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Kreuz auf der „Gspitzten“
Kreuz auf der „Gspitzten“, Landmark Steinbruch
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Das Gasthaus Kalkmetzen gehörte zum Steinbruch und zur Kalkbrennerei des Alexander Curti, im 19. Jhdt. auch „Kalkgewerkschaft Prosset nächst Emmerberg“ genannt. Das war damals der größte Kalkbrenner der Gegend. Noch in den 1930er Jahren wird berichtet, dass es in der Prosset einige kleinere Kalköfen gab.
Das Gasthaus Kalkmetzen gehörte zum Steinbruch und zur Kalkbrennerei des Alexander Curti, im 19. Jhdt. auch „Kalkgewerkschaft Prosset nächst Emmerberg“ genannt. Das war damals der größte Kalkbrenner der Gegend. Noch in den 1930er Jahren wird berichtet, dass es in der Prosset einige kleinere Kalköfen gab.

Version vom 25. April 2024, 21:48 Uhr

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Kreuz auf der „Gspitzten“, Landmark Steinbruch


Das Gasthaus Kalkmetzen gehörte zum Steinbruch und zur Kalkbrennerei des Alexander Curti, im 19. Jhdt. auch „Kalkgewerkschaft Prosset nächst Emmerberg“ genannt. Das war damals der größte Kalkbrenner der Gegend. Noch in den 1930er Jahren wird berichtet, dass es in der Prosset einige kleinere Kalköfen gab.

Kalbrennen war für die Waldbauern in Stadtnähe ein wichtiger Nebenerwerb. Der Kalkabbau und der Bezug von minderwertigem Holz zum Beheizen der Öfen war gegen eine geringe Pacht bei der Herrschaft möglich.


Ronald Woldron lokalisiert das Castrum auf dem Gebiet der heutigen Schafflersiedlung in Winzendorf.[1] Die Josephinische Landesaufnahme zeigt eine atypisch runde Parzelle, eine Art Insel in der Prosst auf der Proseckwiese. In diese eingeschlossen war eine zweite Parzelle, die das Kernwerk der Burg gewesen sein könnte. Die Lage der Burgstelle passt mit den historischen Angaben gut überein und wurde vermutlich wegen der Lage in der Überschwemmungszone aufgeben. Eine archäologische Bestätigung ist noch ausständig.


1938 waren in Emmerberg ein Gastwirt (Teichmühle), ein Schmied, ein Schuster, ein Tischler, ein Wagner und ein Landwirt ansässig.[2]


Durch Hochwasser scheint immer wieder Probleme mit der Verlegung durch Erde nach Unwettern gegeben zu haben. Brassican führt das 1663 bei seiner Beschreibung von Emmerberg an.[3]


  1. Ronald Woldron: Prosset. In: Wehrbauten und Adelssitze in Niederösterreich. Das Viertel unter dem Wienerwald: Band 4. Hrsg.: Institut für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten (in Vorbereitung).
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft. 12. Ausgabe. 1938, abgerufen am 26. Dezember 2023.
  3. Hanss Ludwig Brässican von Emerberg (Obristen Wachtmeister): Emerberg. Relationen über die Visitation der Zuflucht-Haüser Stätt und Schlösser im Viertl under Wienner-Waldt. In: Verein für Landeskunde von Niederösterreich (Hrsg.): Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. Wien 1883, S. 256–258 (604 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 10. Dezember 2023]).

Frauenbach seit 2007 wieder Warme Fischa. Land Niederösterreich: Frauenbach soll wieder in die Warme Fischa münden. 7. Juli 2006, abgerufen am 26. Dezember 2023.


Den Namen gibt es auch in den Schreibweisen Prossat, Prossath, Prossek oder Proseck. https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11555257?page=372&q=%28%22prosset+emmerberg%22%7E200%29 + Flurbezeichnungen laut Karten Die überwiegend katholische Bevölkerung gehört zum Gebiet der Pfarrkirche St. Peter im Moos in Muthmannsdorf.


Die Katastralgemeinde Emmerberg (KGNR 23406) ist mit rund 216 Hektar eher klein und umfasst die Wälder nördlich der Prosset rund um den Schlossberg sowie die Wiesen ab der Teichmühle links und rechts der Straße bis zu den ersten Häusern von Muthmannsdorf.[1] Im Zuge des ersten Gemeindegesetzes 1849 wurde die Katastralgemeinden Muthmannsdorf - Dreistetten - Stollhof - Gaaden - Maiersdorf - Netting - Emmerberg zu einer Großgemeinde zusammengefasst.[2]


Die Bevölkerung wünschte sich aber Kleingemeinden und 1854 wurde Winzendorf (vorher Bad Fischau), Muthmannsdorf und Emmerberg selbständige Ortsgemeinden. Emmerberg erwies sich schon bald als nicht lebensfähig und wurde 1865 ein Bestandteil von Muthmannsdorf, obwohl man lieber zu Winzendorf wollte. Das wurde erst 1880 möglich. Seit der Gemeindezusammenlegung von 1970 ist Emmerberg ein Teil von Winzendorf-Muthmannsdorf. --- Das wichtigste Wirtschaftsunternehmen in der Prosset war über Jahrhunderte die Teichmühle, der frühere Maierhof der Herrschaft Emmerberg, der lange auch als Gasthaus geführt und in der Frühzeit des Tourismus der Leitbetrieb der Region war. Er war eine Kombination von Wirtschaftshof und Mühle. Die Teichmühle liegt am nordwestlichen, am oberen Eingang der Prosset nach dem Zusammenfluss mehrerer Gräben und Bäche. Der Wasserzustrom aus der Neuen Welt ist zu gering, um ohne Stauwasser eine etwas größere Mühle planbar zu betreiben. Daher wurden am oberen und unteren Ende der Prosset Mühlteiche angelegte. Einen Mühlbetrieb bei der Teichmühle gibt es schon sehr lange nicht mehr. Bis in die 1970er war am Parkplatz des Gasthofes ein Mühlrad ausgestellt. Der Mühlteich zog sich entlang der Straße nach Muthmannsdorf fast bis Emmerberg Dörfel. Sowohl auf der Straße nach Netting als auch nach Muthmannsdorf ist der frühere Damm hinter der Teichmühle noch als Geländestufe im Straßenverlauf erkennbar Auf der Dammkrone gab es früher einen Gastgarten des Gasthauses Teichmühle (heute Privatgärten).


Das Prossetbach-Frauenbach-System zeigte zuletzt wieder ein vitales Vorkommen zahlreicher, auch juveniler Exemplare der Bachmuschel (Unio crassus cytherea).[3]


Die Prosset gehört wie der Frauenbach zu den kleineren Fließgewässern, die das Grundwasser im südlichen Wiener Becken speisen.[4]


Die topografische Situation, großes Einbruchsbecken (Neue Welt) mit engem Wasserabfluss (Prosset) führte mehrfach zu Plänen für größere Stauprojekte, als es der Teich der Teichmühle war. 1922 präsentierte der Badener Architekt Fritz Malcher (1888–1933) sein „Heil Land“ Projekt.[5] Detailliert geplant (mit 5.000 Arbeitsstunden) wurde ein großer Stausee in der Neuen Welt, wobei „Muthmannsdorf am See“ durch eine Mauer geschützt gewesen wäre, da es tiefer liegt.[6] Der Namensteil „Heil“ bezieht sich auf geplante Sanatorien in Stollhof. Die Tuberkulose war in Wien nach dem Ersten Weltkrieg ein ernstes Problem, ebenso die große Wohnungsnot. „Land“ steht für geplante Einfamilienhaussiedlungen am Fuße der Hohen Wand. Eine Staumauer sollte cirka auf Höhe altes Posthaus zur Sperre der Prossetschlucht stehen und ein kleines Kraftwerk hätte die Gegend mit Strom versorgt. Das Projekt wurde trotz intensiver Gespräche nicht realisiert. Es war eine wirtschaftlich (Hyperinflation) und politisch (Trennung von Wien und Niederösterreich) schwierige Zeit und es hätte der natürliche Wasserzufluss in der Neuen Welt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausgereicht, die Verdunstung und Versickerung (zwar weitgehend dichter Tonboden, aber z.T. auch Schotter) auszugleichen.


Version der Sage von Emmerberg von Hans Fraungruber 1911 bei sagen.at, abgerufen am 08.12.2023


Wassermangel war für Burg und Herrschaft Emmerberg seit alters her ein Problem. Es gab zwei Zisternen auf der Burg, die aber nicht ausreichend war. Ein (bei Belagerung) verborgener Weg führte entlang der Felsen hinunter zum Brunnen im Maierhof (Teichmühle).[7] Das Wasserholen aus der ca. 50 Höhenmeter tieferliegenden Prosset ist bereits in der Gründungssage von „Eimer-Berg“ ein Thema.[8] Ein Wassereimer war Teil des Wappens der Emmerberger und findet sich bis heute im Gemeindewappen.[9]


Zur Zeit des Ersten Österreichischen Türkenkriegs macht sich der damalige Besitzer Hanss Ludwig Brässican von Emerberg 1663 auch Gedanken über eine Sperre der Prosset und die dafür notwendige Befestigungen. [10]

Er schlug auch vor, den „grossen Teicht“ der Teichmühle, der durch viele Unwetter mit Erde verlegt war, zu räumen und dahingehend auszubauen, dass er zur Feindesabwehr durch die Prossetschlucht abgelassen werden könne, etwa wenn Wiener Neustadt belagert werden würde. Aufgrund des eher geringen Wasservolumens des Baches scheint das Projekt etwas zu ambitioniert, aber es muss vor dem Hintergrund des Werbens um finanziellen Unterstützung der Landesstände für die Türkenabwehr gesehen werden, die ihm als Inhaber der Herrschaft Emmerberg genützt hätte.


Max Weltin, Winzendorf-Muthmannsdorf 1977, S.32 Erst die Entwässerung ab 1899, ein Teil unterhalb des Teiches im Park des Alexander Curti (nach dem Römerweg abwärts) wurde reguliert, brachte Besserung.[11]


Schmutzer, Winzendorf 1957, S. 67 Die Kämpfe führten zu großen Personen- und Sachschäden. Das Gasthaus Zum Kalkmetzen am Ausgang der Klause, das damals weiter hinten am Hang lag, brannte samt Garage aus, der Gasthof Zur Teichmühle am Eingang der Schucht wurde zum Teil zerstört.[12]


Die millitärische Bedeutung der Prossetschlucht war überschaubar, aber immerhin so groß, dass über ihr die Burg Emmerberg und davor wohl auch schon das Castrum Prozath erbaut wurde. Die letzte millitärische Auseinandersetzung im Gebiet der Prosset war im April 1945. Die Rote Armee kam am 1. April immer näher.[13] Es gab zurückflutende Fahrzeugkolonnen Richtung Piesting. Der Bürgermeister von Winzendorf verkündet am Nachmittag, dass die Russen in der Prosset aufgehalten werden sollten und stellte den Bewohnern frei, zu fliehen. Viele flüchteten auf die Hohe Wand. In der Nacht sprengt die Wehrmacht alles, was den Russen nützlich sein konnte. Am nächsten Tag (Ostermontag) lag die Teichmühle bereits im Bereich russischer Minenwerfer. Gesperrt wurde die Prosset aber nicht. Um 18:30 Uhr rückten die Russen in Muthmannsdorf ein, verabsäumten aber, die Hohe Wand zu besetzen. Auf dieser verschanzte sich über drei Wochen die Wehrmacht und in dieser Zeit gab es Artillerieduelle, die häufig das Gebiet der Prosset um die Teichmühle zum Ziel hatten, da dies einer der russischen Nachschubwege war.


(auch Wulfingus de Brozzat), 1866 https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11339840?page=392,393&q=brozzat Dopsch, Ostalpenraum im Hochmittelalter, S. 284 Wulfing von Prosset (auch Wulfingus de Brozzat), erwähnt ab den dreißiger Jahren des 12. Jahrhunderts, ist der erste namentlich bekannte Landadelige in der Gegend der Neuen Welt. Er war ein Gefolgsmann des steirischen Markgrafen Otakar III.[14] Otakar trachtete danach, eine „Entfremdung“ des Pittner Gebiets von der Steiermark zu verhindern. Zu diesem Zweck errichtete er an der nördlichen Landesgrenze entlang der Piesting einen „Sperrgürtel“ zwischen dem babenbergischen Österreich und dem von den Formbachern dominierten Pittner Kernland um Pitten und Neunkirchen. Dazu forcierte er den Bau von Festungsanlagen durch von ihm eingesetzte Ministerialen, zum einen Dienstmannen aus seinem angestammten Herrschaftsgebiet im Traungau im Ennstal, zum anderen kooperationsbereiten ortsansässigen Adeligen. Wulfing war ein solcher und stammte vom „castrum Prozath“, ein slawischer Name aus karantanischer Zeit vermutlich für Verhau, Verschanzung oder Burgstall. Er errichtete Wulfingstein, später Tachenstein oder Dachenstein genannt.[15] Er wurde zum Stammvater der Herren von Stubenberg-Kapfenberg-Hohenwang-Landesehre-Neuburg. Die Stubenberg-Kapfenberg waren über viele Generationen die reichsten und mächtigsten steirischen Ministerialen. Das „castrum Prozath“ ist vermutlich identisch mit der Burg Emmerberg oder einer Feste in unmittelbarer Nähe der Teichmühle.[16] In der älteren Forschung wurde das Castrum eher in der Gegend von Weikersdorf lokalisiert. Josef Zahn: Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und der damit vereinigten Güter Starhemberg und Emmerberg. Holzhausen, Wien 1888, S. 111 (512 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 11. November 2023]). Allerdings bietet die Gegend im flachen Steinfeld keinen natürlichen Schutz und hat keine Kontrollfunktion für die Prossetschlucht. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wird During von Prosset (Durinc de Brozzat) als Ministeriale von Otakar III. genannt. In welchem Verhältnis er zu Wulfing stand, ist nicht bekannt. During gilt als Stammherr der Herren von Emmerberg und Starhemberg.


Der früheste beannnte Landadelige auf der Burg ist der älteste Sohn von Wulfing von Prosset (auch Wulfingus de Brozzat), Gottschalk von Prosset (Gotscalcus Schirling), der ein Gefolgsmann des steirischen Markgrafen Otakar III. war.[17] Er wurde aus machtpolitischen Gründen ganz im Osten des Pittner Gebiets positioniert, nach innen gegen die Pittner, nach außen gegen die Ungarn. Er nannte sich seit 1553 „von Landesehre“.


Aus dem Gebiet der Neuen Welt stammte jener Wulfing, der sich nach der Burg Prosset, vermutlich identisch mit der Burg Emmerberg oder einer Feste in unmittelbarer Nähe der Teichmühle bzw. nach der Burg Stein in Maiersdorf nannte. Er wurde zum Stammvater der Herren von Stubenberg-Kapfenberg-Hohenwang-Landesehre-Neuburg wurde.[18]



1883, damals zur Gemeinde Muthmannsdorf gehörig, hatte die Rotte Dörfl und Stadl (bei der Straßenabzweigung nach Gaaden) 3 Häuser und 20 Einwohner und die Rotte Emmerberg mit Emmerberg Herrschaft und Teichmühle 13 Häuser und 64 Einwohner.[19] --- Vermutlich veraltet Im 12. Jahrhundert ist auch noch von einem Waldecker Ministerialen Namens During die Rede, der als Ahnherre der Mannen auf Stahemberg und Emmerberg gesehen wurde.[20] --- Der Bach hat keinen eigentliche Quelle, sondern ist ein Zusammenfluss von Muthmannsdorfer Graben, Graben von Felbring, Stollhofgraben, Graben vom Mauthaus und Maiersdorfer Graben in den Wiesen hinter der Teichmühle.


Die Hänge rechts und links der Schlucht sind steil. Bei Starkregen kann es Murenabgänge geben.[21]


In der Mitte der Prossetschlucht gibt es die Bushaltestelle Emmerberg Prosset, die von der VOR-Linie 336 angefahren wird.[22]


Das gesamte Becken der Neuen Welt mir ihren meist lettigen, wasserdichten Böden entwässert in die Prosset. Oberflächenwasser fließt sehr schnell ab. Wassermenge und Wassertemperaturen variieren sehr stark.[23] Nur bei Netting gibt es über den Sommer wasserliefernde Quellen.


Nördlich der Prosset findet sich Tegel und Gosau Konglomerate, die Felsen bestehen aus Hallstätter Kalk, teilweise mit Marmor. In der Prosset gibt es mehrere Höhlen: die Prossetschluchthöhle, die Versteckte Kluft, die Prossetschluchtkluft, die Kesselröhre und mehrere alte Stollen. https://www.openstreetmap.org/#map=16/47.8150/16.1089 In den 1920er Jahren wurden Funde von Höhlenschrecken beschrieben.[24]


Die Prosset entwässert, verstärkt durch das Brunner Teichwasser, in die Warme Fischa.[25] Der Prossetbach führt wenig Wasser. Daher gab es in Emmerberg (wie auch in anderen Orten z.B. Winzendorf) seit uralter Zeit Bewässerungsordnungen, die die Wasserentnahme der Eigentühmer der angrenzenden Wiesen bis auf die Ebene Tag, Tageszeit und Stunde regelten. Die Verteilung des Wassers erfolgte mit teils gemauerten, teils hölzernen Schleußen.


Die Qualität der Wiesen war eher schlecht, da häufig versäuert, mosig und in nassen Jahren mit Rohr und Binsen durchwachsen.[26] Erst die Entwässerung brachte Besserung.


Die Lage an der Straße in die Neue Welt mit den Dörfern Maiersdorf, Stollhof, Gaaden und Muthmannsdorf war in früherer Zeit ein idealer Platz für landwirtschaftliche Servicebetriebe. Links der Straße befand sich in Emmerberg eine große Schmiede für Reparatur und Erwerb von Metallwerkzeugen, rechts davon eine Wagnerei für die Reparatur- und Herstellung von Wagen und Werkzeugen. Weiter oben lag an der Straße das Postamt für die neue Welt. Am Anfang und Ende der Klause waren die Gasthäuser Kalkmetzen und oben die Teichmühle, die für Speis, Trank und Informationsaustausch sorgten. Insbeondere durch den Individualverkehr wirtschaftlichen Veränderungen verloren diese Betriebe nach und nach ihre Existenzgrundlage. Die Betriebsstätten wurden in Privathäuser umgewandelt.


Früher gab es die topografischen Unterscheidung zwischen Alter Prosset, der Prossetschlucht mit Emmerberg und der Jungen Prosset, zwischen Netting und Tachenstein, der zweite Übergang in den Vorbergen von Neuer Welt in das Steinfeld.[27] Der Übergang ist sehr alt. Gegen Maiersdorf wurden Spuren eines römischen Vicinalweges (Nebenweges) gefunden. Der Vorgängerbau der späteren Burg Dachenstein, vermutlich von Wulfing von Prosset errichtet, wird ebenfalls ein „castrum Prozath“ gewesen sein. Die Bezeichnung 'Jungen Prosset' war auch für Rieden bei Winzendorf üblich (die überwachsenen Terassen am Weg zur Waldandacht). Weitere Flur- und Riedenbezeichnung im Zusammenhang mit der Prosset sind der Prossaberg und die Prossetwiesen (heute Curti- und Schafflersiedlung in Winzendorf).


Der Name Prosset geht vermutlich auf ein Verteidigungswerk, ein „castrum Prozath“, ein slawischer Name für Verhau, Verschanzung oder Burgstall zurück. Aus der Beschreibung einer Schenkung an Stift Garsten um 1140 wird abgeleitet, dass die Befestigung außerhalb der Prosset in der Gegend Richtung Weikersdorf befand. corr Josef Zahn: Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und der damit vereinigten Güter Starhemberg und Emmerberg. Holzhausen, Wien 1888, S. 111 (512 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 11. November 2023]).

Josef Zahn: Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und der damit vereinigten Güter Starhemberg und Emmerberg. Holzhausen, Wien 1888 (512 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 11. November 2023]). S. 111 

Im 12. Jahrhundert ist von Waldecker Ministerialen Namens During die Rede, die die Ahnherren der Mannen auf Stahemberg und Emmberg waren.[28] 1150 wird der Ahnherr der steiermärkischen Stubenberger, Wulfing von Prosset, erwähnt.


In den Prossetwänden oberhalb von Emmerberg wurden von Kletteren Hornvipern entdeckt. Wie eine DNA-Analyse ergab, geht dieses nördlichste Vorkommen der Europäische Hornotter auf ausgesetze Tiere zurück.[29] Das Klettern im sogenannten „Prossetwand Klettergarten“ wird vom Grundstückseigentümer nicht geduldet und Haken wurden entfernt.[30]


Bernd Orfer: Neue Welt und Steinfeld. Der Standard, 10. November 2001, abgerufen am 15. August 2022.


  1. Land Niederösterreich: Katastralgemeinden in Niederösterreich. 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023. + NÖ GIS
  2. Maximilian Weltin: Festschrift zur Markterhebung der Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Hrsg.: Selbstverlag der Marktgemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Wiener Neustadt 1977, S. 29.
  3. Alexander Reischütz, Otto Moog, Elisabeth Haring, Rudolf Kapeller: Die bemerkenswerte Molluskenfauna von Bad Fischau-Brunn, Niederösterreich. März 2022, abgerufen am 15. Dezember 2023.
  4. Norbert Sauberer, Viktoria Grass, Elisabeth Wrbka, Johannes Frühauf, Andreas Wurzer: Feuchtwiesen. Weinviertel und Wiener Becken. In: Der Landschaftsfonds. Fachbericht Nr. 8/1999. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, 1999, S. 3, abgerufen am 15. Dezember 2023.
  5. Rollettmuseum Baden / Rudolf Maurer: Nachlaß Fritz Malcher 1996, abgerufen am 09.12.2023
  6. Sylvia Stark: Haderer-Buch: Radlbrunner Autor mit Hang für Kurioses. Niederösterreichische Nachrichten, 10. März 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  7. Hanss Ludwig Brässican von Emerberg (Obristen Wachtmeister): Emerberg. Relationen über die Visitation der Zuflucht-Haüser Stätt und Schlösser im Viertl under Wienner-Waldt. In: Verein für Landeskunde von Niederösterreich (Hrsg.): Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. Wien 1883, S. 256–258 (604 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 4. Dezember 2023]).
  8. Josef Schmutzer: Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde. 1957, S. 58, abgerufen am 21. November 2023.
  9. Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf: Das Gemeindewappen. 21. November 2023, abgerufen am 21. November 2023.
  10. Hanss Ludwig Brässican von Emerberg (Obristen Wachtmeister): Emerberg. Relationen über die Visitation der Zuflucht-Haüser Stätt und Schlösser im Viertl under Wienner-Waldt. In: Verein für Landeskunde von Niederösterreich (Hrsg.): Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. Wien 1883, S. 256–258 (604 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 4. Dezember 2023]).
  11. Maximilian Weltin: Festschrift zur Markterhebung der Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Hrsg.: Selbstverlag der Marktgemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Wiener Neustadt 1977, S. 32.
  12. Josef Schmutzer: Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde. 1957, S. 67, abgerufen am 3. Dezember 2023.
  13. Maximilian Weltin: Festschrift zur Markterhebung der Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Hrsg.: Selbstverlag der Marktgemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Wiener Neustadt 1977, S. 55.
  14. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 290 (620 S.).
  15. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 290 (620 S.).
  16. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 284 (620 S.).
  17. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 290 (620 S.).
  18. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 284 (620 S.).
  19. Special-Orts-Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. 1: Niederösterreich. Hölder, Wien 1883, S. 164 (digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 3. Dezember 2023]).
  20. Franz Xaver von Krones: Die deutsche Besiedlung der östlichen Alpenländer insbesondere Steiermarks, Kärntens und Krains, nach ihren geschichtlichen und örtlichen Verhältnissen. Engelhorn, Stuttgart 1889, S. 468 (176 S., digitale-sammlungen.de [abgerufen am 11. November 2023]).
  21. Mirjam Preineder: Feuerwehreinsatz. Murenabgang in der Prosset verschüttet Fahrbahn. 2. August 2021, abgerufen am 18. November 2023.
  22. VOR: 336 Winzendorf- Gaaden - Piesting. 4. September 2023, abgerufen am 17. November 2023.
  23. Gemeinderat Wien / Wasser-Versorgungs-Kommission: Bericht über die Erhebungen der Wasser-Versorgungs-Commission des Gemeinderathes der Stadt Wien. 1. Selbstverl. des Gemeinderathes, Wien 1864, S. 133 (295 S., digitale-sammlungen.de [abgerufen am 14. November 2023]).
  24. Heinrich E. Wichmann: Die Verbreitung der Höhlenheuschrecke in Niederösterreich. In: Blätter für Naturkunde und Naturschutz. 14. Jahrgang / Heft 2. Wien 1927 (zobodat.at [PDF]).
  25. Geologische Reichsanstalt: Abhandlungen der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt, Wien. 9. Wien 1877 (494 S., digitale-sammlungen.de [abgerufen am 13. November 2023]). S. 74
  26. Wilhelm Stoeger: Die Bewirtschaftung des Gebietes (Hernstein in Niederösterreich). Wien 1886 (402 S., digitale-sammlungen.de [abgerufen am 11. November 2023]). S. 304
  27. P. Benedikt Kluge: Die alte Pfarrkirche ad St. Thomas zu Rothengrub-Willendorf. Historische Notizen zur Geschichte der Pfarre Kirchbüchl. In: Verein für Landeskunde von Niederösterreich (Hrsg.): Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 25. 1891 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 12. November 2023]). S. 339
  28. Franz Xaver von Krones: Die deutsche Besiedlung der östlichen Alpenländer insbesondere Steiermarks, Kärntens und Krains, nach ihren geschichtlichen und örtlichen Verhältnissen. Engelhorn, Stuttgart 1889 (176 S., digitale-sammlungen.de [abgerufen am 11. November 2023]). S. 468
  29. Patrick Wammerl: Ausgesetzte Giftschlangen im Kletterparadies. Bei der Population im Bezirk Wiener Neustadt handelt es sich um das nördlichste Vorkommen Europäischer Hornvipern. Kurier, 23. April 2021, abgerufen am 15. August 2022.
  30. Andreas Jentzsch: Prossetwand und kleine Prossetwand. bergsteigen.com, 29. April 2021, abgerufen am 15. August 2022.