„Schloss Wirtheim“ – Versionsunterschied
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Aktuelle Version vom 7. Mai 2023, 19:40 Uhr
Schloss Wirtheim ist ein Renaissance-Schloss des 15. und 16. Jahrhunderts in Wirtheim, einem Ortsteil der Gemeinde Biebergemünd im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss wird erstmals 1426 erwähnt als kurmainzisches Lehen, das an Martin Forstmeister von Gelnhausen vergeben war. Um 1500 kam es in den Besitz der mit den von Forstmeister verwandten Familie von Lauter, die es als mainzisches Amtshaus nutzte. Wesentliche Teile der heutigen Bausubstanz des Schlossbaus dürften aus dieser Zeit stammen.
1582 kaufte die Familie von Forstmeister das Schloss zurück, überließ es aber zunächst kurmainzischen Vögten. Am 2. Februar 1717 heiratete der Schlossherr[1] Johann Philipp Friedrich Forstmeister von Gelnhausen (1681–1740) die Anna Margaretha Elisabetha Freiin von Schleifras (1702 -), Tochter des Reichs-Freiherrn Johann Martin Ludwig von Schleifras (-1726)[2]. 1797 wurde der Pfand- und Lehensbesitz umgewandelt, indem Mainz das Schloss für 14.000 fl. an Hugo von Forstmeister verkaufte. 1808 wechselte das Schloss abermals den Besitzer und ging für 17.800 fl. an 18 Wirtheimer Bürger.
Renovierungen fanden in den Jahren 1982 und 1997 statt. Heute befinden sich darin Privatwohnungen.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schloss Wirtheim ist ein zweigeschossiger Massivbau. Hofseitig besitzt er einen runden Treppenturm mit runder Spindel. Die Erschließung durch einen solchen Turm ist sehr typisch für kleine dörfliche Adelssitze in der Region. Zu dem Schloss gehörte ein Gut von 140 Morgen besten Landes. Über dem dortigen Eingang ließ Johann Philipp Friedrich Forstmeister von Gelnhausen das Allianz-Wappen der Forstmeister von Gelnhausen mit den Herren von Schleifras[1] anbringen. Es zeigt die Wolfsangel derer von Forstmeister mit dem Kreuz der Kreuzfahrer und dem Beil und Kesselhaken derer von Schleifras, darüber die alte Grafenkrone mit Blattwerk.
Straßenseitig befindet sich im Untergeschoss ein tonnengewölbter Raum, der durchbrochen wurde und heute als Fußgängerpassage dient.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Waltraud Friedrich: Kulturdenkmäler im Main-Kinzig-Kreis II.1. Bad Orb, Biebergemünd, Birstein, Brachttal, Freigericht. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8062-2469-6 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), S. 223–225 und 236.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 387.
- Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 50.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Renaissanceschlösser in Hessen (Projekt am Germanischen Nationalmuseum von Georg Ulrich Großmann)
- Schloss Wirtheim, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 30. Oktober 2014.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b [Jürgen Ackermann, „Reichsdebitverwaltung für die Freiherren Forstmeister von Gelnhausen“, in ….., S. 95–100]
- ↑ Genealogie Forstmeister, aufgerufen am 18. März 2022
Koordinaten: 50° 13′ 20,8″ N, 9° 15′ 43″ O