José Monteagudo

José B. Monteagudo Fernández (* 15. November 1923 in Santa Clara[1], Kuba) war ein ranghoher Offizier der Kriegsmarine in Kuba. Er studierte in der Zeit 1944-1948 an der Marineakademie zu Mariel, Kuba(Academia Naval del Mariel). 1948 bekam er den Dienstgrad Alférez de Fragata (Leutnant zur See) und er wurde später zum Alférez de Navío (Oberleutnant zur See) befördert. Bis 1957 lehrte er als Dozent in der Marineakademie.

Am 5. September 1957 nahm er an dem "Aufstand von Cienfuegos" - siehe[2] (Levantamiento de Cienfuegos) gegen das Batista-Regime teil. Der Plan war folgendes: In Havanna: Eine Fregatte und die Küstenwachtschiffe, die im Hafen von Havanna auf Reede lagen, sollten den Regierungssitz (Palacio Presidencial/heute Palacio de la Revolución) unter Beschuss nehmen. Parallel dazu sollte die Marineakademie eingenommen werden und somit hätten die Aufständigen die Kontrolle über den Stützpunkt der Marineflugwaffe errungen. Außerdem sollte das Marinekrankenhaus(Hospital Naval) von den Doktoren Vidal Yebra und Cuervo besetzt werden. In Cienfuegos [3], Hafenstadt in der südlichen Mitte Kubas, sollten durch einen Aufstand der Bevölkerung das Marinenpolizei- und das Polizeirevier sowie die Kazerne der „Guardia Rural“ (Feldwächter) eingenommen werden. Das Ziel des Aufstandes war den Rücktriit von Batista zu erringen. Monteagudo hatte die Mission die Marineakademie zu besetzen. Bereits am Abend des 4. September fuhr er zur Akademie und übernahm am Morgen des 5. September die Stellung des wachhabenden Offiziers. Wegen Diskrepanzen zwischen den Kommunisten (Sozialistische Volkspartei [4]) und der Bewegung M-26-7 missglückte der Aufstand in Havanna, weil die Kriegsschiffe den Hafen nicht verlassen haben. In Cienfuegos wurden zwar die Polizeireviere eingenommen, der Aufstand wurde jedoch blutig zerschlagen. José Monteagudo wurde am diesen Tag in Mariel gefangen genommen. Einige Tage später verurteilte ihn ein Militärgericht mit anderen zehn Marineoffizieren und mehreren Luftwaffenoffizieren zu sechs Jahren Gefängnis wegen Hochverrat in der "Presidio Modelo" von Isla de Pinos (heute Isla de la Juventud).

Nach dem Triumph der kubanischen Revolution (siehe kubanische Revolution) unter Fidel Castro wurde er zum Korvettenkapitän(Comandante, zu jener Zeit ranghöchster Dienstgrad in der neuen kubanischen Streitkräften- Fuerzas Armadas Revolucionarias) und Kommandeur des Marinestützpunktes von Casablanca(ein Stadtbezirk im Hafen von Havanna) ernannt. In dieser Position trug er die Verantwortung von den Waffenlieferungen, zunächst aus Belgien und Tschechoslowakei ab 1962 aus der Sowjetunion, und Ausrüstungen für die Kriegsmarine(Torpedoboote und Schnellboote) bis 1965 . Unter anderen Missionen verantwortete er die Abladung und Abtransport der neuen kubanischen Währung in August 1961, für den von Fidel Castro durchdachten Währungstausch, welcher strengst geheim gehalten wurde.

1965 wurde er zum Kommandeur der Konstruktionsdivision der Marine (Ingeniería Naval) befördert.

1968 wurde er mit allen anderen Akademieoffizieren ins Zivilleben geschickt. Die Militärführung unter Raul Castro besetzte so alle Positionen der Stabsoffiziere in der Marine mit Kämpfern aus der rebellischen Armee der Sierra Maestra unter dem Vorwand, der Aufstand von Cienfuegos missglückte wegen der Unentschlossenheit der Marine.

José Monteagudo lebt heute in Havanna und ist Träger verschiedener Orden, wie die Medaille "50. Jahrestag der Granma"