„Hinrich Boger“ – Versionsunterschied
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Boger erhielt seine Ausbildung als Student an der [[Universität Erfurt]], wo er den Magister erwarb und zum Dr. theol. promoviert wurde. Ab 1471 nahm er auf mehreren Reisen nach Rom Kontakt zu italienischen Frühhumanisten auf. Als Dichter verfasste er in lateinischer Sprache Verse insbesondere auf Ereignisse des niederdeutschen Sprachraums. 1492 tritt er mit einem lateinischen Gedicht über die Judenverbrennung nach dem Hostienfrevel in [[Sternberg]] und 1493 mit einer Rede über den zu Tode gekommenen Verursacher, den Prediger [[Peter Däne]], hervor. Ab diesem Zeitpunkz wird er sich in Mecklenburg aufgehalten haben, wo er das Vertrauen und die Gunst der Herzöge [[Balthasar (Mecklenburg)|Balthasar]] und [[Magnus II. (Mecklenburg)|Magnus II.]] erwarb, die ihn 1501 in Rostock wie in Güstrow mit einer [[Pfründe|Dompfründe]] ausstatteten, die er alsbald gegen die Stelle des Pfarrers an [[Jakobikirche (Rostock)|St. Jakobi]] eintauschte. Auch der [[Schlacht bei Hemmingstedt]] in [[Dithmarschen]] widmet er 1500 eines seiner Gedichte. 1502-1504 reiste er als Begleiter eines mecklenburgischen Prinzen erneut nach Italien. Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] verlieh ihm den [[Dichterkrone|Dichterlorbeer]]. In seinem Todesjahr 1505 wird er als Professor der [[Universität Rostock]] genannt. Seine Gedichte erschienen auf Anregung des [[Verdener Dom]]dekans ''Nikolaus Schumacher'' noch von ihm selbst redigiert, aber erst posthum im Jahr 1506 als Druck der [[Offizin]] |
Boger erhielt seine Ausbildung als Student an der [[Universität Erfurt]], wo er den Magister erwarb und zum Dr. theol. promoviert wurde. Ab 1471 nahm er auf mehreren Reisen nach Rom Kontakt zu italienischen Frühhumanisten auf. Als Dichter verfasste er in lateinischer Sprache Verse insbesondere auf Ereignisse des niederdeutschen Sprachraums. 1492 tritt er mit einem lateinischen Gedicht über die Judenverbrennung nach dem Hostienfrevel in [[Sternberg]] und 1493 mit einer Rede über den zu Tode gekommenen Verursacher, den Prediger [[Peter Däne]], hervor. Ab diesem Zeitpunkz wird er sich in Mecklenburg aufgehalten haben, wo er das Vertrauen und die Gunst der Herzöge [[Balthasar (Mecklenburg)|Balthasar]] und [[Magnus II. (Mecklenburg)|Magnus II.]] erwarb, die ihn 1501 in Rostock wie in Güstrow mit einer [[Pfründe|Dompfründe]] ausstatteten, die er alsbald gegen die Stelle des Pfarrers an [[Jakobikirche (Rostock)|St. Jakobi]] eintauschte. Auch der [[Schlacht bei Hemmingstedt]] in [[Dithmarschen]] widmet er 1500 eines seiner Gedichte. 1502-1504 reiste er als Begleiter eines mecklenburgischen Prinzen erneut nach Italien. Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] verlieh ihm den [[Dichterkrone|Dichterlorbeer]]. In seinem Todesjahr 1505 wird er als Professor der [[Universität Rostock]] genannt. Seine Gedichte erschienen auf Anregung des [[Verdener Dom]]dekans ''Nikolaus Schumacher'' noch von ihm selbst redigiert, aber erst posthum im Jahr 1506 als Druck der [[Offizin]] [[Hermann Barckhusen]]s unter dem Titel ''Etherlogicum''. In einer niederdeutschen Übersetzung finden sich seine genannten Gedichte und eines über die [[Rostocker Domfehde]] am Ende der Handschrift des [[Ernst von Kirchberg]] im [[Landeshauptarchiv Schwerin]]. |
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Version vom 14. September 2008, 20:50 Uhr
Hinrich Boger (* vor 1450 in Höxter; † 6. März 1505 in Rostock) war ein deutscher Dichter, Theologe und Humanist.
Leben
Boger erhielt seine Ausbildung als Student an der Universität Erfurt, wo er den Magister erwarb und zum Dr. theol. promoviert wurde. Ab 1471 nahm er auf mehreren Reisen nach Rom Kontakt zu italienischen Frühhumanisten auf. Als Dichter verfasste er in lateinischer Sprache Verse insbesondere auf Ereignisse des niederdeutschen Sprachraums. 1492 tritt er mit einem lateinischen Gedicht über die Judenverbrennung nach dem Hostienfrevel in Sternberg und 1493 mit einer Rede über den zu Tode gekommenen Verursacher, den Prediger Peter Däne, hervor. Ab diesem Zeitpunkz wird er sich in Mecklenburg aufgehalten haben, wo er das Vertrauen und die Gunst der Herzöge Balthasar und Magnus II. erwarb, die ihn 1501 in Rostock wie in Güstrow mit einer Dompfründe ausstatteten, die er alsbald gegen die Stelle des Pfarrers an St. Jakobi eintauschte. Auch der Schlacht bei Hemmingstedt in Dithmarschen widmet er 1500 eines seiner Gedichte. 1502-1504 reiste er als Begleiter eines mecklenburgischen Prinzen erneut nach Italien. Kaiser Maximilian I. verlieh ihm den Dichterlorbeer. In seinem Todesjahr 1505 wird er als Professor der Universität Rostock genannt. Seine Gedichte erschienen auf Anregung des Verdener Domdekans Nikolaus Schumacher noch von ihm selbst redigiert, aber erst posthum im Jahr 1506 als Druck der Offizin Hermann Barckhusens unter dem Titel Etherlogicum. In einer niederdeutschen Übersetzung finden sich seine genannten Gedichte und eines über die Rostocker Domfehde am Ende der Handschrift des Ernst von Kirchberg im Landeshauptarchiv Schwerin.
Literatur
- Krause: Boger, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 39.
- Heinrich Reincke: Böger, Hinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 375 f. (Digitalisat).