„Kanonische Überdeckung“ – Versionsunterschied

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Man kann von F nicht die Attributhülle bilden, denn F ist kein Attribut
 
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Am Anfang des Entwurfs eines relationalen Schemas steht die [[Informationsbedarfsanalyse]]. Sie liefert die Menge der benötigten Attribute und eine Menge F der [[funktionale Abhängigkeit|funktionalen Abhängigkeiten]] zwischen diesen Attributen. Basierend auf diesen Abhängigkeiten werden [[Normalisierung (Datenbank)|Normalformen]] für die Schemata relationaler Datenbanken definiert, die als „Gütekriterium“ für ein solches Schema gesehen werden.
Am Anfang des Entwurfs eines relationalen Schemas steht die [[Informationsbedarfsanalyse]]. Sie liefert die Menge der benötigten Attribute und eine Menge F der [[funktionale Abhängigkeit|funktionalen Abhängigkeiten]] zwischen diesen Attributen. Basierend auf diesen Abhängigkeiten werden [[Normalisierung (Datenbank)|Normalformen]] für die Schemata relationaler Datenbanken definiert, die als „Gütekriterium“ für ein solches Schema gesehen werden.


Im Allgemeinen gibt es zu einer Menge funktionaler Abhängigkeiten viele verschiedene äquivalente Mengen funktionaler Abhängigkeiten. Zwei Mengen funktionaler Abhängigkeiten F und G heißen genau dann äquivalent, in Zeichen <math>F \equiv G</math>, wenn ihre [[funktionale Abhängigkeit#Attributhülle|Attributhüllen]] gleich sind, in Zeichen <math>F^+ = G^+</math>. Sind F und G äquivalent, so heißt F ''Überdeckung'' von G und umgekehrt.
Im Allgemeinen gibt es zu einer Menge funktionaler Abhängigkeiten viele verschiedene äquivalente Mengen funktionaler Abhängigkeiten. Zwei Mengen funktionaler Abhängigkeiten F und G heißen genau dann äquivalent, in Zeichen <math>F \equiv G</math>, wenn ihre Hüllen gleich sind, in Zeichen <math>F^+ = G^+</math>. Sind F und G äquivalent, so heißt F ''Überdeckung'' von G und umgekehrt.


Es gibt zu einer gegebenen Menge F von funktionalen Abhängigkeiten eine eindeutige Attributhülle <math>F^+</math>, die aber in der Regel viele funktionale Abhängigkeiten beinhaltet, was sich bei einer späteren [[Implementierung]] des Schemas in einer relationalen Datenbank negativ auswirkt, da bei jeder Änderungsoperation im Rahmen einer [[Konsistenz (Datenspeicherung)|Konsistenzprüfung]] die Einhaltung sämtlicher spezifizierter funktionaler Abhängigkeiten überprüft werden muss.
Die Hülle <math>F^+</math> einer Menge F von funktionalen Abhängigkeiten ist die Menge aller funktionalen Abhängigkeiten, die sich mit den [[Armstrong-Axiome]]n aus F ableiten lassen. Die Hülle enthält oft sehr viele funktionale Abhängigkeiten, was sich bei einer späteren [[Implementierung]] des Schemas in einer relationalen Datenbank negativ auswirkt, da bei jeder Änderungsoperation im Rahmen einer [[Konsistenz (Datenspeicherung)|Konsistenzprüfung]] die Einhaltung sämtlicher spezifizierter funktionaler Abhängigkeiten überprüft werden muss.


Deshalb ist man im Entwurfsprozess relationaler Schemata an der kleinstmöglichen Menge der äquivalenten funktionalen Abhängigkeiten interessiert, der ''kanonischen Überdeckung'' der gegebenen Menge funktionaler Abhängigkeiten. Eine ''kanonische Überdeckung'' beschreibt also die kleinste gültige Menge von funktionalen Abhängigkeiten für ein bestimmtes relationales Schema. Die Ableitung einer solchen ''kanonischen Überdeckung'' gewährleistet ein [[Redundanz (Information)|redundanzfreies]] relationales Schema.
Deshalb ist man im Entwurfsprozess relationaler Schemata an der kleinstmöglichen Menge der äquivalenten funktionalen Abhängigkeiten interessiert, der ''kanonischen Überdeckung'' der gegebenen Menge funktionaler Abhängigkeiten. Eine ''kanonische Überdeckung'' beschreibt also die kleinste gültige Menge von funktionalen Abhängigkeiten für ein bestimmtes relationales Schema. Die Ableitung einer solchen ''kanonischen Überdeckung'' gewährleistet ein [[Redundanz (Information)|redundanzfreies]] relationales Schema.

Aktuelle Version vom 17. August 2024, 18:37 Uhr

Die kanonische Überdeckung ist ein Konzept aus der relationalen Entwurfstheorie, die sich mit dem Entwurf der Schemata relationaler Datenbanken befasst.

Am Anfang des Entwurfs eines relationalen Schemas steht die Informationsbedarfsanalyse. Sie liefert die Menge der benötigten Attribute und eine Menge F der funktionalen Abhängigkeiten zwischen diesen Attributen. Basierend auf diesen Abhängigkeiten werden Normalformen für die Schemata relationaler Datenbanken definiert, die als „Gütekriterium“ für ein solches Schema gesehen werden.

Im Allgemeinen gibt es zu einer Menge funktionaler Abhängigkeiten viele verschiedene äquivalente Mengen funktionaler Abhängigkeiten. Zwei Mengen funktionaler Abhängigkeiten F und G heißen genau dann äquivalent, in Zeichen , wenn ihre Hüllen gleich sind, in Zeichen . Sind F und G äquivalent, so heißt F Überdeckung von G und umgekehrt.

Die Hülle einer Menge F von funktionalen Abhängigkeiten ist die Menge aller funktionalen Abhängigkeiten, die sich mit den Armstrong-Axiomen aus F ableiten lassen. Die Hülle enthält oft sehr viele funktionale Abhängigkeiten, was sich bei einer späteren Implementierung des Schemas in einer relationalen Datenbank negativ auswirkt, da bei jeder Änderungsoperation im Rahmen einer Konsistenzprüfung die Einhaltung sämtlicher spezifizierter funktionaler Abhängigkeiten überprüft werden muss.

Deshalb ist man im Entwurfsprozess relationaler Schemata an der kleinstmöglichen Menge der äquivalenten funktionalen Abhängigkeiten interessiert, der kanonischen Überdeckung der gegebenen Menge funktionaler Abhängigkeiten. Eine kanonische Überdeckung beschreibt also die kleinste gültige Menge von funktionalen Abhängigkeiten für ein bestimmtes relationales Schema. Die Ableitung einer solchen kanonischen Überdeckung gewährleistet ein redundanzfreies relationales Schema.

Zu einer gegebenen Menge F von funktionalen Abhängigkeiten nennt man eine kanonische Überdeckung, wenn folgende drei Eigenschaften erfüllt sind:

  • , das heißt
  • In existieren keine funktionalen Abhängigkeiten , wobei und Mengen überflüssiger Attribute enthalten; das heißt, es muss gelten:
(a)
(b)
  • Jede linke Seite einer funktionalen Abhängigkeit in ist einzigartig. Dies kann durch fortgesetzte Anwendung der Vereinigungsregel auf funktionale Abhängigkeiten der Art und erreicht werden, so dass die beiden funktionalen Abhängigkeiten durch ersetzt werden.

Um aus einer gegebenen Menge von funktionalen Abhängigkeiten eine (die kanonische Überdeckung ist nicht eindeutig) kanonische Überdeckung zu finden, kann man folgenden Algorithmus verwenden:

  1. Linksreduktion
  2. Rechtsreduktion
  3. Alle funktionalen Abhängigkeiten aus mit gleichem zusammenfassen: Wenn , dann entferne diese beiden funktionalen Abhängigkeiten aus und füge zu hinzu.