„Springe“ – Versionsunterschied
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Version vom 4. November 2007, 16:43 Uhr
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Springe ist eine Stadt mit rund 30.000 Einwohnern in der Region Hannover in Niedersachsen.
Geografie
Die Stadt liegt an der sogenannten Deisterpforte, einem flachen Talpass zwischen den südlichen Ausläufern des Deisters und dem Kleinen Deister. Nahe dem Ort entspringt das Flüsschen Haller, das ihr ihren mittelalterlichen Namen Hallerspringe gab.
Stadtgliederung
- Springe (Stadtkern) mit 12.759 Einwohnern
- Bennigsen mit 4.182 Einwohnern
- Eldagsen mit 3.465 Einwohnern
- Völksen mit 3.307 Einwohnern
- Gestorf mit 1.856 Einwohnern
- Altenhagen I mit 1.299 Einwohnern
- Lüdersen mit 988 Einwohnern
- Alvesrode mit 540 Einwohnern
- Alferde mit 515 Einwohnern
- Holtensen mit 469 Einwohnern
- Mittelrode mit 313 Einwohnern
- Boitzum mit 192 Einwohnern
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Karte_Springe_mit_Umgebung.jpg
Nachbargemeinden
Springe grenzt im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, an Barsinghausen, Wennigsen (Deister), Ronnenberg, Hemmingen und Pattensen (Region Hannover), an Nordstemmen und Elze (Landkreis Hildesheim), sowie an Salzhemmendorf, Coppenbrügge und Bad Münder (Landkreis Hameln-Pyrmont).
Geschichte
Springe wurde 1013 erstmals als Hallerspringe urkundlich erwähnt. In einer Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim, die als undatierte Abschrift überliefert ist, nach Form und Inhalt aber dem ausgehenden 10. Jahrhundert zugewiesen werden muss, wird Springe unter dem Namen Helereisprig erwähnt. Die Grafen von Hallermund errichteten nach dem Verlust ihrer Burg Hallermund am Kleinen Deister an die Welfen 1282 ein festes, burgähnliches Haus an der heutigen Stelle von Springe. Von diesem neuen Herrschaftssitzes verwalteten sie ihre Grafschaft. Vermutlich entstand dadurch Springe als Neuanlage. Die Einrichtung des gräflichen Sitzes und die Befestigung des Ortes führten im 13. Jahrhundert zur Erlangung der Stadtrechte. Während des Mittelalters war Springe Stammsitz der Grafen Hallermund und ihrer Nachfolger, einer Seitenlinie der Grafen von Käfernburg. Aus deren Herrschaftsgebiet ergab sich später das Amt Springe und nach verschiedenen Umbenennungen und Erweiterungen im Jahre 1884 der Kreis Springe.
Mit dem Ausgang des 10. Jahrhunderts tauchen in Urkunden die ersten Ortsnamen der heute zu Springe gehörenden Stadtteile auf, und bis zum Jahre 1300 sind alle heute bestehenden Dörfer und Städte urkundlich erwähnt.
Die Entstehung und das Wachstum des Ortes hängen eng mit seiner verkehrsgünstigen Lage an der Deisterpforte zusammen. Hier ist die Grenze zwischen dem Flachland und dem Bergland, in das die Deisterpforte hineinführt. Außerdem liegt der Ort auf der Wegesmitte zwischen den wirtschaftlichen Schwerpunkten Hannover und Hameln. Diese günstige Lage entfaltete jedoch erst mit dem "Chaussee-Ausbau" der heutigen B 217 im 18. Jahrhundert und mit der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Hannover - Altenbeken im Jahre 1872 ihre Wirkung.
Eine stetige Entwicklung zu einer Mittelstadt setzte nach Beendigung des ersten und besonders des Zweiten Weltkrieges ein (1933 = 3.912 Einwohner). Bis zur Gebietsreform im Jahre 1974 war Springe "Kreisstadt des Kreises Springe". Danach gehörte Springe zum Landkreis Hannover, der zum 1. November 2001 in die heutige Region Hannover aufgegangen ist. Heute wohnen in der Kernstadt Springe etwa 13.000 Einwohner. Die heutige Stadt Springe ist 1974 aus den Gemeinden Bennigsen, Völksen, Altenhagen I, Alvesrode, Lüdersen, Gestorf, Mittelrode, Alferde, Boitzum, Holtensen, Wülfinghausen und den Städten Springe und Eldagsen entstanden. Durch die Gebietsreform verlor die Stadt Eldagsen ihre im 13. Jahrhundert verliehenen Stadtrechte und ist heute der drittgrößte Ortsteil der Stadt Springe. Nach Protesten der Eldagser Bevölkerung erhielt der Stadtteil seine städtischen Namensrechte zurück und schmückt sich mit dem offiziellen Titel "Stadt Eldagsen, Stadtteil der Stadt Springe".
Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Springe zum ehemaligen Regierungsbezirk Hannover, der wie die übrigen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.
Wappen
Das Springer Stadtwappen stellt nach neuerer Deutung die drei Quellen der Haller dar, die unweit Springes am Fuße des Kleinen Deisters, in der Deisterpforte, entspringt. In den drei Winkeln des Wappens sieht man je eine fünfblättrige Rose, das Schild- und Siegelzeichen der ab dem 12. Jahrhundert bestehenden Grafschaft Hallermund.
Politik
Stadtrat
Die 36 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Städtepartnerschaften
Partnerschaften gibt es mit
- der Stadt Niort aus Frankreich und
- der Stadt Waren (Müritz) in Mecklenburg-Vorpommern.
Religionen
In Springe gibt es neben der evangelischen Mehrheit (73%) eine signifikante römisch-katholische Minderheit (13%)[1].
Seit September des Jahres 2005 befindet sich der Königreichssaal der Zeugen Jehovas in der Rathenaustrasse im Industriegebiet der Stadt Springe.
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) bewohnt nach jahrzehntelangem Provisorium mittlerweile die selbsterbaute Kreuzkirche in der Jägerallee. [2]
Zudem baut zur Zeit auch die neuapostolische Gemeinde ihr Gemeindezentrum aus.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Am Rande des Sauparks steht das "Jagdschloss Springe". Es entstand in den Jahren 1836 bis 1842[3] nach Plänen des Hofbaumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves zunächst als eingeschossiger Bau und wurde später aufgestockt. Bis 1912 folgten weitere Forst- und Jagdgebäude, darunter rechts und links des Schlosses zwei Kavaliershäuser. Das Jagdschloss war der Ausgangspunkt für herrschaftliche Jagden des hannoverschen Königshauses. 1965 gelangten die Bauten in den Besitz der niedersächsischen Landesforstverwaltung. Um 1990 wurde das Erdgeschoss aufwendig renoviert, wobei in zwei prunkvollen Sälen der klassizistische Stil wieder hergestellt wurde. Heute kann das Schloss besichtigt werden. Teile des Gebäudes können für Veranstaltungen gemietet werden. Als Niederlassung des Springer Standesamtes sind auch Trauungen möglich. Im Erdgeschoss beherbergt das Schloss ein Jagdmuseum. In den Obergeschossen ist eine Ausbildungsstätte der Landesjägerschaft Niedersachsen untergebracht.
Parks
Der Saupark ist ein etwa 14 km² großes Waldgebiet, das größtenteils auf den Höhenzügen Kleiner Deister und Nesselberg liegt. Das Gebiet wurde seit Mitte des 17. Jahrhunderts von den hannoverschen Königen als Jagdrevier genutzt und zu diesem Zweck 1840 mit einer 16 km langen Kalksteinmauer umzogen. Der Park ist ein umschlossenes Wildgehege, in dem viele Wildtierarten leben. Der Waldbestand des Sauparks ist ein alter Laubmischwald aus Buchen und Eichen. Daneben überwiegt bei den Nadelhölzern die Fichten. Es gibt auch Kastanienalleen. Neben Felswänden, Höhlen, Hügelgräbern, Quellen und Wildwiesen gibt es hier noch zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.
Im nordöstlichen Teil des Sauparks liegt das 90 ha große Wisentgehege Springe, in dem Besucher neben Wisenten etwa 100 heimische Wildtierarten beobachten können.
Burgen
Nahe dem Ortsteil Altenhagen I liegen auf einem Ausläufer des Höhenzuges Nesselberg die Reste der Kukesburg, einer früheren Ringwallanlage. Die Verteidigungsanlage entstand zu verschiedenen Zeiten, wobei die älteste Bauphase im 3. Jahrhundert v. Chr. vermutet wird. Die Kukesburg war nie dauerhaft bewohnt, sondern diente der Bevölkerung in Zeiten der Gefahr als Fliehburg. An der Ostseite des Kleinen Deisters innerhalb des Sauparks liegt auf einer vorgeschobenen Bergkuppe die 1435 geschleifte Burg Hallermund, von der noch einige Mauerreste vorhanden sind.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Springe liegt an der Bundesstraße 217.
- Der Bahnhof Springe an der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken wird von der S-Bahnlinie 5 Paderborn–Hameln–Hannover Hbf–Hannover Flughafen bedient.
- Die RegioBus Hannover GmbH betreibt in Springe eine Stadtbuslinie sowie im Umkreis mehrere Regiobuslinien.
Öffentliche Einrichtungen
- Klinikum Region Hannover GmbH, Krankenhaus Springe
- Sitz des DRK Kreisverbandes Hannover-Land/Springe e.V.
- Sitz des DRK Rettungsdienst in der Region Hannover gGmbH und seinen beiden Tochterfirmen
- Hallenbad Springe
- Freibäder in Altenhagen I, Bennigsen und Eldagsen
- Sporthallen, Sportplätze in allen Stadtteilen
- Tennisanlagen, Minigolf, Bouleplätze, Beach- Volleyball, Skateanlage
- Wisentgehege Springe
- Sitz des DRK Blutspendedienst NSTOB
Bildung
- Heinrich-Göbel-Realschule
- Bildungszentrum des Einzelhandels Niedersachsen (BZE)
- Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe e.V. (vom Land Niedersachsen anerkannte Heimvolkshochschule)
- Berufsbildende Schulen Springe
- Otto-Hahn-Gymnasium
- Heinrich-Göbel-Realschule (ehemals Geschwister Scholl Realschule)
- Gerhart-Hauptmann-Schule (Hauptschule mit Ganztagsangebot)
- Peter-Härtling Schule (Förderschule, Schwerpunkt Lernen)
- Janusz-Korczak- Schule (Förderschule, Schwerpunkt Geistige Entwicklung)
- Grundschulen in den Ortsteilen Springe (2), Altenhagen I, Völksen, Bennigsen, Gestorf, Eldagsen
- Volkshochschule Calenberger Land
- Stadtbibliothek Springe
- Kunst im Bahnhof (Kinderkunstschule)
- Musikschule
- Sportsammlung Saloga - das "Fußballmuseum"
- Lutherheim Springe (eine der Bildungszentren der Landeskirche Hannover)
- Steuerfachschule Haas
- 16 Kindertagesstätten für Kinder von 0-14 Jahren (Krippe, KiGa, Hort, Familiengruppen) mit Waldkindergarten
- Integrationsgruppen für behinderte und nichtbehinderte Kinder in Kindertagesstätten
- im Jahr 2005 startete das Schul-, Sport- und Jugendamt der Stadt Springe die Familien-Offensive, die die Chancen für Kinder, Jugendliche und Familien in Springe stärken soll. Infos dazu stehen auf der Homepage www.springe.de.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Heinrich Schröder, * 1646 in Springe, † 1699 in Meseberg bei Magdeburg, Liederdichter und Theologe (ev. Kirchengesangbuch)
- Heinrich Göbel, * 20. April 1818 in Springe bei Hannover, Deutschland; † 4. Dezember 1893 in New York, USA; ab 1849 auch unter dem Namen Henry Goebel bekannt; nach eigenen Angaben Erfinder der Glühlampe mit Kohleglühfaden vor dem Thomas Alva Edison-Patent des Jahres 1880 (von mehreren Gerichten im Jahr 1893 angezweifelt und aktuellen Einschätzungen zufolge unhaltbar).
- Carl Dopmeyer, * 24. Oktober 1824 in Springe, † 9. November 1899 in Hannover, hannoverscher Bildhauer (Lutherdenkmal, Gänseliesel-Brunnen)
- Herbert Ihering, * 29. Februar 1888 in Springe, † 15. Januar 1977 in Berlin, auch Herbert Jhering, war ein deutscher Dramaturg, Regisseur, Journalist und Theaterkritiker.
- Olivia Jones, * 21. November 1970 als Oliver Knöbel, Travestiekünstler(in)
Literatur
- Günter Haupt: Springe in alten Ansichten. Mit Abbildungen von Springe, Saupark und Eldagsen. Europäische Bibliothek, Zaltbommel (Niederlande) 1978.
Karten
- Flurnamenkarte 1:10.000 Blatt 5/2 Alferde des Landkreises Hannover (ohne Jahresangabe).
- Flurnamenkarte 1:10.000 Blatt 5/3 Gestorf des Landkreises Hannover (ohne Jahresangabe).
Wahrscheinlich gibt es auch Flurnamenkarten der anderen Ortsteile.
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Stadt
- Stadtteil Alvesrode
- Stadtteil Bennigsen
- Stadtteil Alferde
- Stadtteil Altenhagen I
- Stadt Eldagsen
- Stadtteil Gestorf
Quellen
- ↑ Niedersächsisches Landesamt für Statistik-Online. Abgerufen am 3. Januar 2007.
- ↑ http://www.kreuzkirche-springe.de
- ↑ Jagdschloß Springe http://www.landesforsten.de/index.php?id=595 am 12.2.2007