„Sippenforschung“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Begriff Sippenforschung ist untrennbar mit der [[Nationalsozialistische Rassenhygiene|Rassenpolitik]] in der Nationalsozialisten verbunden. Der [[Rassismus|rassistische]] [[Genealoge]] und [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] [[Politiker]] [[Karl Fahrenhorst]] formulierte es wie folgt:
Der Begriff Sippenforschung ist untrennbar mit der [[Nationalsozialistische Rassenhygiene|Rassenpolitik]] der Nationalsozialisten verbunden. Der [[Rassismus|rassistische]] [[Genealoge]] und [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] [[Politiker]] [[Karl Fahrenhorst]] formulierte es wie folgt:


<blockquote>„Die Regierung der nationalsozialistischen Revolution hat durch ihre Gesetzgebung die Voraussetzungen geschaffen, daß die deutsche Sippenforschung nunmehr Volkssache wird. Jeder Deutsche muß sich mit der Geschichte seines Geschlechts befassen. In jedem deutschen [[Volksgenosse]]n muß die Erkenntnis über die Tiefe geschichtlicher wie blutmäßiger Verbundenheit zwischen seiner Sippe und dem großen deutschen Volke lebendig werden.“<ref>Cornelia Schmitz-Berning, ''Vokabular des Nationalsozialismus'', De Gruyter 2007, S. 579.</ref></blockquote>
<blockquote>„Die Regierung der nationalsozialistischen Revolution hat durch ihre Gesetzgebung die Voraussetzungen geschaffen, daß die deutsche Sippenforschung nunmehr Volkssache wird. Jeder Deutsche muß sich mit der Geschichte seines Geschlechts befassen. In jedem deutschen [[Volksgenosse]]n muß die Erkenntnis über die Tiefe geschichtlicher wie blutmäßiger Verbundenheit zwischen seiner Sippe und dem großen deutschen Volke lebendig werden.“<ref>Cornelia Schmitz-Berning, ''Vokabular des Nationalsozialismus'', De Gruyter 2007, S. 579.</ref></blockquote>

Version vom 26. April 2024, 09:30 Uhr

Sippenforschung (auch Sippenkunde) war ein Begriff der Zeit des Nationalsozialismus. Er ersetzte in dieser Zeit weitgehend den Ausdruck Familienforschung.[1]

Geschichte

Der Begriff Sippenforschung ist untrennbar mit der Rassenpolitik der Nationalsozialisten verbunden. Der rassistische Genealoge und nationalsozialistische Politiker Karl Fahrenhorst formulierte es wie folgt:

„Die Regierung der nationalsozialistischen Revolution hat durch ihre Gesetzgebung die Voraussetzungen geschaffen, daß die deutsche Sippenforschung nunmehr Volkssache wird. Jeder Deutsche muß sich mit der Geschichte seines Geschlechts befassen. In jedem deutschen Volksgenossen muß die Erkenntnis über die Tiefe geschichtlicher wie blutmäßiger Verbundenheit zwischen seiner Sippe und dem großen deutschen Volke lebendig werden.“[2]

Buch zur Hof- und Sippenforschung des Kreises Peine, Veröffentlichung des Verwaltungsamtes des Reichbauernführers, Goslar 1938.

Die völkische Bewegung begann Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Verwendung der Begriffe Sippe anstelle von Großfamilie und Sippenforschung anstelle von Genealogie. Ab 1935 organisierte die Reichsstelle für Sippenforschung (ab 1940 als Reichssippenamt) die Sippenforscher in der Vereinigung der Berufssippenforscher, deren Hauptarbeitsgebiet die Erstellung von Ariernachweisen war. Im Auftrage des Reichsbauernführers organisierte Horst Rechenbach die Arbeit an den Dorfsippenbüchern.[3]

Die Sippenhaft als eine Repressionsmaßnahme gegen die Angehörigen von Regimegegnern wurde vor allem im Umfeld des 20. Juli 1944 als eines von vielen Sanktionsinstrumenten zur Verfolgung, Unterdrückung und Beseitigung der oppositionellen Bewegung eingesetzt.[4]

Literatur

  • Diana Schulle: Das Reichssippenamt. Eine Institution nationalsozialistischer Rassenpolitik. Logos Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89722-672-3. Zugleich Diss. der Universität Greifswald 1999.

Einzelnachweise

  1. Cornelia Schmitz-Berning, Vokabular des Nationalsozialismus, De Gruyter 2007, S. 578.
  2. Cornelia Schmitz-Berning, Vokabular des Nationalsozialismus, De Gruyter 2007, S. 579.
  3. Volkmar Weiss: Die Arbeit an den Dorfsippenbüchern in den Kriegswirren. In: Vorgeschichte und Folgen des arischen Ahnenpasses: Zur Geschichte der Genealogie im 20. Jahrhundert. Arnshaugk, Neustadt an der Orla 2013, ISBN 978-3-944064-11-6, S. 284–297.
  4. Johannes Salzig: Das Phänomen der „Sippenhaft“ im nationalsozialistischen Deutschland Website der Konrad-Adenauer-Stiftung, abgerufen am 4. März 2019.