. In: Christopher Grogan; Rosamund Strode (Hrsg.): Imogen Holst - A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2010.
  • Christopher Grogan: Part IV – 1955-84. In: Christopher Grogan; Rosamund Strode (Hrsg.): Imogen Holst - A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2010.
  • Christopher Tinker: Part V – The Music of Imogen Holst. In Christopher Grogan; Rosamund Strode (Hrsg.): Imogen Holst - A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2010.
  • Eric Walter White: Benjamin Britten, his Life and Operas. University of California Press, Berkeley und Los Angeles 1983.
  • Humphrey Carpenter: Benjamin Britten – A biography. Faber and Faber, London 1992.
  • Imogen Holst: An ABC of Music. A short practical guide to the basic essentials of rudiments, harmony, and form. Aus dem Englischen von Meinhard Saremba. Oxford University Press, Oxford / New York 1963.

Einzelnachweise

  1. FreeBMD Entry Info. Abgerufen am 29. Januar 2023.
  2. a b c d e f g h i j k l Grogan, Christopher; Strode, Rosamund: Imogen Holst: A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2010, ISBN 978-1-84383-599-8.
  3. Page 11615 | Issue 30928, 1 October 1918 | London Gazette | The Gazette. Abgerufen am 29. Januar 2023.
  4. Imogen Holst: Gustav Holt. Hrsg.: Imogen Holst. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1969, ISBN 0-19-315417-X, S. 29.
  5. Holst, Gustav(us Theodore von). Abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  6. Holst, Gustav Theodore (1874–1934), composer and teacher of music. Abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  7. Our history. Abgerufen am 29. Januar 2023 (britisches Englisch).
  8. Alan Gibbs: Holst Among Friends. Chapter II: Jane Joseph. Thames Publishing, London 2000, S. 29–30 (englisch).
  9. Tinker, Christopher; Strode, Rosamund: Imogen Holst: A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2010, ISBN 978-1-84383-599-8, S. 451.
  10. Joseph, Jane M(arian). Abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  11. Christopher Grogan: Christopher Grogan on Imogen Holst. 17. Oktober 2007, abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
  12. Eine Liste ausgewählter Artikel und Programme enthält die Bibliografie von Christopher Grogan: Imogen Holst: A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge Suffolk 2010, ISBN 978-1-84383-599-8, S. 464–465.
  13. Christopher Grogan: Imogen Holst: A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge Suffolk 2010, ISBN 978-1-84383-599-8, S. 141.
  14. Christopher Grogan: Imogen Holst: A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge Suffolk 2010, ISBN 978-1-84383-599-8, S. 142.
  15. Christopher Grogan: Imogen Holst: A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge Suffolk 2010, ISBN 978-1-84383-599-8, S. 425
  16. Christopher Grogan: Imogen Holst: A Life in Music. The Boydell Press, Woodbridge Suffolk 2010, ISBN 978-1-84383-599-8, S. 348–49.